In den letzten Jahren ist eine steigende Tendenz comic-spezifischer Veranstaltungen, etwa Festivals, Ausstellungen und Tagungen, im deutschsprachigen und internationalen Kontext zu verzeichnen. Dies ist Grund genug, den Blick auf eine weitere Facette comicrelevanter Aktivitäten auszuweiten: die Lehre an Hochschulen und Universitäten.
In den folgenden Semestern wird in der Kategorie „Lehrveranstaltungen“ eine Übersicht über die jeweils stattfindenden comic-spezifischen Lehrveranstaltungen im deutschsprachigen Raum entstehen, die einen Überblick über die Vielfalt universitärer Lehre zum Thema Comic bietet.
Den Anfang mit dieser neuen Kategorie machen wir mit dem Wintersemester 2016/17, indem wir bereits mit 16 Lehrveranstaltungen aufwarten können. Wenn Sie noch eine Lehrveranstaltung ergänzen möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail mit allen relevanten Daten an die Webredaktion: redaktion@comicgesellschaft.de
Universität/ Hochschule | Titel der Lehrveranstaltung | Dozierende/r | Art der Lehrveranstaltung | Fachliche Anbindung |
Universität Augsburg | Postmoderne Mythen. Comicverfilmungen in Kino, TV und Netz | Prof. Dr. Thomas Hausmanninger | Hauptseminar | BA/MA Medien und Kommunikation, BA Vergleichende Literaturwissenschaft, alle Lehramts- studiengänge, Magister Theologie |
Kursbeschreibung „Postmoderne Mythen“:
Comicverfilmungen haben Konjunktur. Insbesondere seit der Etablierung von Marvel Studios erobern vor allem amerikanische Superhelden das Kino und entwickeln sich zu einem kontinuierlichen Angebot. Durch die Übertragung der bereits für die Comics entwickelten Strukturen, einerseits mit Fortsetzungen zu arbeiten und andererseits die Serien miteinander zu vernetzen, auf das Kino erwachsen nach vorne offene epische Gesamterzählungen. Die Vernetzung betrifft inzwischen auch bereits die TV-Serien, die an die Kinoerzählung anschließen oder Vorgaben für diese etablieren. Gleichzeitig beziehen sich die Verfilmungen zwar auf die zugrunde liegenden Comics, doch handelt es sich bislang bei keinem der Filmstoffe um eine direkte Umsetzung einer bestimmten Erzählung oder eines bestimmten Erzählzyklus, wie man es von der klassischen Romanverfilmung kennt. Horizontal etablieren sowohl die Verfilmungen von Marvel wie auch von DC damit einen Parallelkosmos zu den Comics; vertikal ergeben die Verfilmungen, soweit sie nachfolgend zu den Comics entstehen, jedoch auch einen Metatext zur zugrunde liegenden Erzähltradition. Das freilich geschieht bereits zuvor auch schon durch die diversen Relaunches von Superheldenserien im Comicbereich. Neben den Superhelden finden auch andere Comics Umsetzungen im Kino und TV, wobei die Verfilmungen teilweise treue Reproduktionen darstellen können, wie etwa bei „Sin City“, teilweise modifizieren, wie „i Zombie“, teilweise aber auch die Comic-Erzählung durch neue Stoffe ausweiten, wie „Walking Dead“. Das Seminar widmet sich sowohl den Superhelden wie auch anderen Comicverfilmungen und will dabei jeweils auch die zugrunde liegenden Comics mit in den Blick nehmen. Insofern besonders die Superhelden eine Art modernen Mythos bilden, über den die amerikanische Gesellschaft ihr Selbstverständnis und jeweils aktuelle gesellschaftliche Themen in einem unterhaltsamen Diskurs verhandelt, und insofern die durch die Verarbeitung der vorangegangenen Stoffe entstehenden Lagen von Zeichenebenen ein sehr postmodernes Phänomen darstellen, können auf diese Weise gleichzeitig diese symbolischen Diskurse und der postmoderne Zeichenprozess untersucht werden.
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn | Krimis – Gattungs- und Erzählkonzepte am Beispiel des Comics (mit Seitenblicken auf Literatur und Film) | Dr. Joachim Trinkwitz | Seminar | BA Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Module „Literaturtheorie und Textanalyse“, „Intermedialität“, „Theorien und Methoden der Komparatistik“ |
Kursbeschreibung „Krimis – Gattungs- und Erzählkonzepte am Beispiel des Comics“:
Der Krimi ist in allen erzählenden Medien vertreten und scheint allgemein eine der beliebtesten Gattungen überhaupt. Das Seminar wird sich zunächst grundlegend mit dem Konzept der Gattung auseinandersetzen, die verschiedenen Spielarten der Kriminalerzählung erkunden und anschließend prominente Vertreter der unterschiedlichen medialen Ausformungen analysieren. Dabei werden Fragen der Intertextualität und Intermedialität sowie das Gefälle zwischen Populär- und Hochkultur behandelt. Das Schwergewicht liegt dabei auf dem Comic; gelesen werden ausgewählte Beispiele aus England, USA, Frankreich und Deutschland.
Universität Duisburg-Essen | Comics in der Schule | Dr. Markus Engelns | Hauptseminar | Germanistik/ Mediendidaktik |
Kursbeschreibung „Comics in der Schule“:
Comics sind in den letzten Jahren nicht nur stärker in den Fokus der deutschen Kultur, sondern auch in den der Fachdidaktiken gerückt. Das liegt u. a. daran, dass Comics in Zeiten von Inter- und Crossmedialität, von einander überlappenden analogen und digitalen Medientechnologien wie ein bereits einhundert Jahre alter Vorreiter neuerer medialer Gegenstände erscheinen. Das Seminar möchte dem zunehmenden gesellschaftlichen Interesse gegenüber Comics Rechnung tragen, indem es drei Schritte unternimmt: Erstens wird das Seminar zentrale Beiträge der Medien- und Comicforschung erarbeiten, um Comics als mediale Gegenstände auch auf theoretischer Basis erschließen zu können. Zweitens ist es dann die Aufgabe des Seminars, mediale und erzählenden Elemente anhand dreier konkreter Beispiele aus dem franko-belgischen Comic, dem US-amerikanischen Comic und dem asiatischen Manga herauszuarbeiten, um diese dann in einem dritten Schritt mit didaktischen Überlegungen anhand einschlägiger Texte zum literarischen Lernen, zum literarischen Gespräch, zum handlungs- und produktionsorientierten Deutschunterricht und zur Mediensozialisation von Schüler*innen für den Unterricht fruchtbar zu machen.
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main | Bildgeschichte und Comic (Kurs 1 und Kurs 2) | Prof. Dr. Bernd Dolle-Weinkauff | Hauptseminar | BA/MA Germanistik |
Kursbeschreibung „Bildgeschichte und Comic“:
Historische und systematische Einführung in die Gattungen grafischen, sequentiellen Erzählens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und ihrer Vorläufer. Dabei werden grundlegende terminologische Fragen geklärt und allgemeine, typische Merkmale der Bildgeschichte und der unterschiedlichen Spielarten des Comic besprochen. Bestandteil sind exemplarische Untersuchung einzelner Comics, Manga und Graphic Novels sowie Museums/-Ausstellungsbesuche.
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg | Literaturadaptionen im Comic | Dr. Grzegorz Krajewski | Proseminar/ Hauptseminar | Slavisches Seminar |
Kursbeschreibung „Literaturadaptionen im Comic“:
Literarische Texte, insbesondere Bestseller, aber auch klassische Werke der nationalen Literaturen, werden oft, manchmal auch mehrmals, in anderen Medien adaptiert. Einer großen Popularität erfreuen sich vor allem Literaturverfilmungen, aber in der letzten Zeit erscheinen zahlreiche Literaturadaptationen im Comic. Es lohnt sicherlich nach Ursachen dieser Tendenz zu suchen: Sind diese Literaturadaptationen Element einer Bildungsreform? Stellen sie einen Teil der neuen Erinnerungskultur? Bescheinigen sie einen Funktionswandel der Literatur in der multimedialen Welt? Anhand von ausgewählten Beispielen aus den slavischen Literaturen wird im Seminar aber nicht nur nach dem jeweiligen kulturellen Kontext, sondern auch nach Mechanismen der „Verwandlung“ der Literatur in Comic gefragt. Als theoretischer Rahmen dient hier die transmediale Narratologie, die u.a. unterschiedliche Strategien narrativer Darstellung in den Medien des Comics, des Films und der Literatur untersucht. Es geht sowohl um die wechselseitige Abhängigkeit von den Medien als auch um einzelne medienspezifische Phänomene.
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg | Comics transnational | Jun.-Prof. Dr. Stephan Packard | Masterseminar | Medienkulturforschung |
Kursbeschreibung „Comics transnational“:
Comics und ihre populäre Szene stellen kultur- und nationengebundene Zugänge vor verschiedene Herausforderungen: Ist einerseits die Kunstform selbst jahrzehntelang vor allem semiotisch und damit nicht nur ahistorisch, sondern auch scheinbar kulturneutral untersucht worden, so ist andererseits der historisch und konkrete Reichtum der Comic-Szene immer wieder grenz- und kulturüberschreitend wirksam geworden. Das Blockseminar wird zunächst in Grundlagen der Comic-Analyse einführen. Dabei interessieren ihre rezente Etablierung als Kunstform, Gattung oder mediale Spezifikation nicht weniger als ihre komplexe Kombination von Wort, Schrift und Bild, ihre genetische Abhängigkeit von besonderen Publikationstechniken, ihre auch im Selbstverständnis der Comictexte relevante marginale, bisweilen widerständige Stellung in der Medienvielfalt und ihr besonderer Wert als experimentelle Form, die ihre eigenen Texte häufig als ein Labor zur Erprobung und als Resonanzraum zur Kommentierung gleichzeitiger Innovationen in anderen Kunstformen anbietet. In einem zweiten Schritt werden wir diese Kommunikationszusammenhänge und Ästhetiken auf ihre Trans/nationalität und -kulturalität hin befragen und uns mit Begriffen zur Beschreibung grenzüberschreitender sowie –konstruierender Medienverwendungen befassen. Das Seminar ist mit der Ausstellung ComiXconnection zu südosteuropäischen Comics verbunden, die von Januar bis März in Freiburg gastieren wird (www.comixconnection.eu).
Justus-Liebig-Universität Gießen | Bildsequenz & Gesellschaft | Prof. Dr. Jörn Ahrens | Vorlesung | Kultursoziologie |
Kursbeschreibung „Bildsequenz & Gesellschaft“:
Comics sind fester Bestandteil spätmoderner Text- und Zeichenwelten. Sie haben der Gegenwartskultur Narrative, Mythen, Ikonen und Helden beschert. Der Comic als Medium hat Rezeptionsgewohnheiten verändert und Reflexionsstrategien neu gestaltet. Populäre Erzählmuster sind von der Trivialität und Banalität der Strips und Cartoons ebenso beeinflusst worden, wie intellektuelle Diskurse zur metatextuellen Realitätskonstruktionen, etwa in der Graphic Novel. Comiclektüre hat (unter anderem) etwas mit Textvervollständigung durch den Leser, mit „(re)constructing meaning“ zu tun und ist damit ein Sujet für idealistische Subjektivitätstheorien, sozialkonstruktivistische Modelle und literaturkritisch-semiotische Konzepte. Moderne wie postmoderne Diskurse haben sich explizit kaum mit dem Medium Comic in der ganzen Breite seiner ästhetischen, formalen und narrativen Möglichkeiten befasst. Dennoch geben sie Anstöße, wenn es gilt, Deutungsmuster anzulegen, Kriterien zu generieren und Instrumente beziehungsweise Apparate zu entwickeln, mit deren Hilfe zum Beispiel in der populärkulturellen Moderne über Comics als einer ihrer zentralen Medienformen reflektiert werden kann. Im Rahmen der Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften lässt sich der Comic längst als ein Medium der kulturellen Selbstvergegenwärtigung und Selbstbesinnung lesen.
SRH Hochschule Heidelberg | Illustration und Comic 1 und 2 | Prof. Guido Kühn, Christoph Hahn | Hauptseminar | B.A. Studiengang Crossmedia-Design, F&E Projekt „Comifo“ der HS Heidelberg |
Kursbeschreibung „Illustration und Comic 1 und 2“:
Theoretische Grundlagen (Definitionen und Begriffsgeschichte, Überblick Geschichte des Comics, Formate, Produktionsabläufe, Graphisches Erzählen), sowie praktisches Arbeiten (Characterdevelopment, Zeichentechniken, Zeit, Bewegung, Stil etc.).
SRH Hochschule Heidelberg | Traditionelle und digitale Animation | Prof. Guido Kühn, Christoph Hahn | Hauptseminar | B.A. Crossmedia-Design. F&E Projekt „Comifo“ der HS Heidelberg |
Kursbeschreibung „Traditionelle und digitale Animation“:
Prinzipien der Animation und der szenischen Abfolge, Grundlagen klassischer und digitaler Animationstechniken, Charakterdevelopment, Anthropomorphisierung, Exaggeration, Pose-to-Pose und die Straight Ahead-Methodik.
Universität Leipzig | Comics, Politik & das Politische | Mario Zehe | Proseminar | Politikwissenschaft und Didaktik der Sozialwissenschaften |
Kursbeschreibung „Comics, Politik & das Politische“:
Während Medienwissenschaftler und Literatursoziologen vor mehr als einem halben Jahrhundert »in einem intensiven Comic-Konsum vor allem eine politische Gefahr« (Baumgärtner, 1965) erkennen konnten, betrachtet man heutzutage das mediale und ästhetische Phänomen der grafischen Literatur nicht nur nüchterner und entspannter, sondern sieht darin sogar einige Potentiale in Hinblick auf politische Kommunikation und Politikvermittlung. Selbst die altehrwürdige Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht seit einigen Jahren Comics mit dezidiert politischen Inhalten, die sich sowohl an Jugendliche als auch Erwachsene richten (»Maus«, »Irmina«, »Tunnel 57« etc.). Diese seltsame Entwicklung des Comic vom geächteten Feindbild zum Hoffnungsträger wirft einige Fragen auf, die in diesem Seminar diskutiert werden sollen. Zunächst scheint aber erklärungsbedürftig, was ein Comic überhaupt darstellt: ein Medium, eine Kunstform oder eine Form des Erzählens? Welche Genres, Formate und Stile existieren, und inwieweit haben diese die gesellschaftliche (Nicht-)Anerkennung der modernen Bildgeschichte über die Zeitläufte hinweg beeinflusst? In Auseinandersetzung mit zahlreichen TheoretikerInnen der grafischen Literatur – und dabei stets die Primärliteratur (also den Comic) einbeziehend – wird sich zeigen, dass solche Fragen immer auch politischer ›Natur‹ sind. Dabei stehen aber nicht nur die Fragen der sozialen Exklusion und Inklusion des Comic und seiner Leser im Vordergrund, sondern natürlich auch die darin verhandelten Themen und gesellschaftlichen Konfigurationen. Comics können gar nicht unpolitisch sein, so scheint es. Oder etwa doch? Diesen und anderen Aspekten wird das Seminar nachgehen und dabei immer den Comic und das Politische zusammendenken.
Ludwig-Maximilians-Universität München | Comicsprache in der Romania | Dr. Jochen Hafner und Dr. Sebastian Postlep | Proseminar | Romanistik/ Italianistik |
Kursbeschreibung „Comicsprache in der Romania“:
Fumetti, bédés, tebeos – Comics haben in den romanischen Ländern eine große und lange Tradition, mit der wir uns in diesem Seminar ausführlich beschäftigen wollen. Es soll dabei einerseits um die historische Entwicklung und aktuelle Bedeutung der Comics in Italien, Frankreich und Spanien gehen, andererseits wollen wir aber natürlich vor allem die sprachliche Seite der Comics betrachten. Wir werden uns gemeinsam auf die Suche nach der ‚Comicsprache‘ begeben und eine Beschreibung dieser vagen Größe auf diskurspragmatischer, übersetzungswissenschaftlicher und semiotischer Basis versuchen.
Ludwig-Maximilians-Universität München | Transformationen des Bösen. (Re)Figurationen von Teufelsfiguren in Literatur, Film und Comic vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart | Dr. Michaela Nicole Raß | Lektürekurs | Germanistik |
Kursbeschreibung „Transformationen des Bösen“:
Keine Kursbeschreibung vorhanden.
