In unregelmäßigen Abständen präsentiert die Staatliche Graphische Sammlung der Pinakothek der Moderne Zeichner der Münchner Satire-Zeitschrift „Simplicissimus“. In der Regel sind bei den Werken aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts auch Bildfolgen dabei, die als Comics gelten können. Eckart Sackmann stellt in seinem Jahrbuch „Deutsche Comicforschung 2010“ u.a. Sprechblasen-Comics aus der Zeitschrift vor. In einer „Online-Edition“ können „Simplicissimus“-Ausgaben dem Veröffentlichungsdatum nach durchgeschaut werden, aber auch in Bezug auf Personen und Schlagworte. Auch eine Suchfunktion steht zur Verfügung.
Bis zum 2. September 2012 sind im Münchner Museum die Zeichnungen von Karl Arnold zu sehen. Eines der bekanntesten Motive Arnolds zeigt bereits 1923 zeitkritisch einen Bier-saufenden und Pfeife-rauchenden Bayern mit Hakenkreuz-Augen zum Text: „Mei‘ Ruah möchte‘ ich hamm und a Revolution, A Ordnung muaß sei‘ und a Judenpogrom, A Diktator g’hört hera und glei‘ davo’g’haut: Mir zoagen’s Enk scho‘, wie ma Deutschland aufbaut!“.
Aus dem „Veranstaltungstext“: „Ab 1917 gehörte Arnold neben Olaf Gulbransson und Thomas Theodor Heine zum festen Stamm der Zeichner des »Simplicissimus«. Bis heute gab es keine Retrospektive, die einen Überblick über das gesamte Schaffen Arnolds gezeigt hätte. Die Ausstellung wird anhand von circa 260 Blättern erstmals eine gültige Gesamtschau seines Werks zusammentragen und damit den Zeichner in der Kunst seiner Zeit verorten.“
Die Ausstellung wird durch den Katalog „Der Zeichner Karl Arnold: Zeichner des Simplicissimus“ von
Andreas Strobl begleitet (Berlin/München: Deutscher Kunstverlag).
Parallel zeigt das „Olaf Gulbransson Museum“, Tegernsee, die Buchillustrationen des Künstlers: „Karl Arnold. Illustrationen von Ringelnatz bis Valentin. Sonderausstellung vom 10. Juni bis 16. September 2012“.
(Ralf Palandt)