Schlagwort-Archiv: ComFor

ComFor-Jahrestagung in Schwarzenbach a. d. Saale

In schnellen Schritten rückt der November näher und damit die wieder heiß ersehnte ComFor-Jahrestagung. Sie findet dieses Jahr in Schwarzenbach a. d. Saale statt und widmet sich – unter dem Titel „Übersetzung, Lokalisierung, Imitation und Adaption“ – unterschiedlichsten Aspekten der Comickomparatistik.

Christian Bachmann, Juliane Blank, Alexandra Hentschel und Stephan Packard zeichnen dankenswerterweise für die Organisation verantwortlich.

Neben 17 internationalen Vorträgen und 3 Keynotes, wird es außerdem 2 offene Foren für die Vorstellung neuer Forschungsprojekte geben, das erste Treffen der neu konstituierten AG Diversity, die feierliche Verleihung des 1. Martin-Schüwer-Publikationspreises, sowie natürlich eine einleitende Mitgliederversammlung. Das vollständige Programm ist hier nachzulesen; der Folder dazu ist hier herunterzuladen.

Wichtig! Die Anmeldung ist noch bis 27. 10. offen. Interessierte sind dringend gebeten, sich bis dahin zu registrieren und ihre Zimmer zu buchen. Die entsprechenden Informationen dazu gibt es hier:

Neue Webseite „bilderbogenforschung.de“

Seit kurzem steht der Forschung und Öffentlichkeit mit der Webseite bilderbogenforschung.de eine neue Ressource zu einem dem Comic verwandten Medium zur Verfügung: Die von ComFor-Mitglied Julian Auringer kuratierte Seite zur – wie der Name schon unschwer vermuten lässt – Forschung an Bilderbogen hält eine Vielzahl unterschiedlicher Digitalisate nebst detaillierter Analysen bereit:

„Das Medium Bilderbogen wird unzutreffend zum Vorläufer der Comics erklärt. Dass es sich beim Bilderbogen jedoch um ein eigenständiges Trägermedium handelt, ein Medium also, das nicht nur comicähnliche Bildgeschichten, sondern auch Ankleidepuppen aus Papier, Bastelbogen, Drucke, Tagesgeschehen, Weltpolitik uvm. beinhaltet, wird zumeist ignoriert. Der Fokus dieser Enzyklopädie liegt indes ganz auf den sequenziellen Bildergeschichten der Bilderbogen.“

 

Der Besucher der Seite kann nun die Ergebnisse von Auringers Dissertationsprojekt zu diesen historischen, plurimedialen Bild-Text-Werken abrufen und nach unterschiedlichen Kategorien geordnet  durchsuchen oder zufällig durchstöbern. Die Seite bietet ebenso eine ausführliche Kategorie mit theoretischen Grundlagen der Bilderbogenforschung. Ebenso ist es möglich, selbst Beiträge zur möglichen Publikation auf der Seite einzureichen.

www.bilderbogenforschung.de

 

 

 

 

Neue Publikationsreihe „Comicforschung transdisziplinär“

Die ComFor-Vorsitzenden Stephan Packard und Véronique Sina sind Herausgeber_innen einer neuen Publikationsreihe zur Comicforschung, die im de Gruyter Verlag erscheint. Die Reihe Comicforschung transdisziplinär versammelt sowohl deutsche als auch englische Beiträge zur Erforschung von Comics als Medium, als Kunstform und als kulturelles Phänomen. Die Reihe enthält Monographien und Sammelbände sowohl von etablierten als auch von Nachwuchswissenschaftler_innen, die in diversen Disziplinen, wie etwa der Medien-, Literatur- und Kunstwissenschaft oder der Philosophie, Kulturwissenschaft und den Visual Culture Studies über Comicforschung arbeiten.

