Monitor 2: Neue Publikationen 2012/2013

Im Monitor werden viertel- oder halbjährlich aktuelle Publikationen kurz vorgestellt, die für die Comicforschung relevant sein könnten.
Haben Sie Anregungen oder Hinweise auf Neuerscheinungen, die übersehen worden sind und hier erwähnt werden sollten? Das Team freut sich über eine Mail an redaktion@comicgesellschaft.de.

Die Sprache(n) der Comics. Kolloquium in Heidelberg, 16.-17. Juni 2009

Die Sprache(n) der Comics.
Kolloquium in Heidelberg, 16.-17. Juni 2009

Pietrini, Daniela (Hrsg.)
Peter Lang Verlag
218 Seiten
ISBN 978-3-89975-280-9
€ 34,90
31. Januar 2012

Der Sammelband geht auf ein interdisziplinäres Kolloquium zurück, das 2009 im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg stattfand. Die Idee des Kolloquiums entstand aus der Feststellung, dass Comics zu den Phänomenen des gegenwärtigen Alltagslebens gehören, die von der universitären Forschung – insbesondere von der Linguistik – eher vernachlässigt werden. Ein bislang kaum erforschtes Gebiet dar, was Sprachexperimente, fingierte Mündlichkeit, lexikalischen Erfindungsgeist, Gebrauch von Lautsymboliken und Wortspielereien in all ihren Facetten betrifft. Hier wird nun erstmalig das Thema «Comic und Sprache» auf wissenschaftlichem Niveau behandelt und es werden weitere Forschungsperspektiven eröffnet. Das Buch ist interdisziplinär ausgerichtet, einerseits im Hinblick auf unterschiedliche Nationalsprachen, andererseits weil die Analyse von linguistischen Aspekten im Comic immer einen semiotischen, einen literatur- und einen kulturwissenschaftlichen Ansatz berücksichtigen muss, um der komplexen Wesensart des Comics als Text-Bild-Sequenz-Einheit gerecht zu werden.

Comics and Narration

Comics and Narration

Thierry Groensteen (Autor), Ann Miller (Übersetzer)
University Press of Mississipp
192 Seiten
ISBN-10: 1617037702
€ 47,99
18. Februar 2013

This book is the follow-up to Thierry Groensteen’s ground-breaking The System of Comics, in which the leading French-language comics theorist set out to investigate how the medium functions, introducing the principle of iconic solidarity, and showing the systems that underlie the articulation between panels at three levels: page layout, linear sequence, and nonsequential links woven through the comic book as a whole. He now develops that analysis further, using examples from a very wide range of comics, including the work of American artists such as Chris Ware and Robert Crumb. He tests out his theoretical framework by bringing it up against cases that challenge it–such as abstract comics, digital comics, and shōjo manga–and offers insightful reflections on these innovations. In addition, he includes lengthy chapters on three areas not covered in the first book. First, he explores the role of the narrator, both verbal and visual, and the particular issues that arise out of narration in autobiographical comics. Second, Groensteen tackles the question of rhythm in comics, and the skill demonstrated by virtuoso artists in intertwining different rhythms over and above the basic beat provided by the discontinuity of the panels. Third, he resets the relationship of comics to contemporary art, conditioned by cultural history and aesthetic traditions but evolving recently as comics artists move onto avant-garde terrain.

Comicrezeption und die kognitive Verarbeitung bei Kindern

Comicrezeption und die kognitive Verarbeitung bei Kindern:
Eine Wirkungsanalyse am Beispiel der Abrafaxe

Thießen , Ellen
AVM – Akademische Verlagsgemeinschaft München
142 Seiten
ISBN-10: 3869243384
€ 34,90
27. September 2012

Comics als sequenzielle Bilderfolgen stellen eine Reduktion von Ereignissen auf das Wesentliche dar. Sie sind in der Lage, komplexe Themen verständlich zu präsentieren. Dennoch wird ihnen in der kognitiven Medienwirkungsforschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Comicleser kennen und verstehen zu lernen: Wie lesen Kinder eigentlich Comics? Was verstehen sie und inwieweit übertragen sie das Gelesene auf die Wirklichkeit? Im Kontext einer Befragung von MOSAIK-Lesern zwischen 9 und 13 Jahren wird diesen Fragen nachgegangen. Dazu wurde ein Modell zum Comicverstehens entwickelt, das in den theoretischen Annahmen des Uses-and-Gratification-Approach und des Limited Capacity Model eingebettet ist. Diese Analyse leistet so einen Beitrag zur wenig ausgedehnten Forschungsliteratur bezüglich der kognitiven Verarbeitung von Comics. Die Ergebnisse haben also nicht nur wissenschaftliche, sondern auch praktische Relevanz.

