Comicgesellschaft

Call for Nominations: Martin Schüwer-Publikationspreis

Förderpreis, ausgeschrieben von der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) sowie der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM)

Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) und die AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) loben für 2022 zum vierten Mal den Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung aus. Der Preis wird seit 2019 jährlich verliehen. Er fördert Wissenschaftler_innen, die, unabhängig von ihrem tatsächlichen Alter, noch keine unbefristete akademische Anstellung innehaben. Mit der Auszeichnung herausragender Veröffentlichungen aus dem Bereich der interdisziplinären Comicforschung soll der Publikationspreis zur nachhaltigen Sichtbarmachung, Förderung und Vermittlung comicbezogener Forschungsarbeit beitragen.

Der Preis ist nach dem 2013 viel zu früh verstorbenen Anglisten und Comicforscher Martin Schüwer benannt. Seine Dissertation Wie Comics erzählen (2006) hat Neuland für die narratologische Comicforschung erschlossen und ist zu einem Standardwerk der deutschsprachigen Comicforschung geworden. Mit dieser und seinen weiteren Arbeiten zu Comics sowie zur Didaktik der englischsprachigen Literatur hat Martin Schüwer Maßstäbe für die Exzellenz, die Zugänglichkeit und die Reichweite gesetzt, die Publikationen in unseren Fächern erreichen können. Als Comicforscher wie als Mensch zeichnete er sich durch seine interessierte und offene Art im Umgang mit anderen aus. Gemeinsam, im Austausch und im Abgleich mit anderen, wollte er sein Fach weiterbringen. Diesen Zielen widmen wir den Preis in seinem Namen.

Einreichung und Nominierungen:

Zur Nominierung angenommen werden bereits publizierte Beiträge von Artikel- oder Kapitellänge. Sie können als Artikel in Sammelbänden oder Zeitschriften, als Kapitel in längeren Monografien, aber auch als Essays und andere Textformen ähnlicher Länge erschienen sein. Die eingereichten bzw. nominierten Texte können von einem_einer oder mehreren Autor_innen verfasst worden sein. Alle Verfasser_innen dürfen zum Zeitpunkt der  Nominierung noch keine unbefristete akademische Anstellung innehaben.

Beiträge, die für den Martin Schüwer-Preis 2022 nominiert werden, müssen zwischen 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2021 in deutscher oder englischer Sprache publiziert worden sein. In Druck befindliche oder zur Publikation angenommene Texte können nicht berücksichtigt werden. Wiederholte Einreichungen sind nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen sind ganze Monografien und unveröffentlichte Qualifikationsschriften. Die Herausgeber_innenschaft von Sammelbänden oder Zeitschriftenausgaben ist nicht nominierungsfähig, wohl aber einzelne Beiträge in diesen Sammlungen.

Die Nominierung umfasst den nominierten Text und eine kurze Begründung (300-500 Wörter). Selbstnominierungen sind möglich und erwünscht. Deadline für alle Einreichungen ist der 31. März 2022. Bitte senden Sie Ihre Nominierungen als ein vollständiges PDF an schuewer-preis@comicgesellschaft.de.

Preis und Preisvergabe:

Die offizielle Verkündung des_der Preisträger_in erfolgt im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (Herbst 2022). Die Preisverleihung mit einem eingeladenen Vortrag des_der Preisträger_in findet im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung (Herbst 2022) statt. Er_sie wird ebenso als Mitglied der Jury des folgenden Jahres eingeladen und erhält außerdem die auf 1000,00 € dotierte Preissumme. Zudem zahlt er_sie ein Jahr lang keinen Mitgliedsbeitrag bei der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) und wird zum Ehrenmitglied der ComFor auf Lebenszeit.