Auszug aus der Verlagsankündigung:
„Hat sich die Comicforschung in der deutschsprachigen wie der internationalen Forschungslandschaft in den letzten beiden Jahrzehnten in rasantem Wachstum zu einem der produktivsten Gebiete in der Auseinandersetzung mit neuen medialen Formen entwickelt, ist die Zusammenführung und der Dialog zwischen verschiedenen disziplinären und kulturellen Konzeptionen, Forschungsmethoden und Expertisen umso dringenderes Desiderat. Die Auswahl qualitativ herausragender Beiträge aus einem breiten Spektrum verschiedenster Disziplinen soll dazu beitragen, eine Referenz für den übergreifenden Austausch zur aktuellsten Forschung zu schaffen. Der Bogen reicht entsprechend von der Medien- über alle Literatur- und Sprachwissenschaften, Kunstwissenschaft und -geschichte und Philosophie bis zur Kulturwissenschaft und -geschichte, Bildanthropologie und den Visual Culture Studies.“

Manuskripte oder Proposals bzw. Fragen können an Lydia J. White gerichtet werden.

Publikationshinweis: „Loriot und die Zeichenkunst der Ironie“ von Dietrich Grünewald

Dietrich Grünewald ist und bleibt umtriebig: Erst Ende 2018 entdeckte und veröffentlichte Grünewald Friedrich Schillers Avanturen des neuen Telemach und machte so Schillers frühe Humorzeichnungen der Öffentlichkeit (wieder) zugänglich. In seiner neuesten Publikation widmet sich der Wegbereiter der deutschen Comicforschung dagegen einem der wichtigsten deutschen Humoristen: kürzlich erschien bei Ch. A. Bachmann „Loriot und die Zeichenkunst der Ironie“. Grünewald, Gründungsmitglied und langjähriger erster Vorsitzender der ComFor, setzt sich in diesem Band mit den humoristischen Zeichnungen Victor von Bülows auseinander und verortet sie in der Geschichte der humoristischen Zeichenkunst.

 

Loriot und die Zeichenkunst der Ironie
Dietrich Grünewald
Gebunden,
176 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-96234-023-0
€ 16,00 (zzgl. Versandkosten)

Zur Verlagsseite

 

Verlagsankündigung:

„Es ist seine Vielseitigkeit, die Loriot zu einer deutschen Humor-Institution werden ließ. Doch vor allem anderen ist Victor von Bülow Zeichner. Als Zeichner der komischen Kunst erzählt er in Einzelbildern und in kleinen Bildfolgen humorvolle Geschichten, die uns Lachen oder Schmunzeln lassen. Es ist eine großartige Leistung, wenn das gelingt. Und doch sind viele seiner komischen Zeichnungen mehr als Konsumware. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass sie unsere alltäglichen Sorgen und Probleme spiegeln, kleine, große, oft solche, die sich nicht einfach weglachen lassen. Loriots Komik bewirkt, dass wir achtsam mit dem Erzählten umgehen, denn sie erweist sich als Ironie, oft als satirische Kritik, die irritiert, uns innehalten und nachdenken lässt.
Dieses Buch ist keine Loriot-Biografie und auch kein Loriot-Album. Loriot wird hier als Zeichner vorgestellt, seine Bildgeschichten im Vergleich mit der Historie der komischen Zeichenkunst – wissenschaftlich fundiert und doch unterhaltsam – befragt und analysiert. Das Ziel: Leserinnen und Lesern, Betrachterinnen und Betrachtern einen geschärften Blick geben, der es erlaubt, Loriots ironische Zeichenkunst intensiver und reflektiert zu genießen.“

 

Gründung der OeGeC

Termin:
07.10.2019 18:00

Es gibt Neuigkeiten aus Österreich! ComFor-Mitglieder Katharina Serles und Marina Rauchenbacher haben dieses Jahr gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Hochreiter von der Universität Wien die Österreichische Gesellschaft für Comic-Forschung und -Vermittlung (OeGeC) gegründet, die es sich zur Aufgabe macht, „Comic-Forschung, -Wissenschaft, -Vermittlung und -Produktion in Ös­terreich“ sichtbar zu machen, zu fördern und zu vernetzen. Ziel ist die „Gründung einer zentralen – ös­terreichspe­zifischen – Comicplattform“, die etwa Diskussionsveranstaltungen und Stammtische organisiert, einen monatlichen Newsletter herausgibt und perspektivisch Veranstaltungen und Publikationen ihrer Mitglieder fördert.
Interessierte sind herzlich eingeladen, an vorstand@oegec.com zu schreiben, oder zu einem der beiden Oktober-Events zu kommen, um den Verein näher kennen  zu lernen:

7. 10. 2019, 18.00 Uhr
aka-OeGeC-Lesekreis
“Grenz|Körper|Ränder. Trans|Gender in deutschsprachigen Comics”
Der Arbeitskreis Kulturanalyse (akaveranstaltet regelmäßig Lesekreise zu unterschiedlichen Themen. Dieses Mal in Kooperation mit der OeGeC im Florentin1090.
Anmeldung bis 4. 9. erbeten (ein Reader wird ausgeschickt).

