Vorträge & Tagungen

Comics|Histories – Internationale Konferenz

Termin:
16.07.2021 - 17.07.2021

Die internationale Konferenz „Comics|Histories“ wird von den ComFor Mitgliedern Jaqueline Berndt (Universität Stockholm, Schweden), Felix Giesa (Goethe Universität
Frankfurt, Deutschland) und Christina Meyer (TU Braunschweig, Deutschland) organisiert und findet am 16.07. und 17.07. online via ZOOM statt.

Comicforschung wird immer prominenter, jedoch scheint sich der Großteil auf zeitgenössische Produktionen zu konzentrieren. Die Geschichte und die Hintergründe der Entwicklung von Comics, der verschiedenen Formate und anderer Formen graphischer Erzählformate fänden hier laut den Veranstalter_innen eher weniger Beachtung. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, startet der Verlag Romach Wissenschaft eine neue Buchserie. Die aktuelle Konferenz soll hier auch als Kick-Off Event fungieren. Besonders interessant seien für die Veranstalter_innen der Konferenz etwa Papers, welche die Beiträge von Comics zur Geschichte beleuchten.

Die Registrierung ist bis zum 15.07.2021 unter comicshistories@uni-frankfurt.de möglich.

Der Link zur Konferenz wird angemeldeten Teilnehmer_innen vorab zugesandt.

Vortrag Christine Gundermann / Comic Kolloquium Nord

Termin:
24.06.2021 18.15

Am 24. Juni findet die dritte Sitzung des Comic Kolloquiums Nord im Sommersemester 2021 statt. ComFor Mitglied Christine Gundermann (Universität zu Köln, Public History) wird ihren Vortrag über Anne Frank als globales erinnerungskulturelles Phänomen über ZOOM auf Englisch halten. Die Q&A Session im Anschluss wird auf Englisch und Deutsch stattfinden.

Hier der Ankündigungstext der Veranstalter_innen:

„Als 2017 das Tagebuch der Anne Frank als graphische Adaption von Ari Folman und David Polansky auf den deutschen Markt kam, wurde es als ‚neuer Weg‘ (Fischer Verlag) zum wohl berühmtesten Tagebuch der Welt beschrieben. Die Graphic Novel steht aber in einer langen Tradition von graphischen Adaptionen des Tagebuchs. Ausgehend von diesem sind seit den 1960er Jahren mehr als 70 verschiedene Comics und Graphic Novels auf der ganzen Welt entstanden.

Ihre Analyse zeigt eine verflochtene Geschichte der Holocausterinnerung, die verstärkt wird durch globale Marketingstrategien und letztlich multidirektionale Bezüge zur Shoah aufweist. Obwohl das ‚Tagebuch‘ oftmals als eines der zentralen Zeugnisse der Shoah gedeutet wird, so ist es weniger eine Globalisierung von Holocausterinnerungen, sondern vor allem der Status des Tagebuchs als literarischer Bestseller, der die Produktion und Verbreitung der Comicadaptionen ermöglicht hat.“

Anmeldung sind bis zum 23. Juni per E-Mail an comic.kolloquium.nord@gmail.com möglich. Die Zugangsdaten werden kurz vor Veranstaltungsbeginn zugesandt.

Hinweis zur Anmeldung: Alle Interessierten, die sich bereits angemeldet haben, bekommen den Link automatisch zugestellt und müssen sich NICHT erneut registrieren.

Weitere Informationen zum Comic Kolloquium Nord finden Sie hier.

Tagung „International Graphic Novel and Comic Conference“ in Cambridge

Termin:
21.06.2021 - 25.06.2021

Die diesjährige International Graphic Novel and Comic Conference (IGNCC) findet in diesem Jahr vom 21. bis 25. Juni an der University of Cambridge statt. Das Thema dieses Jahres lautet „Comics and Their Audiences / Audiences and Their Comics“ – und erneut haben die Organisator_innen ein vielfältiges und vor allem umfangreiches Programm zusammengestellt: in beinahe 100 Vorträgen und Präsentationen wird sich dem Spannungsverhältnis von und der Wechselwirkung zwischen Comics und ihrem Publikum gewidmet. Auch in diesem Jahr sind mehrere Comfor-Mitglieder vertreten: Lukas R.A. Wilde trägt zum Thema Bursting Bubbles: Nadja Hermann’s Emoticomix and its Polarized Online Audiences vor, Johannes C.P. Schmid zu Documentary Comics, Audiences, and Representing the Other: Ethics and Persuasion und Giorgio Busi Rizzi zu Seduction of the innocence: comics fandom and nostalgia.

