Noch bis zum 19. August 2012 zeigt das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris die Ausstellung „CRUMB. De l’Underground à la Genèse“. Die Gesamtschau des berühmten US-Comix-Zeichners umfasst Arbeiten von 1960 bis zum aktuellen Werk „Genesis“. Bekannt wurde Robert Crumb vor allem durch seine selbstironischen und umstrittenen Sex- und Gewalt-Zeichnungen seiner Underground-Comics. Unter LSD-Einfluss erfand er Figuren wie Mr. Natural, Eggs Ackley und Shuman the Human. Fotos der Ausstellung sind „hier“ zu sehen.
In ihrer Ausstellungskritik „In der Umklammerung von Monsterfrauen“ für die “Süddeutsche Zeitung” sieht Catrin Lorch die Präsentation als gescheitert an: „Wer so mit Bildern und Buchstaben umgeht wie Robert Crumb, dem dürfen die Gebäude der Kunst, aufgeschüttet aus Rhetorik, Theorie und weißen Hallen, mindestens suspekt sein. Deswegen bleibt jede museale Präsentation eine Herausforderung – das Scheitern seiner Schau in Paris ist symptomatisch dafür, dass sich das Museum mit der Comic-Kunst immer noch schwertut. Allerdings nicht, weil es zu unbeweglich wäre, im Gegenteil, es fasst die Außenseiter nach wie vor zu vorsichtig an.“
Wer keine Möglichkeit hat, Robert Crumbs Werke im Musée d’Art moderne in Paris (siehe Foto unten) zu sehen, darf sich auf das „Comicfestival München 2013“ freuen. Neben verschiedenen nationalen und internationalen Gästen haben auch Aline Kominsky-Crumb und Robert Crumb ihr Kommen zugesagt.
Zur Ausstellung erschien der zweisprachige Katalog „R. Crumb“ (französisch/englisch) bei éditions Paris Musées mit 220 Bildern und Texten von Jean-Luc Fromental, Sébastien Gokalp, Fabrice Hergott, Todd Hignite, Jean-Pierre Mercier und Joann Sfar.
Zwei Amerikaner in Paris: Zeitweise parallel lief im Pariser Centre Pompidou die Ausstellung „CO-MIX“ (21. März bis 21. Mai 2012) mit den Werken von Art Spiegelman. Im Gegensatz zur hellen und in weiß-gehaltenen Präsentation der Arbeiten von Robert Crumb, waren Art Spiegelmans Originale seiner Underground-Comics und zum Holocaust-Comic „Maus“ in dunklen und in schwarz-gehaltenen Räumen zu sehen (siehe Foto unten). Diese Ausstellung wird unter dem Titel „Art Spiegelman. Comics von Mäusen und Katzen sowie andere Bildergeschichten“ vom 22. September 2012 bis 6. Januar 2013 im Kölner Museum Ludwig gezeigt.
(Ralf Palandt)