Im nächste Woche anlaufenden Wintersemester veranstaltet Daniel Stein in Siegen zusammen mit Jens Aspelmeier und Jana Mikota eine Ringvorlesung zum Thema „Learning about the Shoah through Narrative Art and Visual Storytelling – Transnationale Erinnerung in der grafischen Literatur“. Darin geht es um Comics und grafische Literatur, aber auch um Kinderbücher. Weitere ComFor-Mitglieder wie Ole Frahm und Ralf Palandt sind mit Vorträgen vertreten. Alle Sitzungen finden Dienstags von 18-20 Uhr statt. Bei Interesse, an einzelnen Sitzungen oder der gesamtem Ringvorlesung digital zuzuschalten, kann dies über Anmeldung per Mail über mikota (ät) germanistik.uni-siegen.
Veranstaltungen
Tagung „Thinking (in) Motion – Comics and Film“
Vom 5. bis 7. September findet am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin die internationale Tagung „Thinking (in) Motion – Comics and Film“ statt. Im Fokus stehen dabei ein interdisziplinärer Austausch über Comics und Filme mittels Methoden und Theorien zum Begriff der Bewegung. Anstatt Bewegung als Merkmal einer Medienontologie zu betrachten und zwischen den vermeintlich statischen Bildern in Comics und den bewegten Bildern in Filmen und anderen audiovisuellen Medien zu unterscheiden, gehen wir davon aus, dass sowohl Filme als auch Comics gleichermaßen Repräsentationen von Bewegung ermöglichen sowie Erfahrungen und Konzepte von Bewegung gestalten und beobachtbar machen. Ziel der Tagung ist es, tradierte Medienbinaritäten zu hinterfragen und aufzubrechen, indem Filme und Comics gemeinsam in Bewegung und Bewegung durch Filme und Comics betrachtet werden.
Gefördert und unterstützt wird die Tagung „Thinking (in) Motion – Comics and Film“ von der Fritz Thyssen Stiftung, der Freien Universität Berlin und Cinepoetics – Center for Advanced Film Studies.
Veranstalter*innen:
Björn Hochschild, Christian Alexius, Helene Bongers und Tim Glaser
Zur Veranstaltungsseite der AG Comicforschung
PROGRAMM
September 5
13:00 – 13:30
Welcome & Introduction
Dr. Björn Hochschild, Christian Alexius, Helene Bongers & Tim Glaser
13:30 – 15:30
Panel 1: Dynamics of Perception and Reception Chair: Dr. Björn Hochschild
- Dr. Nina Eckhoff-Heindl: Moving and Handling. Visual-tactile Narration in Comics
- Dr. Carlos Idrobo: Cinematic Walking Kinaesthetics. Display, Performance and Reception of a Movement in Classical Hollywood Cinema
- Dr. Lukas R.A. Wilde: Comics are Control. Agency, Imagined Authorship, and Implied Subjectivity in the Media-Dispositifs of “Comics” and “Animation”
15:30 – 16:00
Coffee break
16:00 – 18:00
Panel 2: Movements beyond the Medium Chair: Christian Alexius
- Dr. Christian A. Bachmann: Stick ‘em up! Comics as a Catalyst of Motion in Interactive Books
- Dr. Barbara Postema & Dr. Janina Wildfeuer: Dynamizing Comics with #ComicTok? New Forms of Comics Materiality and Narrativity on TikTok
- Christopher Lukman: Spectacular Self-Referentiality. The Scope of the Comic Gesture in Popular Culture
September 6
10:30 – 12:00
Panel 3: Artistic Research in Motion I Chair: Helene Bongers
- Sheree Domingo: Everything is Moving. What Visual Recording and Comic Creation Have in Common
- Aline Helmcke: Drawing Motion. Sequential Image Making Practice in Drawn Animated Author’s Films
12:00 – 13:30
Lunch break
13:30 – 15:30
Panel 4: Acoustic Dynamics in (Audio-)Visual Media Chair: Dr. Björn Hochschild
- Dr. Márton Orosz: Béla Balázs and the Aesthetics of ‚Ornamental Music‘
- Simon Born: Kapow! The Superhero Soundtrack in Motion
- Dr. Alessa K. Paluch: Adding just another look? – Representing Self as Comic Character in contemporary Music Videos
15:30 – 16:00
Coffee break
16:00 – 18:00
Workshop: Comics as a Way of Thinking Introduction: Tim Glaser
Nick Sousanis
September 7
10:00 – 11:30
Roundtable: Studying Comics through Film and Film through Comics Chairs: Christian Alexius & Helene Bongers
- Prof. Dr. Jan Baetens
- Juniorprof. Dr. Julia Eckel
- Dr. Véronique Sina
11:30 – 13:00
Lunch break
13:00 – 14:30
Panel 5: Artistic Research in Motion II Chair: Tim Glaser
- Dr. Nick Sousanis: Thinking in Comics
- Dr. Judith Marlen Dobler: Drawing (expanded) as collaborative knowledge practice
14:30 – 15:00
Final Discussion & Farewell
Dr. Björn Hochschild, Christian Alexius, Helene Bongers & Tim Glaser
Ausstellung „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“
„Unter dem Eindruck des Überfalls der Hamas auf Israel und des Leids der Menschen im Gazastreifen infolge der Angriffe des israelischen Militärs haben die Künstler*innen Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin, begleitet von Véronique Sina und dem Kulturamt Erlangen, zu Jahresbeginn das Projekt „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“ ins Leben gerufen. Im Dialog mit von Antisemitismus, Hass und Rassismus Betroffenen haben inzwischen über fünfzig Zeichner*innen kurze Geschichten erzählt, die wöchentlich unter www.wiegehtesdir-comics.de und auf Instagram @comics_wiegehtesdir publiziert werden.
