As in the past, we are once again collecting and archiving comic-related university courses offered by our members for the current winter semester of 2025. If you would like to add a course reference, even if you are not a ComFor member, please send an email with all relevant information to the web editorial team: redaktion@comicgesellschaft.de.
| Instructor’s Name | Prof. Dr. Astrid Böger |
| University | Universität Hamburg |
| Course Title | What’s New in Graphic Literature? |
| Course Type | Seminar |
| Disciplinary Integration | Amerikanische Literatur und Kultur |
| Course Description | The success story of comics for grown-ups of the past forty+ years largely hinges on a sub-formation known as autobiographical comics or graphic life writing. While Art Spiegelman’ seminal Holocaust memoir Maus (orig. 1986) is often considered the starting point of this development, in this seminar we will highlight works that were published as recently as last year and subsequently included in the Best Graphic Novels for Adults Reading List compiled annually by the American Library Association. The overall aim is to appreciate non-fictional, autobiographical comics as an important and dynamically-evolving field of literature today, graphic or otherwise. Toward this aim, we will discuss theoretical texts including Elisabeth El Refaie’s Autobiographical Comics: Life Writing in Pictures (2012) and Karin Kukkonen’s Studying Comics and Graphic Novels (2013), among others. We will then study three primary works together, Maria Sweeney’s Brittle Joints (2024), Denise Dorrance’s Polar Vortex. A Family Memoir (2024), and Eddie Ahn’s Advocate: A Graphic Memoir of Family, Community, and the Fight for Environmental Justice (2024). In the final part of the course, students will present works of their own choice, thus broadening our scope according to their own interests and preferences. |
| Instructor’s Name | Dr. Marco Favaro |
| University | Universität Bamberg |
| Course Title | Der Joker als Kulturikone: Was uns der Clown Prince of Crime über die westliche Gesellschaft verrät |
| Course Type | Seminar |
| Disciplinary Integration | Literatur- und Kulturwissenschaft |
| Course Description | Im November 2019 erschütterten heftige regierungskritische Proteste das Land in Santiago de Chile. Viele der Demonstrierenden trugen Clownmasken oder sogar ganze Kostüme, inspiriert vom Film Joker (2019). Etwas Ähnliches geschah einen Monat zuvor im Libanon, in der Stadt Beirut, während der sogenannten „Revolution des 17. Oktober“. Auch hier trugen viele Protestierende die Farben des Jokers. Dasselbe Symbol wurde zeitgleich bei monatelangen regierungskritischen Protesten in Hongkong, Bagdad und Paris während der Gelbwesten-Proteste übernommen. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Figur als Symbol des Aufstands verwendet wird (man denke nur an die Guy-Fawkes-Maske, die wir immer noch sehen), und auch nicht das erste Mal, dass das Symbol des Jokers genutzt wird, um die Macht zu kritisieren – bereits nach Nolans The Dark Knight wurden zahlreiche Politiker „jokerisiert“. Doch hier geschieht etwas anderes: Es sind die Demonstrierenden selbst, die sich mit dem „Clown Prince of Crime“ identifizieren. Nicht mehr der Mächtige wird als wahnsinniger Clown dargestellt, sondern die Protestierenden selbst behaupten: „Wir sind der Joker.“ Wie ist es dazu gekommen? Wie konnte der Joker – der ultimative Schurke, der in den Comics als der bösartigste und gefährlichste Gegner des DC-Universums gilt – zu einem positiven Symbol des Widerstands werden? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir verstehen, wer der Joker ist, wie er entstanden ist und in welcher Weise er tief mit der westlichen kulturellen Identität verbunden ist. Das Ziel des Seminars ist es, das Potenzial und die Komplexität hinter einem scheinbar einfachen Thema der Populärkultur aufzuzeigen. Die Wahl fiel auf die Figur des Jokers, motiviert durch die Verbreitung und den Einfluss, den diese Figur im kulturellen Kontext – im Westen und darüber hinaus – hatte und weiterhin hat. Im Speziellen wird die Geschichte des Jokers in den Comics und im Film vertieft, und es werden Schlüsselfaktoren herausgearbeitet, die den Joker mit der westlichen kulturellen Identität verbinden. Auf welchen archetypischen Figuren basiert der Joker? Was kommunizieren sein Körper und sein Erscheinungsbild? Welches Verhältnis hat die westliche Welt zum Lachen und zum Humor? Ist der Joker „verrückt“ oder einfach „seiner Zeit voraus“? Dies sind einige der zentralen Punkte, die behandelt werden. |