Nachruf für Günter Dammann

von Dietrich Grünewald

Günter Dammann, geb. am 24.5.1941 in der Nähe von Hamburg, ist leider am 24.11.2021 verstorben. Als Professur für Neuere deutsche Literatur lehrte und forschte er an der Universität Hamburg. Sein Interesse galt neben der Literatur (Märchen, Romane von Schnabel, Tieck, E.T.A. Hoffmann bis B. Traven und H. E. Nossack,) auch den Comics. Beiträge von ihm finden sich im Lexikon der Comics (hg. von Marcus Czerwionka, z. B. über Detektiv Schmidtchen, 2009), im Jahrbuch Deutsche Comicforschung (hg. von Eckart Sackmann, z. B. über Roland Kohlsaat, 2010). Insbesondere Comicstrips untersuchte er näher, wie die kurz nach dem Krieg in der Hamburger Morgenpost erschienenen (Mitteilungen Hamburger Arbeitskreis für Regionalgeschichte, 2001, auch in Deutsche Comicforschung 2004). Der Frage nach Erzählzeit und erzählter Zeit im Comic widmete er einen Aufsatz (Ästhetik des Comic, hg. von Michael Hein u.a., 2002). Sein Comic-Engagement führte dazu, dass er am 11. Februar 2005 in Koblenz mit zu den sieben ursprünglichen Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Comicforschung zählte und die Gesellschaft über lange Zeit unterstützt und gefördert hat. Die ComFor ist ihm, seinem kritischen Blick, seinem Rat und seiner aktiven Mitarbeit zu großem Dank verpflichtet.

– Dietrich Grünewald, erster Vorsitzender der Gesellschaft für Comicforschung (2005–2013)

Offener Brief an die Universität Bonn

Sicherung und Erhalt der Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung (BOBC)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,

die Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung (BOBC, https://www.bobc.uni-bonn.de) wurde 2008 unter der Regie von Dr. Joachim Trinkwitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, zunächst als Instrument für die Lehre ins Leben gerufen, später als Angebot für die Forschungsgemeinde online gestellt und seither fortwährend in Eigenregie ausgebaut. Durch diesen unermüdlichen Einsatz umfasst sie derzeit über 13.600 internationale Einträge zur Literaturrecherche für die interdisziplinäre Comicforschung. Besonders hervorzuheben ist die reiche Verschlagwortung aller Einträge (der dynamisch erweiterte Schlagwortkatalog umfasst mittlerweile fast 4.800 Einträge), die durch Dr. Trinkwitz‘ jahrzehntelange Expertisen und disziplinübergreifende Fachkenntnisse ermöglicht wird.

In der internationalen Comicforschung ist die BOBC eine unersetzliche, einzigartige Ressource geworden: Sie ist die zentrale Anlaufstelle für die Bibliographie des jungen Forschungsfelds. So wird sie – weit über den deutschen Sprachraum hinaus – von renommierten Forschungskolleg*innen ebenso wie internationalen Institutionen der Comicforschung wahrgenommen, rege genutzt und dem wissenschaftlichen Nachwuchs empfohlen (siehe dazu auch den anhängenden Forschungsbericht von Prof. Dr. Bart Beaty und Prof. Dr. Benjamin Woo von den Universitäten von Calgary und Carleton, Kanada). Pro Monat werden bis zu 150.000 Datenbankanfragen und hunderte individuelle Seitenaufrufe von Besucher*innen aus aller Welt (davon zu 18% aus USA und Kanada) gezählt. Die Bibliographie ist so zu einem unverzichtbaren Werkzeug nicht nur in der Germanistik, sondern auch in Kunst- und Medienwissenschaft, in Cultural Studies und der multimodalen Linguistik sowie für viele weitere Philologien – wie Amerikanistik, Anglistik, Romanistik, Skandinavistik oder Japanologie – avanciert, welches aus unseren Lehr- und Forschungstätigkeiten nicht mehr wegzudenken ist. Neuerdings zählen selbst Vertreter*innen scheinbar entlegenerer Fachgebiete wie Medizin, Religionswissenschaft/Theologie oder Geographie zu den Nutzern der Bibliographie.

Die wissenschaftliche Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) e.V. unterstützt die BOBC seit knapp einem Jahrzehnt mit regelmäßigen Summen aus ihren Mitgliedsbeiträgen, um Hilfskräfte zur Erstaufnahme der immer rapider anwachsenden Zahl von einschlägigen Neuerscheinungen in unseren Forschungsbereichen zu finanzieren. Um diese unverzichtbare Ressource zu erhalten, bedarf es jedoch jenseits dieser ständigen, technischen Arbeitsschritte auch der steten und kontinuierlichen Verschlagwortung, Kohärenzprüfung und Kontrolle der Daten durch eine/n ausgewiesene/n Kolleg*in wie Dr. Trinkwitz.

Um die Zukunft dieser unverzichtbaren Ressource auch über den mittelbaren Ruhestand des geschätzten Kollegen hinaus zu sichern, wenden wir uns daher insbesondere mit zwei drängenden Fragen an die Universität Bonn und ihre Philosophische Fakultät:

  • Wie soll der Erhalt der BOBC technisch sichergestellt werden?
    Die BOBC läuft derzeit auf einem Server des Bonner Instituts mit der Open Source-Datenbank-Software „WIKINDX“, die zurzeit weltweit zwar stetig und engagiert, aber nur durch den Einsatz weniger Einzelpersonen gepflegt wird. Hier bedarf es also über kurz oder lang entweder einer aufwändigeren Umstellung auf ein kostenpflichtiges alternatives Datenbanksystem, welches professionell betreut wird, oder aber der Einrichtung einer (halben) IT- und Informatik-Stelle, durch welche WIKINDX weiterhin aktualisiert und gepflegt werden kann.
  • Wie soll der Erhalt der BOBC personell sichergestellt werden?
    Für die Kontrolle, Pflege und Verschlagwortung neuer Einträge ist mittelfristig eine (halbe) Stelle notwendig, für die Expertise auf Postgraduierten-Niveau (mindestens Doktorand*innen) unverzichtbar erforderlich sind. Zuarbeit durch Hilfskräfte zur Datenerfassung kann weiterhin über Partner-Institutionen wie die Gesellschaft für Comicforschung sichergestellt werden.

Wir möchten Sie daher zu einem Austausch mit der Gesellschaft für Comicforschung über diese beiden drängenden Desiderate einladen, um eine langfristige Sicherung dieser Forschungsressource der Uni Bonn für die internationale und interdisziplinäre Comicforschung zu gewährleisten.

Unterzeichnende:

Dr. Joachim Trinkwitz für die BOBC

PD Dr. Christina Meyer, Dr. Lukas R.A. Wilde und Dr. Vanessa Ossa
für die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor)

Arbeitsgruppe BOBC in der Gesellschaft für Comicforschung:

Nicolas Gaspers (Düsseldorf),
PD Dr. Christina Meyer (Braunschweig),
Prof. Dr. Stephan Packard (Köln),
Dr. Joachim Trinkwitz (Bonn),
Dr. Lukas R.A. Wilde (Tübingen)

Weiterlesen: Unterstützende Institutionen & Kolleg*innen und Forschungsbericht

„Kann ein Kater Bar Mizwa machen? Comics als Zugang zu jüdischer Geschichte und Kultur“ als Podcast

Nachdem bereits im September die Vortragsreihe „Kann ein Kater Bar Mizwa machen? Comics als Zugang zu jüdischer Geschichte und Kultur“, des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stattfand, sind nun einzelne der Vorträge online als Podcast nachzuhören – darunter auch die Beiträge von den Comfor-Mitgliedern Verónique Sina und Martin Frenzel:

 

Ursprüngliche Veranstaltungsankündigung:

Comics sind aus Kunst, (Pop)Kultur, Wissenschaft und Alltag nicht mehr wegzudenken. Die gezeichneten Geschichten haben auf der ganzen Welt eine vielfältige Entwicklung durchlaufen, bewegen sich zwischen allen Genregrenzen und erfinden sich immer wieder neu. Sie werden seit einigen Jahren auch immer häufiger in deutschen Museen ausgestellt, vom Feuilleton rezipiert und in der Folge von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Dennoch haftet Comics noch immer der Ruf an, Bilderbücher für Kinder und trivial zu sein, wodurch das Grenzen sprengende Potenzial, das in ihnen steckt, nicht erkannt wird. Daher möchte der Deutsche Koordinierungsrat (DKR) anlässlich seines Jahresthemas 2021 „… zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ über dieses besondere visuelle Medium und seine Möglichkeiten aufklären.

Ausgewiesene Referent*innen beleuchten in einer fünfteiligen Vortragsreihe, wie Comics vielfältige Zugänge zu jüdischer Geschichte und Kultur eröffnen und decken dabei zahlreiche Themenfelder ab. Wie werden im Comic jüdische Identitäten inszeniert und verhandelt? Wie verarbeitete Will Eisner, der „Graphic Novel Godfather“, in seinen Comics jüdische Aspekte und den Antisemitismus? Wie setzten und setzen sich Comickünstler*innen mit der Schoa auseinander und was können wir daraus heute lernen? In welcher Art und Weise lernen wir das sefardische Judentum Algeriens in den Comic-Alben „Die Katze des Rabbiners“ von Joann Sfar kennen? Und schließlich: Wie und mit welchem Erfolg werden Comics in der gegenwärtigen Bildungsarbeit eingesetzt, z. B. an Universitäten oder in KZ-Gedenkstätten? Ermöglichen Comics, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten, so wie es Filme und Literatur tun?

Weitere Beiträge zum Thema finden sich auf dem Soundcloud-Account des DKR.

Publikationshinweis: Authorship in Comics Journalism

Die ComFor freut sich, die Publikation der Dissertation unseres Mitglieds Laura Schlichting ankündigen zu dürfen.

Hier eine Kurzbeschreibung:

„What is Comics Journalism,’ and ‘Why is the author not dead at all?’ Because literature and journalism deal differently with “authorship” and “author,” this work renegotiates these concepts. It analyzes the author’s importance in comics journalism, especially concerning the verification and authentication of the production process. This study gives a broad and extensive overview of the various forms of contemporary comics journalism, and argues that authorship in comics journalism can only be adequately understood by considering the author both on the textual and extratextual level. By combining comics analyses with cultural, sociological, and literary studies approaches, this study introduces the ‘comics journalistic pact,’ which is an invisible agreement between author and reader, addressing issues of narration (‘voice’), testimony (‘face’), and journalistic engagement (‘hands’). It categorizes comics journalism as a borderline genre between literature, culture, art, and journalism due to its interdisciplinary nature.“

Die Dissertation ist Anfang August 2021 auf 391 Seiten im UVK Verlag erschienen.

Weitere Informationen zur Publikation finden Sie hier.

Publikationshinweis: Beyond MAUS. The Legacy of Holocaust Comics

In der Reihe Schriften des Centrums für Jüdische Studien bei Böhlau erschien kürzlich der Band Beyond MAUS. The Legacy of Holocaust Comics. Der von den Comfor-Mitgliedern Ole Frahm und Markus Streb sowie Hans-Joachim Hahn herausgegebene Band versammelt Beiträge zum umfrangreichen Korpus von Bildmedien und Comics, die sich – in vielfältiger Weise – auf den Holocaust beziehen.

 

Beyond MAUS.

The Legacy of Holocaust Comics
Ole Frahm, Markus Streb, Hans-Joachim Hahn (Hrsg.)

Englisch,
420 Seiten
978-3-205-21065-8
44,99€

Der Band ist als gedrucktes Buch sowie eBook verfügbar.

 

 

 

Verlagstext:

Beyond MAUS. The Legacy of Holocaust Comics collects 16 contributions that shed new light on the representation of the Holocaust. While MAUS by Art Spiegelman has changed the perspectives, other comics and series of drawings, some produced while the Holocaust happened, are often not recognised by a wider public. A plethora of works still waits to be discovered, like early caricatures and comics referring to the extermination of the Jews, graphic series by survivors or horror stories from 1950s comic books. The volume provides overviews about the depictions of Jews as animals, the representation of prisoner societies in comics as well as in depth studies about distorted traces of the Holocaust in Hergé’s Tintin and in Spirou, the Holocaust in Mangas, and Holocaust comics in Poland and Israel, recent graphic novels and the use of these comics in schools. With contributions from different disciplines, the volume also grants new perspectives on comic scholarship.

