Publikationshinweis: Closure 6.5: Obszönität und Tabubruch in den Comics der Familie Crumb

Das Kieler e-Journal für Comicforschung Closure hat – unter tatkräftiger Mitarbeit seitens mehrerer ComFor-Mitglieder_innen – die letzten Wochen und Monate genutzt und nach der letztjährigen Ausgabe zu Nicolas Mahler eine weitere Sondernummer veröffentlicht: herausgegeben von unserer zweiten Vorsitzenden und Mitbegründerin der AG Comicforschung der GfM Véronique Sina und Kalina Kupczynska versammelt die Ausgabe 6.5. Beiträge zur Obszönität und zum Tabubruch in den Comics der Familie Crumb; darunter auch weitere Texte von Comfor-Mitgliedern.

Ankündigungstext:

»[…] in Worten läßt Crumb ständig die Hosen runter, in den zahllosen Zeichnungen aber zieht er sie wieder hoch und schreitet mit festem Schritt sein Terrain ab« schrieb Robert Gernhardt 1982 in Der Spiegel, anlässlich der Veröffentlichung von Robert Crumbs Sketchbook 1966–1967 im deutschen Verlag Zweitausendeins. Zu dieser Zeit war Aline Kominsky-Crumb in Deutschland weitgehend unbekannt, und dies obwohl Crumb ›sein Terrain‹ bereits seit 1972 immer wieder in Form kollaborativer Arbeiten mit ihr teilte. In diesem Zusammenhang spricht Hillary Chute völlig zurecht von einem kulturtypischen »double standard«. Denn während die Künstlerin wiederholt für ihre als ›pornografisch‹ und ›primitiv‹ bezeichneten Werke kritisiert, verkannt und aus der ›kanonischen‹ Comicgeschichtsschreibung sowie -forschung ausgeschlossen wird, wird Robert Crumb, dessen Werke nicht minder kontrovers oder tabubrechend sind, als genialer Comickünstler gefeiert. Dabei vereint ein Aspekt das Comic-Schaffen von Robert Crumb und Aline Kominsky-Crumb mit verblüffender Konsequenz: Beide zeichnen autobiografisch.

Beiträge:

  • Ole Frahm: »How could anyone say that our work is repetitious.« »I yam what I yam an’ thass al I yam…« – Differenz und Wiederholung der autobiografischen Comicfigur in den gemeinsamen Arbeiten von Aline Kominsky-Crumb und Robert Crumb
  • Kalina Kupczynska : »Ärger mit den Frauen«. VerCrumbte Bekenntnisse an der Kreuzung der Diskurse
  • Katharina Serles: The Book of Robert. Crumb und die ›illustrierte‹ Schöpfung
  • Aline Kominsky-Crumb, Sarah Lightman: Aline Kominsky Crumb in conversation with Sarah Lightman
  • Lukas Etter: »It[’]s a Relief !«Verbal Aspects of Aline Kominsky’s Style
  • Véronique Sina: »The Good, the Bad, and the Ugly« Obszönität und Tabubruch in den Comics von Aline Kominsky-Crumb
  • Joanna Nowotny: Gesammelte Subjektivität. Paradoxien und Analogien von Form, Inhalt und Rahmung in Sophie Crumbs The Evolution of a Crazy Artist

Weitere Informationen zu den Beiträgen sowie die PDF der Ausgabe finden sich auf der Webseite der Closure.