CFP: Tiere als Medien / Tiere und Medien

Publication
Tierstudien
Neofelis Verlag
Peer Reviewed Journal
Stichtag: 01.02.2020

Die nächste Ausgabe von Tierstudien beschäftigt sich mit Tieren und Medien bzw. mit Tieren als Medien. In den letzten Jahren werden – u.a. angestoßen durch transhumanistische Diskurse und Bücher wie Insect Media (Jussi Parikka) oder Das Internet der Tiere (Alexander Pschera) – Tiere und Medien zunehmend auf produktive Weise zusammengedacht. Tiere sind dabei nicht auf die Rolle eines kulturwissenschaftlich beschreibbaren Motivs beschränkt, sondern sie treten in vielfältiger Weise als Mediennutzer in Erscheinung – etwa in der Animal Computer Interaction, die sich zunehmend als eigene Disziplin gegenüber der Human Computer Interaction positioniert.
Wir wollen in Tierstudien einerseits den Animal Turn in den Medienwissenschaften beleuchten, andererseits aber auch an konkreten Fallbeispielen aus anderen Fachgebieten zeigen, auf welche Weise und zu welchem Zweck Tiere als Medien bzw. (Ver-)Mittler fungieren oder eingesetzt werden (können). Dabei interessiert uns auch, ob und wie Tiere im Umgang oder im Verbund mit Medien eine spezifische Agency entfalten und welche Rolle diese Agency für gängige Differenzziehungen zwischen den Arten spielt. Könnte es sein, dass mit Blick auf die technisch-mediale Verfasstheit von Tieren und ihr Eingebundensein in sozio-technische Assemblagen die Dominanz des Anthropozentrismus eine Einschränkung erfährt? Wir möchten Beiträge versammeln, die epistemologische, praxeologische und ethische Fragen fokussieren, wenn Mikroben oder Bakterien als lebendige Datenspeicher eingesetzt werden, transgene Mäuse als Träger physikalischer Vorgänge objektiviert werden, Schweine bei der Animal-Computer-Interaction zu Kommunikationspartner*innen oder genormte Versuchstiere zu Technikschnittstellen werden. Die Beiträge des Hefts könnten beispielsweise untersuchen, inwiefern Medien eine neue Form der Verbindung zu Tieren schaffen und ob diese eventuell auch für die Tiere selbst von Nutzen sein kann. Oder sie könnten diskutieren, was mit tierlichen Körpern geschieht, wenn sie integraler Bestandteil von digitaler Technologie werden und wie sich das Verständnis von Tieren, Menschen und Technik (und von Sozialität und Agency) verändert, wenn sie untrennbar miteinander gekoppelt werden.

Wir suchen nach medienwissenschaftlichen, historischen, philosophischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen, soziologischen und naturwissenschaftlichen Studien; aber auch Beiträge aus anderen, hier nicht aufgeführten Bereichen zum Themenkomplex ‚Tiere und Medien‘ sind ebenso willkommen.

Abstracts von nicht mehr als 2.000 Zeichen senden Sie bitte bis zum 1. Februar 2020 an jessica.ullrich@neofelis-verlag.de und stefan.rieger@rub.de.

Die fertigen Texte dürfen eine Länge von bis zu 22.000 Zeichen haben (inklusive Leerzeichen und Fußnoten) und müssen bis zum 1. Juni 2020 eingereicht werden. Danach gehen sie zur Peer Review an den wissenschaftlichen Beirat von Tierstudien. Auf Grundlage der Gutachten des wissenschaftlichen Beirats wird über die Annahme der Texte zur Veröffentlichung entschieden.
Erscheinungsdatum für die angenommenen Texte ist Oktober 2020.

Kontakt

Jessica Ullrich
Neofelis Verlag GmbH, Kuglerstr. 59 10439 Berlinjessica.ullrich@neofelis-verlag.de

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