 

Veranstaltungstext

Comics enthusiasts have long considered comics a uniquely participatory medium. As readers breathe life into static images, convert page space into narrative time, and transform splatters of ink into emotion, they engage with comics in languages that audiences and artists have developed in tandem, negotiating over generations.

The theme of this conference explores the idea of audiences in all its meanings. We consider, for example, comics audiences as physical people, individuals, and groups who engage with comics in different situations. Thus, the relationship of readers accessing comics in different languages allows inquiry into questions of translation and adaptation. Readers inhabiting different periods or surviving traumatic public and private moments allow historical and biographical readings. Attention to how audiences identify themselves—according to different or multiple racial, sexual, religious, ethnic, gender, or national identities, physical ability, or migration status—offers to validate marginalised perspectives and fracture traditional understandings. Thinking about comics as texts for or forbidden to children, ideal or inappropriate for adults connects to fields across the curriculum.

Weitere Informationen und das vollständige (vorläufige) Tagungsprogramm finden sich auf der Veranstaltungswebsite.

Online Diskussionsforum Comics Exchange: „Farbe“ am 04.06. + Call for Participants

Der von der AG Comicforschung der GfM, dem Berliner Comic-Kolloquium und der Österreichischen Gesellschaft für Commicforschung und -vermittlung (OeGeC) ausgerichtete Comics Exchange findet am 04. Juni in der inzwischen fünften Auflage statt – diesmal zum Thema „Farbe“.

Noch bis zum 15.05. können Vorschläge für Präsentationen eingereicht werden:

„Von den kolorierten Seiten der Sunday Comics, über die kostengünstigen Schwarz-Weiß-Kontraste der Independent-Comics oder die ikonischen Farbgebungen der Superheldenkostüme bis zu Comics, die im weiteren Sinne „Farbe zeigen/bekennen“: Farben spielen in der Comic-Geschichte eine zentrale Rolle; sei es in ihren unterschiedlichen Tönen und Materialitäten, ihrer Symbolkraft, ihren diversen Technologien der Herstellung und Reproduktion oder gar ihrer Abwesenheit. Im fünften Comics Exchange wollen wir einen Blick auf die breite Palette (sic!) der Farbnutzung im Comic werfen. Denn auch mit einem Blick auf den derzeitigen Stand der Comicforschung zum Thema Farbe wird klar: Es gibt es noch viel zu entdecken!

Grundlage sind kurze, ca. 5-minütige, informelle Präsentationen. Warum spricht Dich dieser Comic (nicht) an? Wie wird die konkrete, auch kulturell bedingte Semantik der Farbe im Comic eingesetzt? Welche besonderen Farbnutzungen und/oder -technologien kennt die Comic-Geschichte? Welche Rolle spielt die Materialität der Farbe (etwa bei Kohle- oder Aquarell-Zeichnungen) für Erzählungen? Wo finden sich spannende, genretypische Farbennutzungen? Wie erzählt Farbe?

Willkommen sind Comics in allen Sprachen und Formaten.“

Wer nicht selbst einen Beitrag beisteuern, aber gerne teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 02.06. per Mail an kalinakupczynska1@gmail.com oder bjoern.hochschild@fu-berlin.de anmelden.

Nach Ablauf der Anmeldefrist wird allen Teilnehmer_innen der Zoom-Link zur Veranstaltung per Mail zugeschickt. Zudem erhalten alle angemeldeten Teilnehmer_innen einen Reader mit Anschauungsmaterial.

Weitere Informationen finden sich hier.

