Freie ICOM-Publikation: „Manga- und Comiczeichner im Dialog“

Der Interessenverband Comic e.V. (ICOM) entwickelte zur Kölner Comicmesse Intercom am 6. Mai 2017 die Herausgabe eines Kostenlos-Heftes, das zur Zusammenarbeit von Zeichnern verschiedener Stilrichtungen und Publikationsformen beitragen soll „漫画家の対話  [mangaka no taiwa]. Comiczeichner im Dialog“. Darin haben KünstlerInnen aus verschiedenen Bereichen und Szenen (wie Comic, Manga, Web- und Printpublikation) gemeinsam kurze Beiträge erstellt, die den Dialog dieser unterschiedlicher Kunstformen und -Genres thematisieren. Das 68 Seiten starke Ergebnis wurde von Burkard Ihme herausgegeben und enthält Beiträge von etwa 30 KünstlerInnen, darunter auch viele renommierte Namen wie Martina Peters oder Schlogger, ebenso wie Reflexionen von ComFor-Mitgliedern (Ihme selbst und Björn Hammel). Es kann komplett frei eingesehen und heruntergeladen werden. Mit dem Überthema „Comic und Manga“, den Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Sub-Gattungen und Szenen, wurde dabei sicher ein höchst relevanter Gegenstandsbereich ausgewählt.

Aus dem Vorwort des Herausgebers:
„Comic und Manga: ‚Comiczeichner im Dialog‘ – findet dieser Dialog nicht ständig statt, auf Messen, im Internet, bei regionalen Zeichnertreffen? Ja und nein. Denn wie der Ausschnitt aus dem Interview mit Kristina Gehrmann und Aussagen von Martina Peters (beide im COMIC!-Jahrbuch 2017) zeigen, ist der Austausch zwischen Vertretern der traditionellen Comicszene und der Mangaszene lange nicht so intensiv, wie man das zwischen Ausübenden des gleichen Handwerks erwarten könnte, was auch die Beobachtungen von Sonja Bieker … belegen. Das hatte anfangs sicher Gründe: Die deutsche Zeichnerszene entwickelte sich in den 70er und 80er Jahren und war geprägt durch Underground- und die frankobelgischen Erwachsenen-Comics aus MÉTAL HURLANT und [À SUIVRE], während die Manga Ende der 90er Jahre in Deutschland boomten, weil es ihnen gelang, ein junges und vor allem weibliches Publikum zu begeistern, aus dessen Reihen sich dann ebenso junge Zeichnerinnen rekrutierten. Doch 20 Jahre nach der Veröffentlichung von Sailor Moon und Dragonball in Deutschland, eine Frist, in der nicht nur die Zeichnerinnen erwachsener wurden, sollte es möglich sein, neben den Unterschieden der stilistischen Ausprägungen der Bilderzählung auch die Gemeinsamkeiten der Zeichnertätigkeit und
der beruflichen Interessen zu sehen. ‚Comiczeichner im Dialog‘ soll zum einen diesen Gedanken in die Welt tragen, und zum anderen Vertreter unterschiedlicher Genres und Traditionen zur Zusammenarbeit einladen.“

 
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