| Instructor’s Name | Jasmin Garavello |
| University | Universität Münster |
| Course Title | Viñetas y palabras – Der cómic als Ressource im Spanischunterricht |
| Course Type | Thematisches Seminar im Bereich der Fachdidaktik |
| Disciplinary Integration | Romanistik – Spanische Philologie |
| Course Description | Im spanischen und lateinamerikanischen Sprachraum verbucht der cómic schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts einen hohen Stellenwert in der Kulturindustrie. Neben einer Vielzahl an Verlagen gibt es verschiedene Auszeichnungen wie den bekannten Premio Nacional del Cómic, die beispielhaft für die Wertschätzung und Aufmerksamkeit stehen, die der cómic erfährt. Neben Klassikern wie Mafalda und Mortadelo y Filémon gibt es vielfältige Neuproduktionen aus dem spanischen sowie lateinamerikanischen Raum. Es finden sich fiktionale Inhalte, aber zunehmend auch Sachcomics, die mit ihrem informativen Charakter historische und soziokulturelle Themen aufgreifen. Aufgrund verschiedenartiger Inhalte sowie der Sprache-Bild-Kombination kann der Comic motivierend wirken und eignet sich für den kompetenzorientierten, heterogenitätssensiblen Spanischunterricht der Sek. I und Sek. II.
In diesem Seminar werden wir uns mit ausgewählten Comics verschiedener Genres vor dem Hintergrund der gattungsspezifischen Merkmale auseinandersetzen und uns durch die Analyse von grafischen und sprachlichen Stilmitteln die Eigenschaften des textsortenspezifischen Lernens im Spanischunterricht erarbeiten. Darüber hinaus gilt es, die fremdsprachendidaktischen Potenziale aufzudecken, zu erproben und zu diskutieren sowie die didaktischen Einsatzmöglichkeiten für Spanischlernende in Sek. I und II abzuwägen. Anhand ausgewählter Sequenzen werden wir im Hinblick auf die konkrete Unterrichtsplanung differenzierte Aufgabentypen verschiedener Anforderungsniveaus entwerfen. |
| Instructor’s Name | PD Dr. habil. Beate Kern |
| University | Universität Rostock |
| Course Title | Boum, bang et bulles: Sprache in der bande dessinée |
| Course Type | Hauptseminar |
| Disciplinary Integration | Romanistik |
| Course Description | Comics spielen insbesondere in Frankreich eine wichtige kulturelle Rolle – dort lesen laut einer Umfrage des Centre National du Livre1 von 2020 ca. 77% der Kinder und 43% der Erwachsenen regelmäßig Comics. Graphische Literatur ist zudem ein lohnenswertes Objekt für sprachwissenschaftliche Studien, da sie durch die Multimodalität in der Kombination von Text und Bild und durch spezifische Gestaltungselemente, wie Sprechblasen oder typographische Mittel, sprachliche Eigenheiten aufweist. Diese sprachlichen Spezifika werden im Seminar am Beispiel der französischen bande dessinée thematisiert: Nach einer Annäherung an den Begriff des Comics und der Erarbeitung von allgemeinen Grundlagen zur Comicanalyse werden verschiedene sprachwissenschaftliche Konzepte herangezogen, um zu erkunden, wie der Eindruck entsteht, dass wir bei der Lektüre von Comics die Gespräche der Figuren und verschiedene Klänge gleichsam „hören“ können: Thematisiert werden u.a. konzeptionelle bzw. fingierte Mündlichkeit, die Verwendung von Interjektionen, lautmalerischen Elementen und Gesprächswörtern. Bzgl. der spielerischen Seite der Sprache in Comics sollen Phänomene wie die Verwendung und ggf. Verfremdung phraseologischer Einheiten und die Erfindung sprechender Namen analysiert werden. Schließlich ermöglicht die direkte Rede in den Sprechblasen etwa durch Code-Switching eine Darstellung besonders großer Sprachenvielfalt. Abschließend wird beleuchtet, inwiefern diese sprachlichen Besonderheiten von Comics sowie die Verknüpfung von Bild und Text für die Comic-Übersetzung spezifische Probleme aufwirft.