14. 10. 2019, 18.00 Uhr
CoMon mit Regina Hofer
Die OeGeC lädt, ebenfalls ins Florentin1090, zum 2. “CoMon” (= ComicMonday), einem intensiven Austausch mit Regina Hofer über österreichische Comics ein.
Nähere Infos und Anmeldung unter vorstand@oegec.com.

 

Publikationshinweis: ImageTexT Sonderausgabe „Graphic Realities“

In der Online Zeitschrift ImageTexT – Interdisciplinary Comics Studies ist kürzlich eine Sonderausgabe zum Thema „Graphic Realities: Comics as Documentary, History, and Journalism“ erschienen. Herausgegeben wurde diese von Laura Schlichting und Johannes C. P. Schmid, beide Mitglieder der ComFor sowie der AG Comicforschung. Inhaltlich ist diese Ausgabe aus der gleichnamigen Tagung hervorgegangen, die im Februar 2018 an der Universität Gießen stattfand. Die Beitragenden beschäftigen sich auf vielfältige und kreative Weise damit, wie das Medium Comic zur Vermittlung und Darstellung von Erfahrungen und Realitäten genutzt wurde und wird.

Aus der Einleitung der Herausgeber_innen:
„While comics have traditionally been associated with fictional, especially funny and/or fantastic stories, they have in recent decades become a major vehicle for non-fiction, as well. In particular, graphic memoir or autobiography constitutes a popular genre and has received widespread scholarly attention. As an especially personal and subjective form, drawing comics appears particularly suited to represent one’s own life and experiences. However, with the pioneering work of Joe Sacco, comics has also been fruitfully employed to materialize the experiences of others, often from marginalized groups. Yet, as this special issue shows, graphic narrative forms a long-standing tradition of addressing ‘realities’ that precedes the current format of the graphic reportage. Comics have been analyzed and theorized as works of documentary, history, and journalism. These forms of graphic non-fiction have been discussed especially with regard to the graphic narrative book, but also as contributions to serial news publications, and as webcomics. […] The articles collected here address a variety of issues concerning both theories and practices of graphic non-fiction, discussing the history of the form, as well as particular examples of its culturally-situated employment. What all articles have in common is their interest in the capacity of graphic narrative to represent realities as well as the possibilities and limitations that this endeavor entails.“

Zur Sonderausgabe (open access): Imagetext 11.1 (2019)

Inhalt:

Verkündung der Preisträgerin des ersten Martin Schüwer-Publikationspreises 2019

Aus gegebenem Anlass melden wir uns eine Woche eher als geplant aus der Sommerpause zurück. Zu Jahresbeginn 2019 hat die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) und die AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) zum ersten Mal den Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung ausgelobt. Mit insgesamt 14 Einreichungen (Selbst‐ und Fremdbewerbungen) lässt sich bereits jetzt von großem Interesse an dem Preis sprechen. Aus all diesen hervorragenden Aufsätzen aus dem Bereich der interdisziplinären Comicforschung ist ein Beitrag ganz besonders hervorgestochen: der Aufsatz “The ‘Affected Scholar’. Reading Raina Telgemeier’s Ghosts as a Disability Scholar and Cystic Fibrosis-Patient” von Dorothee Schneider, der ersten Preisträgerin des Martin Schüwer-Publikationspreises für herausragende Comicforschung!

Dorothee Schneider, die vor 14 Tagen geheiratet hat und jetzt Dorothee Marx heißt, ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Englischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In ihrem Aufsatz, der im November 2018 im Kieler e-Journal für Comicforschung CLOSURE erschienen ist, untersucht Dorothee Marx, mit welchen medienspezifischen Strategien der 2016 publizierte Comic „Ghosts“ die weitestgehend unsichtbare Mukoviszidose-Erkrankung der Protagonistin visualisiert. Dabei kombiniert sie gewinnbringend eine narratologische Analyse des Comics mit der Perspektive der Disability Studies, die es ihr ermöglicht, über bestehende Forschungsansätze hinaus zu gehen, indem sie die Rolle persönlicher Krankheitserfahrungen in der kulturwissenschaftlichen Forschung thematisiert, reflektiert und verhandelt.

