Publikationshinweis: Klaus Maiwald und Petra Josting (Hgg.): "Comics und Animationsfilm"

Die soeben erschienene aktuelle Nummer des “Jahrbuchs Medien im Deutschunterricht 2009” mit dem Schwerpunkt “Comics und Animationsfilme” geht auf zwei Tagungen der AG Medien im Symposium Deutschdidaktitk in Essen und Augsburg im vergangenen Jahr zurück. Dabei sind besonders die Beiträge der Essener Tagung “Comics im Deutschunterricht” für die Comicforschung von Interesse.

So berichtet Bernd Dolle-Weinkauff von Manga und Graphic Novel als Aktuellen Erscheinungsformen des Comic. Neben der Frage nach dem Aufkommen beider Formen geht es ihm um deren unterschiedliche Darstellungsformen.

Stephan Köhn veranschaulicht an zwei Manga-Adaptionen des Faust-Stoffes zum einen die Möglichkeiten einer Manga-Adaption und zum anderen die generelle Formensprache des Manga.

Um Adaptionen geht es auch Dietrich Grünewald, der den Transfer einer solchen problematisiert. Es handelte sich seines Erachtens um Neu-Interpretationen, nicht um reine Nacherzählungen. Der Innovationsprozess müsse bei einem solchen Transfer im Vordergrund stehen.

Christian Grabau zeigt am Beispiel von Maus wie eine Vermittlung von Comics im Deutschunterricht ablaufen könne. Helden ohne glänzende Rüstung seien die Figuren in neueren Spielformen des Comics, die einem auch Einblicke in die Funktion von Zeichensystemen und Repräsentationsformen geben.

Didaktisch ist auch der Ansatz von Eva Sandra Boschenhoff, die über Möglichkeiten der Comic-Produktion im Unterricht aufklärt.

Jens Meinrenken hingegen erkennt in die prophetische Kraft der Bilder in den Digitalen Visionen des Comis und erläutert anhand der TV-Serie Heroes, wie in dieser die Medien Bild, Comic und Film verknüpft werden, um auf den unterschiedlichen komplexen Handlungsebenen eine prophetische Spannung aufzubauen.

Interessant für Comicforscher dürften darüber hinaus die Beiträge zum Animationsfilm sein, die sich sowohl mit aktuellen Trickfilmen wie Shrek (Klaus Maiwald / Willi Wamser) oder Persepolis (Matthis Kepser) aber auch mit klassischen Trickserien wie Tom & Jerry (Claudia Rathmann) auseinandersetzen.

(Felix Giesa)

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