„Wir machen Bilder. Wir zeichnen, was wir wahrnehmen, was wir sehen und hören, aber auch, was im Verborgenen bleibt. Wir sprechen mit Menschen aus unserer Umgebung (…) Zu erfahren, dass sich jüdische Menschen in Deutschland isoliert und bedroht fühlen, dass sie wieder vermehrt Angst haben müssen, weil sie Juden*Jüdinnen sind, erschüttert uns zutiefst. Gleichzeitig sehen wir mit Schrecken, dass auch Muslimfeindlichkeit und rassistische Diskriminierungen zunehmen. (…) Uns ist es wichtig, vorhandene Gräben nicht weiter zu vertiefen. Vielmehr möchten wir mit diesem Projekt sensibilisieren, Verständnis wecken und selbst dabei lernen.“
Die Ausstellung, die bereits im Rahmen des 21. Internationalen Comic-Salons zu sehen war, wurde nun um zahlreiche neue Beiträge erweitert.“
Symposium und Ausstellung zu WALTER MOERS in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Humor ist ein ernstes Geschäft: Walter Moers im Fokus der Kunst-, Literatur-, und Medienwissenschaften
Ankündigungstext:
„Wie kein anderer in Deutschland hat Walter Moers als zeichnender Autor oder schreibender Zeichner die unterschiedlichsten Figuren erdacht und mit Witz und Hintergründigkeit ihre Geschichten erzählt. Dabei gehören Text und Bild stets kongenial zusammen. Eine umfassende Präsentation seiner Arbeit zeigt die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen ab dem 22. September 2024 mit der Ausstellung Was gibt’s denn da zu lachen? Die komische Kunst des WALTER MOERS. Vom Käpt´n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien.
Anlässlich des Rahmenprogramms lädt der Freundeskreis der LUDWIGGALERIE am 29. und 30. November 2024 zu einem wissenschaftlichen Symposium zu dem vielfältigen Werk des Allroundtalents ein. Das Moers’sche Œuvre zeichnet sich insbesondere durch Multimedialität, intertextuelle Verweise und Kunstzitate aus. Bisher ist es im Forschungszweig der Kunstwissenschaft jedoch nur marginal behandelt worden. Das Symposium greift dieses Forschungsdesiderat mit interdisziplinären Beiträgen auf.
Anmeldung unter sarah.huelsewig (ät) oberhausen.de oder 0208/4124912; Eintritt frei. Das vollständige Programm finden Sie ab Ende September unter www.ludwiggalerie.de“
Ausstellung „Miriam Wurster – Schrei mich bitte nicht so an!“
„Miriam Wursters Zeichnungen sind liebevoll und elegant und doch treffsicher und präzise. Seit gut drei Jahrzehnten begleitet sie das aktuelle Zeitgeschehen mit ihren Cartoons und Karikaturen, kommentiert, kritisiert und macht auf Missstände aufmerksam. Dies tut sie mit einer Kombination aus Schärfe und Eleganz, die ihresgleichen sucht. Die Caricatura Galerie würdigt Wursters Arbeit nun mit einer Einzelausstellung und rückt damit ihr Werk in das gebührende Rampenlicht.“
Ausstellung „Comics, 1964–2024“
„The Centre Pompidou celebrates the 9th art in all its spaces and on all levels. „Comics (1964 – 2024)“, a major exhibition on level 6, provides a veritable journey through the modern and contemporary history of the medium. Immersion in multiple universes ranging from the clear Franco-Belgian line to Japanese mangas, from the graphical explosions of the underground to the most abstract contemporary styles. The presentation highlights diversity, presenting large ensembles of plates, cover drawings, sketch books and documentary elements.“
Ausstellung „Unter Druck – e.o.plauen, der Ullstein Verlag und das Presseviertel in Berlin“
„Der Ullstein Verlag in Berlin war ein wichtiger Auftraggeber für Erich Ohser, wenn nicht sogar der wichtigste. Hier wurden seine »Vater und Sohn«-Bildgeschichten zuerst in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ) publiziert, dann in Buchform herausgegeben. Dennoch war es auch eine schwierige Zeit. Der Ullstein Verlag wurde als jüdisches Unternehmen schon 1934 »arisiert«, bei Beibehaltung des Namens. 1937 folgte dann die Umbenennung in Deutscher Verlag. Ohser selbst bekam Berufsverbote, dann wurde ihm die Erlaubnis wieder erteilt. Die politische Lage spitzte sich immer weiter zu, Ohser entschied sich ab 1940 für die Zeitung Das Reich zu zeichnen. Und er geriet immer mehr unter Druck – in mehrerlei Hinsicht.“
Ausstellung „Die Simpsons: Gelber wird’s nicht!“
„Die Ausstellung „Die Simpsons: Gelber wird’s nicht!“ im schauraum: comic + cartoon in Dortmund feiert 35 Jahre „The Simpsons“ und 70 Jahre Matt Groening. Kuratiert von Dr. Alexander Braun, präsentiert die Ausstellung Original-Drehbücher, Storyboards, Skizzen und Merchandise der gelben Familie. Besucher *innen können auf dem berühmten orangefarbenen Sofa der Simpsons Platz nehmen und ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Workshops erleben. Ein Katalogbuch erklärt die Entstehung einer Simpsons-Folge.“
Comicanalytisches Labor #5: „Movements & Moments. Indigene Feminismen“
Am kommenden Montag veranstaltet die AG Comicforschung der GfM das fünfte und möglicherweise letzte Comicanalytische Labor.