In ihrem beeindruckenden Aufsatz bringt Dorothee Marx, die selbst an Mukoviszidose erkrankt ist, ihre eigenen Erfahrungen als Patientin in die wissenschaftliche Analyse des Comics ein und lotet dabei aus, inwieweit eine akademisch fundierte Analyse von autoethnographischer Erfahrung profitieren kann. Damit macht die Autorin nicht nur den Ansatz der Disability Studies für die interdisziplinäre Comicforschung anschlussfähig. Mit ihrem hervorragenden Beitrag und der genauso fundierten wie detaillierten und sensiblen Lektüre des Comics bricht Dorothee Marx mit der Tabuisierung von ‚Behinderung’ in der Wissenschaft und gibt – wie sie selbst formuliert – Mukoviszidosekranken stellvertretend eine mögliche Stimme.

Wir gratulieren Dorothee Marx sehr herzlich zu diesem wunderbaren Beitrag und freuen uns, sie mit dem Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung auszeichnen zu dürfen!

Neben der Preisträgerin hat die Jury eine Shortlist von zwei weiteren Arbeiten benannt, die wir besonders lobend erwähnen wollen: Den Aufsatz „Opazität und Transparenz: Überlegungen zum poietischen Potenzial in Chris Wares Comics und Animationen“ von Nina Eckhoff-Heindl sowie den Beitrag „Visible Hand? Subjectivity and Its Stylstic Markers in Graphic Narratives” von Lukas Etter.

Nina Eckhoff-Heindl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln und MSCA-Fellow im Programm „a.r.t.e.s. EUmanities“ der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne. Ihr Beitrag ist 2018 in dem von Hans-Joachim Backe, Julia Eckel, Erwin Feyersinger,
Véronique Sina und Jan-Noël Thon herausgegebenen Sammelband Ästhetik des Gemachten. Interdisziplinäre Beiträge zur Animations- und Comicforschung bei De Gruyter erschienen. Eckhoff-Heindls innovativer Aufsatz verknüpft brillant Fragen und Phänomene der Comic- und Animationsforschung und stellt sie in eine kunstwissenschaftlich erweiterte (‚poietische‘) Perspektive. Der Autorin gelingt es überzeugend, die Arbeiten des US-amerikanischen Comickünstlers Chris Ware medienübergreifend zu analysieren und dabei den Aspekt der Materialität in den Blick zu nehmen.

Lukas Etter ist Postdoc und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Anglistik der Universität Siegen. Sein Beitrag ist 2017 in dem von Maike Sarah Reinerth und Jan-Noël Thon herausgegebenen Band Subjectivity across Media: Interdisciplinary and Transmedial Perspectives im Routledge Verlag veröffentlicht worden. Der Aufsatz fokussiert die suggerierte Subjektivität von Comickünstler_innen und verfolgt damit nicht nur ein wichtiges Desiderat der noch jungen Comicforschung, sondern verdeutlicht damit auch die vielfältigen interdisziplinären Anschlussmöglichkeiten, die sich für die Comicforschung in der Auseinandersetzung mit Fragen von Stil und Autor_innenschaft ergeben. Mit Theorien und Methoden der (hier: amerikanistischen) Literatur- und Kulturwissenschaft identifiziert Etter an der suggerierten Subjektivität der Autor_innen zwei einander entgegen laufende Tendenzen: einerseits die explizite Unmittelbarkeit und Materialität der Linie auf dem Blatt Papier, andererseits die zielvolle Planung und Anordnung des Seitenganzen. Seine Überlegungen schließen dabei nicht nur an den Namensgeber des Preises, Martin Schüwer und seine Arbeiten, an, sondern entwickelt diese auch in beeindruckender Weise weiter.