Tagung „SeitenArchitekturen. Architektur & Raum im Comic“

Termin:
06.05.2021 - 08.05.2021

Unter der gemeinsamen Regie von icon Düsseldorf und der AG Comicforschung findet vom 6. bis 8. Mai 2021 die Tagung  „SeitenArchitekturen. Architektur & Raum im Comic“ statt – wie inzwischen gewohnt als online-Angebot.

Veranstaltungstext:

Architektur spielt für Comics und ihre Geschichten eine entscheidende Rolle. François Schuiten und Benoît Peeters stellen in Brüsel die Architektur eines imaginären Brüssel in den Mittelpunkt der Handlung; Jason Lutes baut in seiner Trilogie Berlin, im wörtlichen Sinne, seine Handlung um Berlin herum und verankert sie in der Architektur der deutschen Hauptstadt der Weimarer Zeit; Gotham City wird meist als düsteres Abbild der Architektur und Skyline von New York City gewertet, und Chris Ware verbindet in seinem vielgestaltigen Werk mit dem programmatischen Titel Building Stories architektonische Elemente der erzählten Welt mit experimentellen (Seiten)Architekturen und der Raumgestaltung des Comics als Medium und Material.

Als Forschungsgegenstände erleben Städte, Räume und Raumkonzeptionen in verschiedensten Disziplinen unterschiedlichster Fachbereiche allerspätestens seit dem sog. spatial turn eine neue Hochkonjunktur. Stadträume werden als (soziale) Kultur- und Gestaltungsräume in wechselseitiger Prägung untersucht; Theorien des Raumes und Theorien des Ortes mit- und gegeneinander entwickelt – auch als Analysekategorie für Texte – und (digitale) Räume der Medien erhalten immer größere Aufmerksamkeit. Die engere Bedeutung des Raumes als konkrete, topographische und architektonische Referenz auf Orte, Städte, Bauwerke und ihnen zugehörige Praktiken wurden insbesondere für Comics bisher nur wenig untersucht.

Unsere zweitägige Tagung zielt auf eine analytische Fruchtbarmachung des Raumbegriffs und richtet sich an Forschende verschiedenster Fachrichtungen sowie Comic-Schaffende, die sich mit den Themen „Architektur und Raum“ in Comics jeder Form und Sprache (einschl. Manga, bandes dessinées, etc.) beschäftigen. Gemeinsam wollen wir erkunden, wie das Medium Comic mit architektonischen Elementen umgeht, wie Architektur und Comic sich gegenseitig beeinflussen und prägen und welche Bedeutung Architektur im wörtlichen und übertragenen Sinn für das Medium Comic zukommt. Raum soll in diesem Verhältnis jedoch nicht als abstrakte Kategorie gedacht werden (wie etwa im Ansatz der topologischen Semantik). Vielmehr sollen Überlegungen zu tatsächlich dargestellten, architektonisch realisierten Räumen im Mittelpunkt stehen, sowie Fragen der Organisation des materiell-medialen Raumes von Comicseiten, Panels, Seitenaufbau und -architektur, etc.

Auf dem vielfältigen Programm der Tagung stehen auch einige Vorträge von Comfor-Mitgliedern:

6. Mai, 14:30; Astrig Böger: »It all happened so fast«: Die Darstellung historischer Räume in Richard McGuires HERE

6. Mai, 15:15: Laura Glötter: »Berg, Stein, Wasser« – Die Therme Vals als Protagonist in Lucas Hararisʼ L’Aimant

7. Mai, 10:30: Christina Meyer: Urbane Räume der Moderne: Zeitungscomics der Jahrhundertwende

7. Mai, 12:30: Julian Auringer: In Stein gemeißelt – Architektur im comicrelevanten Bilderbogen des 19. Jahrhunderts

7. Mai, 15:00: Susanna Schoch: Leben am Rande, Leben im Übergang. Inszenierungen von Flüchtlingsunterkünften in Comicreportagen

8. Mai, 11:00: Rolf Lohse: Le livre des livres von Mathieu – Anarchitektur als Programm

Die Tagung findet online per Zoom statt; um eine formlose Anmeldung bis zum 30. April per Mail an icon@hhu.de wird gebeten.

