CfP: Tagung Mediale Zeitenwende

Mediale Zeitenwende – interdisziplinäre Forschungsansätze zu Formierung und Wirkung des narrative turn in den visuellen Narrationen

Interdisziplinäre Tagung an der Universität Köln, 14.-15. November 2014

Stichtag: 30. April 2014

Visuelles Erzählen als Teilbereich der „Visual Studies“ spielt in unserer modernen Gesellschaften, auch im Zuge der Globalisierung und der Dominanz multimodaler Erzählformen, eine immer größere Rolle. Durch die zunehmende Verbreitung von Heimcomputern, Spielkonsolen und Internet hat sich ein transmedialer und transkultureller Wandel vollzogen, der zur Formierung eines narrative turn geführt hat. Dieser narrative turn betrifft in erster Linie multimediale Erzählformate, d.h. visuelle Narrationen wie beispielsweise Bilderbuch, Künstlerbuch, Film, Comic, Manga, Anime, Light Novel, Digital Games/ComputerGames oder Handyroman, da diese im Gegensatz zu klassischen (Text-)Narrationen vor allem über das Visuelle in einem permanenten, transmedialen Austauschprozess miteinander stehen.

Dadurch verändert sichauch die Konzeption, Struktur und Rezeption von Narrationen. In der (internationalen) Narrationsforschung stellt dieses Phänomen bislang einen blinden Fleck dar, so dass es weder Ansätze zu einer Theorie visuellen Erzählens noch vergleichende Studien zu verschiedenen visuellen Narrationsformen gibt. Ein Ziel dieses Symposiums besteht folglich darin, langfristige Perspektiven für eine neue Narratologie zu entwickeln, die die Phänomene visuelle Narration und Transmedialität miteinander verbindet.

Im Rahmen des zweitägigen Symposiums soll herausgearbeitet werden, wie sich die einzelnen visuellen Narrationen konzeptionell seit der digitalen Revolution verändern, wie sie sich transmedial miteinander vernetzen und wie sie sich gegenseitig hinsichtlich der narrativen Konzeption nachhaltig beeinflussen.

Vor dem Hintergrund dieser theoretischen Zielsetzung könnten folgende Fragestellungen kritisch diskutiert werden:

  • Auswirkungen des narrative turn im Zuge der digitalen Revolution seit Ende der 1980er Jahre in unterschiedlichen visuellen Erzählformen
  • Ansätze zur Entwicklung einer neuen Narratologie, die die medialen Spezifika der visuellen Erzählformen berücksichtigt
  • Diskussion des bestehenden westlich-zentrierten Forschungskanons der trans-medialen Erzähltheorie (Literatur, Film, Comic, Bilderbuch, etc.)
  • Einbeziehung neuer visueller Erzählformate, z.B. Light Novel, Handyerzählung, RPG etc.
  • Bedeutung der bereits in der Literaturtheorie von BARTHES (1968) oder FOUCAULT (1969) zur kritischen Disposition gestellten Kategorien Autor, Leser und Werk für die Entwicklung einer zeitgemäßenvisuellen Narratologie
  • Signifikanz der Figurenkonzeption in visuellen Narrationen
  • Berücksichtigung der jeweiligen Produktionskontexte und deren Einfluss auf die narratologische Konzeption der visuellen Narrationen
  • Einfluss möglicher transnationaler und transkultureller Ströme auf die Neugestaltung der narrativen Konzeption
  • Relevanz des Crossover-Phänomens, das zunehmend alle medialen Formen erfasst
  • Wandel der Raum- und Zeitkonzepte in visuellen Narrationen
  • Bedeutung der Paratexte

Interessenten werden gebeten, ein Abstract (300 Wörter) und eine Kurzvita (150 Wörter) als Word-Dateien an die Organisatoren zu schicken:
Stephan Köhn: stephan.koehn@uni-koeln.de und Bettina Kümmerling-Meibauer: bettina.kuemmerling-meibauer@uni-tuebingen.de
Deadline für die Einreichung des Abstracts und der Kurzvita: 15. April 2014.

Für weitere Fragen wenden Sie sich an:
Prof. Dr. Stephan Köhn
Universität zu Köln
Ostasiatisches Seminar
Abteilung Japanologie
Albertus Magnus-Platz
50923 Köln
E-mail: stephan.koehn@uni-koeln.de

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