Editors: Christine Arendt (Milan), Tristan Lay (Sydney) und Dieter Wrobel (Würzburg)
Geplant in der Reihe LiKuM (Literatur Kultur Medien in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) bei Iudicium
Medienwechsel und Medienverbund: Literaturverfilmungen, (weitere) Adaptionen und Textnetze im Kontext DaF/DaZ
Im Zentrum dieses Sammelbandes stehen sowohl theoretische als auch (medien-)didaktische Überlegungen und Vorschläge für den Einsatz von Literaturverfilmungen bzw. Adaptionen oder polymedial angelegten Textnetzen im DaF/Z-Unterricht. Es geht damit um Werke, die zusammen mit ihren Transformationen oder anderen Texten als Medienverbund im Unterricht eingesetzt werden, um Lernenden einen Einblick in gesellschaftliche Diskurse bzw. Aushandlungsprozesse der deutschsprachigen Länder zu ermöglichen. Diese Textnetze können aus literarischen Werken (bzw. Ausschnitten aus Werken) bestehen oder aus in ein anderes Medium transformierten Werken und dem dazugehörigen Original. Filme und andere Transformationen (bspw. Comics, Graphic Novels, Bildwerke u.a.) begleiten seit ihrer Entwicklung die Literatur und das Theater, indem sie nicht nur literarische Stoffe adaptierten, sondern sich zugleich literarischer Erzähl- und theatraler Darstellungskonventionen oder des Erzählens im Bild-Text-Verbund bedienten. Die Wahrnehmung von Literatur wird mit der zunehmenden Hochschätzung von populärkulturellen Phänomenen in der Medienlandschaft maßgeblich von Film und Fernsehen mitgeprägt. Das Besondere an Verfilmungen ist, dass es sich um Geschichten handelt, deren Attraktivität so groß ist, dass die Stoffe transformiert werden, um die von ihnen ausgehende Faszination in einem anderen Medium zu nutzen. Dabei muss es nicht unbedingt um Literaturverfilmungen gehen, sondern es können auch transformierte Werke im Allgemeinen berücksichtigt werden. Von großer Bedeutung ist, die Adaptionen als eigenständige Kunstwerke zu verstehen und nicht unter dem Axiom der Werktreue zu be- bzw. verurteilen. Vielmehr sind Adaptionen als Interpretationen eines Referenztextes anzusehen; hierin liegt auch eine didaktische Relevanz.
Der Reiz dieser Transformationen für das Lernen kann beispielsweise darin liegen, dass sie in einem multimodal ausgerichteten Unterricht eingesetzt werden können. In diesem Fall werden sowohl Prätext als auch transformierter Text verwendet, so dass beide Medien zum Einsatz kommen und das Synergiepotential von Text- wie auch Bild-/Multimedium gleichermaßen genutzt wird. Gerade das Zusammenspiel von anziehender Story und multimodaler Didaktik bietet bedeutsame Voraussetzungen für sprachliches, kulturelles und medienreflexives Lernen. Die Bilder des Films oder eines anderen bildbasierten Mediums und die schriftliche Fixierung im Printtext können in Bezug auf die Lernprozesse einander ergänzen und auf diese Weise die Auseinandersetzung mit den Werken erleichtern. Die Analyse der Transformationsprozesse kann ein Bewusstsein für die vielfältigen Möglichkeiten des Erzählens schaffen, das die unterschiedlichen Medien nutzen. Textnetze ermöglichen es, Thematiken aus verschiedenen Perspektiven und unter unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen zu betrachten. Dabei ergänzen sich die einzelnen Texte, bieten jeweils einen anderen Zugang und betonen verschiedene Aspekte. Der kombinierte Einsatz von Auszügen aus den Werken bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Didaktik adäquat auf das Niveau der Lernenden abzustimmen.
Für den geplanten Sammelband werden Beiträge erwartet, die theoretische und didaktisch-methodische Fragestellungen in den Blick nehmen oder empirische Forschungsergebnisse präsentieren. Weiterhin können wissenschaftlich basierte, systematische Reflexionen sowohl aus der erst-, zweit- und fremdsprachlichen Unterrichtspraxis als auch aus den Nachbardisziplinen eingereicht werden. Abstracts von bis zu 300 Wörtern, max. fünf Schlagwörter sowie eine kurze biografische Angabe (etwa fünf Zeilen) können bis zum 28. Juni 2021 bei den Herausgebern Christine Arendt (Mailand), Tristan Lay (Sydney) und Dieter Wrobel (Würzburg) eingereicht werden. Die Autorinnen und Autoren werden bis zum 05. Juli 2021 benachrichtigt, ob ihr Abstract akzeptiert wurde. Das Einreichen des Manuskriptes in voller Länge wird bis zum 17. Januar 2022 erbeten. Die Veröffentlichung ist als Open Access und Printausgabe in der Reihe LiKuM (Literatur Kultur Medien in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) bei Iudicium geplant. Beiträger*innen erhalten ein Autor*innenexemplar. Herausgeberinnen der Reihe sind Prof. Dr. Almut Hille (Berlin) und Jun.-Prof. Dr. Eva Simone Schiedermair (Jena). Weitere Informationen zur Reihe können unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.iudicium.de/katalog/86205- 631.htm.
Kontakt: Dr. Christine Arendt: christine.arendt@unicatt.it, Dr. Tristan Lay: tristan.lay@sydney.edu.au, Prof. Dr. Dieter Wrobel: dieter.wrobel@germanistik.uni-wuerzburg.de
Wichtige Termine:
• Einreichung der Beitragsvorschläge (Titel, Abstract und Biogramm) bis: 28. Juni 2021
• Abstract: Benachrichtigung über Annahme/Ablehnung: bis 5. Juli 2021
• Einreichungsfrist für Beiträge: bis 17. Januar 2021
• Benachrichtigung der Autor*innen über Ausgang der Begutachtung: bis 7. Februar 2022 • Redigieren durch Autor*innen: bis 7. März 2022
• Veröffentlichung des Sammelbands: Juni/Juli 2022