Luzern: Sachcomics — gut gemeint oder gut gemacht?

Bereits seit zwei Jahren widmet sich eine Forschungsgruppe um Urs Hangartner an der Design & Kunst – Hochschule in Luzern Sachcomics aus den verschiedensten Wissensbereichen. Auf einem Symposium am 10. April sollen nun die Ergebnisse der Arbeit vorgestellt werden.

Im Rahmen des 20. Internationalen Comic-Festivals Fumetto in Luzern präsentiert das vom Schweizer Nationalfonds geförderte DORE-Projekt drei Vorträge zu Sachcomics als ‚angewandter Narration‘, zu den von Sachcomics berührten Textsorten und zum Potential von Comics im naturwissenschaftlichen Unterricht. In einem Werkstattgespräch beantwortet der Zürcher Comic-Zeichner Christophe Badoux praktische Fragen zur Produktion von Sachcomics. Eine Podiumsdiskussion schließt das Programm.

Leitmoment des Projekts ist die Frage nach dem Erfolg einer Sachvermittlung durch Comics: Wie kann die Kunstform angemessen für faktuale Inhalte eingesetzt werden, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der beteiligten Produzenten, wie lassen sich verschiedene Zielgruppen effektiv ansprechen? In der abgeschlossenen ersten Phase des Projekts — eine Fortsetzung ist bereits beim SNF beantragt — wurde ein internationales Corpus von Sachcomics gesichtet. Darüber hinaus wurden Schweizer Sachcomics genauer untersucht und zwei Produkte intensiv in Focus Groups, Fragebögen und Gruppendiskussionen auf qualitative Art und Weise evaluiert: Dabei handelt es sich um die exemplarisch ausgesuchten Comics „unerhört“ (zum Thema Hörbehinderung) sowie „Abenteuer im Reich der Synthetic Biology“.

Mit der Thematisierung faktualer Comics trifft diese Aktion just dasselbe Interesse, dem auch die diesjährige Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung nachgehen wird. Dies ist umso mehr ein Grund, auf Austausch und angeregte Diskussionen auf dem Symposium und auch im Rahmen weiterer Veranstaltung in der Zukunft zu hoffen.

Das vollständige Programm des Symposiums steht hier zum Download und Druck (pdf) zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

(Stephan Packard mit Dank an Urs Hangartner)

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