Wir gratulieren Nina Ekchoff-Heindl und Lukas Etter ganz herzlich zu ihren beiden hervorragenden Beiträgen zur interdisziplinären Comicforschung! Die Preisverleihung wird im Rahmen der 14. Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor), am 9. November 2019 um 18:00 Uhr in Schwarzenbach an der Saale stattfinden. Im Anschluss an die Preisverleihung wird Dorothee Marx einen Preisvortrag mit dem Titel „Approaching Ghosts – Creating affected scholarship“ halten. -> Weiter zum Tagungsprogramm

Die Jury des Martin-Schüwer-Preises 2019:
Stephan Packard
Véronique Sina
Lukas R.A. Wilde

Sommerpause und Initiative für mehr Diversität in der Comicforschung

Die Redaktion der Gesellschaft für Comicforschung geht in die Sommerpause. Daher wird es bis zum 30. September 2019 keine wöchentlichen Updates geben. Hinweise bezüglich neuer Ausstellungen und aktuelle Calls for Papers lassen sich aber weiterhin auf der Website finden.

Bevor wir uns verabschieden, möchten wir noch auf eine neue Arbeitsgruppe der ComFor hinweisen, die auf Initiative von ComFor-Vorstandsmitglied Véronique Sina kürzlich ins Leben gerufen wurde: die AG Diversity.

Das Ziel der AG Diversity ist, sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Vereins zur gendergerechten Sichtbarkeit, Förderung und Vernetzung non-hegemonialer, queer-feministischer Comicforschung und -forscher_innen beizutragen. Die Initiative versteht sich als eine Reaktion auf einen in der Comicforschung vorliegenden Mangel an Diversität der sich sowohl in Forschungsansätzen und Text-Kanon als auch in der Gruppe der Forschenden und deren öffentlicher Repräsentation und Vernetzung widerspiegelt. Um diesen exkludierenden Repräsentationsverhältnissen entgegenzuwirken, sucht die AG Diversity eine inklusivere Forschungs- und Diskussionskultur aufzubauen und neue Impulse in der Forschung zu verankern.

Die letzte Jahrestagung der ComFor zu Themen der intersektionalen Gender- und Diversity Studies hat die große Notwendigkeit und das starke Interesse an queer-feministischen Fragestellungen und Perspektivierungen innerhalb der Comicforschung gezeigt. Sie hat dabei aber auch zugleich auf das vorhandene Desiderat und die Leerstellen hingewiesen, die es im Rahmen einer kritisch-reflexiven und interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Comic zu erforschen und bearbeiten gilt.

Mit der Gründung der AG Diversity geht die ComFor einen wichtigen Schritt um diese Lücke zu schließen sowie ein klares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen.

Aktuell befindet sich die AG noch weitestgehend in der Planungsphase. Im Rahmen der diesjährigen ComFor Jahrestagung in Schwarzenbach an der Saale ist jedoch am 10.11.2019 ein erstes konstituierendes Treffen geplant, bei welchem die genaue Form der Arbeit der AG festgelegt und aktiv angegangen werden soll.

Nähere Informationen und Kontakt zur AG gibt es per Email an: AGDiversity@comicgesellschaft.de

Jetzt wünschen wir all unseren Leser_innen allerdings erstmal einen schönen Sommer und freuen uns darauf, ab Herbst wieder mit regelmäßigen Meldungen zur Comicforschung aufzuwarten.

Herzlich,

Robin-Martin Aust, Katharina Serles und Natalie Veith

für die ComFor Web-Redaktion

GfM-Tagung „Medien-Materialitäten“ in Köln

Termin:
25.09.2019 - 28.09.2019

Von 25. bis 28. 9. 2019 findet wieder die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft statt. Dieses Jahr lautet das Thema „Medien-Materialitäten“ und zeichnet das Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln organisatorisch verantwortlich. Einige unserer ComFor-Mitglieder sind ebenfalls involviert. Die Anmeldung ist bis zum 15. 09. über die Tagungswebsite möglich, auf der auch das Detail-Programm zu finden ist: https://gfm2019.de

Aus Sicht der Comicforschung sind folgende Events hervorzuheben:

Panel S4.02: „Comics und die Materialitäten von Mediengrenzen“
Donnerstag, 26.9.2019 | 15.30 – 17.30h
Ort: Seminarraum S 93, Philosophikum
Chair: Lukas R. A. Wilde
Vortragende:  Felix Brinker, Nina Heindl, Diego Alegría, Markus Engelns
Abstracts online

Diskussionsrunde S8.09: „Digitalzeichnen: Medialität und Materialität einer digitalen Praxis
Samstag, 28.9.2019 | 13.00 – 15.00h
Ort: Seminarraum S 73, Philosophikum
Chair: Tillmann Courth
Vortragende: Sascha Dörp, Millus und Niloo (Künstlerpaar), Lukas R. A. Wilde
Abstract online

Auch die AG Comicforschung trifft sich zum Austausch:
Mittwoch, 25.9.2019 | 15.30 – 16.30h
Ort: Seminarraum S 93, Philosophikum

Veranstaltungsankündigung:

„Im Zentrum der Jahrestagung steht die Frage nach dem Zusammenspiel von Medien und Materialitäten. In einem Zeitalter, das maßgeblich von kultureller, technischer und ökonomischer Konvergenz geprägt ist, rücken neben transmedialen auch transmaterielle Adaptionspraktiken in den Blick. Bedeutung wird nicht einfach übertragen, sondern obliegt neben den Anpassungen an ein bestimmtes Trägermaterial oftmals weiteren komplexen Aushandlungsprozessen. Aspekte der Sinnlichkeit und Wahrnehmung spielen dabei eine ebenso zentrale Rolle wie ihre technische Bedingt- und materielle Verfasstheit, welche nicht selten zwischen Persistenz auf der Ebene des Materials und Flüchtigkeit auf der Ebene der Performanz changiert.

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Tagung „Die internationale und intermediale Thomas Bernhard-Rezeption“ in Düsseldorf

Organisiert von den ComFor-Mitgliedern Florian Trabert und Robin-M. Aust findet vom 25.09 bis 27.09.2019 eine Tagung zur Thomas Bernhard-Rezeption statt. Die Tagung im Düsseldorfer Goethe-Museum versammelt nicht nur Beiträge zum literarischen Weiterwirken des Österreichischen Autors auf dem Tagungsprogramm. So finden sich neben anderen intermedialen Verarbeitungen von Bernhards Leben und Werk auch zwei Vorträge zu Comics: Monika Schmitz-Emans trägt zu Nicolas Mahlers Bernhard-Comics vor; ComFor-Mitglied Elisabeth Klar und Lukas Kummer berichten über Kummers Graphic Novel-Adaptionen von Bernhards autobiographischen Bänden ‚Die Ursache‘ und ‚Der Keller‘.

Veranstaltungstext:

2019 wird sich der Tod von Thomas Bernhard zum dreißigsten Mal jähren. Dieses Gedenkjahr soll den Anlass bieten, die künstlerische Nachwirkung von Bernhards Leben und Werk umfassend zu untersuchen. Diese ist bereits zu Bernhards Lebzeiten, erst recht aber in den drei Jahrzehnten seit seinem Tod, zu einem gleichermaßen internationalen wie intermedialen Phänomen geworden. In seinem Roman Korrektur (1975) lässt Bernhard die Figur Roithammer klagen: »unsere Idee wird aufgegriffen und schamlos ausgenützt, das beobachten wir immer wieder, wie eine Idee aufgegriffen und schamlos ausgenützt wird dann von Hunderten von Nachmachern« (Bernhard, Thomas: Korrektur, Frankfurt a.M. 1988, S.212). Bezogen auf die Rezeption des österreichischen Autors scheint diese Tirade nicht einmal eine Bernhard-typische Übertreibung darzustellen, wenngleich sie das produktive Moment der vielfältigen Rezeptionsphänomene unterschlägt. […] Der ›Kontinent Bernhard‹, den ein 1995 von Wolfram Bayer herausgegebener Sammelband vermessen hatte,  ist in den letzten Jahrzehnten zu einem Bernhard-Universum expandiert, dessen genauere Kartierung noch weitgehend ein Forschungsdesiderat darstellt (Vgl. Wolfram Bayer: Kontinent Bernhard. Zur Thomas Bernhard-Rezeption in Europa, Wien u.a. 1995). […] Auf dem Tagungsprogramm vertreten sind Beiträge zu u.a. Bernhards Person und seinem Werk in der Literatur, aber auch in anderen Künsten und Medien wie dem Theater, dem Hörspiel, der Musik, dem Film, der bildenden Kunst und dem Comic.

Weitere Informationen finden sich auf der Veranstaltungsseite.