Im Oktober findet in Hamburg ein Workshop zum Thema „Framing Comics | Comics rahmen 1900/2000“ statt. Dabei handelt es sich um eine Kooperation der Forschungsprojekte „Medienästhetische Strategien des Rahmens und Übersetzens von Graphic Novels“ (Forschungsverbundes „Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen (FÜR)“) und „Rahmungsexperimente. Bildergeschichten um 1900 in deutschen humoristisch-satirischen Blättern und als US-Zeitungscomics“ (DFG-Forschergruppe „Journalliteratur. Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen“). Während Roger Sabin einen Keynote-Vortrag halten wird, sind weitere Vortragende u.a. Christian A. Bachmann, Sebastian Bartosch, Astrid Böger, Wolfgang Hallet, Christina Meyer, Johannes C.P. Schmid, Monika Schmitz-Emans, Jeff Thoss und Andreas Veits. Das genaue Programm wird bald auf der Website veröffentlicht.
Veranstaltertext:
„Rahmen und Rahmungen bilden medienübergreifend basale Voraussetzungen der Bedeutungskonstitution. Der Comic beinhaltet diese jedoch nicht nur als implizite Wissensbestände oder metaphorisch als materielle Container – Rahmen bilden das Kernstück des Mediums. Als Abgrenzung des Einzelbildes machen Panelrahmen sequenzielles Erzählen überhaupt erst möglich. Das Comicpanel wird durch das Seitenlayout gerahmt, die Seite ihrerseits durch ihr Transfermedium. Innerhalb des Panels grenzen geometrische Konstellationen einzelne Areale ab und auch Zeichenstil und Bildperspektive rahmen das Gezeigte. Weiter rahmen Comic-Medien wie Zeitschrift, Zeitung, Heft oder Buch ihre Inhalte materiell, paratextuell, seriell sowie (typo-)graphisch. Diese miteinander verschränkten auch medialer Ebenen der wechselseitigen Rahmungen schaffen so eine dynamische Bedeutungskonstitution, die mit Wissensbeständen über Genre und Medium als Deutungsrahmen interagieren.
Der Workshop setzt sich zum Ziel, die verschiedenen Rahmungsfragen von Comic-Medien zu vernetzen und Expert*innen miteinander ins Gespräch zu bringen. Den inhaltlichen Rahmen bildet hierbei ein Fokus auf Zeitungscomics um 1900 sowie Comicbücher um 2000. Neben den speziellen medialen Voraussetzungen beider Medienrahmen sollen die kulturellen Besonderheiten beider Epochen als kontextuelle Rahmungen erörtert werden.“