Vortrag „Zum Transfer von Religion im Medium Comic“ in Hamburg

Dr. Christine Bischoff vom Institut für Volkskunde / Kulturanthropologie der Uni Hamburg richtet in diesem Wintersemester ein Institutskolloquium zum Thema „Religions on the Move: Transfer, Migration, Konversion des Religiösen“ aus. In diesem Rahmen wird Prof. Dr. Jürgen Mohn, Ordinarius für Religionswissenschaft an der Philosophisch-Historischen und Theologischen Fakultät der Universität Basel, am 26. Januar 2017 einen Vortrag halten, der dem Thema „Zum Transfer von Religion im Medium Comic“ gewidmet ist.

Veranstaltertext;
„Vor dem Hintergrund weltweiter Mobilitäts- und Migrationsprozesse ist auch die lange Zeit dominante Zuschreibungsformel „Ein Mensch = eine Religion“ unstimmig geworden. Der Weltmarkt der Religionen und des Glaubens ist gewaltig in Bewegung und in den „Multiple Modernities“ ist die persönliche Bekehrung zum rechtsgläubigen (Neu-)Muslim genauso möglich wie die durch Jesus geretteten „Wiedergeborenen“. Wir wallfahrten, haben spirituelle Jenseitserfahrungen und was dem einen sein Mekka, ist der anderen der sonntägliche Besuch bei der Handauflegerin. Die großen monotheistischen Religionen sind weiterhin wichtige soziokulturelle Instanzen, gleichzeitig sind sie aber Teil eines globalisierten Kommunikationssystems, in dem sich universalistische Botschaften, individualistische Gottes- und Sinnsuchen und weltweite religiöse und spirituelle Diasporen mischen. Bei den alltäglich zu beobachtenden religiösen Praktiken stellen sich grundsätzliche Fragen nach dem Verhältnis von Religion bzw. Religiosität und Kultur bzw. kultureller Praxis. Dieses Verhältnis kann in Momenten von Übergängen, Transfers und Verschiebungen besonders gut durchleuchtet werden.

Entsprechend werden sich die Kolloquiumsteilnehmenden u. a. mit folgenden Fragen aus volkskundlich-kulturanthropologischer Perspektive auseinandersetzen: Welche kommunikativen Praktiken lassen sich im Rahmen religiös-spiritueller Diversifizierungsprozesse herausarbeiten? Welche interreligiösen (Zwischen-)Räume, Verbindungen, aber auch Grenzziehungen entstehen hierbei? Welche Medien werden von den beteiligten individuellen und institutionellen Protagonistinnen und Protagonisten genutzt? Welche Sinn- und Bedeutungszuschreibungen lassen sich erkennen und welche Deutungen, Wahrnehmungen, Bewertungen des Religiösen sind bei wem aus welchen Gründen dominant? Das Institut hat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen, die insbesondere an der Schnittstelle von Religiositäts-, Migrations-, Gender- und (historischer) Kulturforschung arbeiten und aktuelle Fragestellungen, theoretische Konzepte und Ergebnisse ihrer neuesten Studien vorstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren werden.“

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