Ankündigungen

Tagungsbericht: Comics – Intermedial und Interdisziplinär

9. – 10. Dezember 2011, Situation Kunst / Ruhr-Universität Bochum

In Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaften, dem Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaften sowie dem Englischen Seminar an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) riefen die drei DoktorandInnen Véronique Sina, Christian A. Bachmann und Lars Banhold am 9. und 10. Dezember 2011 in der „Situation Kunst“ im Park von Haus Weitmar in Bochum ein Symposium unter dem Titel „Comics – Intermedial und Interdisziplinär“ ins Leben. Die Ziele waren dabei hoch gesteckt: Die seit vielen Jahren bestehende, enge Verknüpfung zwischen Comic und anderen Medien wie u. a. dem Film, Fernsehen und seit einiger Zeit auch den Computerspielen zeigt sich anhand der wechselseitigen formal-ästhetischen und inhaltlichen Beeinflussung, welche die unterschiedlichen medialen Formen aufeinander ausüben; anhand der zahlreichen Beiträge auf der Tagung sollte nun dieser „intermediale Kontext“ genauer unter die Lupe genommen und das „Potential des Comics im Verbund mit anderen Medien“ sowie „der intermediale Charakter des Comics selbst“ beleuchtet werden. Unter den nach Angaben der Veranstalter knapp 80 bis 90 Gästen befanden sich neben den ReferentInnen und Comic-WissenschaftlerInnen auch zahlreiche StudentInnen der RUB, die im November bereits mittels eines Blockseminars in die Comic-Forschung eingeführt wurden. Weiterlesen

Comicwissenschaft in Deutschland: Ein Einschätzungsversuch von Daniel Stein

Am 7. November 2011 erschien ein Blogeintrag im englischsprachigen Comics Forum unter dem Titel “Comics Studies in Germany: Where It‘s At and Where It Might Be Heading” von ComFor-Mitglied Daniel Stein. Er hat uns freundlicherweise eine deutschsprachige Fassung dieses Blicks von Innen für Betrachter von Außen zur Verfügung gestellt, den wir als Diskussionsbeitrag hier gerne wiedergeben — auch und gerade als Rück- und Vorausschau zum neuen Jahr.

(Stephan Packard für die Redaktion)


(Druckfassung)

Wie wir den Stand der Comicforschung in Deutschland in die Wissenschaftslandschaft einordnen, hängt auch von der Definition des Begriffs ab.[i] Wenn wir sie als „Comicwissenschaft“ in Anlehnung an „Literaturwissenschaft“ oder „Kulturwissenschaft“ definieren, dann könnte die Antwort auf die Frage nach der Existenz einer solchen ein zögerliches „nein“ sein. Wie Ole Frahm 2002 ganz richtig schrieb: „Eine Comicwissenschaft existiert nicht.“[ii] Berücksichtigt wir jedoch den quantitativen Anstieg deutscher Comicforschung innerhalb der letzten Jahre, könnte man inzwischen zu einem positiveren Ergebnis kommen. Daher würde ich mich Martin Schüwers Feststellung anschließen, dass wir momentan eine Comicwissenschaft „in Keimform“ und „Inseln der Aktivität […] am Rande der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen“[iii] erleben. Versteht man Comicwissenschaft in diesem Sinne als eine Ansammlung von immer weiter vernetzten Forschungsprojekten und kritischen Analysen, dann kann die Frage, ob es eine Comicwissenschaft in Deutschland gibt, durchaus mit einem vorsichtigen „ja“ beantwortet werden. Weiterlesen

Neue Informationen zur Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung

Read This Post in English

Seit neuestem können in der Online-Bibliographie auf Wunsch auch Abschlussarbeiten zum Download angeboten werden; natürlich nur auf Wunsch und mit Zustimmung des jeweiligen Verfassers. War bisher hierfür eine Registrierung nötig, ist der Zugang zu den Arbeiten nun für jedermann frei. Lediglich für die Titelaufnahme und den Upload der Arbeit ist eine Registrierung und Anmeldung erforderlich.

Bisher haben schon zwei Absolventen die Möglichkeit genutzt. Joachim Trinkwitz, der Initiator und Hauptakteur der Datenbank hofft nun auf rege Nutzung des Features. Auch länger zurückliegende Arbeiten würden gerne genommen.

Übrigens gilt das nicht nur für Abschlussarbeiten, sondern auch für Aufsätze und Buchpublikationen, für die man die Rechte zur Online-Publikation hat. Es kann natürlich auch weiterhin einfach ein Link auf anderswo deponierte Titel gelegt werden. Weiterlesen

Roland Faelske-Preis für Comic und Animationsfilm 2012

Die Universität Hamburg und die Roland Faelske-Stiftung loben im Jahr 2012 zum zweiten Mal den ‚Roland Faelske-Preis für Comic und Animationsfilm‘ aus. Ausgezeichnet werden Studierende und Promovenden für herausragende Arbeiten aus dem Themenbereich ‚Comic‘ oder ‚Animationsfilm‘. Weiterlesen