Universität Paderborn | Bandes dessinées: Littératures dessinées? | Marie Weyrich | Basisseminar | Französische Literaturwissenschaft |
Kursbeschreibung „Bandes dessinées: Littératures dessinées?“:
In dieser Veranstaltung wird die franco-belgische bande dessinée unter dem literarischen Aspekt untersucht. Zuerst werden Basiskenntnisse über das Medium bande dessinée vermittelt. Mehrere Themen werden anschließend angesprochen, die u.a. die Narrativität in der bande dessinée, die Beziehungen zwischen Literatur und bande dessinée, das Konzept der littératures dessinées von Harry Morgan oder den Begriff graphischer Roman (roman graphique) betreffen.
Universität Siegen | Theoretical Approaches to the Body | Dr. des. Lukas Etter und Dr. des. Maria Verena Peters | Seminar und Public Student Symposium | Anglistik, Amerikanistik, Literatur- und Kulturwissenschaften |
Kursbeschreibung „Theoretical Approaches to the Body“:
This module will focus on a particular type of body—the body of the superhero/ïne (comic book and film). The two-part structure of this module allows for both reading up on primary and secondary literature and testing the knowledge thus gained in group papers. The papers will be presented at a student symposium, open to the public: 20 / 21 January 2017, Adolf-Reichwein-Campus, University of Siegen. Contact for details: etter@anglistik.uni-siegen.de.
Universität Siegen | History in/as Comics | Dr. Christina Meyer | BA – Proseminar | Anglistik/ Amerikanistik |
Kursbeschreibung „History in/as Comics“:
Comics emerged as a new – mass – medium when American newspapers (in such cities as New York, Chicago, San Francisco) started printing them in Sunday supplements in the final decade of the nineteenth century. The basic premise of this course is that comics and other forms of graphic narrative are cultural forms of representation and culture-historic means of visual-verbal communication that produce meaning. The course aims to deepen our understanding of the origins and developments of comics in the United States. It will provide a historical overview from the so-called Yellow Kid newspaper series to more recent texts. The course will situate the respective texts in the historical and cultural contexts, while also surveying the works’ artistic devices. The syllabus will also include a variety of historical materials and a range of theoretical viewpoints.
Eberhard Karls Universität Tübingen | Comics, Mangas und Graphic Novels als Medien | Lukas R.A. Wilde, M.A. | BA-Seminar „Medientheorie“ | Medienwissenschaft |
Kursbeschreibung „Comics, Mangas und Graphic Novels als Medien“:
In mindestens dreierlei Hinsichten lässt sich im Zusammenhang mit Comics von ‚Medien‘ sprechen: den integrierten ‚Basismedien‘ Text und Bild, durch die Comics manchmal als ‚prinzipiell intermedial‘ beschrieben wurden; hinsichtlich ihrer technologisch-materiellen Basis, insbesondere durch die Einbettung in bestimmte ‚Trägermedien‘ wie Zeitungen, Hefte, Bücher oder vermehrt Webseiten und Apps; sowie schließlich hinsichtlich ihrer medialen Identität als einem selbst distinkt wahrgenommenem ‚Einzelmedium‘, auf das etwa durch Formzitate in Filmen oder Videospielen Bezug genommen werden kann. Da Comics auf keinerlei bestimmbaren oder bestimmenden Technologien beruhen, sind medienwissenschaftliche Beschäftigungen mit dem Gegenstand dennoch vergleichsweise jung. Selbst die Unsicherheit, ob Comics zwangsläufig narrativ sein oder unbedingt als Kunstform – und nicht etwa als interpersonelles Kommunikations- und Verständigungsmittel – aufzufassen sind, scheint einen immer wieder neu verhandelbaren Teil ihrer ‚medialen Identität‘ auszumachen. Comics lassen sich so als Schnittstelle gegenwärtiger visueller Medienkulturen betrachten. Das Seminar möchte diese Spannungen intensiv beleuchten und zugleich umfassende methodische Grundlagen zur eigenständigen Analyse von Comics, Mangas und Graphic Novels als Gegenständen medienwissenschaftlicher Überlegungen vermitteln.