CfP: Visuelle Narrative – Kulturelle Identitäten

Eine trans- und interdisziplinäre Tagung
an der Universität Hamburg
27. bis 29. November 2014
Veranstaltende: Jacobus Bracker, Clara Doose-Grünefeld, Tim Jegodzinski, Kirsten Maack
Stichtag: 31. Juli 2014

Dass Geschichten und das Erzählen von Geschichten grundlegend zur Herausbildung, Bestätigung und Modifikation kultureller Identitäten beitragen oder sogar zwingend konstitutiv sind, gerät zunehmend in den Blick kulturwissenschaftlicher Forschungen. Nicht nur in Zeiten gefühlter Bildfluten, sondern seitdem Bilder gemacht werden, wird ein großer Teil dieser Erzählungen durch visuelle Medien vermittelt. Immer wieder ist zu beobachten, dass ausgeklügelte Bildprogramme geschaffen werden, um spezifische Bedeutungen als wesentliche kulturelle Bestandteile mehr oder weniger erfolgreich zu etablieren.

Um visuelle Medien aus einer solchen Perspektive zu analysieren und zu interpretieren, bedarf es auf der einen Seite Überlegungen, wie der narrative Aspekt kategoriell beschrieben werden kann. Der Forschungsstand ist diesbezüglich uneinheitlich: Während zur Erzähltheorie des Films oder des Comics reichhaltige Diskurse vorliegen, ist die Forschung zum Erzählen mit statischen Einzelbildern sehr fragmentarisch. Auf der anderen Seite ist nach den Methoden zu fragen, mit denen die ermittelten narrativen Gehalte kulturwissenschaftlich interpretiert werden können, wie also zu den tieferliegenden vermittelten Botschaften – auch solchen aus längst vergangenen Zeiten – vorgedrungen werden kann. Schließlich ist zu überlegen, wie die narrativen Gehalte zur Herausbildung kultureller Identität beitragen.

Zentrale Fragestellungen können demnach sein:

  • Wie kann das Narrative in visuellen Medien erfasst und beschrieben werden?
  • Welche Methoden sind denkbar, um die vermittelten Botschaften zu entschlüsseln?
  • Welche Strategien werden eingesetzt, um kulturelle Identitäten visuell zu konstruieren?
  • Führen umgekehrt gewandelte Identitäten zu veränderten Erzählmustern?
  • Wie ist das Verhältnis visuell-narrativer Kommunikation zu anderen Formen, etwa literarischen, zu bewerten?

Die von Studierenden der Archäologie, Ethnologie, Kunstgeschichte und Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg organisierte Tagung wird Vorträge und Workshops zu den zentralen Fragestellungen mit der Möglichkeit zu ausführlicher Diskussion beinhalten. Besonders gefragt sind trans- und interdisziplinäre Beiträge, die sich erzähltheoretisch, bild- oder kulturwissenschaftlich mit der Analyse und Interpretation von Narrativen und Narrationen in visuellen Medien auseinandersetzen, die im Anschluss an die Tagung auch publiziert werden sollen. Eine Beschränkung auf bestimmte Epochen oder Kulturen ist nicht vorgesehen.

Vorschläge für Vorträge (30 Minuten) und Workshops (60 Minuten) in Deutsch oder Englisch können bis zum 31. Juli 2014 per Email an mail@kulturkundetagung.de (Ansprechpartner: Jacobus Bracker, Clara Doose-Grünefeld, Tim Jegodzinski und Kirsten Maack) gesendet werden.
Die Abstracts brauchen eine Länge von etwa 300 Wörtern nicht zu überschreiten. Außerdem wird um Einsendung eines wissenschaftlichen Kurzlebenslaufs gebeten. Wir ermuntern dazu ausdrücklich auch junge Forschende, die sich noch im Studium befinden.

Eine Beteiligung an den Reise- und Unterbringungskosten der Referierenden ist wahrscheinlich nicht möglich. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Weitere Informationen: http://www.kulturkundetagung.de/index_de.html

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