Die ComFor-Redaktion meldet sich aus der Sommerpause zurück mit dem Hinweis auf die Ausstellung „Die 7 1/2 Leben des Walter Moers – Vom Kleinen Arschloch über Käpt’n Blaubär bis Zamonien“, die vom 25. September 2011 bis 8. Januar 2012 in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zu sehen ist. Zwar scheiden sich am Humor der Comics von Walter Moers die Geister, doch sind sie immer wieder Gegenstand comicologischer Betrachtungen. So greift Bernd Dolle-Weinkauff in seinem Aufsatz „Von zierlichen Zigeunerinnen und Roma-Rambos. Beobachtungen zum Zigeunerbild im zeitgenössischen Comic“ auf einen Walter Moers-Comic zurück (Awosusi, Anita (Hrsg.): Zigeunerbilder in der Kinder- und Jugendliteratur, Heidelberg: Verlag Das Wunderhorn, 2000). Und Chiara Cerri bindet in ihrem Unterrichtsentwurf „Comics gegen Rechtsextremismus und Rassismus im DaF-Unterricht. Konzeptionelle Überlegungen“ dessen Band „Adolf. Äch bin wieder da!!“ ein (Palandt, Ralf (Hrsg.): Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics, Berlin: Archiv der Jugendkulturen, 2011).
Nähere Informationen zur Ausstellung bietet die Homepage der Ludwig Galerie. Dort kann auch eine Pressemappe mit Texten und Bildern heruntergeladen werden.
Auszug aus dem Ausstellungstext: „Neben diesen Arbeiten fürs Fernsehen wurde Moers durch seine Comics, insbesondere Das kleine Arschloch, bekannt. Als ‚die Figur der 90er Jahre‘ bezeichnet, traf der Jugendliche mit den schlechten Manieren genau den Zeitgeist. Moers stellte ihm später den alten Sack zur Seite, der in seinem Rollstuhl vor allem das Sterben thematisierte. Ein reduzierter Zeichenstil mit riesigen Nasen ist hier Moers Markenzeichen. Zwei Filmdrehbücher wurden von ihm zu diesen Figuren geschrieben, wobei er für den ersten Arschloch-Film die ‚Goldene Leinwand’ verliehen bekam. Ende der 1990er Jahre wendet er sich vom Comic ab, nur Adolf – Der Bonker wird danach noch, von einem Musikvideo begleitet, gezeichnet. Erstmals widmet sich nun eine Ausstellung dem Werk des 1957 in Mönchengladbach geborenen Zeichners und Autors Walter Moers in all seinen Fassetten.“
Das Begleitprogramm stellt Walter Moers als Buchautor in den Mittelpunkt. Es bietet aber auch Comic-Veranstaltungen an (z.B. den Workshop „Comic & Fantasy“ mit dem Karikaturisten Torsten Kropp) bis hin zu einem Comic-Wettbewerb „ Comicpreis der Ludwiggalerie und der Stadtsparkasse Oberhausen: Der, Die, Das Kleine …“.
(Ralf Palandt)