Der von Dietrich Grünewald herausgegebene Band „Struktur und Geschichte der Comics“ versammelt Beiträge von den ersten drei Jahrestagungen der Gesellschaft für Comicforschung (2006-2008). Bereits vor einigen Wochen haben wir dazu eine unabhängige Rezension von Stefan Höppner (Freiburg) veröffentlicht. Inzwischen liegen noch zwei weitere Rezensionen vor. Weiterlesen
Neues aus der ComFor
Rezension: Dietrich Grünewald (Hg.): Struktur und Geschichte der Comics
Rezension zu: Dietrich Grünewald (Hg.): Struktur und Geschichte der Comics. Bochum / Essen: Christian A. Bachmann 2010. 336 S., zahlr. Ill. € 29,95.
Fünfeinhalb Jahre sind bereits seit Einrichtung der Gesellschaft für Comicforschung vergangen. Im Februar 2005 in Koblenz gegründet, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeit der vorher meist einzeln arbeitenden Forscher im deutschen Sprachraum zu vernetzen. Und wie ginge das besser als durch regelmäßige Tagungen, auf denen sich die Aktiven treffen und zu übergreifenden Themen austauschen? Beginnend im Herbst 2006, gab es bisher vier große Konferenzen, deren Ergebnisse zwar teilweise im Netz, aber nicht in Buchform zugänglich waren. Das ändert sich nun mit dem von Dietrich Grünewald herausgegebenen Band Struktur und Geschichte der Comics, der gerade im kleinen, aber rührigen Christian A. Bachmann Verlag erschienen ist.
Auf über dreihundert Seiten findet sich hier eine Auswahl aus den drei ersten Tagungen „Forschungsberichte zu Struktur und Geschichte der Comics in Deutschland“ (2006), „Comicforschung als interdisziplinäre Aufgabe“ (2007) und „Der Comic als Gegenstand der Kultur- und Sozialwissenschaften“ (2008), die jeweils an der Universität Koblenz stattfanden. Der etwas vage Titel des Buches lehnt sich, wie man sieht, an die beiden Themen der ersten Tagung an und führt insofern etwas in die Irre, als er suggerieren könnte, hier werde beides restlos abgehandelt. Gemeint ist indessen so etwas wie eine gemeinsame Klammer um die sehr divergenten, aber fast immer hochklassigen Beiträge. Tatsächlich lassen sich mit Struktur und Geschichte zwei Hauptströmungen der Comicforschung erfassen – die eine, semiotisch und erzählanalytisch ausgerichtet, lenkt ihr Augenmerk in der Tat auf die Struktur der Comics, d.h. auf die Art und Weise, wie sie erzählen; die andere beschäftigt sich mit der historischen Dimension von Comics, und das auf doppelte Weise: Zum einen ist damit die Repräsentation von (Zeit-)Geschichte im Comic, zum anderen die Geschichte des Mediums selbst gemeint, inklusive des historischen Kontextes, in dem die einzelnen Comics auftauchen. Beide Herangehensweisen haben ihre Berechtigung; „Struktur und Geschichte der Comics“ zeigt, wie viel Potenzial in der einen wie der anderen steckt. Zugleich dokumentiert der Band aber auch den avancierten Status, den die deutschsprachige Comicforschung in den letzten Jahren gewonnen hat, sowohl im akademischen Bereich als auch außerhalb. Hier werden nicht einfach positivistisch Fakten aufeinander gehäuft, hier geht es tatsächlich um Positionsbestimmungen der Comicforschung insgesamt. Weiterlesen
Akademische Comicforschung und -ausbildung in Japan
Anlässlich des 14. Comic-Salons reiste Prof. Dr. Jaqueline Berndt mit einigen ihrer Studentinnen nach Erlangen, um die Graduate School of Manga Studies der Kyoto Seika University (KSU) sowie die studentischen künstlerischen Arbeiten vorzustellen.