Comicanalytisches Labor #5:
Movements & Moments. Indigene Feminismen
Montag, 24. Juni 2014, 10:00 Uhr
„Das Comicanalytische Labor ist ein Treffen von und für Comicforschende und Interessierte. Gemeinsam widmen wir uns je Sitzung ergebnisoffen sowie zweck- und themenungebunden der Analyse eines Comics. Dieser wird vor der Sitzung von allen Teilnehmer*innen vorbereitet. Im freien analytischen Gespräch wollen wir uns einem Werk widmen, uns über verschiedene analytische Methoden und Perspektiven austauschen und das Analysieren von Comics miteinander erproben. Wenn Ihr keinen Zugang zum Comic bekommt, aber gerne teilnehmen möchtet, meldet Euch gerne bei uns!
Movements & Moments. Indigene Feminismen ist eine Comicanthologie mit kurzen Comicsequenzen aus dem globalen Süden. Der Jaja Verlag schreibt: „In diesen zehn Comic-Storys […] werden Aktivist*innen aus zehn Ländern des Globalen Südens von Chile über Peru, Ecuador, Bolivien, Brasilien, Thailand, Vietnam, Nepal und Indien bis zu den Philippinen vorgestellt. Die Künstler*innen, die großteils in Teams und unter der fachkundigen Anleitung ihrer Mentorinnen Nacha Vollenweider und Amruta Patil gearbeitet haben, stellen dabei so diverse Bewegungen vor wie die der anarchistischen Chola-Gewerkschafterinnen im Peru der 1920er, den brasilianischen Kampf für die Rechte indigener LGBTQIA+-Personen von den Anfängen der Kolonialisierung bis heute oder die Pflege bedrohter musikalischer Traditionen im vietnamesischen Hochland. In allen Geschichten spielen Themen wie der Kampf gegen die Zerstörung der Natur, z.B. durch die Errichtung von Wasserkraftwerken, für Bildung und für die Rechte aller sexueller und geschlechtlicher Identitäten eine zentrale Rolle. Die Vielfalt der zeichnerischen und erzählerischen Stile bilden die Vielfalt der verschiedenen Aktivismen perfekt ab – und sorgen beim Lesen und Entdecken für große Freude.“
https://www.jajaverlag.com/
Während der Sitzung möchten wir unter anderem über Feminismen und den globalen Süden im Comic sowie über die Leseerfahrung von Comicanthologien diskutieren.“
Anmeldung über die Organisatorinnen Helene Bongers (h.bongers [ät]fu-berlin.de) und Anna Gabai (annagabai[ät]gmail.com)
Gastvortrag (hybrid) Siegen von José Alaniz: “Comics of the Anthropocene: Graphic Narrative at the End of Nature”
Am Montag, den 17.6., wird José Alaniz (University of Washington, Seattle, USA) einen Gastvortrag an der Universität Siegen (English Department) halten, für den eine Zuschaltung per WebEx möglich ist. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei stein [ät] anglistik.uni-siegen.de anmelden und einen Link erhalten.
“Comics of the Anthropocene:Graphic Narrative at the End of Nature”
How have comics artists depicted the human-caused destruction of the natural world? How do these works resonate with the ethical and environmental issues? How have comics mourned the loss of nature over the last five decades?
José Alaniz’s lecture explores the representation of animals, mass extinctions and climate change in the era popularly known as the Anthropocene in (mostly) US comics, primarily since the first Earth Day in 1970.
Key words: Critical Animal, Studies, Environmental Humanities, Affect Studies, Comics Studies
Organizers: Prof. Dr. Daniel Stein, Svitlana Stupak