Magazin
Neue Publikationsreihen angekündigt
Kürzlich wurden von den jeweiligen Herausgeber_innen gleich zwei neue Publikationsreihen im Bereich der englischsprachigen Comicforschung angekündigt:
Bei Wilfried Laurier University Press ist unter Herausgeberschaft von Barbara Postema, Candida Rifkind und Nhora Lucía Serrano die Publikationsreihe Crossing the Lines: Transcultural/Transnational Comics Studies in Vorbereitung. Diese interdisziplinäre Reihe sucht zeitgenössische Forschungsansätze, welche Comicforschung mit Impulsen aus den Gender Studies, der Kunstgeschichte und den Visual Studies sowie Postcolonial und Diaspora Studies verknüpfen. Nähere Informationen und Kontaktadressen können im Ankündigungsflyer gefunden werden. –> Zum Flyer
Bei Routledge ist die Reihe Routledge Focus on Gender, Sexuality, and Comics Studies geplant, herausgegeben von Frederik Byrn Køhlert. In dieser Reihe soll es gezielt um Beiträge aus dem Bereich der Gender und Sexuality Studies gehen, die sich mit Comics und comic-verwandten Formen sowie mit deren Konsum beschäftigen. Nähere Informationen und Kontaktadressen können im Ankündigungsflyer gefunden werden. –> Zum Flyer
Die Herausgeber_innen rufen zum Einreichen von Kurzbeschreibungen relevanter Publikationen auf. Näheres dazu in den jeweiligen Flyern.
CLOSURE #5 ERSCHIENEN
Kürzlich ist Ausgabe 5 von CLOSURE, dem Kieler e-Journal für Comicforschung, erschienen. Auch in dieser Ausgabe findet sich wieder eine Vielzahl wertvoller Beiträge zur deutsch- und englischsprachigen Comicforschung. Neben vier Aufsätzen, die sich dem Themenschwerpunkt „Scheitern“ widmen, enthält die Ausgabe auch drei Aufsätze im offenen Themenbereich, einen Beitrag in der Rubrik ComicKontext sowie zahlreiche Rezensionen.
Herausgeber_innentext:
„Aus welchem Stoff werden Comic- und (Super-)Helden_innen gemacht? Sie sind das Produkt ständigen Scheiterns, Leidtragende immer wiederkehrender Niederlagen, Opfer herber Rückschläge. Missgeschicke und Defizite erleben als Gegenentwurf zu einem effizienzfixierten Perfektionismus eine positive Umwertung im öffentlichen Diskurs: Neben neunmalklugen Manager-Ratgebern, die das Scheitern als Weg zum Endziel ›Erfolg‹ preisen und es damit zu nicht mehr als einem Etappenziel degradieren, lässt eine Vielzahl von Publikationen das Scheitern als eine Verweigerungshaltung gegenüber einem ›Höher. Schneller. Weiter‹ oder zumindest als Bruch mit einer als linear beschriebenen Fortschrittserzählung verstehen. Inwiefern lassen sich Prozesse des Scheiterns im Comic beobachten, auf Produktions- bzw. Distributions-, Handlungs- oder Darstellungsebene? Dieser Frage widmet sich der Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe von CLOSURE.“
Herausgeber_innen: Victoria Allen, Cord-Christian Casper, Kerstin Howaldt, Julia Ingold, Gerrit Lungershausen, Marie-Luise Meier, Susanne Schwertfeger und Rosa Wohlers
Schwerpunkt: „Scheitern“
- Katharina Brandl, Anne Elizabeth Moore: „Bound to fail: Living and working conditions in the comics industry“
- Christian A. Bachmann: „Aus dem Rahmen fallen / in den Rahmen fallen: Scheiternde Künstler im Comic um 1900“
- Anne Rüggemeier: „The List as a Means of Assessment and Standardization and Its Critical Remediation in Graphic Narratives About Illness and Care“
- Daniela Kuschel: „‚Scheitern‘ als strukturgebendes Prinzip:
Die Kunst zu fliegen (2012) von Antonio Altarriba und Kim“
Offener Themenbereich
- Peter Vignold: „‚You Can’t Save The World Alone‘: Zum zeitgenössischen Comicfilm in Serie“
- Dorothee Schneider: „The ‚Affected Scholar‘: Reading Raina Telgemeier’s Ghosts (2016) as a Disability Scholar and Cystic Fibrosis-Patient“
- Sigrid Thomsen: „Readable Space and Practice: OCD in Fun Home and in Binky Brown Meets the Holy Virgin Mary„
ComicKontext
- Marc-Oliver Frisch: „Kapow! Boom! Comics: They’re Not Just for Kids Anymore!“
COMIC!-Jahrbuch 2019 erschienen
Die neue 2019er-Ausgabe des COMIC!-Jahrbuchs des Interessenverbands Comic e.V. (ICOM; hg. v. Burkhard Ihme) ist vor wenigen Tagen erschienen.
