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Sommerpause und Initiative für mehr Diversität in der Comicforschung

Die Redaktion der Gesellschaft für Comicforschung geht in die Sommerpause. Daher wird es bis zum 30. September 2019 keine wöchentlichen Updates geben. Hinweise bezüglich neuer Ausstellungen und aktuelle Calls for Papers lassen sich aber weiterhin auf der Website finden.

Bevor wir uns verabschieden, möchten wir noch auf eine neue Arbeitsgruppe der ComFor hinweisen, die auf Initiative von ComFor-Vorstandsmitglied Véronique Sina kürzlich ins Leben gerufen wurde: die AG Diversity.

Das Ziel der AG Diversity ist, sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Vereins zur gendergerechten Sichtbarkeit, Förderung und Vernetzung non-hegemonialer, queer-feministischer Comicforschung und -forscher_innen beizutragen. Die Initiative versteht sich als eine Reaktion auf einen in der Comicforschung vorliegenden Mangel an Diversität der sich sowohl in Forschungsansätzen und Text-Kanon als auch in der Gruppe der Forschenden und deren öffentlicher Repräsentation und Vernetzung widerspiegelt. Um diesen exkludierenden Repräsentationsverhältnissen entgegenzuwirken, sucht die AG Diversity eine inklusivere Forschungs- und Diskussionskultur aufzubauen und neue Impulse in der Forschung zu verankern.

Die letzte Jahrestagung der ComFor zu Themen der intersektionalen Gender- und Diversity Studies hat die große Notwendigkeit und das starke Interesse an queer-feministischen Fragestellungen und Perspektivierungen innerhalb der Comicforschung gezeigt. Sie hat dabei aber auch zugleich auf das vorhandene Desiderat und die Leerstellen hingewiesen, die es im Rahmen einer kritisch-reflexiven und interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Comic zu erforschen und bearbeiten gilt.

Mit der Gründung der AG Diversity geht die ComFor einen wichtigen Schritt um diese Lücke zu schließen sowie ein klares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen.

Aktuell befindet sich die AG noch weitestgehend in der Planungsphase. Im Rahmen der diesjährigen ComFor Jahrestagung in Schwarzenbach an der Saale ist jedoch am 10.11.2019 ein erstes konstituierendes Treffen geplant, bei welchem die genaue Form der Arbeit der AG festgelegt und aktiv angegangen werden soll.

Nähere Informationen und Kontakt zur AG gibt es per Email an: AGDiversity@comicgesellschaft.de

Jetzt wünschen wir all unseren Leser_innen allerdings erstmal einen schönen Sommer und freuen uns darauf, ab Herbst wieder mit regelmäßigen Meldungen zur Comicforschung aufzuwarten.

Herzlich,

Robin-Martin Aust, Katharina Serles und Natalie Veith

für die ComFor Web-Redaktion

GfM-Tagung „Medien-Materialitäten“ in Köln

Termin:
25.09.2019 - 28.09.2019

Von 25. bis 28. 9. 2019 findet wieder die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft statt. Dieses Jahr lautet das Thema „Medien-Materialitäten“ und zeichnet das Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln organisatorisch verantwortlich. Einige unserer ComFor-Mitglieder sind ebenfalls involviert. Die Anmeldung ist bis zum 15. 09. über die Tagungswebsite möglich, auf der auch das Detail-Programm zu finden ist: https://gfm2019.de

Aus Sicht der Comicforschung sind folgende Events hervorzuheben:

Panel S4.02: „Comics und die Materialitäten von Mediengrenzen“
Donnerstag, 26.9.2019 | 15.30 – 17.30h
Ort: Seminarraum S 93, Philosophikum
Chair: Lukas R. A. Wilde
Vortragende:  Felix Brinker, Nina Heindl, Diego Alegría, Markus Engelns
Abstracts online

Diskussionsrunde S8.09: „Digitalzeichnen: Medialität und Materialität einer digitalen Praxis
Samstag, 28.9.2019 | 13.00 – 15.00h
Ort: Seminarraum S 73, Philosophikum
Chair: Tillmann Courth
Vortragende: Sascha Dörp, Millus und Niloo (Künstlerpaar), Lukas R. A. Wilde
Abstract online

Auch die AG Comicforschung trifft sich zum Austausch:
Mittwoch, 25.9.2019 | 15.30 – 16.30h
Ort: Seminarraum S 93, Philosophikum

Veranstaltungsankündigung:

„Im Zentrum der Jahrestagung steht die Frage nach dem Zusammenspiel von Medien und Materialitäten. In einem Zeitalter, das maßgeblich von kultureller, technischer und ökonomischer Konvergenz geprägt ist, rücken neben transmedialen auch transmaterielle Adaptionspraktiken in den Blick. Bedeutung wird nicht einfach übertragen, sondern obliegt neben den Anpassungen an ein bestimmtes Trägermaterial oftmals weiteren komplexen Aushandlungsprozessen. Aspekte der Sinnlichkeit und Wahrnehmung spielen dabei eine ebenso zentrale Rolle wie ihre technische Bedingt- und materielle Verfasstheit, welche nicht selten zwischen Persistenz auf der Ebene des Materials und Flüchtigkeit auf der Ebene der Performanz changiert.

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Ausstellung „Victoria Lomasko – Other Russias“

Die 1978 geborene Victoria Lomasko legt ihren Fokus auf Subkulturen und benachteiligte Schichten Russlands: von LGBT-Aktivisten und Sexarbeiterinnen bis hin zu Gastarbeitern und in der Landwirtschaft der Provinzen des Landes Beschäftigten. Ihre Grafikreportage «Die Unsichtbaren und die Zornigen», die soziale Missstände und politische Unterdrückung in Russland aufzeigt, wurde ins Deutsche und weitere Sprachen übersetzt. Die englische Version unter dem Titel «Other Russias» wurde 2018 mit dem Pushkin House Prize for the Best Book in Translation ausgezeichnet.