Weitere Informationen und das vollständige Tagungsprogramm finden sich auf der Veranstaltungsseite.

Vortrag: Comics as (Post-) Documentary: Framing Strategies in Graphic Nonfiction

Termin:
22.04.2021 18:15

Am 22.04.2021 gibt es im Rahmen des Comic Kolloquiums Nord die Möglichkeit, einen Vortrag von ComFor Mitglied Johannes C.P. Schmid (Europa-Universität Flensburg;
Amerikanistik) zum Thema „Comics as (Post-) Documentary: Framing Strategies in Graphic Nonfiction“ über ZOOM zu besuchen.

Die Teilnahme ist kostenlos, aber die Veranstalter:innen bitten um vorherige Anmeldung per E-Mail an comic.kolloquium.nord@gmail.com. Der Link zur digitalen Veranstaltung wird zugesandt.

Das Comic Kolloquium Nord wird von Sylvia Kesper-Biermann (Universität Hamburg, Historische Bildungsforschung),
Johannes C.P. Schmid (Europa-Universität Flensburg, Amerikanistik),
Astrid Böger (Universität Hamburg, Amerikanistik) und
Andreas Veits (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Medienwissenschaft) organisiert.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Online Diskussionsforum Comics Exchange: „Migration und Comics“ am 09.04.

Termin:
09.04.2021

Der von der AG Comicforschung der GfM, dem Berliner Comic-Kolloquium und der Österreichischen Gesellschaft für Commicforschung und -vermittlung (OeGeC) ausgerichtete Comics Exchange geht in die nächste Runde: Am 9. April findet der vierte Termin statt – diesmal zum Thema „Migration und Comics“.

„Der sogenannte ‚Sommer der Migration‘ im Jahr 2015 hat eine gesellschaftliche Debatte hervorgerufen, die zwar nicht neu war, sich jedoch stark zuspitzte. Kein Wunder also, dass die Themen Migration und Flucht in den vergangenen Jahren auch im Comic besonders prominent verhandelt wurden. D.h. allerdings nicht, dass diese Phänomene vor 2015 keine Rolle spielten. Comics sind in nationalen Grenzen entstanden, entwickelten sich jedoch schnell international. Migration ist also nicht nur Thema im Comic; der heutige Comic selbst ist ein Produkt von Migrationsprozessen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Migration verläuft nicht immer so differenziert, wie die einschlägigen Feuilletonlieblinge es vermuten lassen. Sowohl in ihrer Vergangenheit als auch heute (re-)produzieren Comics rassistische Stereotypen. Wir möchten mit Euch über verschiedenste Facetten der Repräsentation von Migration in Comics sprechen. Grundlage sind kurze, ca. 5-minütige, informelle Präsentationen.“

Programm/Impulsvorträge:

  • Markus Oppolzer präsentiert Darkroom von Lila Quintero Weaver
  • Iris Haist präsentiert La Guardia von Nnedi Okorafor
  • Kathrin Kaisinger, Anna Achleitner und Valerie Bruckboeg stellen ihr Projekt Blickwinkel – Mut zur Perspektive vor
  • Selma Maglic präsentiert Wonder Woman. Stürmische Zeiten von Leila Del Duca und Laurie Halse Anderson
  • Michael Kleu präsentiert Nicnevin and the Bloody Queen von H. Mullane, D. Reardon, M. D. Smith, L. Loughridge und R. Jones
  • Anna Gabai präsentiert Ciao, ciao bambina von Sara Colaone

Anmeldung:

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dem Online-Diskussionsforum zum Thema *Migration und Comics* am 09.4.2021 teilzunehmen. Die Organisator_innen bitten bis Montag den 05.4.2021 um eine kurze Anmeldung via Mail an: Marie Schröer: schroeer3@uni-potsdam.de

Nach Ablauf der Anmeldefrist wird allen Teilnehmer_innen der Zoom-Link zur Veranstaltung per Mail zugeschickt. Zudem erhalten alle angemeldeten Teilnehmer_innen einen Reader mit Anschauungsmaterial.