 

Weitere Informationen finden sich auf der Verlagsseite.

Publikationshinweis: Handbuch Polnische Comickulturen nach 1989

  Die beiden ComFor Mitglieder Kalina KUPCZYNSKA, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Literatur und Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz der Universität Lódz, Polen, und Renata MAKARSKA, Professorin für Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft  Polnisch) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,  Germersheim, bringen nun im Ch. A. Bachmann Verlag im Bereich der Comicforschung einen Band zu Comickulturen in Polen nach 1989 heraus.

Verlagstext:

Erst im 21. Jahrhundert wird der Comic in Polen wirklich als die „neunte Kunst“ wahrgenommen. Diese verspätete Erkenntnis hängt vor allem mit der eigenartigen Entwicklung des Mediums in der Zeit der Volksrepublik Polen zusammen: Es unterlag den staatlichen Zwängen und diente der Unterhaltung und Propaganda zugleich. Ein Austausch mit Comickünstler*innen weltweit war nicht möglich, die ausländischen Produktionen – von der Zensur als Inbegriff des „imperialistischen Westens“ betrachtet – waren im Land kaum erhältlich. Mit der politischen Wende 1989 hat sich die Situation radikal verändert: Nach der anfänglichen Krise des Mediums und der Neustrukturierung des Comicmarktes kam es schließlich nach 2000 zu einem wahren Comic-Boom, der bis heute andauert.

Über diese Entwicklungen berichtet das HANDBUCH POLNISCHE COMICKULTUREN NACH 1989 und gibt den deutschen Lesenden einen Überblick über die mannigfaltige Comickunst in Polen heute: über neue Genres, bevorzugte Themen und wichtigste Comicschaffende sowie ihre Arbeiten.

Daten zur Publikation:
  • Halbleinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
  • 390 Seiten
  • mit zahlreichen, größtenteils farbigen Abbildungen
  • ISBN 978-3-96234-053-7

Weitere Informationen auf der Seite des Verlags finden Sie hier.

Das genaue Inhaltsverzeichnis des Bandes können Sie hier einsehen.

 

Der Band ist nun bestellbar.

Verkündung der Preisträgerin des Martin Schüwer-Publikationspreises 2021

Wir freuen uns, die Preisträgerin des Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung 2021 verkünden zu dürfen!

In diesem Jahr wird der Beitrag Drawing, Redrawing, and Undrawing von Benoît Crucifix mit dem Martin Schüwer-Preis prämiert.

Benoît Crucifix ist Postdoc an der Faculty of Arts and Philosophy der Universität Gent. Sein Aufsatz erschien im September 2020 in dem von Frederick Luis Aldama herausgegebenen „Oxford Handbook of Comic Book Studies“.

Benoît Crucifix’ Beitrag eröffnet anhand einer Trias aus unmittelbar verständlichen Begriffen (Drawing, Redrawing, and Undrawing) ein breites und anregendes Panorama von Comicbeispielen, in denen das Kopieren und Nachzeichnen von Elementen eine zentrale Rolle spielt. Der Aufsatz schließt an das in der Comicforschung zunehmend virulente Interesse an Fragen des Zeichnens und der graphischen Spuren an und rekurriert konzise auf eine Vielzahl an theoretischen Positionen. Damit schafft er einen Überblick über ein Feld, das noch kaum systematisch erfasst wurde, und bereitet den Boden für weitere Forschungen.

Wir gratulieren Benoît Crucifix sehr herzlich zu seinem spannenden Beitrag und freuen uns, ihn mit dem Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung 2021 auszeichnen zu dürfen!

Neben dem Hauptpreis vergibt die Jury in diesem Jahr auch zwei lobende Erwähnungen. Diese gehen an Anne Rüggemeier von der Universität Freiburg für ihren Aufsatz Transformative list-making: challenging heteronormativity and ableism in Ellen Forney’s somatographies sowie an Lukas Wilde von der Universität Tübingen für den Aufsatz Material Conditions and Semiotic Affordances: Natsume Fusanosuke’s Many Fascinations with the Lines of Manga.

Der Beitrag von Anne Rüggemeier ist im März 2020 im „Journal of Graphic Novels and Comics“ erschienen. Der Aufsatz von Lukas Wilde wurde im Frühjahr 2020 in der Zeitschrift „Mechademia: Second Arc“ publiziert.

Während Anne Rüggemeiers Beitrag Ansätze aus der Queer Theory mit einer Disability Studies-Perspektive verbindet, um so intersektionalen Verzahnungen zwischen verschiedenen Strukturkategorien nachzugehen und dabei einen besonderen Fokus auf Sexualität und psychische Erkrankung legt, arbeitet Lukas Wilde in seinem Aufsatz heraus, wie stark sich die japanische Theoriebildung rund um Mangas von westlich geprägter Comicforschung unterscheidet und betont dabei zugleich das Potential einer gegenseitigen Fruchtbarmachung.

Die Jury dankt den beiden lobend erwähnten Kolleg_innen für die Eineichung ihrer Texte gratuliert ganz herzlich zur ihren Beiträgen!

Die ausführliche Laudatio zum Preiträger sowie Weitere Details zu allen drei Beiträgen finden sich ab heute Nachmittag hier.

Einen Festvortrag des Preisträgers Benoît Crucifix gibt es Mitte Oktober im Rahmen der ComFor-Tagung zu hören.

Im Namen der Jury sowie der AG Comicforschung und der ComFor möchte ich mich an dieser Stelle ebenfalls ganz herzlich bei allen Kolleg_innen bedanken, die dieses Jahr einen Beitrag für den Schüwer-Preis eingereicht haben und vielen Dank auch an alle, die Autor_innen und ihre Werke für den Schüwer-Preis 2021 nominiert haben! Schließlich geht ein großes Dankeschön an die Mitglieder der diesjährigen Jury, die nicht nur zahlreiche Aufsätze in den vergangenen Wochen gesichtet und einen Preisträger auserkoren, sondern auch die Laudatio sowie die lobenden Erwähnungen verfasst haben, die Ihr und Sie online (s. oben) nachlesen könnt/können.

Die diesjährige Jury des Schüwer-Preises:

  • Kalina Kupczynska,
  • Dorothee Marx,
  • Joanna Nowotny,
  • Daniel Stein Gesine Wegner

Programm der ComFor-Jahrestagung 2021: “Coherence in Comics”

Termin:
14.10.2021 - 16.10.2021

Mit einer Ankündigung in eigener Sache meldet sich die Webredaktion der ComFor aus der Sommerpause zurück: Vom 14-16. Oktober 2021 findet die 16. Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) statt!

Ankündigung:

The 16th Annual Conference of the German Society for Comics Studies (ComFor) approaches the topic “Coherence in Comics” from an interdisciplinary perspective. We seek to not only negotiate and explain meaning-making across panel borders and semiotic modes, but also across disciplines, seeking commonalities, shared interests and points of contact. […] We are looking forward to keynotes by Janina Wildfeuer, Assistant Professor in the Department of Communication and Information Studies at the University of Groningen, Barbara Postema, author of Narrative Structure in Comics: Making Sense of Fragments, and Charles Forceville, Associate Professor at the University of Amsterdam (Department of Media Studies). Apart from the conference’s central focus on coherence, ComFor aims to promote interdisciplinary cooperation and dialogue across all areas of comics research. The 16th Annual Conference will therefore continue the tradition of an open workshop format that allows researchers to present and gather feedback on various projects within comics studies, without any thematic restrictions. We are also excited to announce a comic reading (in German) by Vina Yun as part of this year’s program, arranged by the Austrian Comics Society (OeGeC – Österreichische Gesellschaft für Comic-Forschung und -Vermittlung).

Anmeldung:

Die Tagung findet online via WebEx statt; es gibt keine Tagungsgebühr; um Anmeldung per Mail an comfor2021@sbg.ac.at wird gebeten.


