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Ausstellung „Graphic Novel und Einwanderung – ein Jahrhundert voller Geschichte(n)“

Termin:
31.01.2017 19:00 Uhr Vernissage - 22.03.2017

Seit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert ist die Entwicklung des Comics mit den jeweils zeitgeschichtlichen Migrationsbewegungen verbunden. Zahlreiche Comic-Autoren, unter ihnen selbst viele Einwanderer der ersten oder zweiten Generation, haben Migration in ihren Werken thematisiert. Eine Ausstellung des Musée national de l’histoire de l’immigration – Palais de la Porte dorée.

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Workshop-Programm „Formen der Selbstreflexivität im Medium Comic“

Am 2. und 3. März 2017 wird an der Universität zu Köln der nunmehr dritte Workshop der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) stattfinden. Der zweitägige Workshop zum Thema „Formen der Selbstreflexivität im Medium Comic“ wird von Nina Heindl und Véronique Sina (Köln) organisiert

Veranstaltertext:
„Auf dem Prinzip der Differenz und Wiederholung, der Redundanz und Variation basierend, ist die (serielle) Ästhetik des Comics durch eine grundlegende performative sowie selbstreflexive Struktur gekennzeichnet. Dieses strukturelle Charakteristikum wird bereits beim frühen Zeitungscomic immer wieder für Pointen genutzt und findet sich in allen Comicproduktionen – unabhängig von Genre, Zielpublikum oder anderweitiger Zuordnungen und Kategorisierungen – wieder. Dabei sind verschiedene Modi der Selbstreflexivität in ihrer spezifischen Ausprägung auch aus anderen Medien bzw. Künsten bekannt, etwa Malerei, Film, Theater und Literatur, deren wissenschaftliche Erschließung Instrumentarien für die Auseinandersetzung mit Techniken der Selbstthematisierung im Comic liefern können. Die gezielte Thematisierung und Wiederholung/Wiederaufführung des Mediums kann unterschiedliche Formen annehmen, wie etwa die Reflexion des künstlerischen Herstellungsprozesses oder die Selbstdarstellung der Comickünstler*innen im eigenen Werk.

Die immanente Selbstbezüglichkeit des Comics zeichnet sich aber ebenso durch ein Spiel mit den Möglichkeiten der eigenen Darstellungsmittel aus, welches nicht nur das Aufzeigen, sondern auch das Aufbrechen und Erweitern medialer Konventionen mit sich bringt. So vielfältig die Erscheinungsweisen der Selbstreflexivität im Comic sind, so divers sind auch deren interpretatorische Zusammenhänge. Selbstreflexiven Comics wird einerseits in werkinterner Perspektive eine besondere Wert- und Kunsthaftigkeit zugeschrieben, weil sie ihre Künstlichkeit ausstellen und den Wissenshorizont der Produzent*innen über Geschichte und Gestaltungsbedingungen des Mediums ausstellen. Andererseits kommt derartigen Comicproduktionen in ideologiekritisch-werkexterner Perspektive Aussagewert über die mediale Konstruktion von Wirklichkeit zu. Neben diesen Kontrapunkten sind weitere Interpretationsmodelle denkbar und im Rahmen des Workshops zu diskutieren.“

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„Holocaust im Comic“ – Rahmenprogramm zur Ausstellung in Frankfurt

Termin:
29.01.2017 - 09.03.2017

Holocaust im ComicDie Wanderausstellung „Holocaust im Comic“ ist vom 29. Januar bis 9. März 2017 in der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt a. M. zu Gast. Dort wird sie von einem ausführlichen Rahmenprogramm begleitet.

Begleitprogramm:

Sonntag, 29.01.2017
Matinee zur Eröffnung – Holocaust im Comic: Kann das gut gehen?
Comiclesung und Gespräch mit der Zeichnerin Ulli Lust

Ulli Lust liest aus ihrer Graphic Novel „Flughunde“, die auf dem gleichnamigen Roman von Marcel Beyer basiert. Im Anschluss an die Lesung spricht die Zeichnerin mit dem Kurator Jakob Hoffmann über die Darstellung politischer Themen im Comic.

Montag, 06.02.2017
Comics im Schulunterricht – Wie geht das und was geht damit?
Fortbildung für Lehrkräfte und Pädagog*innen, Veranstaltung mit Jakob Hoffmann

Wie kann man Comics didaktisch sinnvoll in den Unterricht einbauen, was braucht es an Vorwissen? Die Fortbildung gibt Hinweise dazu und erprobt den Umgang exemplarisch an ausgesuchten Comics. Die Fortbildung ist vom IQ Hessen akkreditiert und kostenfrei. Anmeldung bis zum 1. Februar.

Donnerstag, 09.02.2017
Hihi, Hitler – Nazis und Holocaust in der Populärkultur
Diskussion mit Leo Fischer und Adriana Altaras

Wer lacht über (oder mit) Hitler – und aus welchen Motiven? Wie kann Humor einen Beitrag zu Erinnerung und Aufarbeitung leisten? Und wann geht es um kalkulierte Provokation, Verharmlosung und Relativierung?

Freitag, 24.02.2017
In die Realität: Mit Graphic Journalism gegen das Vergessen
Comiclesung und Gespräch mit der US-amerikanischen Zeichnerin Sarah Glidden in englischer Sprache

Patrick Bahners spricht mit Sarah Glidden über die spezifischen Möglichkeiten und Probleme des Comics als Reportage.

Donnerstag, 09.03.2017
Mickey und der Golem. Reflexionen des Holocaust im Comic
Vortrag und Gespräch mit Ole Frahm

Comics und Graphic Novels kritisieren oftmals die dominante visuelle Erinnerung an den Holocaust, die in Deutschland vor allem durch Fotografien der Nationalsozialisten geprägt ist. Die Veranstaltung fragt danach, wie im Comic Geschichten aus Betroffenenperspektive vermittelt, Erinnerungen transportiert, Erfahrungen und Biographien sichtbar gemacht werden – und wo es auch Momente des Empowerments gibt.

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