CFP: Urban! Städtische Kulturen in Kinder- und Jugendmedien

Konferenz
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung
Gustav-Stresemann-Institut, Bonn
11. - 13. Juni 2020
Stichtag: 10.01.2020

Die städtische Lebenswelt bildet in Geschichten für Kinder und Jugendliche heute eine selbstverständliche Kulisse. Als literarischer oder filmischer Handlungsraum hat sich die Stadt, vor allem die Großstadt, sowohl als Erscheinungsform als auch in der Deutung in Kinder- und Jugendmedien innerhalb von etwa 150 Jahren grundlegend gewandelt. Von einem rasant wachsenden, hektischen, lauten und verschmutzten Asphaltdschungel als Kontrastfolie zum vermeintlich heilen Landleben entwickelte sie sich, etwa in den klassischen Romanen der Weimarer Republik, zu einem von kindlichen Akteuren eroberten Eigenraum, zu einem sozialkritisch betrachteten Abenteuerspielplatz kultureller Diversität und zu einer konstruierten, modernen und innerhalb der Stadtgrenzen von (kulturellen) Gegensätzen bestimmten Lebenswelt, in der die heranwachsenden Protagonist/innen sich zurechtfinden müssen, die ihnen gesetzten Grenzen überschreiten und die von besorgten Erwachsenen vorgegebenen Deutungen unterlaufen. Ein nie da gewesenes Maß an Lern-, Konsum- und Freizeitmöglichkeiten wird von einhegenden Sicherheitsdispositiven begleitet, die kaum Raum lassen zum freien Spiel und zum Entdecken anderer Lebenswelten. Wenn es gerade nicht um eine utopische Rückkehr zur Natur geht, stellt sich die Frage, wofür das Urbane in Kinder- und Jugendmedien heute steht und wozu es einlädt.

Mögliche Themen beziehen sich auf gegenwärtige und historische Aspekte urbanen Lebens – immer mit Bezug auf Kinder- und Jugendmedien, auch als Gegenstand von Sachliteratur:

  • Urbanität in Metropole, Großstadt, Mittelstadt, Kleinstadt
  • Widersprüche urbanen Lebens
  • Stadt als Konstrukt
  • Kulturelle Diversität
  • Stadt als Raum von Kindheit und Adoleszenz
  • Handlungsraum Stadt und Genre (Urban Fantasy, Krimi, Thriller)
  • Stadt als Möglichkeitsraum, als hetero- oder dystoper Raum
  • Die Stadt als Ort von Mythen, Legenden und Geschichten
  • Natur in der Stadt (Urban Gardening, Bienen, Füchse)
  • Symptome der Gentrifizierung
  • Stadt als Ort von Protest
  • Reisen in die Stadt (Stadtreiseführer für Kinder)
  • Geographie der Literatur: ‚wirkliche‘ Städte (Berlin, Venedig etc.) in der fiktionalen Literatur
  • Stadt-Land-Gegensätze / Stadt-Land-Beziehungen

Wir hoffen auf Ihr reges Interesse und bitten um Zusendung von Vortragsangeboten (von maximal 30 Minuten Dauer) bis zum 10.01.2020.
Ihrem Vorschlag sollte ein kurzer Aufriss des Vortragsthemas beigefügt sein.
Bitte beachten Sie bei der Einreichung Ihrer Abstracts (von ca. 300 Wörtern) folgende Anforderungen:
Die Abstracts sollen in einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung den Bezug zu theoretischen Positionen herstellen sowie die Literatur und ggf. Primärquellen nennen, auf die sich der Vortrag stützt. Damit die Vorträge zu einem Programm im oben beschriebenen Sinn zusammengestellt werden können, sollte sich der geplante Vortrag einem der oben aufgelisteten Schwerpunkte zuordnen lassen.
Bitte senden Sie Ihre Vorschläge per E-Mail an:
u.dettmar@em.uni-frankfurt.de
Kontakt: Ingrid Tomkowiak, Universität Zürich: ingrid.tomkowiak@uzh.ch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert