Closure #7.5 erschienen

Die neuste Ausgabe des von der Universität Kiel herausgegebenen eJournals Closure ist kürzlich erschienen: Die von Irmela Marei Krüger-Fürhoff und Nina Schmidt (beide Berlin) herausgegebene Nummer 7.5 widmet sich der Konstruktion und Subversion von Körperbildern im Comic:

 

 

Herausgeber:innetext (Auszug):

So gut wie allen Comics gemein ist die Tatsache, dass sie ihre Protagonist_innen in spezifischen Körpern zeigen: In Comics begegnen uns gezeichnete oder gemalte, also konstruierte Körper, auch wenn sie ihre ›Gemachtheit‹ unterschiedlich stark betonen. Es sind Körper, die in den Worten der Literatur- und Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth El Refaie (8) ein »pictorial embodiment« samt Mimik, Gestik und Bewegungen besitzen und die Grundlage (und manchmal auch die Grenze) von Handlungsoptionen bilden. Der US-amerikanische Comictheoretiker Will Eisner (103) geht so weit, der Körperdarstellung im Bild-Text-Medium Comic eine größere Wirkmächtigkeit zuzuweisen als der Sprache; er erklärt: »In comics, body posture and gesture occupy a position of primacy over text.« […] Gerade die jüngere Comic-Forschung, die Ansätze aus Medientheorie, Kulturwissenschaft, Gender und Diversity Studies sowie Disability Studies aufgreift, hat darauf hingewiesen, dass Körper in der variierenden Wiederholung einzelner Comic-Panels immer wieder neu hergestellt werden. Dadurch werden die Körper nicht nur ›bestätigt‹, sondern vielmehr – im Sinne von Judith Butlers Performativitätstheorien – in ihrer Konstruiertheit und Veränderbarkeit (vgl. Klar) und oft auch in ihrer Verletzlichkeit erkennbar (vgl. Engelmann, 109–194).

Die Ausgabe versammelt eine Vielzahl von Beiträgen zum Thema:

Jasmin Wrobel: Körper/Blicke und Selbst(be)zeichnungen bei Pagu, Laerte und Powerpaola

Nina Schmidt: Die Breitbeinigen: Aufklärungsmodi und Körperpolitiken in deutschsprachigen feministischen Comics

Irmela Marei Krüger-Fürhoff: Entfaltungen: Alternde Körper im Comic

Besonders freut uns natürlich, dass auch in dieser Ausgabe eine Vielzahl vom Comfor-Mitgliedern vertreten sind:

Véronique Sina: Comic, Körper und die Kategorie Gender: Geschlechtlich codierte Visualisierungsmechanismen im Superheld_innen-Genre

Daniel Stein: Black Bodies Swinging: Superheroes and the Shadow Archive of Lynching

Kalina Kupczyńska: (Frauen-)Körper und gleichgeschlechtliches Begehren als Politikum im polnischen alternativen Comic

Marie Schröer: Ebenbilder und Fremdkörper: Figurenmultiplikationen im Werk von Patrice Killoffer

Die gesamte Ausgabe findet sich auf der Webseite der Closure.