1 Vincent Gérard, Armelle/Chaniot, Cécile/Lapointe, Maëlle (2020): Les Français et la BD. Paris: Centre National du Livre, S. 13. |
| Instructor’s Name | Dr. Björn Hochschild |
| University | Universität Wien |
| Course Title | Comics verstehen, denken und erfahren |
| Course Type | Master-Seminar im Modul „Diskurse und Methoden“ |
| Disciplinary Integration | Theater-, Film- und Medienwissenschaft |
| Course Description |
Diese Lehrveranstaltung führt in ein multiperspektivisches wissenschaftliches Arbeiten über, mit und in Comics ein. Sie versteht Comics nicht nur als ein Medium, dessen Geschichten, Visualitäten, Stile, Ästhetiken, Epochen und Genres sich analysieren, historisieren und theoretisieren lassen. Vielmehr begreift sie Comics als eine spezifische Form des Verstehens, Denkens und Erfahrens und erprobt, inwiefern ein akademisches Arbeiten in dieser Form möglich ist.
Hierzu wird auf sehr unterschiedliche Methoden und Materialien zurückgegriffen. Es werden ausgewählte Comics gelesen und analysiert und diese Analysen durch theoretische, methodische sowie historische Arbeiten aus dem Bereich der Comicforschung flankiert. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf (wissenschaftlichen) Arbeiten zum Comic in Comicform. Darüber hinaus sollen Primär- und Sekundärliteratur durch kleinere, regelmäßige (Zeichen-)Übungen zum experimentellen und konzeptionellen Arbeiten in Comicform ergänzt werden. |
| Instructor’s Name | Prof. Dr. Stephan Packard |
| University | Universität zu Köln |
| Course Title | Geschichte des Comics |
| Course Type | Online-Vorlesung mit OER |
| Disciplinary Integration | Medienkulturwissenschaft |
| Course Description | Comics begleiten die Entwicklung der oft vage beschriebenen modernen und postmodernen Bildkultur: Sie nehmen an der Popularisierung von Printmedien und der aufkommenden Unterhaltungskultur im 19. Jahrhundert teil, reagieren auf die Bilderflut der folgenden Jahrzehnte, und bieten Experimente und Subversionen zu den ikonischen Bilderrhetoriken der anderen Bilderzählungsgenres, der piktoralen Werbungen und politischen Massendiskurse. Als abstrakt wiedererkennbare Kunstform – sequenziell angeordnete Bilder – verfügen sie zugleich über einen vielfältigen, aber überschaubaren Reichtum an Varianten, regionalen, kulturellen und gattungsmäßigen Typen. Die vergleichsweise kurze Geschichte der Form bietet sich so besonders für Reflexionen über Herausforderungen und Möglichkeiten der Mediengeschichtsschreibung an.
Die Vorlesung diskutiert daher ebenso Grundlagen der kritischen Medienhistoriographie, insbesondere der Kanonisierung, der Archivarbeit und des populären Mediums als kulturellem Archiv, der Spannung zwischen Abstraktion und konkreten Fallanalyse, der anderen Spannung zwischen Selbst- und Fremdbeschreibung einer kollektiven Kunstpraxis, und der Gegen- und Alternativgeschichtsschreibung, wie Varianten der Kunstform von amerikanischen Comicstrips über frankobelgische BDs und Manga bis zur deutschsprachigen Comicszene. In einzelnen Schlaglichtern setzen wir uns mit Disneyproduktionen, mit Superheld_innen, mit Noir Comics, Underground Comix und Memoir Comics auseinander. Die Vorlesung setzt die Open Educational Resources (OER) der Initiative Comicforschung.nrw ein, die in den letzten Jahren vom interdisziplinären Netzwerk ComRhein an den Universitäten Bonn, Düsseldorf. Essen und Köln gemeinsam entwickelt wurden. Die OER-Inhalte werde von den Teilnehmenden zunächst online und asynchron bearbeitet. Wir führen sie alle zwei Wochen in der gemeinsamen Sitzung zur weiterführenden Diskussion in synchronen Sitzungen zusammen. |
| Instructor’s Name | Prof. Dr. Stephan Packard |
| University | Universität zu Köln |
| Course Title | Challenges of Transmedia Narratology |
| Course Type | Hauptseminar (MA) |
| Disciplinary Integration | Medienkulturwissenschaft |
| Course Description | Many different kinds of media do seem to tell stories: Movies, TV series, books, comics, computer games, memes, online videos, and many more. In this course we will discuss analytical approaches that take this quality of media as their starting point in order to understand and examine media and place them in historical contexts: What follows from the fact that a media artifact tells a story, what is narrative structure, and how do various ways to tell stories with media differ from one another?
