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Deutsche Comics auf dem 42. Comicfestival in Angoulême 2015

Termin:
29.01.2015 - 01.02.2015

Angouleme_2015„Auch auf dem kommenden Comicfestival in Angoulême werden Comics aus Deutschland an einem eigenen Stand präsentiert. Nachdem auf dem vergangenen Festival an einem Stand des Deutschen Comicvereins Künstlerinnen und Künstler aus Berlin im Vordergrund standen, übernimmt im kommenden Jahr die Frankfurter Buchmesse die Organisation.

Im Pavillon „Le Nouveau Monde“ wird sich der Stand in die langen Reihen von Ausstellern vor allem aus Frankreich einreihen. Präsentiert werden rund 40 Titel von 25 Verlagen, die ebenfalls in einer neuen, zweisprachigen Broschüre unter dem Titel ‚Berlinoir‘ vorgestellt werden. Wie auch bei der aktuellen Broschüre wird die Auswahl, bei der Graphic Novels im Mittelpunkt stehen, von Andreas Platthaus kuratiert. Vor Ort werden Barbara Yelin, Jens Harder, Ulli Lust und Till Thomas erwartet. Die französischen Ausgaben von Ulli Lusts „Flughunde“ (nach Marcel Beyer) und Harders „Beta… civilizations Volume 1“ sind für Festivalpreise nominiert, Yelins „Irmina“ wird zum Festival in französischer Übersetzung vorliegen.

An der Planung und Durchführung des Standes sind neben der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Comicverein und das Goethe-Institut Paris beteiligt. Ein Begleitprogramm aus Podiumsdiskussionen und Signierstunden wird in Kürze bekannt gegeben. Neben diesem Stand werden laut Ausstellerliste keine weiteren Verlage oder Kollektive aus Deutschland in den Publikumszelten mit Ständen vertreten sein. Einzig Reprodukt ist – wie in jedem Jahr – mit einem Tisch im Zelt für Lizenzhandel präsent.“ (dreimalalles.info)

Zur Veranstalterseite (auf Französisch)
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Comicinvasion Berlin – neuer Comic Förderpreis

Termin:
18.04.2015 - 19.04.2015

Comicinvasion BerlinAnkündigung:

„Am 18. und 19. April 2015 wird in Berlin die fünfte Ausgabe der Comicinvasion stattfinden. Erstmalig über zwei Tage werden dann wieder im Urban Spree in Friedrichshain die Pforten geöffnet, wo Verlage und weitere Comic-Schaffende und IllustratorInnen ihre Arbeiten ausstellen und zum Verkauf anbieten werden. Ergänzt wird das Programm um Signierstunden, Events auf der Veranstaltungsbühne und einem Comicwettbewerb. Wie nun angekündigt wurde, wird wird letzterer im kommenden Jahr um den „Berliner Comic Förderpreis“ erweitert, der an den Gewinner des Wettbewerbs gehen wird.

‚Ziel ist, mit der Berliner Comic Szene einen neuen Baustein für eine bessere Förderung von Comics und Comic-Schaffenden zu bilden, wie sie für andere Ausdrucksformen wie Film und Musik bereits bestehen. Wir wollen einem Nachwuchs-Talent die Chance geben, ein größeres Comic-Projekt entwickeln zu können. Das kann ein Buch sein, oder aber neuere Formen wie z.b. ein umfassendes Webcomic-Projekt. Dazu werden wir einen Topf aufmachen, in den lokale Comic-Institutionen und -orte wie hoffentlich auch ein paar Sponsoren einzahlen, damit wir auf eine sinnvolle Summe kommen.‘

Es ist also noch nicht ganz klar, welche Form dieser Preis annehmen wird, das Budget von rund EUR 5.000 wird derzeit gesammelt. Weiteres soll in Kürze bekannt gegeben werden. Der ‚Berliner Comic Förderpreis‘ wird in Kooperation mit dem in Berlin beheimateten Deutschen Comicverein ausgelobt.