Für die Erlangen-Ausgabe der Comixene gab sie ein kurzes E-Mail-Interview, das wir hier mit freundlicher Genehmigung durch Chefredakteur Martin Jurgeit posten dürfen. Weiterlesen
Die ComFor stellt sich vor: Gelungene Premiere auf dem 14. Comic-Salon in Erlangen
Auf dem Comic-Salon 2010 erhielt die ComFor zum ersten Mal die Möglichkeit, an drei Tagen ihr eigenes Programm zu gestalten. Unter dem Obertitel „Comic und Politik“ berichteten sechs Mitglieder der Gesellschaft aus ihrer Forschungsarbeit und stießen damit auf großes Interesse: An allen drei Terminen war der Trauungssaal im Rathaus Erlangen bis auf Boden- und Stehplätze besetzt. In die von Clemens Heydenreich moderierten Diskussionen, die jeden Vortragsblock abrundeten, flossen Nachfragen und Anregungen nicht nur von anwesenden ComFor-Mitgliedern, sondern in erfreulicher Anzahl auch vom weiteren Publikum ein. Weiterlesen
Mediale Meinungskämpfe — Heutiges ComFor-Panel in Erlangen
Heiner Jahncke und Harald Haves sprechen im heutigen ComFor-Panel auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen über den Einsatz vom Comics in der politischen Meinungsbildung und Propaganda in Deutschland und Österreich.
Erinnern und erziehen — Heutiges ComFor-Panel in Erlangen
Im Rahmen des Internationalen Comic-Salons in Erlangen sprechen Martin Frenzel und René Mounajed im heutigen ComFor-Panel über Darstellungen und Thematisierungen des Holocaust im Comic.
Comics totalitär — Heutiges ComFor-Panel in Erlangen
Auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen stellen Ralf Palandt und Guido Weißhahn heute im ComFor-Panel Forschungsergebnisse und Überlegungen zu politischen Comics in der DDR sowie zu Comics in der rechten Szene der Bundesrepublik vor.
Struktur und Geschichte der Comics
Der erste wissenschaftliche Sammelband der ComFor ist im Christian Bachmann Verlag erschienen. Unter dem Titel „Struktur und Geschichte der Comics“ versammelt der Herausgeber Dietrich Grünewald Beiträge aus den ersten drei jährlichen Tagungen der Gesellschaft für Comicforschung.
Aus dem Inhaltsverzeichnis
Dietrich Grünewald
Das Prinzip Bildgeschichte.
Konstitutiva und Variablen einer Kunstform
Marianne Krichel
Erzähltheorie und Comics.
Am Beispiel von Zeitungscomics des Herald Tribune
Stephan Packard
Modellierung, Isolierung und Kontrolle. Comics als Labor der Medienwissenschaft
Burkhard Ihme
Montage im Comic.
Spezifische Nutzung eines Erzählmittels
Bernd Dolle-Weinkauff
Comics und kulturelle Globalisierung.
Manga als transkulturelles Phänomen und die Legende vom ›östlichen Erzählen in Bildern
Oliver Näpel
›Fremdheit‹ und ›Geschichte‹. Identität und Alterität durch visuelle Stereotypisierung des ›Anderen‹ und der ›Geschichte‹ von der antiken Vasenmalerei bis zum gegenwärtigen Comic und Film. Ein Abriss
René Mounajed
Geschichte in Sequenzen.
Über das Subgenre der Geschichtscomics
Hubert Mittler
Im Wald der Mittelalterfiktionen.
Das Bild des Mittelalters in den Comic-Serien Prinz Eisenherz und Die Türme von Bois-Maury
Detlev Gohrbandt
Das Pädagogische und das Politische. Wandlungen der Suppenkaspar-Geschichte in englischen Struwwelpeter-Satiren
Michael F. Scholz
Comics als Quelle der Geschichtswissenschaft.
Mit Beispielen aus der DDR-Geschichte
Ralf Palandt
(Ohn-)Macht und Hakenkreuz.
Comics im Schatten der Zensur
Rike Bolte
Die Quadratur der Inka-Eier im Entennest oder wer oder wen provoziert Pato Donald?
Der lateinamerikanische Comic als transkulturelles und autonomes Medium einer marginalisierten Moderne. Eine Einführung
Stephan Köhn
Japan als Bild(er)kultur.
Erzähltraditionen zwischen narrativer Visualität und visueller Narrativität.
Thomas Becker
Comic – eine illegitime Kunst?
Sozioanalyse der Lust an einem hybriden Medium Weiterlesen
Comic und Politik: Die ComFor auf dem 14. Internationalen Comic-Salon in Erlangen
Der Internationale Comic-Salon in Erlangen ist für den deutschsprachigen Raum die bedeutendste Publikumsveranstaltung zur „Neunten Kunst“. Auf dem 14. Salon, der vom 3. bis 6. Juni 2010 stattfindet, wird auch die ComFor Gelegenheit haben, ihre Ziele und Projekte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Weiterlesen
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