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MONITOR 6: Neue Publikationen 2013

Im Monitor werden in unregelmäßigen Abständen aktuelle Publikationen kurz vorgestellt, die für die Comicforschung relevant sein könnten. Die kurzen Ankündigungstexte dazu stammen von den jeweiligen Verlagsseiten.
Haben Sie Anregungen oder Hinweise auf Neuerscheinungen, die übersehen worden sind und hier erwähnt werden sollten? Das Team freut sich über eine Mail an redaktion@comicgesellschaft.de.
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Wissen durch Bilder

Wissen durch Bilder
Sachcomics als Medien von Bildung und Information

Urs Hangartner, Felix Keller, Dorothea Oechslin (Hg.)
Transcript
336 Seiten
ISBN 978-3-8376-1983-6
~€ 32,99
Oktober 2013
Verlagsseite

 

Wie können Comics über das rein Unterhaltende hinaus wirken? Wie steht es mit der Anwendung von Sachcomics etwa im pädagogisch-didaktischen Bereich oder in der historisch-politischen Bildung? Und wie authentisch können (Sach-)Comics erzählen? Der Band gibt Antworten auf diese Fragen und versammelt aktuelle Beiträge zur Wissensvermittlung mit erzählenden Bildern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wie Comicforschung, Kunst- und Kulturwissenschaften, Psychologie, Soziologie und Pädagogik. Ein unverzichtbares Kompendium mit Überblicksartikeln und Einzelanalysen für alle an Comics Interessierten, für die Forschung und für die Lehre.

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CfP: Sick [sic!?] Krankheit in kinder- und jugendliterarischen Medien

Workshop, Institut für Jugendbuchforschung Frankfurt am Main, 15.01.2014

Stichtag: 15. Januar 2014

Krankheitsnarrative erscheinen in der aktuellen Kinder- und
Jugendliteratur in einem völlig neuen Licht. So zeichnet sich etwa in
John Greens „The Fault in Our Stars” (2012, dt: „Das Schicksal ist ein
mieser Verräter”) und Jenny Downhams „Before I Die” (2007, dt.: „Bevor
ich sterbe”) eine neue Schonungslosigkeit, aber auch eine neue
Leichtigkeit im Umgang mit Krankheit in der Kinder- und Jugendliteratur
und in den verschiedensten Medien für Kinder und Jugendliche ab.
Mit der Fokus-Verlagerung auf chronische und tödliche Krankheiten geht
eine Betonung des Krankheitszustandes als einem Zustand, in dem die
Endlichkeit der eigenen Existenz besonders deutlich wird, einher. Sowohl
die Realität als auch die eigene Person wird auf eine andere Weise
wahrgenommen. Auch wenn die Vorstellung von einem Krankheitszustand als
einem besonderen, geradezu idealen Zustand des Erkenntnisgewinns bereits
in den Jahren 1799/1800 von Novalis geprägt wurde, der chronische
Krankheiten als „Lehrjahre der Gemütsbildung und Lebenskunst“
bezeichnete, ist die Tatsache, dass diese romantisierte Vorstellung im
Laufe der letzten Jahren ihren Weg in die Kinder- und Jugendliteratur
gefunden hat, als völlig neue Entwicklung einzustufen.
Im Rahmen eines internationalen Workshops soll die Frage nach der neuen
Darstellung und der Bedeutung von Krankheit in Kinder- und Jugendmedien
gestellt werden. Continue reading

Mahler – Wer alles liest, hat nichts begriffen

Ausstellung

29. November 2013 – 23. März 2014

Wer alles liest hat nichts begriffenNicolas Mahler ist Zeichner und Autor von über 25 international erschienenen Büchern. Seine Zeichnungen werden u. a. im Satiremagazin „Titanic“, in der „FAZ“, in „Die Zeit“ und in der „NZZ“ veröffentlicht. Als Comiczeichner hat sich Mahler mit minimalistischem Stil und absurdem Humor internationale Bekanntheit erarbeitet.
Das Karikaturmuseum Krems präsentiert Mahlers literarische Adaptionen und gezeichnete Einblicke in die Welt der Literatur. Das gezeichnete „Mahler-Universum“ reicht von einer Hommage an die Trivialliteratur mit ihren Antihelden sowie der erfolgreichen Adaption von Thomas Bernhards „Alte Meister“ bis zu Arbeiten nach literarischen Vorlagen von Lewis Carroll, H.C. Artmann und dem rumänischen Philosophen Emil M. Cioran.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 28. November 18:30 Uhr im Karikaturmuseum Krems statt. Integraler Bestandteil ist eine Gesprächsrunde zum Thema „Zeichnungen lesen – die Kombination von Wort und Bild“ mit Michael Freund, den KünstlerInnen Christine Nöstlinger, Luis Murschetz, Nicolas Mahler, Verena Hochleitner und Raimund Fellinger vom Suhrkamp Verlag.