Organisator_innen:

  • Elisabeth Krieber (Universität Salzburg)
  • Markus Oppolzer (Universität Salzburg)
  • Hartmut Stöckl (Universität Salzburg)

Programm:

Donnerstag, 14. Okt., 2021
10:30 – 11:30 – Members’ Meeting of the Society for Comics Studies (ComFor) (in German)
11:30 – 13:00 – Lunch Break

13:00 – 13:15 – Conference Opening

13:15 – 14:15 – OPEN FORUM I

Mihaela Precup and Dragoș Manea – „The Overfamiliar Perpetrator: Hipster Hitler, Transcultural Memory, and the Banalisation of Genocide“
Pedro Réquio – „Revolutionary Comics/Revolutionary Politics: Portugal in the 1970’s“

14:15 – 14:45 – Break

14:45 – 15:45 – OPEN FORUM II
Ahlam Almohissen – „Multimodal Humour in Cartoons: Social Semiotic Perspective“
Xiaolan Wei – „Coherence Constructed through Comics and Spoken Language in Chinese College Students’ Five Minutes English Academic Speech“

15:45 – 16:15 – Break

16:15 – 17:30 – KEYNOTE Janina Wildfeuer
„Demystifying the Magic. A Multimodal Linguistic Approach to Coherence in Visual Narratives“

17:30– 18:00 – Break

18:00 – 19:00 – AWARD CEREMONY
Martin-Schüwer-Publikationspreis 2021 für herausragende Comicforschung


Freitag, 15. Okt., 2021
09:00 – 10:30 – PANEL 1: FORMS AND AESTHETICS OF COHERENCE (Panel Chair: Stephan Packard)

Elisabeth El Refaie – „A Tripartite Classification of Visual Metaphor as a Basis for Studying Coherence in Comics“
Martin Foret – „‚Like a Speech‘ or Searching for Coherence between Codes Used in Comics: The Interplay of Various Codes within the Specific Complex Code (or Better Meta-Code) of Comics“
Lukas R.A.Wilde – „Essayistic Comics: Non-narrative Coherence and Pictogrammatics with Schlogger, Sousanis, Barry“

10:30 – 11:00 – Break

11:00 – 12:30 – PANEL 2: COHESION IN COMICS: MULTIMODAL AND PRAGMATICIST APPROACHES (Panel Chair: Janina Wildfeuer)

Chiao-I Tseng – „Structures of Cohesion in Comics“
John Bateman – „Nonlinear Coherence? Steps Beyond the Sequence in Sequential Art“
Stephan Packard  – „Cohesion in Panel Graphs: A Psychosemiotic Approach“

12:30 – 14:00 – Lunch Break

14:00 – 15:30  – PANEL 3: IN(COHERENT) SPACES AND NARRATORS (Panel Chair: Mihaela Precup)
Barbara Margarethe Eggert  – „Comics as Coherence Machines? Exemplary Observations on the Functional Spectrum of Museum Comics“
Martha Kuhlman -„Comics and the Miniature: Thinking Inside the Box“
Elizabeth Allyn Woock – „The Graphic ‚I‘ in Academic Comics“

15:30 – 16:00 – Break

16:00 – 17:15 – KEYNOTE: Charles Forceville: „Visual and Multimodal (Meta)Representation of Speech, Thought, and Sensory Perception in Comics“

17:15 – 17:30  – Break

17:30 – 19:00 – COMIC READING (in German)
presented by the Austrian Comics Society (OeGeC Österreichische Gesellschaft für Comic-Forschung und -Vermittlung)
Vina Yun: Homestories


Samstag, 16 Okt., 2021
09:00 – 11:00  – PANEL 4: Linguistic and Cognitive Approaches to the Visual Language of Comics (Panel Chair: Neil Cohn)

Neil Cohn – „Grammar of the Visual Language of Comics“
Irmak Hacımusaoğlu  – „What Are Motion Lines Anyways?“
Bien Klomberg – „Calvin the Elephant: Resolving Discontinuity through Conceptual Blends“
Lenneke Lichtenberg  – „Understanding Lightbulb Moments in Comics: The Processing of Visual Metaphors that Float above Characters‘ Heads“