Die engagierte Künstlerin wird einen Monat im Atelier Mondial der Christoph Merian Stiftung arbeiten und im Cartoonmuseum Basel eine aufwendige Wandmalerei für ihre erste Retrospektive in der Schweiz anfertigen.

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Monitor 53: Neue Publikationen

Im Monitor werden in unregelmäßigen Abständen aktuelle Publikationen aus den letzten 6 Monaten vorgestellt, die für die Comicforschung relevant sein könnten. Die kurzen Ankündigungstexte dazu stammen von den jeweiligen Verlagsseiten. Haben Sie Anregungen oder Hinweise auf Neuerscheinungen, die übersehen worden sind und hier erwähnt werden sollten? Das Team freut sich über eine Mail an redaktion@comicgesellschaft.de.
Zu früheren Monitoren.


The World of DC Comics

Andrew Friedenthal
Routledge
108 Seiten
April 2019
Verlagsseite

„The first sustained study of the DC Comics Multiverse, this book explores its history, meanings, and lasting influence. The multiverse is a unique exercise in world-building: a series of parallel and interactive worlds with a cohesive cosmology, developed by various creators over more than 50 years.
In examining DC’s unique worlds and characters, the book illustrates the expansive potential of a multiverse, full of characters, histories, geographies, religions, ethnographies, and more, and allowing for expressions of legacy, multiplicity, and play that have defined much of DC Comics‘ output. It shows how a multiverse can be a vital, energizing part of any imaginary world, and argues that students and creators of such worlds would do well to explore the implications and complexities of this world-building technique.
Andrew J. Friedenthal has crafted a groundbreaking, engaging, and thoughtful examination of the multiverse, of interest to scholars and enthusiasts of not just comics studies, but also the fields of media studies and imaginary world studies.“

 

Representation and Memory in Graphic Novels

Golnar Nabizadeh
Routledge
198 Seiten
April 2019
Verlagsseite

„This book analyses the relationship between comics and cultural memory. By focussing on a range of landmark comics from the twentieth and twenty-first centuries, the discussion draws attention to the ongoing role of visual culture in framing testimony, particularly in relation to underprivileged subjects such as migrants and refugees, individuals dealing with war and oppressive regimes and individuals living with particular health conditions. The discussion is influenced by literary and cultural debates on the intersections between ethics, testimony, trauma, and human rights, reflected in its three overarching questions: ‘How do comics usually complicate the production of cultural memory in local contents and global mediascapes?’, ‘How do comics engage with, and generate, new forms of testimonial address?’, and ‘How do the comics function as mnemonic structures?’
The author highlights that the power of comics is that they allow both creators and readers to visualise the fracturing power of violence and oppression – at the level of the individual, domestic, communal, national and international – in powerful and creative ways. Comics do not stand outside of literature, cinema, or any of the other arts, but rather enliven the reciprocal relationship between the verbal and the visual language that informs all of these media. As such, the discussion demonstrates how fields such as graphic medicine, graphic justice, and comics journalism contribute to existing theoretical and analytics debates, including critical visual theory, trauma and memory studies, by offering a broad ranging, yet cohesive, analysis of cultural memory and its representation in print and digital comics.“

 

Rewriting Humour in Comic Books: Cultural Transfer and Translation of Aristophanic Adaptations

Dimitris Asimakoulas
Palgrave Studies in Translating and Interpreting
Palgrave
189 Seiten
Juli 2019
Verlagsseite

„This book examines comic book adaptations of Aristophanes’ plays in order to shed light on how and why humour travels across cultures and time. Forging links between modern languages, translation and the study of comics, it analyses the Greek originals and their English translations and offers a unique, language-led research agenda for cultural flows, and the systematic analysis of textual norms in a multimodal environment. It will appeal to students and scholars of Modern Languages, Translation Studies, Comics Studies, Cultural Studies and Comparative Literature.“

 

Writing Queer Women of Color: Representation and Misdirection in Contemporary Fiction and Graphic Narratives

Monalesia Earle
McFarland
248 Seiten
Juli 2019
Verlagsseite

„Queer women of color have historically been underrepresented or excluded completely in fiction and comics. When present, they are depicted as “less than” the white, Eurocentric norm. Drawing on semiotics, queer theory, and gender studies, this book addresses the imbalanced representation of queer women of color in graphic narratives and fiction and explores ways of rewriting queer women of color back into the frame. The author interrogates what it means to be “Other” and how “Othering” can be more creatively resisted.“

Ausstellung „Cartoonair am Meer“

Termin:
22.06.2019 - 15.09.2019

Die Ostsee ruft zum 12. Cartoonair am Meer im Ostseebad Prerow.
„SCHLAUE BILDER Man-Lernt-Nie-Aus-Cartoons“ lautet das Motto in diesem Sommer.

Leben heißt Lernen. Das geht lange vor der Schule los und hört nie auf! Den Schmerz der heißen Herdplatte, das Chaos in Mamas Handtasche, die Wischfunktion auf Papas Handy…So geht das immer weiter: Das Leben ist ein einziger Fortbildungskurs. Jeden Tag lernt man dazu.
Es gibt Lehrbüchern, Leitfäden, Ratgeber, Wikipedia, Blogs und Apps für alles. Worauf es aber wirklich ankommt beim lebenslangen Lernen, das soll in der Freiluft-Ausstellung zum 12. Cartoonair am Meer zu sehen sein. Mit Man-lernt-nie-aus Cartoons der besten Cartoonisten Deutschlands.

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