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COMFOR-LESEEMPFEHLUNGEN 2020 (Teil 1/3)

Die Redaktion der Gesellschaft für Comicforschung wünscht ihren Leser_innen  und Freund_innen einen guten Start ins neue Jahr!

Auch 2020 ist, ob man es glaubt oder nicht, vorbei. Ob wir neben allem anderen auch noch Zeit zum Lesen hatten, sei mal dahingestellt. Zumindest konnten wir aber den Blick zur Genüge über das heimische Bücherregal schweifen lassen – und wie jedes Jahr wollen wir den Leser_innen des ComFor-Blogs auch diesen Winter wieder aktuelle Leseempfehlungen von Comicforscher_innen präsentieren. (Die Leseempfehlungen der letzten Jahre finden sich hier.)

Auch dieses Jahr haben wir unsere Mitglieder unter der Redaktion von Robin-M. Aust und Michaela Schober um ganz subjektive Lektüretipps gebeten, die aus den vergangenen zwölf Monaten im Gedächtnis geblieben sind – aus welchen Gründen auch immer.

Anders als in den letzten Jahren haben wir uns dieses Jahr entschieden, die Empfehlungen auf mehrere Posts aufzuteilen, um den einzelnen Beiträgen mehr Raum bieten zu können. Hier also nun der erste Teil – der zweite und dritte folgen in Kürze!

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Jörn Ahrens

Professor für Kultursoziologie, Justus Liebig Universität Giessen

 

Uli Oesterle: Vatermilch. Buch 1: Die Irrfahrten des Rufus Himmelstoß

Mit Vatermilch legt Uli Oesterle eine atemberaubende, auf vier Bände angelegte Autofiktion vor. Darin erzählt er die Geschichte seines Vaters und zugleich seine eigene und nennt dies im Nachwort eine „fiktive Biografie“. Dieses sehr persönliche Nachwort verleiht dem Buch das Air der Authentizität, was zweifellos zu dessen Faszination beiträgt. Zugleich fiktionalisiert Oesterle programmatisch und ganz offensichtlich, sodass nie wirklich unterscheidbar ist, wo die Erinnerung in Fiktion übergeht oder Fiktion zu Erinnerung wird. Wie er selbst über das von ihm Erdichtete schreibt: „Jedes einzelne Wort davon ist wahr“. Schöner wurde der Wahrheitsanspruch von Erinnerung selten dekonstruiert, in einer chronologischen und dennoch elliptischen Erzählung. Insbesondere ist dieser Comic auch eine Augenweide. Wo es um den Vater geht, in den 1970er Jahren angesiedelt, reicht die Ästhetik zurück bis in Designs der 1950er und 60er Jahre. Oesterle arbeitet im Grundsatz in schwarz-weiß, zumeist unterlegt mit einer Variation an Grautönen; mal löst er Panelstrukturen auf, mal lässt er Konturlinien weg, sodass die Bilder aussehen, wie Illustrationen aus Kinderbüchern jener Zeit. Erzählt er von der Gegenwart, markiert Oesterle diese Zeitspur mit einem Lilaton, der nichts schönt. Auch seinem Alter Ego schenkt er nichts. Ein großer Comic, auf dessen Fortsetzung man sehr gespannt sein darf.

 

Hub: Schlange und Speer. Teil 1: Schatten-Berg

Mit seiner neuen Serie entwirft Hub eine im Grunde klassisch angelegte Kriminalgeschichte im Reich der Azteken. Außerhalb der Hauptstadt werden Mumien offenbar ermordeter und verunstalteter Mädchen gefunden. Die Mumien und das dahinter stehende Verbrechen sind unheimlich und erschrecken den Vizekönig zutiefst, der einen skrupellosen Sonderermittler beauftragt, die Fälle zu klären. Zugleich ist ein Hohepriester aufgeschreckt von den Vorfällen und beauftragt seinerseits einen Vertrauten mit Ermittlungen. Erzählerisch wie auch in den Zeichnungen ist der Franzose Hub ein Routinier. Da gibt es keinen unnötigen Originalitätswillen. Die Zeichnungen dienen der Geschichte, die klassisch filmisch gebauten Panels unterstreichen die Spannung und den Verlauf der Geschichte. Die wiederum ist ebenso schnörkellos wie gekonnt erzählt. Spannung baut Hub gleich auf mehreren Ebenen auf. Nicht nur gilt es, das Geheimnis der Mumien aufzuklären, auch zwischen den drei Protagonisten gibt es eine Verbindung, die im ersten, voluminösen Band (von dreien) nur angedeutet wird. Die für die Azteken unbedeutende Jahreszahl 1454 zeigt an, dass die Erzählzeit noch deutlich vor Einsetzen der Invasion durch die Spanier liegt. Ein gelungener Band für eine unterhaltsame Abendlektüre.