Weitere Informationen finden sich hier.

Online-Symposium „Learning by Comics: Ein Symposium rund um das Webcomic ‚Pragmatism Reloaded'“ am 26.03.

Termin:
26.03.2021 13:00-20:00

Am 26. März findet ein aus einem Masterseminar am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen hervorgegangenes Online-Symposium zum Webcomic ‚Pragmatism Reloaded‘ statt:

„Das Symposium markiert den Abschluss der Veröffentlichung eines Webcomics, das aus einem Masterseminar am Tübinger Institut für Erziehungswissenschaften entstanden ist. […] Im Comic werden die Anfänge der empirischen Sozialforschung in den USA, die Entstehung des Pragmatismus als bedeutender Denkströmung und die Pionierarbeit von Frauen in der Wissenschaft behandelt. Das Symposium wird sich aber nicht nur um die Inhalte des Comics drehen, sondern auch um seine Form: Comics als Medium von Wissen(schaft)svermittlung? Comics als (studentische) Lernmedien? Diesen Fragen werden wir gemeinsam nachgehen. Außerdem wird die Zeichnerin des Webcomics eine Zeichenübung für alle anleiten, und wir erhalten eine virtuellelivegeführteTourdurchdasHullHouse-Museum in Chicago. Gerahmt wird das Symposium durch Keynotes von zwei Pragmatismus-Expertinnen“

Ebenso freuen wir uns, dass auch ein Vortrag unseres ehemaligen Schatzmeisters, 2. Vorsitzenden und natürlich auch regulärem ComFor-Mitglied Lukas R.A. Wilde zu „Gegenständen und Fragen der Comicforschung“ auf dem Programm steht.

Weitere Informationen und das gesamte Programm finden sich auf dem Veranstaltungsflyer (PDF). Um eine Anmeldung unter methodendozentur@esit.uni-tuebingen.de wird gebeten.

1. Comfor Online-Workshop: Karikaturenkritik. Inhalte, Kontexte, Ästhetiken (12.03.2021)

Termin:
12.03.2021 10:00-14:00

Der Vorstand der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) lädt alle Mitglieder_ und Interessierten herzlich zum ersten Online-Workshop der Diversity Initiative ein, der sich dem komplexen Thema der Karikaturenkritik annähern soll. Der Workshop steht unter dem Zeichen der Selbstsensibilisierung und besteht aus zwei Teilen. Am Vormittag wird zunächst Ali Schwarzer als geladener Experte einen Gastvortrag zum Thema „Was darf man noch zeichnen?“ halten, dessen Fragestellungen weiter unten genauer skizziert werden. Nach reichlich Diskussionszeit und einer kurzen Mittagspause wollen wir im Anschluss gemeinsam einen Textvon Siegrid Jäger besprechen, der allen Teilnehmer*innen zuvor zur Verfügung gestellt werden wird. In diesem analysiert Jäger die Rezeption und Instrumentalisierung des sog. „Karikaturenstreits“ in der deutschen Presse aus diskursanalytischer Perspektive („Pressefreiheit und Rassismus. Der Karikaturenstreit in der deutschen Presse: Ergebnisse einer Diskursanalyse“, in: Thorsten G. Schneiders (Hg.): Islamfeindlichkeit: Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. 2. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2010, S. 319-336).

Gastvortrag Ali Schwarzer: Was darf man noch zeichnen? –Rassistische Stereotype in Cartoons erkennen und benennen