Wir hatten den Band bereits in einem früheren Post angezeigt, der inzwischen depubliziert wurde. Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) will auf dieser Webseite regelmäßig auf möglichst alle einschlägigen Publikationen, Veranstaltungen und weiteren aktuellen Themen zur Comicforschung in deutscher Sprache hinweisen. Dass damit keine inhaltliche Zustimmung zu allen aufgeführten Publikationen ausgesprochen ist, versteht sich für gewöhnlich ohne weitere Erläuterung. Angesichts der politischen Positionen, die im Vorwort und einigen weiteren Beiträgen des aktuellen ICOM-Jahrbuchs ausgebreitet werden, wollen der Vorstand der ComFor und die Redaktion unserer Webseite in diesem Fall ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Publikationsvermerk keine Unterstützung meint. Sexismus und Diskriminierung widersprechen direkt der Satzung und den Grundsätzen der ComFor.
Diese Distanznahme bezieht sich keineswegs auf das ganze Jahrbuch: Es enthält wie in allen vorigen Jahren zahlreiche wertvolle Portraits, Veranstaltungsberichte und Dossiers — nicht zuletzt einen Beitrag des Gründers, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenmitglieds der ComFor, Dietrich Grünewald, zum Thema: „Was ist ein Comic oder: Das Prinzip Bildgeschichte“; und ein hervorragendes Interview mit Lisa Frühbeis über Comics und Sexismus.
gez., Redaktion und Vorstand der ComFor
Ausstellung „Küken und Maus“
Seit 20 Jahren schreiben und zeichnen Gunter Hansen und Steffen Haas ihren wöchentlichen Strip „Das Küken, die Maus und das Bier“. Auf der vorletzten Seite des Stadtmagazins IN MÜNCHEN tummeln sich regelmäßig seit 1998 zwei seltsame Gefährten. Ein kugelrundes gelbes Küken und eine auch als Maulwurf durchgehende Maus haben nur eins im Sinn: Das nächste Bier. Damit eröffnet die erste offizielle Ausstellung des Münchner Comic-Festivals 2019 schon 2018.
Vernissage am 10.12.2018 um 18:00 Uhr
Ausstellung „Cartoons gegen Rechts“
Ein Zeichen gegen Hass und Rassismus setzen soll das erste Cartoonbuch gegen Rechtsextremismus. 100 Cartoons von über 20 Zeichnerinnen und Zeichnern stellen rechtes Gedankengut satirisch bloß und liefern Denkanstöße. Die Ausstellung dazu läuft in der Bremer Havengalerie.
Ausstellung „Graphic Novels. Aktuelle deutsche Comic-Romane“
Die Ausstellung versammelt herausragende Graphic Novels aus Deutschland von national und international ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern. Mit Originalzeichnungen und Probedrucken gibt die Schau einen Einblick in die Entstehung der Bücher, beleuchtet die Absichten und Arbeitsweisen der Künstlerinnen und Künstler. Die Ausstellung Graphic Novels wurde konzipiert vom Horst-Janssen-Museum Oldenburg.
Ausstellung „Ink & Pixels“
Die vom Goethe-Institut Kenia 2015 initiierte Ausstellung INK & PIXELS zeigt die Entwicklung und das aktuelle Comic-Geschehen in Kenia. „Afrika“ ist hier keine Chiffre für Krankheit, Krieg und Krisen gesehen wird. Stattdessen wird eine eigenständige nationale Comic-Kultur präsentiert, die ihre eigene Geschichte und eigene Protagonisten hat.
Ausstellung „Die besten deutschen Comics“
Zum dritten Mal werden die aktuellen Max und Moritz-Preisträger in einer Wanderausstellung präsentiert. Zum Auftakt sind sie im Erika-Fuchs-Haus zu sehen. Neben Originalzeichnungen und Skizzen sowie dem Text der Laudatio gewähren Fotos Einblicke in die jeweiligen Arbeitsplätze.
„Deutsche Comicforschung 2019“ erschienen
Deutsche Comicforschung 2019
144 Seiten, ca. 400 Abbildungen in Farbe
Patrimonium Verlag
ISBN 978-3-89474-307-9
€ 39,00
Ende November 2018
Der inzwischen 15. Band der Reihe Deutsche Comicforschung (hrsg. v. Eckart Sackmann) erschien wie gewohnt im November. Dieses Jahr liegt der Fokus auf historischen Pionieren, Prototypen und Verwandten des Comics; der Band enthält Beiträge zu u.a. dem Zittauer Fastentuch, Max und Moritz, den Katzenjammer Kids, Pop-Art und Comics zur NS-Zeit.