In the now well-established research field of transmedia narratology, some clear analytical approaches have proved their potential for clarifying structures and functions of many media types. As we discuss and employ these concepts in our own narrative media analyses, we will be interested in questions such as: How do media convey the temporal structure relevant to narratives? How are events, happenings, and subjective experiences constructed? What are narrative instances, and can we do without them? How are storytelling and sense-making related? What distinguishes fiction from factual narratives? Which narrative structures are typical for different media, such as language, writing, images, sculptures, films, television, radio plays, theatre, comics and computer games – and which ones may apply across media? At the same time, current research is faced with a number of challenges that reflect interesting new but also traditional phenomena in media production and usage: How is canonicity negotiated in transmedia storytelling universes such as Star Wars or the MCU? What is gained and lost when a plot travels from one media adaptation to the other – and what even makes two plots ‘the same’? How can we understand transmedia characters that travel between media and answer questions like, ‘Is Batman a Holmes?’ How can we conceive of fiction and of imaginary stories in contradistinction to lies, propaganda, and ‘fake news’? Why do we experience suspense even when we see a movie for the second time? How does participatory narration happen in fandom, in ergodic computer games, but also in table top roleplaying? What is an unreliable narrative, and why does ti delight even as it frustrates? |
| Instructor’s Name | Prof. Dr. Daniel Stein |
| University | Universität Siegen |
| Course Title | Nakba and Shoah: Memories of Catastrophe in Graphic Narrative |
| Course Type | Master-Seminar (Englisch Lehramt, MA Literaturwissenschaft) |
| Disciplinary Integration | Englisch/Amerikanistik |
| Course Description | As comics scholar Hillary Chute notes in Disaster Drawn: Visual Witness, Comics, and Documentary Form (2016), graphic narratives – understood as long-form narratives combining words and images, often told through a sequential series of framed panels – possess particular affordances for recording and recovering historical events as part of contemporary cultural memory. “The essential form of comics – its collection of frames – is relevant to its inclination to document,” Chute writes. Comics make the “reader access the unfolding of evidence in the movement of its basic grammar, by aggregating and accumulating frames of information” (2).In this course, we will study and test Chute’s argument about the special connection between comics (or graphic narrative, as the broader and more inclusive term) and historical documentation by analyzing a selection of works that grapple with two highly traumatic events of twentieth-century history: The mass-persecution and near-extermination of the European Jews by the Nazis (commonly referred to as the Holocaust or, especially among Jewish scholars, the Shoah) between 1933 and 1945 and the forced displacement of Palestinian Arabs as part of the Palestine War of 1948, which led to the establishment of the state of Israel and which Palestinians call Nakba. Both events – the Shoah and the Nakba – are related, and both terms translate as “catastrophe,” marking them highly consequential historical events but also significant subjects for cultural memory.
Over the course of the semester, we will gain a basic familiarity with these events and learn how to analyze and interpret graphic narratives that deal with their difficult histories. While the course is not intended as a forum for discussion of the current violence and political turmoil in this part of the world, it does aim to provide a necessary sense of historical depth and complexity as well as the ability to critically examine graphic narratives about the two historical catastrophes that in many ways mark the beginnings of the ongoing conflict. |