Mehr als 'nur' die Fans

Mehr als ’nur‘ die Fans: Community, Conventions, Wettbewerbe und Internetplattformen. Die Manga- und Animeszene stellt sich vor – Band I

Mertens, Eva
Diplomica Verlag
248 Seiten
ISBN: 978-3-8428-7820-4
€ 39,50
1. Juli 2012

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band eines doppelbändigen Werkes über die Strukturen, Motivationen und Entwicklungen der Manga- und Animeszene. Den Kern der Manga- und Animeszene, die Ende der 1990er Jahre entstanden war, bilden die Fans. Aber was wäre eine Community (Fangemeinde) ohne Treffpunkte, auf denen sich die Fans real oder virtuell treffen, Informationen austauschen und sich nach außen hin darstellen können? Diese Kommunikations- und Aktionsplattformen, welche zumeist wie Unternehmen geführt werden, sind entscheidend für den Zusammenhalt und das Auftreten einer Szene. Genauso entscheidend sind aber auch die großen Wettbewerbe im Bereich des Cosplays (Cosplay = Kostüm), dessen Anhänger irrtümlich oft mit der Community gleichgesetzt werden und die stark die öffentliche Wahrnehmung dominieren. Eine Szene besteht eben nicht ‚nur‘ aus den Fans, sondern auch aus einer Vielzahl von Peripherieelementen, die ihren Anforderungen entsprechend spezifisch organisiert und strukturiert sind und ihren eigenen Rahmenbedingungen und Sachzwängen folgen. Die Manga- und Animeszene stellt sich vor: Band I wirft einen Blick hinter die Kulissen der einzelnen Elemente wobei die Fans den Anfang machen, gefolgt von den Conventions (Messen), den Wettbewerben und den Internetplattformen. Das Buch lässt sie zu Wort kommen und gibt ihnen eine Stimme. Es erklärt die Rahmenbedingungen und versucht ihre Sachzwänge und Funktionsprozesse darzustellen. In Form von Forumsbeiträgen oder Interviews stellen Fans und Vertreter anderer Peripherieelemente ihre Sicht dar. Auf diese Art und Weise werden Missverständnisse, fehlgeleitete Kommunikation und Konflikte deutlich und können auf ihre Ursachen zurückgeführt werden. Die Autorin greift hierzu auf die Daten eines digitalen Fragebogens, eines Internetforums und einer Vielzahl von Interviews – per Telefon, Mail und vis-á-vis –zurück. Das Ergebnis ist eine Reise durch die Entstehungsgeschichte der Manga- und Animeszene, wobei ein Blick in Richtung Vergangenheit geworfen, die Gegenwart aufgegriffen und mögliche Zukünfte entworfen werden.

Das COMIC!-Jahrbuch 2013

Das COMIC!-Jahrbuch 2013. Comic Cartoon Trickfilm

Ihme, Burkhard (Hrsg.)
ICOM
240 Seiten, davon 34 redaktionelle Farbeiten
ISBN: 978-3-88834-943-0
€ 15,25
3. November 2012

Das Schwerpunktthema der dreizehnten Ausgabe lautet „Comiczeichnen lernen – Schulen und Kurse“. Achim Schnurrer schreibt über SCHWERMETALL und Moebius, Max Vähling über die ungenutzten Möglichkeiten von Webcomics. Darüber hinaus wieder zahlreiche Interviews und Berichte über Comic und Trickfilm.

Deutsche Comicforschung 2013 (Band 9)

Deutsche Comicforschung 2013 (Band 9)

Sackmann, Eckart
Comicplus+
143 Seiten
ISBN-10: 3894742321
€ 39,00

1. Dezember 2012

Mit dem Jahrbuch „Deutsche Comicforschung“ will der Herausgeber Eckart Sackmann Lücken schließen. Die Reihe soll die ganze Bandbreite an deutschen Comics erfassen. Dabei folgt Sackmann dem erweiterten Comicbegriff, der seit einiger Zeit von Scott McCloud und der internationalen Forschungsgruppe Platinum vertreten wird. Wie alle kulturellen Ausdrucksformen hat der Comic eine lange, interessante, sich über viele Jahrhunderte erstreckende Geschichte. Band 9 enthält unter anderem Beiträge zu einem epischen Sprechblasencomics des Mittelalters, zu formalen und gesellschaftlichen Entwicklungen im 19. Jahrhundert, Erich Ohsers „Vater und Sohn“ aus neutraler Sicht, zu „Clever Stolz“-Werbecomics und zu Rolf Kaukas „Fix und Foxi“ im Ausland.

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