Wettbewerbsthema wird ‚Berlin 2055‘ sein, Details dazu sollen in Kürze folgen. Auch 2015 werden die besten Beiträge in gedruckter Form aufgelegt sowie in einer Ausstellung präsentiert.“ (dreimalalles.info)

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Winter School Tübingen: Mediality and Multimodality across Media

Termin:
28.01.2015 - 30.01.2015

Poster_Mediality_Multimodality_smallEnde Januar findet in Tübingen eine dreitägige Winter School zum Thema Medialität und Multimodalität statt. Zu den zahlreichen prominenten Keynote-Sprechern zählt auch Charles Forceville (Amsterdam), der einen Vortrag zur Multimodalität des Comic halten wird. Verwandte Comic-Themen werden auch in den Paper Presentations exemplarischer Studien diskutiert:

Benoît Crucifix (Leuven):
Frozen Moments. Database Logic and Narrative Drawing in Chris Ware’s Building Stories

Lukas R.A. Wilde (Tübingen):
Distinguishing Mediality. The Interplay between Modes and Conceptual Forms in Digital Comics

Fabian Gregori (Dresden):
To Cry Wolf in the Digital Age: Transmedial Narrative in Bill Willingham’s Fables and Telltale Games‘ The Wolf Among Us

Vollständiges Programm und weitere Informationen

Organisation
Klaus Sachs-Hombach & Jan-Noël Thon
Department of Media Studies
University of Tübingen

Fumetto-Festival Luzern

Termin:
07.03.2015 - 15.03.2015

fumettoVom 7. bis zum 15. März 2015 findet in Luzern das  25.  Internationale Comix-Festival statt. Kürzlich wurde auf der Veranstalterseite das umfangreiche Ausstellungsprogramm bekannt gegeben, das in den nächsten Wochen noch um Satellitenausstellungen, Performances, Podien, etc. erweitert werden wird:

• Jacques Tardi (FR): Retrospektive
• Pushwagner (NO): “Soft City”
• Dominique Goblet (BE) & Kai Pfeiffer (DE): “Plus si entente”
• Herr Seele (Artist in Residence, BE)
• Barbara Meuli (CH)
• “Pas de deux”: Schweizer und russische Comic-Autorinnen im Dialog
• “Die Not hat ein Ende”: Ausstellung schweizer Rockposter

Mit einem Dank an Dreimalalles für die Zusammenstellung

Veranstaltertext:
„Fumetto hat sich in seiner 23-jährigen Geschichte von einem kleinen, regionalen Event zu einem der wichtigsten internationalen Comicfestivals in Europa entwickelt. Heute ist es eine der bedeutendsten Plattformen der Kunstform Comic. Fumetto bildet nicht nur die aktuellen Entwicklungen der Szene ab, sondern fördert auch aktiv junge Zeichnerinnen und Zeichner. Das Festival ermöglicht einem jungen, vielversprechenden und noch weitgehend unbekannten Kunstschaffenden eine Erstpublikation samt Einzelausstellung im Hauptprogramm und begleitet diesen in der Erarbeitung. Zudem gibt das Festival vielen weitgehend unbekannten Zeichnerinnen und Zeichnern im Rahmenprogramm die Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen. Fumetto hat sich als Festival, an dem die Kunst im Vordergrund steht, positioniert und verfolgt keinerlei kommerziellen Ziele. Heute gehört Fumetto mit rund 50’000 BesucherInnen zu den grössten Anlässen der Festivalstadt Luzern.“

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Schweigeminute

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Die Mitglieder der Gesellschaft für Comicforschung e.V. sind zutiefst erschüttert und verurteilen aufs schärfste den Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Wir trauern um die Karikaturisten Charb, Wolinski, Cabu und Tignous, wie auch um die weiteren Opfer.
JA zu einer offenen Gesellschaft, NEIN zu Gewalt!

Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis für Comics

Logo_Freundeskreis ÜbersetzungenIn diesem Jahr wird mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis erstmals ein Comic, beziehungsweise dessen ÜbersetzerIn ausgezeichnet. Der Preis ist mit 12.000 EUR dotiert und es können alle noch lieferbaren Comics, die nach dem 1. Januar 2012 erschienen sind, eingereicht werden. Bewerbungen können vom 15. Januar bis 20. März eingereicht werden. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im September in Biberach an der Riß statt.

Mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis werden alle zwei Jahre Übersetzungen wechselnder Literaturgattungen ausgezeichnet, zuletzt Lyrik (2009), Kurzprosa (2011) und Weltliteratur (2013). Ausgeschrieben wird der Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württem­berg finanziert.

Zur Ausschreibung auf boersenblatt.net

ComFor-Leseempfehlungen 2014

Zu jedem Jahreswechsel findet man ihn überall, den geheimnisvollen Zauber der Liste. Auch die Gesellschaft für Comicforschung möchte sich beteiligen und hat ihre Mitglieder nach subjektiven Leseempfehlungen befragt, die aus den vergangenen zwölf Monaten im Gedächtnis geblieben sind – aus welchen Gründen auch immer. Hier also einige Notizen zum vergangenen Comicjahr 2014:

Ole Frahm:

Medienwissenschaftler, Arbeitsstelle für Graphische Literatur Hamburg

2014_Burns_kleinCharles Burns: Sugar Skull
Es ist immer traurig, den dritten Band einer Trilogie zu lesen, der doch auch gerne der erst dritte Band einer unendlichen Serie werden könnte. Und dann lösen sich die verschiedenen Auslassungen, ausgemerzten Erinnerungen, mit denen der erste Band X’ed Out seine Leser verwirrte, bei einer ersten Lektüre vielleicht zu leicht auf, was immer einen Grund für eine Enttäuschung bietet. Doch Charles Burns gelingt es mit dieser scheinbaren Einfachheit überhaupt erst sein Argument über die Comics, insbesondere Tim und Struppi zu entfalten. Das alte Thema der Abwesenheit von Sexualität in Hergés Serie gewinnt hier in dieser graphischen Psychoanalyse eine neue, keineswegs einfach zu deutende Perspektive – nicht zuletzt in der Konstellation mit Romance Comics, dem New Wave-Aufbruch der frühen 1980er Jahre, Jugendkultur und der aktuellen Frage der Aneignung der Zeichen.

2014_tardi_kleinJacques Tardi: Ich, René Tardi, Kriegsgefangener im Stalag IIB
Ein merkwürdiger Comic. Der Zeichner als Jugendlicher geht in einem dauernden Verfremdungseffekt mit seinem Vater durch dessen Soldatenleben im 2. Weltkrieg, besonders dessen Gefangenschaft im Stalag. Die Penetranz, mit der Tardi als Junge unbeantwortete Fragen stellt – sein Vater ist schon lange tot, der Zeichner vermerkt im Vorwort, dass er eben versäumte, diese Fragen zu stellen, erzeugt eine ganz eigenartige, dichte Atmosphäre, in der die Geschichte als Konstruktion tatsächlich von der Jetztzeit erfüllt ist, wie sie nur im Comic zu haben ist: gespalten, aber auf einer Seite, in einem Buch. Und es macht deutlich, wie säumig die bundesdeutschen Comiczeichner sind.

2014_kichka_kleinMichel Kichka: Zweite Generation
Ein wirklich kluger und anrührender Versuch vom Leben der Generation zu erzählen, deren Eltern den Holocaust überlebt haben. Vor allem Kichkas am funny geschulter Zeichenstil vermag es, der Überlieferung des Holocaust in unseren Tagen einen bisher so nicht gekannten Aspekt abzugewinnen.

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