Comicbuchpreis 2016 an Uli Oesterle

Termin:
25.04.2016

Oesterle_Vatermilch_coverBereits im September wurde bekannt gegeben, dass Uli Oesterle für sein neuestes (im Entstehen begriffenes) Werk Vatermilch den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung erhält. Die Preisverleihung findet am 25. April 2016 im Literaturhaus Stuttgart statt. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Andreas Platthaus (FAZ, Frankfurt), David Basler (Edition Moderne, Zürich), Prof. Dr. Frank Druffner (Kulturstiftung der Länder), Dr. Brigitte Helbling (Hamburg), Dr. Florian Höllerer (Leiter Literarisches Colloquium Berlin), Dr. Stefanie Stegmann (Leiterin Literaturhaus Stuttgart), Dr. Thomas von Steinaecker (Augsburg) und Lars von Törne (Tagesspiegel, Berlin).

Pressetext:

„Uli Oesterle wird mit dem Comicbuchpreis 2016 der Berthold Leibinger Stiftung ausgezeichnet. Mit seinem Comic Vatermilch überzeugte er die Jury des Comicbuchpreises, der in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgeschrieben wurde.

Vatermilch erzählt von Vätern, die verschwinden und von
Söhnen, die zu unzuverlässigen Vätern werden, zeigt
Lebenswege, die ins Dunkle führen, und andere, die einen
unerwarteten Neuanfang erlauben. Das Thema ist schwer und
universell, Uli Oesterle geht es vielschichtig, sehr persönlich und
mit einer erfrischenden Leichtigkeit in der Bilderzählung an,‘
begründet Brigitte Helbling die Entscheidung der achtköpfigen
Jury. ‚Die Geschichte spielt in München und zielt auf Weltformat,
die eingereichten Materialien zeigen das Projekt an einem Punkt,
wo eine Fertigstellung greifbar wird. Die Jury vergibt den
Comicbuchpreis 2016 in großem Zutrauen an ein Unterfangen,
das unsere Neugier gerade auch in seinem stilistisch/narrativen
Aufbruchswillen geweckt hat.‘

Oesterle, 1966 in Karlsruhe geboren und heute mit seiner Frau
und zwei Kindern in München lebend, hat seine Bewerbungsarbeit
als fiktive Biografie seines Vaters und als eine Geschichte
über Wiedergutmachung verfasst. Sein Vater verließ die Familie
in den 1970er Jahren, als Oesterle sieben Jahre alt war.
Während der dreißigjährigen Abwesenheit seines Vaters gab es
viele Spekulationen über dessen Verbleib, niemand konnte aber
mit Bestimmtheit sagen, wo er sich aufhielt. Gerüchten zufolge
war er lange ohne festen Wohnsitz. Erst nach seinem Tod erfuhr
der Künstler von der schweren Krankheit seines Vaters, dem
Korsakow-Syndrom, das vor allem langjährige Alkoholiker trifft.
Die großen Lücken in der Vita des Vaters füllte Oesterle mit
erfundenen Ereignissen, dazu recherchierte er im
Obdachlosenmilieu Münchens.

Oesterle ist es ein Anliegen, das schwere Thema in seinem
grafischen Roman Vatermilch unterhaltsam und nicht ohne
Humor zu erzählen. Vatermilch wird wahrscheinlich in zwei
Bänden 2018 und 2019 erscheinen.“

Zur Webseite der Stiftung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert