Die von Helga Arend herausgegebene Festschrift zum 60. Geburtstag von Helmut Schmiedt, die in diesem Herbst erschienen ist, beschäftigt sich mit populärer Literatur und Kultur als ästhetischen Phänomenen — so der Untertitel des Sammelbands. In ihm finden sich auch zwei Beiträge zur Comicforschung.
Nina Mahrt befaßt sich in ihrem Aufsatz AWopBopaLooBopAlopBamBoom. Musik im Comic mit vier Comics deutschsprachiger Autoren (Malwil, flix, Line Hofen, Kleist), die jeweils „Lebensgeschichten“ sind und die zugleich alle etwas mit Musik zu tun haben: Musik als Darstellung von Emotionen, als Textversatzstück, als Mittel der Charakterisierung, aber auch als Erzählpotential und Mittel der Rhythmisierung sind ihre Stichpunkte.
Dietrich Grünewald zeigt unter dem Titel Roman ohne Worte. Lynd Wars „Gods‘ Man. A Novel in Woodcuts“ (1929) anhand einer Analyse der Bilder und der Erzählstruktur, welches Erzählpotential textfreie Bildgeschichten haben und was der Betrachter — der ihm auch als ein Miterzähler gilt — leisten muß, um das Gezeigte — der Bildgeschichtenerzähler ist dann eher ein „Zeiger“ — adäquat zu verstehen.
Am Rande der Comicforschung dürfte auch der Beitrag von Gert Ueding interessieren: Wir Menschen in der Menge. Streifzug durch Sempés Welt.
(Stephan Packard mit Dank an Dietrich Grünewald)
Eigentlich sind es drei Beiträge zur Comicforschung:
Inge Pohl setzt sich in ihrem sehr überzeugenden Aufsatz „Friedrich Schiller (1759-1805) – ein Comic-Held?“ mit der „Comic-Novelle“ Schiller! von Horus auseinander. Dabei analysiert sie mit Mitteln der Linguistik, wie Erzähltexte, Figurenrede und Panelgestaltung zur Charakterisierung der Hauptfigur eingesetzt werden.