Öffnungszeiten:
täglich 10 – 17 Uhr

Eintritt:
10€ / ermäßigt 9€

CfP: Ein Antiheld? Gegenentwürfe zum Heroischen in Vormoderne und Moderne

Summer School des SFB 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen” der Uni Freiburg, 15.-17. Mai 2014

Stichtag:15. Dezember 2013

In Literatur und Populärkultur scheint der Antiheld eine vertraute, wenn
auch schwer zu fassende Figur. Lassen sich Shakespeares Bösewichte
ebenso wie Don Quijote, der tapfere Streiter gegen die Windmühlenflügel,
der sich in exzessiver Selbstjustiz übende Michael Kohlhaas ebenso wie
der Eichendorff’sche Taugenichts, und schließlich auch der sympathisch
scheiternde Donald Duck gleichermaßen mit dem Titel ‚Antiheld‘
bezeichnen? Sind Outlaws, Schurken, Pechvögel und Nichtsnutze allesamt
Gegenentwürfe zur heroischen Figur? Die wissenschaftliche Untersuchung
dieses Phänomens trug bisher vor allem in der Literatur- und
Kulturwissenschaft erste Früchte, vermag das Phänomen aber über den
eigenen Horizont hinaus nur wenig zu präzisieren.
Denn die Frage, was genau einen Antihelden ausmacht, ist bisher nicht
beantwortet worden. Continue reading

Tagungsbericht Sketching the Past – Vermittlung von Gewaltgeschichte im Comic

Ende September 2013 fand in Frankfurt (Oder) eine Tagung statt, zu der das «Institut für angewandte Geschichte e. V.» eingeladen hatte. In vier Panels (und in zwei Workshops) gingen die Teilnehmer der Frage nach, ob und ggfs. wie sich Comics im Bereich der Bildung einsetzen lassen, um insbesondere staatliche und/oder institutionelle Gewalt deutlich zu machen:

  • · Holocaust im Comic
  • · Jenseits von NS-Geschichte
  • · DDR und deutsche Teilungsgeschichte
  • · Einsatz von Comics im Geschichtsunterricht

Das Julim-Journal der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW hat dazu einen sehr interessanten Tagungsbericht von Mario Zehe veröffentlicht, der sich unter diesem Link einsehen lässt.

Update Dez. 2013: Einen weiteren Tagungsbericht gibt es mittlerweile von Katharina Eger.

Scott McCloud im Literaturhaus Wien

mccloud_avatar09. November 2013, 17:00, Literaturhaus Wien

Vom 6. bis zum 10. November lädt das Literaturhaus Wien zu den Erich Fried Tagen 2013. Sie setzen sich mit einem literarischen Genre auseinander, das wie kein anderes glückhafte, aber auch albtraumhafte Visionen einer möglichen Zukunft beschwört: die Utopie. Das Literaturfestival „Welt – wohin“, so der ursprüngliche Titel der deutschen Übersetzung von Aldous Huxleys Brave New World, fragt nach wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Szenarien für das 3. Jahrtausend.
Am Festivalsamstag ab 17 uhr steht das Thema “Science Fiction | Cyberpunk | Comic | Graphic Novel”  auf dem Programm. Neben den Autoren HERBERT W. FRANKE (Österreich) und MAURICE G. DANTEC (Kanada), die über Science-Fiction und Cyberpunk vortragen und lesen werden, konnte auch SCOTT MCCLOUD (USA) gewonnen werden, dessen “Understanding Comics” | “Comics richtig lesen” (mit zwei Nachfolgebänden) wohl das Standardwerk der Comic-Reflexion zwischen Theorie und Praxis darstellt. McCloud wird in Wien eine seiner „visual lectures“ halten, die aus mehreren Hundert Dias bestehen.