 

Sylvain Runberg / Francois Miville-Deschenes: Zaroff

Da gab es 1932 die Verfilmung einer Kurzgeschichte von 1924, The Most Dangerous Game, worin Schiffbrüchige auf eine Insel geraten und dort von einem Lebemann wie Wild gejagt werden, dem exilierten russischen Aristokraten Zaroff. Sowohl das Buch als auch diese, scheinbar bekannteste, Filmadaption enden mit dem Tod des Übeltäters. Variationen gab es einige, ob man das alles kennen muss, ist fraglich. Nun folgt eine Variante für den Comic, die eine Fortsetzung entwirft, worin Zaroff überlebt und eine neue Insel bezogen hat. Darin verfolgt die Tochter eines der Opfer seiner Spur, bis sie nicht nur das Inselversteck aufspürt, sondern auch die Familie seiner Schwester. Zaroffs Unglück ist, dass jenes Opfer selbst ein Gangsterboss war, weshalb die Tochter über die nötigen Mittel verfügt, Zaroffs Schwester und ihre drei Kinder auf dessen Insel zu verfrachten und dort selbst zu Objekten eines Jagdspiels zu machen – entweder Zaroff findet sie zuerst oder die Männer der Tochter töten sie. Nun beginnt eine atemlose Jagd durch den Dschungel. Das ist spannend und geradlinig erzählt. Und auch wenn der Realismus der Figuren zuweilen etwas steif wirkt, ist das Dschungel-Ambiente grandios in Szene gesetzt. Zaroff ist ein klassischer Genre-Comic, der, um der stilistischen Geradlinigkeit willen, auch vor Klischees nicht zurückscheut. Gerade das macht ihn aber aufregend und angesichts des offenen Endes wünscht man sich gleich eine Fortsetzung.

 

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Romain Becker

 

Moreil, Roxanne; Pedrosa, Cyril, L’âge d’or. Volume 2, Aire Libre

Klar, L’Âge d’Or ist eine klassische, unterhaltsame Fantasy-Geschichte, in der es um Ritter, Kriege und Schätze geht; sie ist aber auch viel mehr. Einerseits ist da Cyril Pedrosas wundervoller und unvergesslicher Zeichenstil, der hervorragend zur Atmosphäre passt. Inspiriert von mittelalterlichen Wandteppichen und von klassischen Disney-Filmen (der Künstler hat übrigens eine Zeit lang bei Disney als Trickfilm-Animator gearbeitet), mit satten und teils surrealen Farben koloriert, sind die auf Doppelseiten dargestellten Landschaften und Schlachten wahrhaftig beeindruckend – das übergroße Format spielt hierbei auch eine Rolle. Hinzu kommt, dass Pedrosa hier – in mittelalterlicher Manier – im Allgemeinen wenig Panels verwendet und lieber seine Figuren auf ein- und derselben Seite mehrfach durchs Bild laufen lässt: So ist wirklich jede Seite des Comics ein Augenschmaus. Andererseits hinterlässt aber auch die Geschichte, für die Roxanne Moreil und Pedrosa zusammen verantwortlich sind, einen bleibenden Eindruck. Denn die an sich schon interessanten Intrigen rund um die Thronanwärterin Tilda sind eigentlich eine Metapher für die politische und soziale Situation Frankreichs (und anderer Länder): So kann man beispielsweise in den Bauern Gelbwesten und in Tildas Kontrahent*innen und Gefährt*innen verschiedene politische Parteien und Ideologien erkennen. Wie bereits der erste, ist dieser zweite Teil von L’Âge d’Or, der nächstes Jahr auch auf Deutsch (Das Goldene Zeitalter), nämlich bei Reprodukt, erscheinen soll, ein mitreißendes und zutiefst engagiertes Werk.

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Helene Bongers

Kunsthistorikerin, Freie Universität Berlin

 

Hannah Brinkmann: Gegen mein Gewissen

Brinkmann verarbeitet die eigene Familienhistorie und bettet die Biografie ihres Onkels in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs um die Kriegsdienstverweigerung im Deutschland der 1960er und 1970er Jahre ein. Der 18-jährige Hermann ist Pazifist und verweigert den Kriegsdienst. Trotz der Verweigerung und eines erniedrigenden und laufenden Verfahrens wird er zum Wehrdienst eingezogen. In der Folge begeht er Suizid. Die Familie sieht in Hermanns Suizid das Versagen des gesellschaftspolitischen Systems. Brinkmanns Spurensuche drückt sich in der Darstellung von Dokumenten, Fotografien und Briefen aus, geht aber darüber hinaus. Sie lässt das bürgerliche Nachkriegsdeutschland anhand von Orten, wie die Kneipe Kehrwieder und das Haus der Großeltern, visuell auferstehen. Interieur- und Gegenstandsdarstellungen, beispielsweise die Libelle in Plexiglas, werden detailreich und wirklichkeitsnah ausgearbeitet. Dieses Abarbeiten an den Oberflächen wird durch die Ästhetik der Bilder unterstützt. Der monochrome Einsatz gedeckter Farben und die klaren schwarzen Konturen generieren eine Flachheit, die in einem spannungsreichen Kontrast zu den Darstellungen des Innenlebens des Protagonisten stehen. Besonders eindrucksvoll ist dabei die formal und inhaltlich zentrale Sequenz der gerichtlichen Anhörung: Die Angst und der Schmerz des Protagonisten werden durch psychedelische Kompositionen vermittelt. Der Schmerz wird körperlich und die Körperlichkeit wird visuell seziert. Am Ende bleibt die Wut über eine Zeit, in der Gesellschaft und politisches System noch eng mit der Nazivergangenheit verbunden waren und das Grundgesetz sich gegen die Menschen wendete. Ein erschütterndes Kapitel des jungen Nachkriegsdeutschlands, bildgewaltig umgesetzt.

 

Melanie Garanin: NILS. Von Tod und Wut. Und von Mut

NILS ist Garanins autobiografische Chronik über die Leukämieerkrankung und den Tod ihres jüngsten Sohnes. Sie umspannt mehrere Jahre und begleitet die Familie aus Sicht der Mutter und Künstlerin durch die Diagnose, den Krankheitsverlauf, den Tod und vor allem auch durch das erste Trauerjahr. Mitweilen humorvoll schafft die Künstlerin Zeichnungen, die eindrucksvoll den Schmerz, die Ohnmacht und den Kontrollverlust und gleichsam die gesellschaftliche ausgesparte Alltäglichkeit und Normalität von Krankheit und Tod vermitteln. Die Dokumentation des Krankheitsverlaufs beinhaltet auch die Krankenhausaufenthalte, die endlosen Gespräche mit den Ärzt*innen, die rechtlichen Folgen und die Friedhofsbesuche. Die Erzählung wird von einer fantastischen Kinderwelt überformt: die Ärzt*innen haben Namen wie Frau Antibiotika-Aber, Tiere und Gegenstände werden zum Leben erweckt und helfen der Protagonistin wie auch uns als Rezipient*innen, das Leid zu ertragen. Die humorvoll detaillierten lavierten Zeichnungen beinhalten kleine Vögel mit Ritterhelmen und Laserschwertern oder die diskutierende Schreibtischlampe, die für die Protagonistin einsteht. Sie erinnern an Sven Nordquists Illustrationen von Pettersson und Findus und greifen Nils‘ kindliche Perspektive innerhalb des ausgewachsenen Leids auf. Diesem fantastischen Realismus folgt auch das bewegende letzte Kapitel, in dem die Künstlerin zu einer Katharsis führt, die sie nur innerhalb ihrer Zeichnungen eigenständig konstruieren kann. Zeichnen fungiert bei Garanin als Trauerbewältigung und Tabubruch.

 

Bernd Kissel und Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Comics

Seit Dezember durchbricht auf Zeit Online ein Webcomic in klassischer Comicstrip-Ästhetik das tägliche Doomscolling. Bernd Kissel gewährt dem prominentesten Beuteltier Deutschlands nach Buch, Radio und Film nun auch den Einzug in das Medium Comic. Mit subversiver Leichtigkeit gehen das Känguru und der befreundete Kleinkünstler durch den Corona-Alltag dieses Jahres. Die lakonischen Kommentare zu Kinderbetreuung, Verschwörungstheorien, einschlägigen Videokonferenzplattfomen, Schlangestehen vor dem Späti oder vollen U-Bahnen verpacken eine Prise erbauliche Gesellschaftskritik in kurze und kurzweilige Strips und Tableaus. Formal orientieren sich die Känguru-Comics nostalgisch an klassischen Formaten der Druckpresse: samstags erscheint ein farbiges Tableau im Stil einer ganzseitigen Wochenendbeilage, werktags ein einzeiliger Strip monochrom in Schwarzweiß und Grau. Erstere sind besonders gut für die Rezeption auf dem Smartphone geeignet, letztere für die Rezeption am PC. Kissels Umsetzung von Klings abgeschlossenen Kurzerzählungen zeichnen sich durch aufmerksamen Detailreichtum in Kombination mit reduzierter Strichführung aus, die an Calvin und Hobbes von Bill Watterson erinnert. Insgesamt sind die kurzen Reflexionen des tagesaktuellen großstädtischen Alltags erfrischend und eignen sich als humorvolle Abwechslung zur Lockdown-Depressivität am Ende des Jahres 2020.

 

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Ole Frahm

Literaturwissenschaftler, Arbeitsstelle für Graphische Literatur (ArGL) Hamburg

Rutu Modan: Tunnel

Wenige Tage vor Weihnachten trudelte Rutu Modans neue Graphic Novel ein. Sieben Jahre ist die Veröffentlichung von Das Erbe her, sieben Jahre hat sie an diesen 275 Seiten gearbeitet. Am Ende des Bandes ist eine Liste der Menschen, die für sie die vielen verschiedenen Figuren dargestellt haben – wen das an Hergé erinnert, liegt richtig, denn Zeichenstil, aber auch Figurenrepertoire orientieren sich an der ligne claire, nur dass in der komplexen Welt Israels alles nicht ganz so klar ist. Anders gesagt: 44 Jahre nach dem letzten Tim und Struppi-Album Tim und die Picaros schließt Modan da an. Es gibt verrückte Wissenschaftler, zwielichtige Händler und die karge Landschaft, wie sie aus Im Reiche des schwarzen Goldes oder auch Die Zigarren des Pharaos bekannt ist. Doch tritt auch der Islamische Staat auf, die Mauer, die Israel von der Westbank trennt, spielt ihre Rolle und die sagenumwobende, seit Jahrtausenden verschollene Bundeslade dient als Handlungstreiber. Kurzum: es ist die beste Graphic Novel, die ich seit langem gelesen habe.

