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1. Newsletter der Comics Studies Society (CSS)

CSSDie CSS (Comics Studies Society) fand sich bereits im November 2014 zu einem inaugurierenden Treffen während des Festival of Cartoon Art an der Ohio State University zusammen; Präsident ist derzeit Charles Hatfield. Die Zielsetzung der Gesellschaft lautet „critical study of comics, improving comics teaching, and engaging in open and ongoing conversations about the comics world.“ Im vergangenen November wurde nun offiziell die Gemeinnützigkeit der CSS (mit Sitz in Columbus, Ohio) anerkannt, woraufhin kurz vor Weihnachten der erste Newsletter publiziert wurde.

Themen sind darin die bisherigen Aktivitäten der CSS, wie beispielsweise ein Panel auf der Illustration, Comics, and Animation-Konferenz unter der Leitung von Michael Chaney (Dartmouth College); eine Auswahl nennenswerter Publikationen zur Comicforschung 2015, sowie auch Leseempfehlungen aus der Primärliteratur; und natürlich ein Überblick über die geplanten Projekte für 2016. Besonders erwähnenswert ist dabei insbesondere die Zusammenarbeit mit dem 18. International Comic Art Forum (ICAF) vom 16.-18. April, an der University of South Carolina.

Zum Newsletter der CSS

literaturkritik.de – Schwerpunktausgabe „Comics“

Logo_LiteraturkritikIm Januar widmet das Rezensionsforum literaturkritik.de seine erste Ausgabe 2016 dem Thema „Comics“. Die Schwerpunktausgabe wurde von den ComFor-Mitgliedern Markus Engelns und  Ulrike Preußer (beide Universität Duisburg-Essen) betreut und versammelt nicht weniger als 18 „Beispielrezensionen verschiedener Comickulturen“. Neben einer allgemeinen Einleitung von Markus Engelns und Ulrike Preußer und einer einführenden Diskussion des Begriffs „Comic“ von Constanze Hahn sind die Rezensionen in vier Bereiche unterteilt:

  • Deutschsprachige Comics und Bildgeschichten (Beiträge von Marc Kudlowski, Daphne Tokas und Wieland Schwanebeck)
  • Deutschsprachige Literaturadaptionen (Beiträge vonLinda-Rabea Heyden, Lars Glindkamp und Ulrike Preußer)
  • Frankobelgische Bande dessinée (Beiträge von Ulrike Preußer, Marie Schröer, Ute Friederich und Martin Richling)
  • Comics international (Beiträge von Katrin Dammann-Thedens und Maria Stephanie Engelns) mit einem speziellen Fokus auf US-amerikanische Comics (Beiträge von Anika Ullmann, Christian Bachmann, Christian Ludwig und Frank Erik Pointner, sowie Markus Engelns).

Alle Beiträge sind frei zugänglich über literaturkritik.de. Dort findet sich auch ein Vorwort mit dem Titel „Comic, Komik und Krieg. Zur Januar-Ausgabe 2016 – mit einer Erinnerung an den Anschlag auf ‚Charlie Hebdo‘ vor einem Jahr“ von literaturkritik.de-Herausgeber Thomas Anz.

Zum Inhaltsverzeichnis der Ausgabe

Online-Projekt „Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste“

Bildkorrektur_JensHarderZu Beginn diesen Jahres ging  unter dem Titel „Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste“ ein einzigartiges Comic-Projekt online: Mit dem Blog bildkorrektur.tumblr.com erheben namhafte deutschen Comickünstler_innen grafisch ihre Stimme in der Debatte um die aktuelle Flüchtlingspolitik. Bisher finden sich auf der Website 15 Illustrationen von Vorurteilen gegenüber Geflüchteten (in rot), die sogleich fundiert widerlegt werden (in blau). Zu der „bunten Seite der Macht“ gehören Aike Arndt, Tim Dinter, FÖRM, Hamed Eshrat, Serafine Frey, Matthias Gubig, Jens Harder, Jim Avignon, Alex Jordan, Alexandra Klobouk, Sebastian Lörscher, Mawil, Moritz Stetter, Henning Wagenbreth, Barbara Yelin und Felix Denk.

Pressetext:

„Eine Gruppe bekannter deutscher Zeichner hat sich unter dem Namen „Die bunte Seite der Macht“ zusammengetan, um die TOP 15 der Besorgten-Bürger-Ängste zu illustrieren, mit Fakten zu entkräften und in Bildern zu widerlegen.
Das Projekt BILDKORREKTUR nimmt sich der 15 Lieblingsängste der Deutschen zum Thema Flüchtlingskrisean, kontert diffuse Vorurteile mit engagierten Illustrationen, und zeigt, warum die meisten Ängste in Zusammenhang mit Flüchtlingen einfach unbegründet sind.
15 gute Gründe in Rot und Blau, keine Angst zu haben – als Mutmacher und guter Vorsatz für 2016!“

Zur Projekt-Website

ComFor-Leseempfehlungen 2015

Die Redaktion der Gesellschaft für Comicforschung wünscht ihren Leser_Innen  und Freund_Innen nachträglich noch einmal einen guten Jahresstart. Auch zu diesem Jahreswechsel findet man sie überall, die Jahresbestenlisten. Die ComFor möchte sich erneut beteiligen und hat ihre Mitglieder_Innen um ganz und gar subjektive Leseempfehlungen gebeten, die aus den vergangenen zwölf Monaten im Gedächtnis geblieben sind – aus welchen Gründen auch immer. Hier also einige Notizen zum Comicjahr 2015:

Ole Frahm

Literaturwissenschaftler, Arbeitsstelle für Graphische Literatur (ArGL) Hamburg

Kus 23
Kus #23: Redrawing Stories from the Past
Zu diesem Band, das sei vorweg gewarnt, habe ich das Nachwort geschrieben. Weil die lettische, kleinformatige (A6), aber international vertriebene Comic-Zeitschrift aber wenig bekannt ist, erlaube ich mir dennoch hier den Hinweis. Der Band erscheint mir aus mindestens fünf Gründen lesenswert: 1. Weil er andere Perspektiven auf den Holocaust eröffnet – und auf das Verhältnis von Comic und Holocaust. 2. Weil die fünf Kurzgeschichten indirekt die seltsam selbstverständlich gewordene Notwendigkeit in Frage stellen, vom Holocaust als Graphic Novel zu erzählen. 3. Weil die fünf ZeichnerInnen sehr unterschiedliche ästhetische und narrative Entscheidungen getroffen haben. 4. Weil sie aus vier verschiedenen Ländern kommen: Paula Bulling and Max Baitinger aus Deutschland, Zosia Dzierżawska aus Polen, Vuc Palibrk aus Serbien und Mārtiņš Zutis aus Lettland und auch die den Diskurs interessant öffnet. 5. Paula Bulling an die vergessene Solidarität zwischen arabischen und jüdischen Franzosen erinnert. http://www.komikss.lv/

Golem's VoiceDavid G. Klein: The Golem’s Voice:
Diese Graphic Novel über den Holocaust wäre nicht der Rede wert, wenn sie nicht noch einmal auf den Punkt bringen würde, was seit siebzig Jahren viele Comics umtreibt, die geheime Verbindung zwischen dem Golem und den Comics, dem anorganischen Lehmwesen, das zugleich lebt und nicht lebt, nicht tot ist, aber auch nicht lebendig, und dem anorganischen, bedruckten Papier. Klein lässt wenig Klischees aus, die Geschichte lässt sich ohne weiteres als kitschig bezeichnen, aber wer, die oder der Comics gerne liest, würde das als Argument gegen einen Band verstehen wollen?

LindberghAhndongshik: Lindbergh (8 Bände):
Lindbergh von Ahndonghik enthält alles, was das postmoderne Leser-Herz begehrt: eine Vielzahl von Charakteren, die weder gut noch böse sind; Figuren, die zugleich original wirken und zahllose Klischees zitieren; keine zentrale Erzählperspektive; die Gleichzeitigkeit verschiedener historischer Moden; eine Handlung aus noch mehr Versatzstücken: Ben Hur in den Lüften, Ritterromantik, Piratenabenteuer und moderne Kriegsführung, ein par force-Flug durch die Menschheitsgeschichte – kurzum ein völlig selbstreferentieller Kosmos, der gleichwohl einen entscheidenden bürgerlichen Mythos aufs Korn nimmt: die Beherrschung der Natur, ihre Maschinisierung. Und dies in interessanten Bildern und Verdichtungen, die daran erinnern, dass der Zeichenstift ganz andere Phantasien freizusetzen vermag als selbst das digitalisierte Filmbild.

Dietrich Grünewald

Kunsthistoriker, Emeritus Universität Koblenz-Landau, ehem. Vorsitzender der ComFor

Humboldts letzte ReiseFroissard & Le Roux: Humboldts letzte Reise, eine fantastische Geschichte in packenden und zugleich poetischen Bildern über die (fiktive) letzte Reise des großen Wissenschaftlers.

Ètienne Davadeau: Der schielende Hund – für alle, die Spaß an Kunst und Museen haben – eine amüsante Geschichte um und im Louvre.

Flurin von Salis: Der Mon Ventoux. Kein Comic im eigentlichen Sinne, eine Wort-Bild-Geschichte über den Berg in der Provence, der immer wieder die Fahrradfahrer anlockt – gerade in der etwas spröden Art der Zeichnung ein sehr poetisches Werk…

Und auf noch eine Bildgeschichte möchte ich verweisen, auch wenn sie bereits 2014 erschienen ist, aber wohl zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat:
Der FlussAlessandro Sanna: Der Fluss.
Eine textfreie Geschichte: Jede Jahreszeit wird mit einem seitenfüllenden Bild eingeleitet, um dann über zahlreiche Seiten textfreie Episoden in Registern, i. d. R. in vier untereinander geordneten Panorama-Bildstreifen, zu präsentieren. In einer Reise den Fluss entlang verfolgen wir, wie das Hochwasser im Herbst über die Ufer tritt, im Winter Nebel und Schnee Fluss und Ufer beherrschen und im Stall ein Kälbchen geboren wird, wie im Frühling Hochzeit gefeiert wird mit Tanz und Feuerwerk und im Sommer ein Tiger aus dem Zirkus ausbricht, den ein mutiger Maler im Bild festhält. In wunderbaren, stimmungsvollen Aquarellen, in zarten wie kräftigen Farben, die die Jahreszeiten atmosphärisch aufgreifen, lässt uns Sanna das Leben am Fluss erleben. Das braucht keine Worte; Bildstreifen für Bildstreifen taucht der Betrachter in die gezeigte Stimmung wie in den erzählten Prozess ein und wird vom Beobachter zu Mitspieler, zum Radler auf dem Damm, zum Bootsführer, zum Fluggast im Fesselballon. Die Bildgeschichte ist eine lyrisch-visuelle Ballade, eine Hymne auf den Fluss, nicht nur auf Norditaliens Po, der Sanna inspirierte, sondern übertragbar eine Liebeserklärung an alle Natur.

Max Höllen

Kulturwissenschaft und Kulturmanagement an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
Der TrinkerJakob Hinrichs: Hans Fallada – Der Trinker.
Scott McCloud beschreibt in seinem Lehrbuch Comics machen vier verschiedene Typen von Comic-Künster_innen: Klassizisten, Animisten, Formalisten und Ikonoklasten. Wenn solche Archetypen auch oft einer universalen Anwendbarkeit entbehren und mit der Zeit überdacht werden müssen, so kann man sie doch zur Analyse der Dimensionen Schönheit, Erzählung, Originalität und Authentizität verwenden, wobei man feststellen muss, dass Hans Fallada – Der Trinker von Jakob Hinrichs an allen vier Lagerfeuern seinen Platz findet: Die expressionistischen Illustrationen mit ihren ständig wechselenden Farbkombinationen und –kompositionen lassen den Grafik-Design-Handwerker erkennen, doch reizt dieser damit das Medium Comic bis an seine Grenzen aus und experimentiert grafisch mit Figurengestaltung, Seitenarchitektur und Paneleinteilung was das Zeug hält. Die Geschichte ist dabei genial verschränkt und so vielschichtig, dass man in der Mitte bei einem Buch in einem Buch in einem Buch angekommen ist, nur damit die Ebenen am Ende auf verblüffende Weise zusammenkrachen. Das Farbenspiel hilft bei der Orientierung, wobei die bunte Welt, die Hinrichs erschafft, nicht über Dreck und Elend von Drogensucht, Gefängnis und nationalsozialistischer Unterdrückung hinwegtäuschen kann. So bekommt sogar die deutsche Comic-Koryphäe und Zeitgenosse Hans Falladas e.o.plauen seine Hommage. Wer nüchtern an die Sache herangeht, wird durch die komplexe Erzählung, die aufreizende Farbsymbolik und die psychedelischen Zeichnungen bald betrunken sein von diesem künstlerischen Hochgenuss – also bitte nicht zu viel auf einmal zu Gemüte führen, sondern in kleinen Dosen konsumieren.

Stephan Packard

Medienkulturwissenschaftler, Vertretungsprofessor für Theorien und Kulturen des Populären an der Universität zu Köln
Resist Comics
Can Yalçınkaya hat mit Resist Comics: Scenes from the Gezi Resistance eine bemerkenswerte, ästhetisch wie politisch widerständige Anthologie herausgegeben. Auf 110 Seiten finden sich fast 30 Comics: abstrakte und konkrete, Erzählungen und Impressionen, Einseiter und Fortsetzungsgeschichten, von bekannten Namen und pseudonymen sowie anonymen Künstler_innen. Alle beschäftigen sich mit der sog. „Occupy Gezi“-Bewegung in der Türkei im Sommer 2013. Am Protest gegen ein Bauprojekt im Gezi-Park in Istanbul hatte sich ein allgemeiner Widerstand gegen Erdogans Regierung gebildet; nach der gewaltsamen Räumung am 31. Mai wiederholten sich Proteste in anderen Städten. Die vorliegende Sammlung verhandelt die Möglichkeiten von Politik und Zeitgeschichte in Comics in verschiedensten Registern: Einige Beiträge sind unmittelbar engagierte Kunst, die zu spezifischem Handeln aufruft; andere reflektierten autobiographisch Erlebnisse bei den Protesten; etliche finden Bilder für die oft nur indirekt greifbare Hoffnung auf eine andere und anders politische Zukunft. Die Sammlung entstand auf sozialen Netzwerken; an #diren/#resist hängte sich #DirenCizgiRoman/#ResistComics an. Neben einer Kickstarter-finanzierten Druckausgabe hat sich die Anthologie nun vor allem digital über Comixology international verbreitet. „Gezi“ bedeutet Rundgang oder Spaziergang; die Comics in dieser spannenden Sammlung durchwandern persönliche Erinnerungen und politische Entwürfe und werfen ruhige oder aufgeregte Blicke in die jüngste Vergangenheit und auf mögliche Szenarien für die Zukunft.

Lukas R.A. Wilde

Medienwissenschaftler, Doktorand Universität Tübingen

Sousanis: UnflatteningNick Sousanis‘ Unflattening
hat nun wahrlich einiges an Aufmerksamkeit erhalten im vergangenen Jahr – eine Dissertation in Form eines Comics, eingereicht und angenommen an der ältesten erziehungswissenschaftlichen Graduiertenschule der USA, dem Teachers College der Columbia University, das hatte einiges an Spektakelwert! Dieser hat meines Erachtens leider ein wenig überschattet, was für ein inspirierender Lesestoff Unflattening vor Allem geworden ist! Entlang Edwin A. Abbotts phantastischer Novelle Flatland (1884), in der ein Bewohner eines 2D-Universums Ausflüge in die erste, dritte und schließlich sogar vierte Dimension unternimmt, lädt Sousanis ebenfalls auf eine Reise an die Grenzen der Vorstellungskraft und des Denkens ein – und zwar programmatisch entlang des Zusammenspiels von Textlichkeit und Bildlichkeit. Dass er dabei ohne gezeichnete Erzählerfiguren à la McCloud, aber auch ganz ohne Darstellungen raumzeitlicher „Storyworlds“ auskommt, stellt nebenbei eine interessante Herausforderung an solche „Comic“-Definitionen dar, die allzu sehr dem Narrativen verhaftet sind. Auf fast jeder Doppelseite darf man sich neu von den diskursiven, metaphorischen und epistemischen Funktionen von „Bildern“ überraschen lassen, die weitaus mehr (und immer wieder anderes) können, als die Wahrnehmbarkeit von physischen Einzeldingen abzubilden. Ob Unflatting wissenschaftlich anschlussfähig sein mag, dahingestellt – trotz unzähliger Fußnoten und weiter kulturgeschichtlicher Überblicke bleibt es doch vor Allem ein Lektürespaß, den man schon alleine aus diesem Grund zur Hand nehmen sollte.
Weiterlesen: Drei Bonus-Empfehlungen von Max Höllen aus dem Kalenderjahr 2014

Letzter Post 2015

Letzter Post des Jahres
Die Redaktion der Gesellschaft für Comicforschung wünscht allen ihren Freunden, Mitgliedern und Interessierten einen guten Rutsch in 2016, ein erfolgreiches Jahr und viele spannende Leseerlebnisse. Mit diesem Post verabschieden wir uns auch für eine kurze Feiertagspause, um ab dem 7. Januar 2016 wieder mit regelmäßigen Neuigkeiten zur Comicforschung zurück zu sein.

– Nina Heindl, Laura Oehme und Lukas R.A. Wilde

Monitor 19: Neue Publikationen 2015

Im Monitor werden in unregelmäßigen Abständen aktuelle Publikationen aus den letzten 6 Monaten vorgestellt, die für die Comicforschung relevant sein könnten. Die kurzen Ankündigungstexte dazu stammen von den jeweiligen Verlagsseiten. Haben Sie Anregungen oder Hinweise auf Neuerscheinungen, die übersehen worden sind und hier erwähnt werden sollten? Das Team freut sich über eine Mail an redaktion@comicgesellschaft.de. -> Zu früheren Monitoren.

Comics und Graphic Novels. Eine Einführung

Comics und Graphic Novels
Eine Einführung

Julia Abel und Christian Klein (Hg.)
J.B. Metzler
344 Seiten
ISBN 978-3-476-02553-1
~€ 24,95
Dezember 2015
Verlagsseite
Diese Einführung liefert einen Überblick über die historisch-kulturellen, theoretischen und analytischen Dimensionen der Beschäftigung mit Comics und Graphic Novels und ist dabei gleichermaßen systematisch wie praxisbezogen ausgerichtet. So informieren ausgewiesene Experten in Einzelbeiträgen etwa über medientheoretische Aspekte, Fragen der besonderen Produktion, Distribution und Rezeption von Comics, über zentrale Genres und ihre Klassiker und stellen ein handhabbares Instrumentarium zur Comic-Analyse vor. Abgerundet wird der Band durch Ausführungen zu Web-Comics und zu Institutionen der Comic-Forschung, durch ein Glossar und kommentierte Hinweise zur Fachliteratur bei jedem Beitrag.

Mit Beiträgen der ComFor-MitgliederInnen Jochen Ecke, Barbara Eder, Lukas Etter, Ole Frahm, Björn Hammel, Matthias Harbeck, Marie Schröer und Daniel Stein.

Identitätsentwürfe comiczeichnender Jugendlicher

Identitätsentwürfe comiczeichnender Jugendlicher

Katharina Küstner
Kopaed
279 Seiten
ISBN 978-3-86736-141-5
~$ 19,80
Dezember 2015
Verlagsseite
Der Comic ist für die Jugendlichen eine Kunstform, in der eine experimentelle Identitätssuche stattfinden kann, die in ganz konkreten Interaktionen inszeniert wird. In ihren fiktionalen narrativen Entwürfen und in der »Logik der Bilder« gestalten und variieren sie lebensweltliche Zusammenhänge. Im Comic kann einer identitären Suchbewegung mit der gezeichneten Bildgeschichte Ausdruck verliehen werden. Dabei zeugen die Arbeiten der Jugendlichen von einer Auseinandersetzung mit medialen oder fiktiven Vorbildern. Durch Zuspitzung, Karikierung oder Ironisierung werden Figuren und Situationen charakterisiert und Identitätsentwürfe auch über die Gestaltung von Alteritäten entwickelt. Selbstpositionierungen werden in den Zeichnungen erprobt und in den Rollenentwürfen der Charaktere des Comics ausgehandelt. Die Szene der Comiczeichner_innen wird dabei zur sekundären Sozialisationsinstanz für die Jugendlichen

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