Tagungsbericht „Comic – Manga – Graphic Novel“

Haus Hainstein in Eisenach, 25. – 27. November 2011

Unter dem Titel „Comic – Manga – Graphic Novel. Aktuelle Tendenzen in der grafischen Literatur für Kinder und Jugendliche“ lud der Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (AKJ) vom 25. bis 27. November 2011 zu einem Seminar im Haus Hainstein in Eisenach. Die Tagung hatte sich nebst einer Einführung in die Thematik zum Ziel gesetzt, die drei Begrifflichkeiten zu definieren und voneinander abzugrenzen, die narrativen Strukturen von „grafischer Literatur für Kinder und Jugendliche“ zu ergründen und zur gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur in Bezug zu setzen, aber auch über didaktische und berufspraktische Zugänge zugunsten einer potentiellen Leseförderung zu diskutieren. Überaus positiv zu bewerten ist die Organisation einer solchen Tagung nicht nur ob des Anstiegs der Popularität von Comics (insbesondere japanischer Herkunft), aber auch den „Comic-Romanen“ für Kinder und Jugendliche – wie beispielsweise „Gregs Tagebuch“ (Jeff Kinney) – in den vergangenen Jahren, sondern auch hinsichtlich der bisherigen beinahe vollständigen Exklusion grafischer Literatur in der Kinder- und Jugendliteraturforschung. Weiterlesen

Comic-WissenschaftlerInnen zu Gast beim Comic Cafe

Comic Cafe heißt eine Veranstaltungsreihe von Comic-Experte Heiner Lünstedt, die an mehreren Sonntagen jedes Jahr im München Programmkino Werkstattkino stattfindet. Zum abwechslungsreichen Programm gehören auch regelmäßig Vorträge von Comic-WissenschaftlerInnen. Im Oktober war Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik und ComFor-Mitglied, zu Gast und sprach über „Religion in den amerikanischen Comic books“ (auf dem Foto rechts von Heiner Lünstedt, Foto: Marcus Anritter). Im November werde ich im Zuge meines Tagungsbands rechtsextreme Comics und „Comics gegen Rechts“ vorstellen.
Weiterlesen

Erste Tagung des Nordic Network for Comics Research (NNCORE)

Die Auftaktkonferenz des Nordic Network for Comics Research (NNCORE) fand vom 26. bis 29. Oktober im dänischen Odense statt.

NNCORE wird vom dänischen Research Council gefördert. Es verbindet bisher 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Norwegen und Schweden in Disziplinen wie den Medienwissenschaften, Theologie, Geschichte, Literatur- Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Kunstgeschichte und Soziologie.

NNCORE verfolgt das Ziel, Comicforschung über die Grenzen der bisherigen Teilnehmerländer hinaus zu einem breiter orientierten internationalen Netzwerk zu entwickeln und Comics stärker in den Fokus der internationalen und interdisziplinären Forschung zu rücken. Ein weiteres Ziel ist es, Comics vermehrt auch in den allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs einzubinden.
Weiterlesen

3. Tagung des International Manga Research Center in Bucheon (Korea)

Die jährlichen Tagungen des International Manga Research Center (IMRC) scheinen sich zu einer festen Größe im Tagungsplan der interantionelen Comicforschung zu etablieren. Nachdem man im vergangenen Jahr in Köln tagte und die unterschiedlichen transkulturellen Einflüssen sowohl auf Comics als auch auf Manga untersuchte (vgl.den Tagungsbericht auf unseren Seiten: https://www.comicgesellschaft.de/?p=793), hielt das IMRC in diesem Jahr seine Tagung gemeinsem mit Korea Manhwa Contents Agency (KOMACON) in Bucheon (Korea) ab. Das Thema der Tagung, „Manga in Society: Beyond Economism“, wurde gewählt, um nach den Katastrophen des 11. März 2011 (Erdbeben, Tsunami, Nuklearunfall in Fuksuhima) die Rolle und den Einfluss von Manga in der japanischen Öffentlichkeit zu beleuchten.

Jedoch, so stellt Jaqueline Berndt vom IMRC in ihrer Zusammenfassung überrascht fest, gebe es diese Art von kritischer Forschung in Korea gar nicht. Viel mehr werde an koreanischen Universitäten eine Manhwa-Forschung (d. s. koreanische Comics) betrieben, die sich vornehmlich um gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen kümmere. Trotz der sehr unterschiedlichen Forschungsansätze sei die Tagung jedoch zumindest in dem Bereich ein Erfolg gewesen, als dass sie Manga- und Manhwa-Forscher zusammen gebracht hat.

Den gesamten englischsprachigen Tagungbericht kann man als pdf auf den Seiten des IMRC lesen.

Das Tagungsprogramm sowie die einzelnen Paper sind lediglich auf Japanisch einzusehen, hier, jedoch lassen sich mit Online-Übersetzungsmaschinen, etwa googles Translator, beachtliche Übersetzungserfolge, und somit eine Möglichkeit zur Lektüre auch für die nicht japanisch sprechende Bevölkerung, verzeichnen.

Zu Publikation des 2010er Tagungsbandes lesen Sie hier unseren kurzen Hinweis.

(Felix Giesa)

PhD Seminar des Nordic Network for Comics Research

Das neugegründete Nordic Network for Comics Research (NNCORE) verfolgt in Skandinavien ähnliche Ziele wie die Gesellschaft für Comicforschung in Deutschland: Comicforschung fördern, vernetzen, sichtbar machen. Das erste Treffen der Gesellschaft findet am 27.-29. Oktober an der University of Southern Denmark in Odense statt; zu dem assoziierten PhD Seminar sind auch internationale TeilnehmerInnen herzlich eingeladen.

Weiterlesen