 

Paul C. Tumey: Srewball. The Cartoonists who Made the Funnies Funny

Mit einiger Verzögerung ist bei mir wiederum dieser sehr schöne quadratische Band angekommen, der in die frühe Zeit der Comics zurückführt. Neben alten Bekannten wie Frederick Burr Opper oder E.C. Segar, gleichwohl mit Material aus dem Archiv, das wenig wahrgenommen wurde, gibt es tolle Zeichnende zu entdecken wie Clare Victor Dwiggins alias ‚Dwig’ oder George ‚Swan’ Swanson, der so tolle Titel wie Nonsense und $alesman $am gezeichnet hat. Tumeys Texte stehen in der Tradition von Coulton Waugh mit vielen unerlässlichen Informationen, kurzum ein Muß für alle, die sich entfernt für die Geschichte der Comics vor 1939 interessieren.

 

Linda Berry: Making Comics.

Dieser Band wurde mir in dem Hamburger Comic-Laden meines Vertrauens empfohlen und ich habe das nicht bereut. Linda Berry ist eh großartig und hier faßt sie ihre Lehre als Comic-Zeichnerin an der University of Wisconsin-Madison in wunderbare Text-Bild-Seiten zusammen. Ihre Aufgaben für die angehenden Zeichner*innen sind auch ohne Ergebnisse unterhaltsam zu lesen, weil sie die Möglichkeiten der Comics elegant nebenher aufzeigen. „My way of teaching comics is not about developing characters, it’s about waiting to see who shows up in certain circumstances“. Und entsprechend wartet die Sektion über Monster mit sehr lustigen Gefährten auf – um dann auf Batman zu kommen. Für Comic-Forschende eine, wie ich meine, notwendige Ergänzung für jeden Blick auf dieses seltsame Medium.

Erinnerung: Comfor-Jahrestagung 2020: „Comics & Agency“

An dieser Stelle eine kurze Erinnerung in eigener Sache: Die diesjährige ComFor-Jahrestagung findet vom 08 bis 10. Oktober statt – natürlich, wie fast alle aktuell stattfindenden Veranstaltungen, in digitaler Form als Zoom-Konferenz.

Neben einer Vielzahl von Vorträgen (Link zum Programm sowie als PDF-Download) findet im Rahmen der ComFor-Jahrestagung auch die Verleihung des diesjährigen Martin Schüwer Preises statt, nachdem die Gewinner_innen bereits auf der GfM-Jahrestagung verkündet worden sind.

Anmeldungen sind noch bis zum 5. Oktober per Mail an comfor@comicgesellschaft.de möglich. Wir danken im Namen aller Teilnehmer_innen Vanessa Ossa, Jan-Noël Thon und Lukas R. A. Wilde hiermit herzlich für die diesjährigen Organisation und freuen uns auf eine interessante und inspirierende Tagung!

GfM Jahrestagung 2020

…und schon neigt sich der Sommer langsam aber sicher dem Ende zu – die Sommerpause der Comfor-Redaktion ist nun definitiv vorbei.

Entsprechend melden wir uns direkt mit einer Ankündigung zurück: Die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) des Instituts für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum findet vom 29.09. bis 02.10.2020 statt – dieses Jahr aus allseits bekannten Gründen allerdings online.

Nichtsdestotrotz bietet die Tagung ein dichtes und vielschichtiges Programm rund um den diesjährigen Themenschwerpunkt „Experimentieren“ an – unter anderem auch das Panel „REMEDIATE! Mediale Experimente und Grenzüberschreitungen im Comic“ (30.09.2020, ab 15:00) mit den ComFor-Mitgliedern Juliane Blank, Dorothee Marx und Véronique Sina. Ebenso trifft sich am 02.10. die AG Comicforschung.

Das vollständige Programm sowie weitere Informationen zur Tagung und der Teilnahme finden sich auf der Tagungswebseite.

Publikationshinweis: Closure 6.5: Obszönität und Tabubruch in den Comics der Familie Crumb

Das Kieler e-Journal für Comicforschung Closure hat – unter tatkräftiger Mitarbeit seitens mehrerer ComFor-Mitglieder_innen – die letzten Wochen und Monate genutzt und nach der letztjährigen Ausgabe zu Nicolas Mahler eine weitere Sondernummer veröffentlicht: herausgegeben von unserer zweiten Vorsitzenden und Mitbegründerin der AG Comicforschung der GfM Véronique Sina und Kalina Kupczynska versammelt die Ausgabe 6.5. Beiträge zur Obszönität und zum Tabubruch in den Comics der Familie Crumb; darunter auch weitere Texte von Comfor-Mitgliedern.

Ankündigungstext:

»[…] in Worten läßt Crumb ständig die Hosen runter, in den zahllosen Zeichnungen aber zieht er sie wieder hoch und schreitet mit festem Schritt sein Terrain ab« schrieb Robert Gernhardt 1982 in Der Spiegel, anlässlich der Veröffentlichung von Robert Crumbs Sketchbook 1966–1967 im deutschen Verlag Zweitausendeins. Zu dieser Zeit war Aline Kominsky-Crumb in Deutschland weitgehend unbekannt, und dies obwohl Crumb ›sein Terrain‹ bereits seit 1972 immer wieder in Form kollaborativer Arbeiten mit ihr teilte. In diesem Zusammenhang spricht Hillary Chute völlig zurecht von einem kulturtypischen »double standard«. Denn während die Künstlerin wiederholt für ihre als ›pornografisch‹ und ›primitiv‹ bezeichneten Werke kritisiert, verkannt und aus der ›kanonischen‹ Comicgeschichtsschreibung sowie -forschung ausgeschlossen wird, wird Robert Crumb, dessen Werke nicht minder kontrovers oder tabubrechend sind, als genialer Comickünstler gefeiert. Dabei vereint ein Aspekt das Comic-Schaffen von Robert Crumb und Aline Kominsky-Crumb mit verblüffender Konsequenz: Beide zeichnen autobiografisch.

Beiträge:

  • Ole Frahm: »How could anyone say that our work is repetitious.« »I yam what I yam an’ thass al I yam…« – Differenz und Wiederholung der autobiografischen Comicfigur in den gemeinsamen Arbeiten von Aline Kominsky-Crumb und Robert Crumb
  • Kalina Kupczynska : »Ärger mit den Frauen«. VerCrumbte Bekenntnisse an der Kreuzung der Diskurse
  • Katharina Serles: The Book of Robert. Crumb und die ›illustrierte‹ Schöpfung
  • Aline Kominsky-Crumb, Sarah Lightman: Aline Kominsky Crumb in conversation with Sarah Lightman
  • Lukas Etter: »It[’]s a Relief !«Verbal Aspects of Aline Kominsky’s Style
  • Véronique Sina: »The Good, the Bad, and the Ugly« Obszönität und Tabubruch in den Comics von Aline Kominsky-Crumb
  • Joanna Nowotny: Gesammelte Subjektivität. Paradoxien und Analogien von Form, Inhalt und Rahmung in Sophie Crumbs The Evolution of a Crazy Artist

Weitere Informationen zu den Beiträgen sowie die PDF der Ausgabe finden sich auf der Webseite der Closure.

 

ComicCon@Home und Eisner Award Preisverleihung

Termin:
24.07.2020

Auch wenn die ComicCon dieses Jahr nicht in San Diego, sondern ‚at home‘ und bei YouTube stattfindet, bietet sie dieses Jahr an insgesamt fünf Tagen ein volles und breit gefächertes Vortragsprogramm:

Programm für den 22. Juli

Programm für den 23. Juli

Programm für den 24. Juli

Programm für den 25. Juli

Programm für den 26. Juli

Im Rahmen der ComicCon werden am 24. Juli auch die diesjährigen Eisner Awards verliehen. Besonders freuen wir uns, dass ComFor-Mitglied Christina Meyer für ihr Producing Mass Entertainment: The Serial Life of the Yellow Kid in der Kategorie Best Academic/Scholarly Work nominiert wurde! Wir drücken Frau Meyer die Daumen und wünschen natürlich auch allen anderen Nominierten viel Glück!

CoMon in Wien

Termin:
23.03.2020 18:00

Seit 2019 veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Comic-Forschung und -Vermittlung (OeGeC) regelmäßige montägliche Diskussionsveranstaltungen (sogenannte „ComicMondays“ oder „CoMons“) mit Akteur_innen aus der österreichischen Comic-Szene.
Der nächste CoMon am 23. 3. 2020 wird u. a. auf das Linzer NEXTCOMIC-Festival, sowie das Symposium „Ran an die Wand, rein in die Vitrine?!“ zurückblicken (die ComFor-Redaktion hat letzte Woche darauf hingewiesen) und richtet den Fokus damit erstmals auf Comic-Veranstaltungen über Wien hinaus.
Gäste sind ComFor-Mitglied und Co-Organisatorin des Symposiums Barbara Margarethe Eggert (Kunstuniversität Linz) und Leiter des NEXTCOMIC-Festivals Gottfried Gusenbauer (Karikaturenmuseum Krems).
Um Anmeldung an vorstand[at]oegec.com wird gebeten.

NEXTCOMIC-Festival in Österreich

Termin:
12.03.2020 - 21.03.2020

Ab 12. 3. 2020 überschlagen sich die comic-relevanten Ereignisse in Linz:

NEXTCOMIC-Festival
Zum 12. Mal findet das NEXTCOMIC-Festival statt. Dieses Jahr von 12. 3. – 21. 3. 2020 unter Patronanz von Liv Strömquist und mit dem Schwerpunktthema „Rollenbilder 2020„.
Das mehrtägige Festival ist Linz-basiert (mit Außenstellen in Leonding, Steyr und Traun) und widmet sich Comics, Graphic Novels, Kinder- und Kunstcomics, sowie Graffiti, Illustrationen, Cartoons und Animationsfilmen. Das Programm beinhaltet Ausstellungen, Vorträge, Workshops, Live-Drawings, Signierstunden und Konzerte.
Zum Detailprogramm

Ran an die Wand, rein in die Vitrine?!
Das Symposium „Ran an die Wand, rein in die Vitrine?! “ an der Kunstuniversität Linz begleitet den Beginn des NEXTCOMIC-Festivals und vereint Vorträge von Akademiker_innen (unter starker ComFor-Beteiligung) aus den Disziplinen Fachdidaktik, Japanologie, Kulturwissenschaft sowie Kunstgeschichte. Aus jeweils unterschiedlicher Perspektive befassen sich die Vorträge mit dem Ausstellen von Comics in der pädagogischen und musealen Praxis. Organisiert wird das Symposium u. a. von ComFor-Mitglied Barbara M. Eggert, die auch eine Talkrunde mit den Comickünstler_innen Nicolas Mahler, Horst Stein und Sibylle Vogel moderiert.

Vorträge

Freitag, 13. 3.

  • 15.45 Uhr Jaqueline Berndt: Design als Konzept? Zum Sinn und Zweck von Mangaausstellungen
  • 16.30 Uhr Jutta Zaremba: Cosplay zu Comicheld_innen. Physische Verkörperungen als Spiel zwischen Aneignung und (Neu-) Inszenierung am Beispiel von Aquaman

Samstag, 14. 3.

  • 10.15 Uhr Dietrich Grünewald: Muss das sein? Das muss! Comicausstellungen und Ausstellungskataloge
  • 11.00 Uhr Tobias Yu-Kiener: Transnationaler Eurozentrismus Grafische Künstlerbiografien im Kontext von Kunstmuseen und deren Ausstellungspraxis
  • 12.45 Uhr Torsten Meyer: Curatorial Turn in der Kunstpädagogik
  • 13.30 Uhr Ralf Palandt: „Ich bin schwer beeindruckt …“ Die Wanderausstellung „Holocaust im Comic“
  • 14.15 Uhr Anna Maria Loffredo: Pauken in Panels. Grafische Zuspitzungen der Lehrerrolle in Comics

Zum Detailprogramm

Von der Rolle…
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Comics ausstellen – aber wie?“ widmeten sich Studierende der Fachrichtungen Bildnerische Erziehung, Mediengestaltung, Plastische Konzeptionen und Keramik sowie Visuelle Kommunikation (alle Kunstuniversität Linz) dem diesjährigen Motto des NEXTCOMIC-Festivals. Koordiniert von B. M. Eggert, werden die Arbeiten der Studierenden von 14. bis 20. 3. (14.00–18.00 Uhr) im splace in Linz (Hauptplatz 6) gezeigt.
Eröffnung: 13. 3. 2020, 19.00 Uhr

Suuuper-Sonntag
Am ersten Sonntag des NEXTCOMIC-Festivals folgt mittlerweile traditionellerweise der „Suuuper-Sonntag“ mit Vorträgen, Signierterminen (u. a. mit Katja Klengel und Lukas Kummer), Zeichen-, sowie Verkaufs- und Präsentationstischen (u. a. vertreten: die OeGeC).

Vorträge

  • 12.30 Uhr Marina Rauchenbacher & Katharina Serles: Sichtlich geschlechtlich? Über Huren, Superheld*innen und Plastiksackerl
  • 13.30 Uhr Katja Klengel: Girlsplaining (Gespräch moderiert von M. Rauchenbacher & K. Serles)
  • 14.30 Uhr Salva Rubio: „Der Fotograf von Mauthausen“ Präsentation & Gespräch (engl.)
  • 15.30 Uhr Liv Strömquist – Videobotschaft (engl.)

Zum Detailprogramm

Werkstattbericht zu ‚Der Sommer ihres Lebens‘ von Barbara Yelin und Thomas von Steinaecker

ICON, das Comicforschungsnetzwerk der Universität Düsseldorf, zu dem auch einige ComFor-Mitglieder gehören, organisiert nach dem Vortrag von unserer 2. Vorsitzenden, Véronique Sina, nun die nächste Veranstaltung: am Donnerstag, dem 12.03. findet im Düsseldorfer Haus der Universität ein Werkstattgespräch mit Barbara Yelin und Thomas von Steinaecker statt. Der Autor und die Zeichnerin berichten von ihrer gemeinsamen Arbeit an der Graphic Novel „Der Sommer ihres Lebens“. Moderiert wird der Abend von Dr. Mara Stuhlfauth-Trabert.

Veranstaltungstext:

Barbara Yelin und Thomas von Steinaecker gewähren den Zuschauern bei einem Werksattbericht Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Graphic Novel „Der Sommer Ihres Lebens“. Der Comic nähert sich einfühlsam der Protagonistin Gerda, die sich im Altenheim an die bewegenden Stationen ihres Lebens als weibliche Astrophysikerin zurückerinnert, solange ihr Gedächtnis dies zulässt. Die Comichzeichnerin und der Schriftsteller sprechen u.a. über die Art ihrer Zusammenarbeit und den Weg des Projektes vom Webcomic zum gedruckten Band. Im Anschluss an den Werkstattbericht bietet sich dem Publikum die Möglichkeit mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und ihre Werke signieren zu lassen.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite von ICON sowie im Veranstaltungskalender des Hauses der Universität.

Symposium „Comics and Feminism“

Vom 19. bis 21. Februar findet an der Södertörn Universität das Symposium „Comics and Feminism“ statt. Organisiert von Kristy Beers Fägersten, Anna Nordenstam und Margareta Wallin Wictorin (Södertörn University) sowie Anna Vuorinne und Laura Antola (Nordic Summer University) bietet das Symposium ein dreitägiges, prall gefülltes Programm mit Vorträgen und Diskussionspanels zu Themen im Einzugsbereich der feministischen Comicwissenschaft. Neben Wissenschaftler*innen präsentieren auch Künstler*innen  ihre Arbeiten; seitens der ComFor beteiligen sich Anna Beckmann, Biz Nijdam, sowie Marina Rauchenbacher und Katharina Serles mit Vorträgen.