CfP: Storylines and Blackboxes. Konstellationen auto/biographischer Erzählungen über Gewalterfahrungen im Kontext des Zweiten Weltkrieges

Workshop

Stichtag: 30.November 2013

Gewalter fahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven spielen in
biographischen Erzählungen über die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine
wichtige Rolle und haben in der Auseinandersetzung mit der
Nachgeschichte des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen besondere
Aufmerksamkeit und Reflexion erfahren. Die Bedeutung dieser
Gewalterzählungen im Kontext gesellschaftlicher, insbesondere national
ausgerichteter Identitätskonstruktionen ist seit längerem Gegenstand
differenzierter Reflexion und Theoriebildung. Dagegen blieb der
auto/biographische Charakter vieler dieser Erzählungen bislang wenig
beleuchtet – auch wenn gerade in jüngster Zeit angesichts des Umbruches
zwischen kommunikativem und kulturellem Gedächtnis die Bedeutung und
Geschichte der Figur des “Zeitzeugen”, und das Verhältnis zwischen
ZeithistorikerInnen und ZeitzeugInnen neu befragt wurde. Continue reading

K: KafKa in KomiKs

Ausstellung

Literaturhaus Stuttgart, 08. November 2013 – 07. Februar 2014

Comicadaptionen literarischer Stoffe sind beliebt. Nicht allein beim Publikum, sondern auch bei Forschenden – das belegen nicht allein die zahlreichen wissenschaftlichen Titel zum Thema, sondern auch Tagungen, wie „Graphisches Erzählen – Comic-Adaptionen literarischer Texte“, die vom 5. Bis 7. März 2014 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfinden wird. Diese Vorzeichen sind offenbar ideal, um eine breite Öffentlichkeit durch eine Ausstellung für die Materie zu begeistern.

Kafka-Banner

In Ihrem ersten gemeinsamen Projekt widmen sich das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Literaturhaus Stuttgart in diesem Zusammenhang Franz Kafka. Während in Marbach vom 7. November 2013 bis zum 9. Februar 2014 zum ersten Mal überhaupt das komplette „Prozess“-Manuskript ausgestellt wird (der Auftakt wird begleitet von der Tagung „Weltautor Kafka“), widmet sich das Literaturhaus Stuttgart Adaptionen und plurimedialen Annäherungen an den Autor und dessen Werk. Continue reading

Ausstellung "Graphzines 1975 – 2013"

‘Graphzines 1975 – 2013: französische Underground-Künstlerpublikationen’ im Zentralinstitut für Kunstgeschichte München

11. Oktober 2013 bis 22. November 2013, Montag bis Freitag, 10 bis 20 Uhr
Zum Ausstellungskatalog
Z
ur Homepage des Zentralinstituts für Kunstgeschichte

Die Bibliothek des Zentralinstituts pflegt seit Beginn der 1970er Jahre offiziell einen Schwerpunkt ‚Kunst Frankreichs‘. Dieser wird nun verstärkt und ausgebaut durch eine gleichzeitig in den Kontext des aktuellen DFG-geförderten Projekts ‚Studienzentrum zur Moderne – Bibliothek Herzog Franz von Bayern‘ gehörende, außergewöhnliche große Erwerbung: Mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und des Fördervereins CONIVNCTA FLORESCIT ist es gelungen, eine über 450 Titel umfassende, den Erscheinungszeitraum von 1977 bis 2005 abdeckende Sammlung sogenannter ‚Graphzines‘ zu erwerben: graphische Künstlerbücher und -zeitschriften der eng dem alternativen Comic strip und dem Fanzine verbundenen französischen ‚Underground‘-Szene. Es handelt sich in der Regel um in kleinen und kleinsten Auflagen, überwiegend als Serigraphien oder im Fotokopierverfahren ‚do-it-yourself‘ produzierte, über Insiderkanäle vertriebene Werke. Einige der Künstler, darunter auch ursprünglich zu der in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre entscheidenden Gruppe ‚Bazooka‘ gehörende Künstler, waren bezeichnenderweise auch Mitarbeiter von Art Spiegelmans in den achtziger Jahren publiziertem Magazin ‚RAW‘. Praktisch alle wichtigen Künstler und Zeitschriften dieser desillusioniert-gesellschaftskritischen französischen Szene sind vertreten, wie z.B. Pascal Doury und Bruno Richard, Stéphane Blanquet, Blexbolex, Pakito Bolino, Philippe Huger, Caroline Sury, die Zeitschriften ‚Le Dernier Cri‘ (komplett) und ‚Elles sont de sortie‘ (ESDS; offenbar komplett bis 2001), um nur wenige herauszugreifen.

 

Graphzine

Pakito Bolino: Payé par l‘argent du sale. – 1993 (20,5 x 29,5 cm, Siebdruck zweifarbig), vordere Umschlagseite

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