Das Verbundsprojekt Visual History, geleitet vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam), hat mit seinem Online-Nachschlagewerk für die historische Bildforschung eine umfassende Kommunikations- und Informationsplattform zur Verfügung gestellt. Ziel ist die Vernetzung und Förderung von Debatten über methodische und theoretische Zugänge all derjenigen Fachbereiche, die traditionell mit visuellen Quellen arbeiten – etwa Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft.
Christine Gundermann, Junior-Professorin für Public History am historischen Institut der Universität Köln, veröffentlichte nun auch einen ausführlichen Artikel über „Comics als historische Quelle“. Zuvor publizierte sie bereits „Jenseits von Asterix. Comics im Geschichtsunterricht“ (Wochenschau-Verlag 2007), sowie zahlreiche Aufsätze zum Zusammenhang von Comics und Geschichtsbewusstsein.
Der Beitrag verspricht nun auch einen leicht einsehbaren Überblick zum Forschungsstand, wie mit Comics als historischen Quellen umgegangen werden kann, wie es um das Problem des Quellenzugriffs bestellt ist, sowie welche besonderen (Sub)Genres nach einer eingehenderen wissenschaftliche Beschäftigung verlangen. Er plädiert für eine gesteigerte Medienkompetenz, um die hybriden Formen analoger und digitaler Comics in den analytische Blick nehmen zu können.
Visual History. Institutionen und Medien des Bildgedächtnisses ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam), des Herder-Instituts in Marburg, des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und des Deutschen Museums in München. Das Projekt leiten am ZZF Potsdam Dr. Annette Vowinckel und Dr. Jürgen Danyel.