Als die Veranstalter der Frankfurter Buchmesse Mitte März das Aus des Comic-Zentrums verkündeten, das immerhin 14 Jahre lang eine feste Institution darstellte, sahen sowohl journalistische Beobachter als auch die Programmdirektion die Gründe hierfür paradoxerweise in einer größeren Etablierung des Comics in der gesellschaftlichen Wahrnehmung: Viele Verlage mit Comictiteln im Sortiment orientierten sich weg vom reinen Comic-Umfeld, hin zu verwandten Sparten wie Kunst- oder Jugendbücher jüngerer Verlage, beobachtete etwa Lars von Törne im Tagesspiegel. Da „der Comic […] in der Mitte der Literatur und in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ sei, wurden stattdessen diverse Comicveranstaltungen quer über die Messe verteilt angekündigt.
Nun gaben die Veranstalter in einer Rundmail bekannt, auf der kommenden Messe im Oktober einen inhaltlichen „Graphic Novel“-Fokus setzen zu wollen. Auf der neu eingerichteten Comic-Seite der Buchmesse soll bald sukzessive enthüllt werden, wie sich dieser gestalten wird. Bekannt ist bereits, dass es einen Gemeinschaftsstand Comic in Halle 3.0, Comic-Lesungen im Neuen Lesezelt, sowie einen Schwerpunkt Finnische Comics im Ehrengast Pavillon geben wird. Auch das Finale der Deutschen Cosplaymeisterschaft und die Verleihung des Deutschen Cartoonpreises finden in diesem Rahmen statt.