11:00 – 11:30 – Break
11:30 – 12:45 – KEYNOTE Barbara Postema – „Narrative Structure in Wordless Comics“

12:45 – 14:30 – Lunch Break

14:30 – 16:00 – PANEL 5: FRACTURED BODIES AND IDENTITIES (Panel Chair: Barbara Margarete Eggert)

Tina Helbig  – „Frames as Skin and Comic Book Pages as a Fractured Bodies in Neil Gaiman’s The Sandman and in Emily Carroll’s Short Horror Comics“
Carolina González Alvarado  – „A Perverse Beauty and the Mechanisms of Control over the Body: An Analysis of Helter Skelter by Kyoho Okazaki“
Rita Maricocchi – „(In)coherencies in the Manifestations of German Identity in Birgit Weyhe’s Madgermanes“

16:00 – 16:30 – Break

16:30 – 18:00 – PANEL 6: COHERENCE IN SUPERHERO NARRATIVES: THE CHALLENGES OF SERIALIZATION AND WORLD-BUILDING (Panel Chair: Lukas R.A. Wilde)
Mark Hibbett – „Image Quotation of Past Events to Enforce Storyworld Cohesion in John Byrne’s Fantastic Four“
Amadeo Gandolfo  – „Do the Collapse: Final Crisis and the Impossible Coherence of the Superhero Crossover“
Scott Jordan and Victor Dandridge Jr. – „Invincible: The Many Shapes, Forms, and Sizes of Coherence through Comics“

18:00 – 18:15 – Conference Closing


Weitere Informationen sowie ein ausführliches Programm finden sich auf der Veranstaltungswebseite.

Veranstaltungen der AG Comicforschung im Rahmen der GfM Jahrestagung „Wissensökologie“

Termin:
22.09.2021 - 25.09.2021

Das (vorläufige) Programm der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft „Wissensökologie“, welche vom 22. bis 25. September 2021 am Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck stattfindet, ist nun online abrufbar. Bis dahin ist zwar noch etwas Zeit; wir kündigen die Tagung allerdings jetzt schon an, da die Redaktion ab nächster Woche in die Sommerpause geht.

Die Tagung ist als großteils Präsenzveranstaltung geplant, kann aber, wenn aufgrund der aktuellen Situation notwendig, online stattfinden. Dies wird im September bekannt gegeben. Für jene Teile der Veranstaltung, welche hybrid stattfinden, stehen vor Ort Computer bzw. ein WLAN-Zugang zur Verfügung, wobei aus hygienischen Gründen um die Mitnahme eines privaten Headsets gebeten wird. Vor Ort gelten entsprechende Hygienemaßnahmen sowie die 3G-Regel.

Im Rahmen des AG-Treffens am 25.9. (online) werden auch die neuen Mitglieder der Jury für den Martin Schüwer-Publikationspreis gewählt. Die Verkündung der_des diesjährigen Preisträger_in des Martin Schüwer-Publikationspreises für herausragende Comicforschung findet (inklusive Laudatio) findet am Freitag, 24.9.2021 von 15h-15.30h im Vorfeld der Mitgliederversammlung als hybride Veranstaltung statt.

Hier die Termine der AG-Comicforschung im Überblick:

DISKUTIEREN: Ko-kreatives Wissensbiotop Comicausstellung – Diskussion & Ambulanz (online)
23.9.2021 | 15.30h-17h

PRÄSENTIEREN: Verbindende Ökologien des Comics (ggf. online/hybrid)
24.9.2021 | 13.15h-14.45h

AG-Treffen (online)
25.9.2021 | 11h-11.50h

Die Registrierung zur Tagung erfolgt über die eigens erstellte Plattform ConfTool.

Eine Anmeldung ist auch für jeden Programmpunkt, der besucht wird, im Sinne der Raumplanung unter Pandemiebedingungen dringend notwendig und muss bis 15. August, ebenfalls über ConfTool, erfolgen.

Weitere Informationen finden Sie hier.