Regelmäßig wundert sich die Medienlandschaft stellvertretend für eine anscheinend zutiefst verunsicherte Gesellschaft: Was darf man eigentlich noch? Der N-Kuss heißt „neuerdings“ Schaumkuss, Schwarze Menschen soll man nicht als Eingeborene zeichnen und Karneval ist ohne Blackfacing auch nur noch halb so schön. Ja, was darf man eigentlich noch? Dass die Meinungsfreiheit eine grenzenlose sei, auf diesen Irrglauben durfte sich lange Zeit berufen, wer zu den Privilegierten der Gesellschaft zählte und zählt. Mittlerweile werden aber auch bekannte Karikaturist_innen (Greser & Lenz), beliebte Comedians (Dieter Nuhr) und alberne Politiker_innen (Martin Sonneborn) gelegentlich daran erinnert, dass Meinungsfreiheit sehr wohl ihre Grenzen hat und diese manchmal sogar für sie gelten. Ungewiss scheint indes, wo diese Grenzen zu verorten sind und wer diese auszuhandeln berechtigt ist. Durch eine sehr homogene Medienlandschaft einerseits und mangelndes Wissen über Rassismus in der Gesellschaft andererseits sind sich Medienschaffende und bekannte Persönlichkeiten häufig nicht im Klaren, wie schnell eine Grenze überschritten ist. Die fehlende Erfahrung in Selbstkritik tut ihr Übrigens und die Quittung folgt in den sozialen Medien. Der Vortrag will für rassistische Erfahrungen von (nicht nur) Schwarzen Menschen in Deutschland sensibilisieren und anhand praktischer Beispiele erläutern, wie tief Rassismen in unsere Gesellschaft eingeschrieben sind. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden verschiedene Cartoons hinsichtlich ihres potentiell rassistischen Charakters erörtert und Lösungsansätze für die Schaffung diverser Cartoons zur Diskussion gestellt.

Ali Schwarzer hat Medien und Kommunikation sowie African Studies studiert. Während seines Studiums der Afrikanistik befasste er sich mit Meinungsfreiheit und Cartoons im Kontext der südafrikanischen Post-Apartheid-Gesellschaft. Für das Onlinemagazin Übermedien schreibt er in unregelmäßigen Abständen über Rassismus in den deutschen Medien.

Organisator_innen: Christina Meyer, Vanessa Ossa, Lukas R.A. Wilde

Termin: Freitag, 12. März 2021, 10-14 Uhr via Zoom.

Wir freuen uns über reichlich Beteiligung und auf gewinnbringenden Austausch!

Um Anmeldung bis zum 7. März wird gebeten an Vorstand@Comicgesellschaft.de. Die Zugangsdaten für das Zoom Meeting werden allen Teilnehmer_innen zugesandt.

Online-Seminare des Stirling Maxwell Zentrums

Termin:
11.02.2021 18:00

Einer der Vorteile der Online-Veranstaltungen während der Corona-Pandemie ist ja bekanntermaßen, dass man sich auch bei Veranstaltungen hinzuschalten kann, an denen man aufgrund räumlicher Entfernung, Termindruck und anderen Problemen nicht hätte persönlich teilnehmen können. Entsprechend möchten wir heute auf die Spring 2021 Seminar Series des Stirling Maxwell Centre for the Study of Text/Image Cultures der University of Glasgow hinweisen, um für etwas Kurzweil im Lockdown zu sorgen. Die Seminare werden via Zoom gestreamt, die Anmeldung erfolgt auf Eventbrite.

Programm:

Donnerstag, 11. Februar 2021, 18:00 Uhr*
„Linschoten and His Itinerario (1595-1597): A Revisitation of the Illustrations Related to the Portuguese Empire.“
Onésimo T. Almeida (Brown University)

Donnerstag, 25. Februar 2021, 18:00 Uhr*
„Torpedo Boy vs. Guston: Reading Race in Comics/Art“
Emmy Waldman (Harvard University)

Donnerstag, 11. März 2021, 18:00 Uhr*
We can remember it for you wholesale: Newspaper Comics, Disposability, and Preservation at the Bleeding Edge of New Media“
Mariella Villalobos (independent illustrator/designer)

Donnerstag, 25. März 2021, 17:00 Uhr* (früherer Zeitslot als bei den anderen Terminen!)
„Emblem Underground – Postgraduate Edition“
Roundtable-Präsentation

Nähere Informationen finden sich auf der Veranstaltungswebsite.

*Bitte beachten: Die Uhrzeiten in diesem Beitrag wurden in Mitteleuropäische Zeit (UTC/GMT +1 Stunde) umgerechnet. Auf der Veranstaltungswebsite finden sich die Uhrzeiten in Greenwich Mean Time (UTC/GMT +/-0).