CFP: Mediale Transformationen und/als Innovation narrativer Formate: Aneignung, Literacy, Protest

Konferenz
Panel auf dem
16. Internationalen Kongress 2020 der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V.
Technische Universität, Chemnitz
22. - 26. September, 2020
Stichtag: 01.12.2019

Um ihre Ziele zu verwirklichen, organisiert die Deutsche Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V. Tagungen, Kolloquien, Arbeitstreffen, Kurse oder Ringvorlesungen zu den Themen ihrer Sektionen (Arbeitsbereiche). Außerdem richtet die DGS alle drei Jahre einen internationalen Kongress aus. Im Rahmen des 16. Internationalen Kongress 2020 „Transformationen: Zeichen und ihre Objekte im Wandel“ (Chemnitz, 22. bis 26. September 2020) fordern die Sektionen „Literatur“ und Jugend- und Subkulturen“ zur Einreichung von Beitragsvorschlägen in ihrem gemeinsamen Panel auf.

Im wissenschaftlichen Fokus der Sektionen Literatur und Jugend- und Subkulturen standen bisher stets die Erforschung textanalytischer Semantik und kulturwissenschaftlicher Pragmatik semiotischer Phänomene. Durch das übergeordnete Kongressthema liegt es nahe, diese Expertisen zu vereinen und Semiose, Codes, Zeichensysteme im medialen, textuellen und kulturellen Gebrauch gemeinsam zu untersuchen. Ziel des Panels ist es, mediale Narrative in einem dreigliedrigen Transformationsprozess zu verstehen: Es soll erfragt werden, inwiefern 1. medial-technologische Transformation in einem Wechselverhältnis zu 2. neuen Formen von Narrativen (und rhetorischen Figuren sowie Argumentationsmustern) und 3. zu neuen Dimensionen der Zeichen-Bedeutungs-Kopplung (und damit Semiose) steht. Es wird davon ausgegangen, dass diese Wechselverhältnisse besonders an den Grenzen medialen Handelns – also in den Bereichen der Aneignung und Individualisierung, des Erlernens von Medien- und Zeichenkompetenz (Literacy) sowie in den Aushandlungsprozessen zwischen Zeichenkulturen (bspw. Jugendmedien, Subkulturen, Protest) deutlich wird.

Es sollen deshalb in der Sektion Aspekte des Wandels in historischen und theoretischen Perspektiven in folgenden Schwerpunkten ermöglicht werden:

  1. Semiotische Beschreibungen, Erläuterungen und theoretische Modellierungen der geänderten medialen Dispositive und ihrer Auswirkungen auf Zeichensysteme, Zeicheninventare und Zeichengebräuche (mit besonderem Schwerpunkt auf neue und digitale Medienumgebungen).
  2. Semiotisch fundierte Analysen neuer Erzählformen und Rhetoriken in medienübergreifenden Verbünden (in trans- und intermedialen Kontexten sowie Textumgebungen und Erzählwelten, z.B. paratextuelles Erzählen). Dies umfasst sowohl theoretische Überlegungen als auch Analysen konkreter Einzeltexte sowie Textkorpora in ihren medienübergreifenden Bezügen (semiotische Narratologie).
  3. In größeren kulturellen Zusammenhängen interessieren wir uns auch für unterschiedliche Gebrauchsformen von Medien und ihren Zeichen, bspw. gegenkultureller, jugendkultureller sowie subkultureller Gebrauch und die Etablierung widerständiger Codes im Zentrum kultureller Programme (Mainstreamisierung). Dies umfasst ebenso die Ausprägung neuer mediengestützter Formen der Gemeinschaftsbildung.
  4. Besonders in Zeiten von Phänomenen wie Informationsflut, Fake News und Filterblasen soll auch ein Augenmerk auf dem heute notwendigen, reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit Informationen und Zeicheneinheiten liegen. Hier sind insbesondere semiotische Ansätze erwünscht, die Media Literacy und/oder Medienkompetenz fokussieren. Dazu gehören u.a. die Entwicklung methodischer und didaktischer Konzepte des Empowerments, der informationellen Selbstbestimmung, des informellen und formellen Lernens und der Aneignung von Welt durch Medien (Medien als Bildungs- und Ermöglichungsraum, Reflexion mit Medien über Medien, Edusemiotics).

Informationen zu Organisation und Ablauf
Der Kongress wird vom 22. bis 26. September 2020 an der Technischen Universität Chemnitz stattfinden. Bitte senden Sie Ihr Abstract weitgehend unformatiert und in einem bearbeitbaren Format (idealerweise Word) an: amelie.zimmermann@uni-passau.de bzw. julius.erdmann@uni-potsdam.de. Die Deadline der Einreichung ist der 1.12.2019. Ihr Abstract soll beinhalten: Titel des Vortrags, Name der Referentin oder des Referenten, Beschreibung des geplanten Vortrags (200–300 Wörter), Institution, E-Mail-Adresse, Kurzlebenslauf (als Fließtext) und bis zu fünf einschlägige Publikationen der Referentin oder des Referenten. Wir freuen uns über Einreichungen in deutscher Sprache aus unterschiedlichen Sektionen und Disziplinen!

Kontakt
Für Fragen stehen Ihnen zur Verfügung: Eva Kimminich (eva.kimminich@uni-potsdam.de), Jan-Oliver Decker (Jan-Oliver.Decker@uni-passau.de), Amelie Zimmermann, M.A. (Amelie.Zimmermann@uni-passau.de) und Julius Erdmann, M.A. (julius.erdmann@unipotsdam.de).

Konzeption und Ausrichtung der Konferenz: Ellen Fricke (ellen.fricke@phil.tu-chemnitz.de), Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation, Technische Universität Chemnitz.
Organisation der Konferenz: Matthias Meiler (matthias.meiler@phil.tu-chemnitz.de) und Martin Siefkes (martin.siefkes@phil.tu-chemnitz.de) sowie Jana Bressem und Daniel Schöller.

Weitere Informationen finden Sie ab Herbst 2019 unter http://www.semiotik.eu/transformationen-2020.

Bitte lesen Sie ggf. auch die Calls der anderen Sektionen der DGS.


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