WORKSHOP zur ›AUDIO-VISUALITÄT‹ von COMICS in der Ruhr-Universität Bochum

Bildlaute & Laute Bilder. Bildlaute & laute Bilder
Ein interdisziplinärer WORKSHOP zur ›AUDIO-VISUALITÄT‹ von COMICS und anderen BILDERZÄHLUNGEN
am Lehrstuhl für Komparatistik der
Ruhr-Universität Bochum
27. April 2013
10.00 bis 17.00 Uhr

»Zokk. Roarr. Wumm.« (Karl Riha) – anders kann ein einführender Text zu einem Workshop über die ›Audio-Visualität‹ von Bildgeschichten nicht beginnen. Neben der Schilderung von Handlung in sequentiell angeordneten Bildern, sind es zwei Merkmale, die für den Comic als besonders typisch wahrgenommen werden: Sprechblase und Lautmalerei. Beide dienen der Transformation von akustischen in visuelle Informationen: aus Geräuschen und Sprachlauten sollen bildliche Zeichen werden. Schrift ist dafür ein Mittel der Wahl. Schrift aber nicht im Sinne einer uniformen, gedruckten Typenschrift, für die gleiche Zeichen auch identisch sind. Saussure hat herausgestellt, dass der Wert eines Zeichens allein darin besteht, mit anderen Zeichen zu kontrastieren. So gesehen sind zwei gleiche Sprachlaute oder zwei gleiche Schriftzeichen identisch, sie haben keinen Spielraum für individuelle Semantiken. Comics, die Lautmalerei zur visuellen Repräsentation von Lauten einsetzen, demonstrieren noch vor der futuristischen und dadaistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, dass das einzelne Schriftzeichen sehr wohl individuelle visuelle und semantische Qualitäten haben kann, die über einen (mehr oder weniger) bestimmten Sprachlaut hinausgehen. Schrift ist aber nicht die einzige Seinsweise von Lauten im Bild, auch andere symbolische und ikonische Zeichen kommen dabei auf verschiedenen Ebenen zum Einsatz. Die Bandbreite reicht beispielsweise über die Darstellung von Musikern und Instrumenten, die Nennung von Liedtiteln oder das Zitieren musikalischer Texte bis zu durch Farbgebung und Zeichenstil visuell imitierten Klangstimmungen. Die onomatopoetotypographische Lautmalerei nach dem eingangs zitierten Vorbild ist tatsächlich nur eine von vielen Formen.

Der eintägige Workshop will exemplarisch danach fragen, wie in Comics und anderen Bilder einbeziehenden narrativen Formen Laute und Klänge ins Visuelle transponiert werden. Eine von vielen denkbaren Leitfragen kann sein, in welchem Verhältnis dabei Bild, Schrift und Schriftbild stehen.

Vorschläge (max. eine A4-Seite) für 30-minütige Vorträge bitte bis zum 15. März 2013 an bildlaute@comic-kolloquium.de. Die Beiträge müssen nicht abgeschlossene Forschungsergebnisse darstellen, der Workshop bietet auch Raum für die Präsentation laufender Projekte. Für jeden Vortrage sind 30 Minuten Diskussionszeit vorgesehen. Kosten für Anreise und Unterbringung können leider nicht erstattet werden. Interessierte aller Fachrichtungen und Disziplinen sind herzlich willkommen!

Keynote Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans

Um Anmeldung wird gebeten: bildlaute@comic-kolloquium.de
Der genaue Veranstaltungsort wird bekanntgegeben.

Organisation: Christian A. Bachmann, M.A. – Lehrstuhl für Komparatistik, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstraße 150, 44801 Bochum

One thought on “WORKSHOP zur ›AUDIO-VISUALITÄT‹ von COMICS in der Ruhr-Universität Bochum”

  1. […] of comics will take place at Ruhr-Universität Bochum on the 27th April. Link (18/02/2013, German, […]

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