 

Auszug aus dem CfP

In the third symposium, the focus is on transnational perspectives on comic art and feminism, particularly in the Nordic countries and the Baltic Sea region. Given that comic art has always been an international form, it is no surprise that comics should also reflect and respond to trends of globalization. If the rise of graphic narrative genres in multiple national contexts may in itself be seen as an effect of cultural globalization, comic art is, at the same time, deeply enmeshed in local histories and contexts. In the Anglo-American context, the emergence of women’s comic art and graphic narratives was closely associated with second-wave feminism, “which enabled a body of work that was explicitly political to sprout” (Chute 2010:20). At this time, self-published, underground ‘comix’ were proliferating, which gave rise to comics with a decidedly feminist orientation (Robbins 1999), albeit as “more a reaction to [underground comix] than their outgrowth” (Sabin 1993:224). Women’s underground comix thus paved the way for contemporary feminist comic art, and a growing number of contemporary comics are continuing to explore themes of feminism by creating new discursive spaces for problematizing gender, gender roles, and social norms. Indeed, many women creators in particular have achieved mainstream recognition thanks to the expanding graphic novel market and the popularity of autobiographical comics.

The symposium aims to explore, on the one hand, how the relationship between comic art and feminism has been shaped by global, transnational, and local trends, and on the other hand, how salient national features and transnational commonalities characterize feminist comic art. Included papers will illuminate defining features of aesthetics, materiality, and thematic content as well as recurring strategies of visualizing and narrating female experiences. Particularly welcome are papers which offer analyses of multinational comic art that encompasses themes of gender, sexuality, power, vulnerability, assault, abuse, taboo, and trauma, often expressed with humorous undertones of self-reflection or social criticism.

 

Wednesday, 19 February 2020

09.30 – 10.00 Registration

10.00 – 10.15 Welcome address: Kristy Beers Fägersten and Anna Vuorinne

10.15 – 11.55 Session 1: Feminist and anti-feminist expressions
Chair: Anna Nordenstam

Oskari Rantala, University of Jyväskylä: “A story of being seriously pissed off”. Anti-feminist subversion of comics intertexts and manufacturing political controversy

Katja Kontturi, University of Jyväskylä: Kullervo as a Finnish myth of (toxic) masculinity

Susi E. Mikael Nousiainen, University of Jyväskylä: Discussing sexual play and normativity in ​Sunstone

Ralf Kauranen & Olli Löytty, University of Turku: Feminist information and empowerment confronting online misogyny: Johanna Vehkoo and Emmi Nieminen’s Vihan ja inhon internet

12.00 – 13.00 Lunch

13.10 – 14.25 Session 2: Sexual agency and sexual abuse in comics
Chair: Laura Antola

Raisa Aho, Tampere University: Reframing the story: Isolation and community in two contemporary graphic narratives about sexual violence

Dragoş Manea & Mihaela Precup, University of Bucharest: “Who are you crying for?”: Sexual abuse and the ethics of empathy in Nina Bunjevac’s Bezimena

Anna Vuorinne, University of Turku: For sex-positivity: Sexual agency, polyamory, and pleasure in Ulli Lust’s Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein

14.25 – 14.45 Break

14.45 – 16.00 Keynote lecture:

Leena Romu, Tampere University
The narrative complexity of showing and telling sexual violence – Kati Kovács’s comics as a test case

16.00 – 16.15 Break

16.15 – 17.05 Session 3: Victimhood and trauma
Chair: Anna Vuorinne

Malgorzata Olsza, Adam Mickiewicz University: The questions of feminism, Fun Home, and form in Wanda Hagedorn’s graphic memoir Totalnie Nie Nostalgia

Shromona Das, Jawaharlal Nehru University: The perfect victim: Reading victimhood in rape narratives in Indian comics

18.00 – 19.00 Tour of Serieteket: Ola Hellsten, Elin Jansson, Tomas Antila

End of day

 

Thursday, 20 February

08.50 Announcements

09.00 – 11.00 Session 4: Artist panel
Chair: Margareta Wallin Wictorin

Mētra Saberova, London South Bank University: Animation and radical body art-reaching beyond the border

Juliana Hyrri, Helsinki: Spaceship to the unknown

Taina Hakala, Helsinki: Women in art history

Johanna Rojola, University of Turku/University of Helsinki: “Money, race, gender, and economics in comics” 2014-2016 – Investigating and drawing the power structures in comics on our own

Rakel Stammer, Malmö: The underground of fanzines

11.00 – 11.10 Break

11.10 – 12.40 Session 5: Gender perspectives on comics in Italian and German
Chair: Biz Nijdam

Rebecca Scherr,University of Oslo: Background stories in Gina Siciliano’s The Life and Times of Artemisia Gentileschi

Camilla Storskog, University of Milan: Modest Maiden, Poster Girl, Liberated Woman? The stripping of A Doll’s House in the Italian 1970s

Marina Rauchenbacher and Katharina Serles, University of Vienna: Theorizing visualities of gender and feminism in German-language comics

Anna Beckmann, Free University Berlin: Ambiguous gender identities in German comics

12.45 – 13.45 Lunch

13.50 – 15.30 Session 6: Educational, sociological and philosophical perspectives on comics
Chair: Mike Classon Frangos

Gunnar Krantz, Malmö university: Safety in numbers – Challenging norms on the Swedish field of comics

Lars Wallner & Robert Aman, Linköping University: Challenging gender norms through comics in the classroom

Sara Teleman, Konstfack: Feminist comics, the next generation – Intersectionality in practice

Marco Favaro, Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Super(anti)heroines: The threatening and revolutionary force of superwomen

15.30 – 16.00 Break

16.00 – 18.00 Artist roundtable, moderated by Anna Vuorinne and Laura Antola

Sofia Olsson, Artist and Publisher at Galago (Sweden)
Nina Hemmingsson, Artist and Publisher at Kaunitz-Olsson (Sweden)
Moa Romanova, Artist (Sweden)
H-P Lehkonen, Artist (Finland)
Ingrīda Pičukāne, Artist (Latvia)

18.00 – 18.30 Drink/mingle

18.30 – 20.30 Dinner

End of day

 

Friday, 21 February

08.50 Announcements

09.00 – 10.40 Session 7: Women War Witnesses. Panel on war comics by women: Challenging genre and gender norms while doing justice to the past
Chair: Leena Romu

Warda Ahmed, Artist/University of Turku
Ainur Elmgren, Artist/University of Helsinki
Reetta Laitinen, Archivist/Finnish Comics Society
Tiitu Takalo, Artist

10.40 – 10.50 Break

10.50 – 12.05 Keynote lecture:

Elisabeth El Refaie, Cardiff University
Challenging binary categories of gender, sexuality and corporeality through metaphor in autobiographical comics

12.10 – 13.10 Lunch

13.15 – 14.30 Session 8: Women in Asian comics
Chair: José Alaniz

Shambhavi Singh, Aalto University: In search of the ‘common woman’

Wajeehah Aayeshah, University of Melbourne: Exploring the F in P:

Feminism in contemporary Pakistani comics

Henri Nerg, University of Jyväskylä: Christian allegory and feminist re-contextualization of Puella Magi Madoka Magica

14.30 – 14.40 Break

14.40 – 16.00 Session 9: A multidisciplinary study of feminist comic art. Papers from a research project funded by the Foundation for Baltic and Eastern European Studies (Östersjöstiftelsen)
Chair: Kristy Beers Fägersten

Anna Nordenstam, Gothenburg University & Margareta Wallin Wictorin, Karlstad University

José Alaniz, University of Washington

Elizabeth ’Biz’ Nijdam, University of British Columbia

16.00 – 16.15 Closing remarks: Laura Antola, Anna Nordenstam, Margareta Wallin Wictorin

End of symposium

 

Weitere Informationen gibt es auf Veranstaltungsseite sowie auf der Seite der Södertörn University.

Publikationshinweis „Characters across Media“

Vor kurzem ist Ausgabe 5(2) von Frontiers of Narrative Studies* erschienen, eine von Jan-Noël Thon und Lukas R.A. Wilde herausgegebene Sonderausgabe zum Thema „Characters Across Media“. Sie basiert größtenteils auf den Keynote-Vorträgen der Tübinger Winter School „De/Recontextualizing Characters: Media Convergence and Pre-/Meta-Narrative Character Circulation“ (27.2.-2.3.2018). Neben den Herausgebern sind mit Jeff Thoss und dem ComFor-Vorsitzenden Stephan Packard auch zwei weitere ComFor-Mitglieder beteiligt.

Zur Sonderausgabe

Herausgebertext (Auszug):
„For characters in popular culture that are used, re-used, and related to each other for a much longer period of time, the management, negotiation, and acceptance of canonicity and character identity between their many appearances throughout media history may prove exceedingly complicated and contested. While the semiotics, aesthetics, and economics of serial and transmedial narratives have generally been the focus of many studies in recent years, from a historical perspective as well as from a systematic one, less attention has been paid to the crucial role comprised by characters as “nodal points” or “currencies” between converging and diverging storyworlds. The present issue thus aims to contribute a range of character-oriented perspectives to ongoing discussions within media studies around media convergence and transmedia franchises.“

Beiträger* der Special Issue:

  • Jan-Noël Thon & Lukas R.A. Wilde: „Introduction: Characters across media“
  • Jan-Noël Thon: „Transmedia characters: Theory and analysis“
  • Paolo Bertetti: „Buck Rogers in the 25th century: Transmedia extensions of a pulp hero“
  • Lukas R.A. Wilde: „Kyara revisited: The pre-narrative character-state of Japanese character theory“
  • Stephan Packard: „Which Donald is this? Which tyche is this? A semiotic approach to nomadic cartoonish characters“
  • Jeff Thoss: „Versifying Batman: Superheroes in contemporary poetry“

*Die ComFor-Redaktion bedauert den Mangel an Diversität in dieser Publikation. Wir sind bestrebt, möglichst neutral über das Feld der Comicforschung in all seiner Breite zu informieren und redaktionelle Selektionsprozesse auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sind wir uns jedoch auch der problematischen Strukturen des Wissenschaftsbetriebs bewusst, die häufig dazu führen, dass insbesondere Comicforscherinnen sowie jene mit marginalisierten Identitäten weniger sichtbar sind. Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht oft nicht der Intention der Herausgeber_innen / Veranstalter_innen entspricht und möchten dies auch nicht unterstellen, wollen aber dennoch darauf aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen.