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Rezension: Deutsche Comicforschung 2012

Eckart Sackmann (Hg.): Deutsche Comicforschung 2012, Bd. 8, Hildesheim: comicplus+, 2011, 144 Seiten, ca. 400 Abbildungen in Farbe, € 39,00

Druckfassung (pdf)

Eckart Sackmann legt dieses Jahr zum achten Mal einen seiner Sammelbände mit durchweg einem runden Dutzend Studien zur deutschen Comicforschung vor. Im Vorwort trägt er sein Anliegen vor, mit solchen Studien die These zu bekräftigen, dass es eine unabhängige deutsche Comickultur schon vor 1945 gegeben habe (3). Sackmanns wertvolle Arbeit in der Aufbereitung dieser Kultur ist nicht nur in der Herausgeberschaft dieser kontinuierlich und ohne qualitativen Abbruch fortgeführten Reihe zu erkennen, sondern auch in seiner eigenen Forschung, die genau die Hälfte des Sammelbandes abdeckt. Der Sammelband folgt keinem übergeordneten Thema, sondern liefert in chronologischer Ordnung neue Forschungsbeiträge zur Bildergeschichte.

Der Band beginnt mit Helmut Kronthalers Analyse der Radierfolge „Ein Handschuh“ von Max Klinger. Kronthaler spricht die wesentlichen Punkte der Klinger-Forschung an und stellt sie in den Zusammenhang mit Klingers theoretischem Essay „Malerei und Zeichnung“. Weiterlesen

Ausstellung in Paris: CRUMB. De l’Underground à la Genèse

Noch bis zum 19. August 2012 zeigt das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris die Ausstellung „CRUMB. De l’Underground à la Genèse“. Die Gesamtschau des berühmten US-Comix-Zeichners umfasst Arbeiten von 1960 bis zum aktuellen Werk „Genesis“. Bekannt wurde Robert Crumb vor allem durch seine selbstironischen und umstrittenen Sex- und Gewalt-Zeichnungen seiner Underground-Comics. Unter LSD-Einfluss erfand er Figuren wie Mr. Natural, Eggs Ackley und Shuman the Human. Fotos der Ausstellung sind „hier“ zu sehen.
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Tagungsbericht: „Manga und Comic – Die Faszination der Bild-Erzählung“ in Bochum-Weitmar

Begleitend zu der Ausstellung „Von Thangka bis Manga. Bild-Erzählungen aus Asien“ fand am 9. Juni 2012 in den Räumlichkeiten von Situation Kunst (Bochum-Weitmar) die Tagung „Manga und Comic – Die Faszination der Bild-Erzählung“ statt. Insgesamt fünf Referent_innen waren eingeladen, den japanischen Comic aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven und disziplinären Zugängen heraus als Medium der Bild-Erzählung zu begreifen, seine historische Genese zu beleuchten sowie seine Beziehung zur internationalen Comic-Kultur aufzuzeigen.
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Neue Online-Fachzeitschrift: Das "Scandinavian Journal of Comic Art"

Seit kurzer Zeit ist mit dem Scandinavian Journal of Comic Art ein weiteres akademisches Fachmagazin auf dem Markt, dass sich dezidiert der Comicforschung verschrieben hat. SJoCA
Das Scandinavian Journal of Comic Art geht in seinen Grundzügen auf eine Tagung im Frühjahr 2009 in Växjö, Schweden, zurück (die Tagungsseite von damals ist leider nicht mehr greifbar). Damals wurde beschlossen, mit den Tagungsbeiträgen den Grundstock für ein neues englischsprachiges Journal zu legen. Die zeitliche Differenz wird mit dazu beigetragen haben, dass von den damiligen Beiträgen nunmehr fast gar keine mehr aufgenommen wurden. Umso mehr ist es den Herausgebern Ralf Kauranen, Rikke Platz Cortsen und Fredrik Strömberg anzurechnen, dass sie das Projekt doch noch auf den Weg gebracht haben. Entstanden ist eine frei verfügbare Zeitschrift, die durch double blind review ein hohes Maß an Professionalität verspricht. Ihr mission goal machen die Herausgeber in ihrem Vorwort deutlich:

The scope of the journal is interdisciplinary, encouraging a wide range of theoretical and methodological perspectives. The language of the journal is English. Although global in its scope, publishing high quality research regardless of national or regional boundaries, the journal is rooted in the Nordic countries (Denmark, Finland, Iceland, Norway and Sweden) and has the ambition to reflect and incite discussion in the field of comics studies in these countries.

Zur Homepage des Magazins gelangen Sie hier. Zum Inhaltsverzeichnis der ersten Ausgabe geht’s hier.

(Felix Giesa)

Die neue Rezensionsredaktion stellt sich vor

Die Rezensionen auf der Internetpräsenz der Gesellschaft für Comicforschung gehören mit zu den wichtigsten Bestandteilen unserer Webseite. Im Frühjahr 2009 übernahm Prof. Dr. Günter Dammann diese Rubrik, er etablierte und organisierte diesen Bereich im Alleingang: Die aktuelle Sekundärliteratur sollte von unterschiedlichen Forscherinnen und Forschern kritisch besprochen und damit der Stand der Wissenschaft dokumentiert werden.

Gerade in den Anfängen hat die Arbeit, Rezensentinnen und Rezensenten für Rezensionen einzuwerben, viel Mühe gekostet. Umso höher rechnen es ihm alle Mitglieder an, dass mit der Zeit immer häufiger und regelmäßiger neue Inhalte vorlagen und auf der Internetseite eingestellt werden konnten. Die Rubrik ‚Rezensionen’ ist mittlerweile etabliert und bietet einen differenzierten Blick auf eine Vielzahl aktueller und wichtiger Forschungsliteratur. Das Amt des Redakteurs gibt Günter Dammann nun nach drei Jahren in andere Hände. Für seine geleistete Arbeit und sein hohes Engagement möchten ihm die neue Redaktion sowie der Vorstand im Namen der gesamten Gesellschaft ihren herzlichen Dank aussprechen. Weiterlesen

Die ComFor auf dem 15. Internationalen ComicSalon in Erlangen

Am Donnerstag beginnt der viertägige Internationale ComicSalon Erlangen. Ein Teil seiner Veranstaltungen und seiner über zwanzig Ausstellungen ist Comics aus dem arabischen Raum gewidmet, die sich mit den verschiedenen Krisengebieten auseinander setzen. Comic-Künstler aus Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien, dem Libanon, Jordanien und den Palästinensischen Gebieten sind vertreten. Die Comic-Historie wird u.a. mit der Ausstellung über den Comic- und Trickfilm-Pionier Winsor McCay abgedeckt (siehe auch Winsor McCay 1869-1934). Aktuelle deutsche Zeitungscomics erlauben einen Blick auf das Comic-Geschehen im eigenen Land. Über alle Ausstellungen, Veranstaltungen, die Messe und die Börse informiert die ComicSalon-Homepage.

Auf Einladung von ComicSalon-Leiter Bodo Birk hat auch die ComFor dankenswerter Weise wieder ein Forum vor Ort. Nina Mahrt, Clemens Heydenreich und Bernd Villhauer haben ein Vortragsprogramm zusammengestellt, das für Comicfachleute wie auch -laien gleichermaßen spannend und interessant ist. Neben acht ComFor-Mitgliedern konnte zusätzlich Lukas Wilde hinzu gewonnen werden. Die Vorträge docken sich an Ausstellungsthemen des ComicSalons an. Wobei der Block am Freitag stoff- und inhaltsbezoge Comicforschung präsentiert. Der Block am Samstag fokussiert die Strukturen und Subgattungen des Mediums. Der Block am Sonntag ist historischen Längs- und Querschnitten gewidmet. Zudem widmet sich eine ebenfalls von Clemens Heydenreich moderierte Podiumsdiskussion dem Thema „Krieg, Gewalt und Tod im Comic“ (siehe den Veranstaltungshinweis ganz unten).

Das Vortragsprogramm der ComFor auf dem 15. Internationalen ComicSalon in Erlangen
Ort: Rathaus, Raum Nr. 117, 1. Stock
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Ausstellung: ‚Herzlicher Gruß‘ – eine Comic-Biographie erzählt vom Ersten Weltkrieg


Am 20. Mai eröffnete das Museum der Stadt Grafing die Ausstellung „Herzlicher Gruß – Postkarten, Fotos, Comics. Eine Grafinger Familie in der Zeit des ersten Weltkriegs“.

Der lange Titel erklärt sich durch die Wiederentdeckung der eigenen Familiengeschichte und die außergewöhnliche zweifache Umsetzung durch den Künstler in expressiven Gemälden und sensiblen Comics: „Impuls für die Arbeit von Uli Knorr sind auf einem Dachboden gefundene Briefe und Postkarten seiner Familie aus der Zeit des Ersten Weltkriegs: auf den Bildern Zerstörung, in den Brieftexten liebe Grüße an Familie und Kinder. Diese groteske Spannung thematisiert der Künstler in seinen Comicgeschichten und Bildern. So entsteht das Porträt einer Grafinger Familie vor hundert Jahren. Für die Präsentation wird die künstlerische Arbeit von Archiv und Museum der Stadt Grafing in eine Schau zeitgenössischer Objekte eingebettet, die die Historie des Grafinger Raumes in den Tagen des Ersten Weltkriegs dokumentieren.“
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Tagung ‚Manga und Comic – Die Faszination der Bild-Erzählung‘ in Bochum

Noch bis 1. Juli 2012 zeigt die Situation Kunst in Bochum-Weitmar die Ausstellung „Von Thangka bis Manga. Bild-Erzählungen aus Asien“. In diesem Rahmen werden mehrere Tagungen zu einzelnen Themenbereichen und kostenlose Manga-Workshops für Jugendliche veranstaltet. Der Begleitprogramm-Flyer kann hier angeschaut und heruntergeladen werden.

Auf der Museumshomepage wird die Ausstellung wie folgt beschrieben:
„Den Ausgangspunkt für die Ausstellung, die thematisch an den Bestand der asiatischen Objekte von Situation Kunst anknüpft, bildet ein Buddha Vairocana-Thangka der Sammlung, der – wie kürzlich wissenschaftlich belegt wurde – vom fünften Dalai Lama in Auftrag gegeben wurde. Diese Entdeckung stellt eine regelrechte Sensation dar!
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ComFor enthüllt Plakat zur Jahrestagung 2012

Die Gesellschaft für Comicforschung freut sich, das Plakat zur 7. Jahrestagung in Freiburg zu präsentieren. Das Plakat wurde diesmal von Simon Schwartz gestaltet, der auch einen der beiden Abendvorträge im Rahmen des Tagungsthemas Comics und Politik halten wird. Zu seinen Comics gehören unter anderem die Bände drüben! (2009), in dem er von der Entscheidung seiner Eltern erzählt, die DDR zu verlassen, und die Neuerscheinung Packeis (2012), der von dem Nordpolfahrer Matthew Henson handelt. Mehr zu Schwartz‘ Arbeit findet sich auf seiner Homepage. Im Namen der ComFor und des Instituts für Medienkulturwissenschaft in Freiburg danken wir Simon Schwartz sehr herzlich für seine Beteiligung. Weiterlesen

Rezension: Graphic Women

Hillary L. Chute: Graphic Women: Life Narrative and Contemporary Comics. New York: Columbia University Press, 2010. 316 Seiten, $ 26,50.

Druckfassung (pdf)

Hillary L. Chute ist keine Unbekannte in der englischsprachigen Comicforschung. Bereits in ihrer Dissertation „Contemporary Graphic Narratives: History, Aesthetics, Ethics“ (2006) und im Rahmen des Themenhefts „Graphic Narrative“, das sie gemeinsam mit Marianne DeKoven für Modern Fiction Studies (Winter 2006) herausgab, wurde ihr Interesse an autobiografischen Comics deutlich. Weiterlesen