Der Comic und das Populäre
Rolf Lohse und Joachim Trinkwitz (Hg.)
Christian A. Bachmann Verlag
Januar 2025
360 Seiten
ISBN 978-3-96234-090-2
Soeben ist ein neuer Tagungsband im Christian A. Bachmann-Verlag erschienen, auf den sich die Gesellschaft für Comicforschung lange gefreut hat. Er geht auf die 12. ComFor-Jahrestagung in Bonn zurück und versammelt nicht weniger als 14 Aufsätze.
Ankündigungstext:
»Der Comic und das Populäre« klingt für viele Menschen nach dem berühmten ›weißen Schimmel‹. Doch das Verhältnis der Kunstform zu der ihr quasi angeborenen Popularität hat sich im Lauf ihrer Geschichte als spannungsvoll erwiesen. Die Kritik kultureller Institutionen und tonangebender Kreise stieß sich immer wieder auch an der immensen Popularität des Comics. Zum Teil wird das Medium noch heute als minderwärtig betrachtet und ihm eine problematische Wirkungen unterstellt. Erst vor einigen Jahren wurde er als Graphic Novel gesellschaftsfähig, allerdings unter weitgehender Ausschluss seiner populären Anteile. Inwieweit prägt das spannungsgeladene Verhältnis des Comics zwischen high und low nach wie vor seinen Platz in Kultur und Gesellschaft? 14 Aufsätze belichten unterschiedliche Aspekte dieser grundlegenden Fragestellung.“
Beiträge:
Joachim Trinkwitz und Rolf Lohse:
Der Comic und das Populäre – einführende Überlegungen
Jörn Ahrens:
Der Comic ist das Populäre
Zur populärkulturellen Gestalt eines Mediums der Massenkultur
Ole Frahm:
Proletarität statt Popularität
Eine kleine Kritik der Rede über Comics
Mario Zehe:
Das Popula(e)re und das Signifikante
Der Comic als Antwort auf die Krise liberaler Erzählungen?
Joachim Trinkwitz:
»Auteur«-Serien im Comic
Prestigeprobleme eines populären Erzählverfahrens
Daniel Stein:
Batmans queere Popularität
Eine serienpolitische Dialektik
Véronique Sina:
»Comickeit is Jüdischkeit«
Populärkultur, Performativität und kulturelle jüdische Identität(en) in den Comics von Aline Kominsky-Crumb, Harvey Pekar und Art Spiegelman
Lukas R.A. Wilde:
Diesseits und jenseits der Diegese
Populäre, partizipatorische und transfiktionale Facetten der gezeichneten Figur
Dietrich Grünewald:
Grenzgang
Comics zitieren Kunstwerke
Rolf Lohse:
Museum und Magie
Das Populäre des Comics und die Kommunikationsstrategie des Louvre
Kirsten von Hagen:
Tintin und die Recherche
Von der Ligne Claire Hergés zu den synästhetischen Traumsequenzen bei Heuet
Markus Oppolzer:
Der Fluch der Graphic Novel
Ein kritischer Blick aus (sprach)didaktischer Sicht
Daniela Kaufmann:
»A Study in Black and White«
Die Signifikanz der Farben »Schwarz« und »Weiß« in Cartoons und Comics von George Herriman
Zita Hüsing:
Being and Nature
The Significance of the Southern Space of the Swamp in Alan Moore’s The Saga of the Swamp Thing
Der Band kann beim Christian A. Bachmann Verlag bzw. über Mail an mail@christian-bachmann.de für 39,90 EUR bestellt werden.
*Die ComFor-Redaktion bedauert den Mangel an Diversität in dieser Publikation. Wir sind bestrebt, möglichst neutral über das Feld der Comicforschung in all seiner Breite zu informieren und redaktionelle Selektionsprozesse auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sind wir uns jedoch auch der problematischen Strukturen des Wissenschaftsbetriebs bewusst, die häufig dazu führen, dass insbesondere Comicforscherinnen sowie jene mit marginalisierten Identitäten weniger sichtbar sind. Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht oft nicht der Intention der Herausgeber_innen / Veranstalter_innen entspricht und möchten dies auch nicht unterstellen, wollen aber dennoch darauf aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen.