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„GIRL MEETS MANGA“-Ausstellung im MAK Wien

Am 1. April eröffnet im MAK Wien die Ausstellung GIRL MEETS MANGA. Eine Manga-Biografie aus Tokio (1985–1992). Die Ausstellung ist vom 2. April bis 17. August 2025 im MAK Kunstblättersaal zu sehen und widmet sich der besonderen Rolle von Manga in der weiblichen Identitätsfindung.

Ankündigungstext:

„Mit der Ausstellung GIRL MEETS MANGA spürt das MAK der speziellen Rolle von Mangas für die weibliche Identitätsfindung nach. 2.4.2025—17.8.2025, MAK Kunstblättersaal

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind Mangas – japanische Comics – zu einem bedeutenden Phänomen der zeitgenössischen Kultur Japans avanciert und gewinnen weltweit an Bedeutung. Mio Wakita-Elis, Kustodin der MAK Sammlung Asien, lässt ihre persönliche Biografie und Perspektive in die Ausstellung einfließen und gibt Einblick in ihr von Mangas mitgeprägtes Aufwachsen als Teenagermädchen im Großraum Tokio in den 1980er und frühen 1990er Jahren. Als integraler Bestandteil ihres Alltags trugen Mangas zur Persönlichkeitsbildung bei und ermöglichten die Reflexion gesellschaftlicher Themen wie Feminismus, Konsum und Globalisierung. Eine breite Auswahl von Mangas und zusätzlich Bilder, Musik sowie Alltagsobjekte illustrieren die faszinierende Verwobenheit japanischer Comics mit gesellschaftlichen Themen und realen Anliegen ihrer Leser*innen. Einen Bogen zum Jahr 2025 schlägt der Epilog mit kurzen Geschichten von Wienerinnen, die uns erzählen, wie Mangas ihre Biografien in der globalisierten Welt von heute beeinflussen.

KURATORIN:
Mio Wakita-Elis, Kustodin MAK Sammlung Asien“

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„Comparative Aspects in Comics Studies“ – Neuer ComFor-Tagungsband erschienen!

Comparative Aspects in Comics Studies:
Translation, Localisation, Imitation, and Adaptation

Juliane Blank, Stephan Packard und Christian A. Bachmann (Hg.)
Christian A. Bachmann Verlag
März 2025
286 Seiten
36,00 EUR
ISBN 978-3-96234-087-2

Soeben ist ein weiterer neuer Tagungsband im Christian A. Bachmann-Verlag erschienen, auf den sich die Gesellschaft für Comicforschung lange gefreut hat. Er geht auf die 14. ComFor-Jahrestagung in Schwarzenbach an der Saale zurück und versammelt nicht weniger als 12 Aufsätze.

Ankündigungstext:
„This volume reflects upon comparative aspects within the study of comics. It explores phenomena that cross boundaries between cultures, languages, economies, and media formats, paying special attention to translations, localisations, imitations, and adaptations that transport some aspects of one given material into a new shape or matter. Topics range from the direct translation of a given comic for a different audience through considerations of claims to translatability and untranslatability to naturalizing or alienating effects of translation, and on to emendations in cases of censorship or broader forms of media control, editorial interventions, revisions by original or new artists, as well as parodies and piracies. The interplay of aemulatio and imitatio, of purely imitative and rival imitation, gives way to the large field of media translation.“

Beiträge:

Christian A. BACHMANN, Juliane BLANK und Stephan PACKARD
Comparative Aspects of Comics Studies: Introduction

Lynn L. WOLFF
Self-Translation in Nora Krug’s Transcultural Graphic Memoir Belonging/Heimat

Yun-Jou CHEN
Popalania, the Perfect Country: Revisiting Bo Yang’s Taiwan Translation of Popeye Comic Strips (1967–1968)

Alexandra HENTSCHEL und Gerhard SEVERIN
Localizing Duckburg: How Translator Erika Fuchs Moved Duckburg to Post-War Germany

Romain BECKER
Possibilities and Strategies of Scanlations: How Fan-made Translations of Manga Contrast with Official Ones (and Inspire Them)

Nathalie MÄLZER
Comic Adaptations as Intersemiotic Translation: Asterix – Der Seher (1975)

Olga KOPYLOVA
Transformations of Style in Manga-To-Anime Adaptations: A Formal Analysis

Elisabeth KRIEBER
Queer Autographics on Broadway

Markus OPPOLZER
Van Gogh’s Pictorial After/life: A Look at Biopic as a Transmedial Genre

Dietrich GRÜNEWALD
The Art of Adaptation: Oscar Wilde’s The Picture of Dorian Gray

Marina RAUCHENBACHER
Who (and Where) is *Alice*? Anke Feuchtenberger’s Feminist-Disruptive Identity Criticism

Keren ZDAFEE
Egyptianizing Mickey and Minnie?

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Roland Faelske-Preisträger*innen 2024

Die Preisträgerinnen des Roland Faelske-Preis für Comic und Animationsfilm 2024 stehen fest: Besonders freuen wir uns, unser ComFor-Mitglied und Redaktions-Koordinatorin Natalie Veith (Universität Stuttgart) zu gratulieren, die mit Neo-Victorian Comic Books and the Politics of Representation den Preis in der Kategorie „Beste Dissertation“ erhalten hat. Auch Lena Winkel (HAW Hamburg) gratulieren wir herzlich zum Preis in der Kategorie „Beste Abschlussarbeit“ mit dem Titel Tiere Richtig Zeichnen. Die Preisverleihung wird vsl. am 10. Oktober 2025 auf der 20. ComFor-Jahrestagung in Hamburg stattfinden.

Der Roland Faelske-Preis wird von der Arbeitsstelle für Graphische Literatur (ArGL) der Universität Hamburg zweijährlich ausgelobt. Weitere Informationen und eine Übersicht vergangener Preisträger*innen gibt es hier.

Neue Ringvorlesungsreihe „Produktionskontexte“.

Termin:
07.04.2025 18:30-20:00 Uhr - 14.07.2025

Auch in diesem Sommersemester veranstaltet das Netzwerk „Comicforschung am Rhein“ wieder eine montägliche Online-Ringvorlesung (18:30-20:00 Uhr vom 7. April bis zum 14. Juli 2025) mit Sprecher*innen aus Wissenschaft und Praxis, diesmal zum spannenden Thema „Produktionskontexte“.  Anmeldung unter: comicforschung-rhein (ät) uni-koeln.de, ein Link zur Veranstaltung wird per Mail zugeschickt.

Ankündigungstext:

„Die gemeinsam von den Universitäten Bonn, Düsseldorf und Köln und dem Netzwerk Comicforschung am Rhein getragene interdisziplinäre Ringvorlesung zur Comicforschung beschäftigt sich in diesem Sommer mit der Frage, wie Comics durch die zahlreichen Kontexte der Produktion – von Druckmaschinen und -verfahren, über Marktmechanismen, Marketing und Franchising bis hin zu konkreten Zeichen- und Herstellungsprozessen – geprägt werden.

Ein Beispiel: Batman-Fans und Forscher*innen diskutieren seit Jahrzehnten hitzig darüber, wie es zu dem prägnanten Chevron der schwarzen Fledermaus auf gelbem Hintergrund gekommen ist. Schließlich sei das in der Nacht viel zu auffällig. Einige sagen, das Symbol diene genau so dazu, die Schüsse der Feinde auf den starken Brustpanzer zu lenken. Wieder andere argumentieren, das Symbol sei so an den gelben Bat-Scheinwerfer angeglichen worden. Die Wahrheit dürfte laut Banhold viel simpler sein: Eine Fledermaus in einem gelben Kreis ließ sich als Marke und Copyright einfach sehr viel leichter und eindeutiger schützen. Heute kann es so für eine Milliardenindustrie auf Tassen, T-Shirts und Poster gedruckt werden.

Doch nicht nur solche Marketing-Entscheidungen prägen die letztliche Erscheinung von Comics: Die Drucktechnik von Benday Dots bestimmte maßgeblich den Comiclook der 50er Jahre und wurde durch Künstler*innen wie Roy Lichtenstein zur Pop Art erhöht. Die Entwicklung digitaler Comics liefert neue Möglichkeiten der „Seitengestaltung“ und auch die Materialwahl und individuelle Herstellungssituation der Zeichner*innen trägt massiv zu dem bei, was wir an ästhetischen Eindrücken schließlich aus dem Regal ziehen. Webcomics, auf eigenen Websites oder mittlerweile auch auf Social Media, bieten zudem einen niedrigschwelligen Raum für Zeichner*innen, ihre Comics international zu verbreiten, ohne bei einem Verlag unter Vertrag zu stehen. Comics als popkulturelle Artefakte sind Produkte gemacht von Menschen, Maschinen, Verlagen und Industrien, und sind damit immer auch ein Zeugnis der Machtverhältnisse in den Medien und des Zeitgeists.

Die Ringvorlesung will sich methodisch diesen Zusammenhängen annähern. Neben theoretischen Grundlagen der Zusammenhänge von Produktion und Rezeption sollen verschiedene Aspekte von Produktionskontexten untersucht und in ihren Wirkmechanismen aufgeschlüsselt werden. Wie in jedem Sommersemester dürfen wir uns auch diesmal ganz besonders über Gespräche mit Künstler*innen, Verleger*innen und Praktiker*innen der Comiclandschaft freuen!“

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Symposium „The Speech Bubble, Between Text and Image“

The Speech Bubble, Between Text and Image
International one-day symposium
Friday, March 14th, 2025
 
Location: Room Jacques Glowinski, Collège de France, 11 place Marcelin-Berthelot, 75231 Paris cedex 05
Event held in person with a virtual attendance option (Zoom link provided upon request).
 
With the support of the Maison de la Culture du Japon à Paris and the East Asian Civilizations Research Centre (CRCAO)

Contact (information and Zoom link: marianne.simon-oikawa (ät) u-paris.fr)
 
Presentation
 
This one-day symposium aims at showing the full complexity of the speech bubble, an object that has been largely neglected by research until now, and that cannot be defined solely as ‘the curve surrounding the words spoken by comic strip characters’ (Trésor de la langue française). Based on the observation that the speech bubble often also contains images and even blank spaces, and that its forms and functions vary according to the objects, periods and geographical areas in which it is present, the papers presented during this symposium propose to analyse the complex relation between speech bubble, text and image in a number of visual sources objects drawn from Japanese corpora or indirectly linked to Japan.
This one-day symposium is the first event organized within the ‘Histoires de bulles’ programme (CRCAO, East Asian Civilizations Research Centre, 2025-2029), which aims to study the speech bubble and turn it into an object of knowledge, both in terms of its own characteristics and its visual and wider cultural ecosystem, in order to ultimately identify an “economy of the bubble”, or even sketch out a general theory of it.
 
 
 
Program
 
Morning session
 
Chair: Matthias Hayek (École Pratique des Hautes Études-PSL, to be confirmed)
 
09:30-09:45. Opening remarks. Marianne Simon-Oikawa (Paris Cité University)
 
09:45-10:30. Marianne Simon-Oikawa. Fukidashi, Building an Object Between Text and Image
In Japanese, the word fukidashi, which designates the speech bubble, does not refer to any specific form or content. It instead designates a breath exhaled out of an unidentified source. The variety of objects in which the speech bubble appears in Japan during the Edo period makes it necessary to draft a list of the types of objects in which it is concentrated, and to make a few initial hypotheses about it, which future research may support, develop or contradict. This presentation will focus on selected examples that challenge the definition of the bubble as a container for speech.
 
10:30-11:15. Estelle Bauer (Musée Guimet). When Pictures Start Talking. Dialogues and other Texts Written in Emaki (gachûshi 画中詞)
If speech bubbles are a way to make characters talk, some emaki achieve the same effect by writing dialogue directly next to them. We will look at a few examples to reflect on the role these gachûshi play in the production of the visual narrative: they provide details about the characters‘ actions and emotions; they introduce a sense of time into the picture.
 
11:15-12:00. Jaqueline Berndt (Stockholm University). Speech Balloons Beyond Speech: The ‘Return’ of Pictorial Contents?
Manga researchers have approached fukidashi mainly as speech balloons – “transdiegetic devices” that turned manga into “audiovisual comics” (Exner 2022) and visual modifiers of dialogue lines’ auditory properties (Manga no yomikata 1995). Attention has also been paid to speech balloons’ placement on manga pages and their role in visually guiding the reader’s gaze, while the analysis of their contents has considered hand-writing and type, font variations, and punctuation marks. Inspired by pictorial dream balloons from the late Edo period, my presentation focuses on non-linguistic contents: small pictures of characters’ heads inside the balloon, as well as pictorial runes such as sweatdrops and cross-popping veins attached to a balloon rather than the respective speaker. These devices internalize the external parts of Hosoma’s “speaker–listener–object” triangle (2023), ultimately foregrounding relationalities through a blurring of previously clear divides. In addition, pictorial balloon contents serve exaggeration (both humorous and affective) and instruction (efficiently providing information), as well as an economy of space. This sets them apart from Edo-period imagery, which nevertheless may help challenge simplistic assumptions of ‘speech’ balloons as providing an auditory experience.
 
Afternoon session
 
Chair: Thomas Lamarre (The University of Chicago)
 
14:00-14:45. Blanche Delaborde (Fukuoka University). The Spatial Paradox of Speech Bubbles in Manga
Speech bubbles in manga form a surprisingly complex narrative device. In particular, although the space delimited by the outline of the bubbles initially appears as a two-dimensional space analogous to that of the page, many examples contradict this idea. For instance, speech bubbles outlines are often porous, especially in the presence of handwritten secondary lines. In other cases, the bubbles carry iconic or conventional signs (keiyu) that suggest some depth. In addition, the anchoring of the balloons to the three-dimensional diegetic space presents many ambiguous cases, that blur between two-dimensional and three-dimensional spaces.
 
14:45-15:30. Ladan Niayesh. From Playscript to Mangascript: The Speech Bubbles in Manga Shakespeare’s The Tempest
As the spearhead of the ‘Self Made Hero’ company’s endeavour to break through a heavily Asianised global manga market, the British ‘Manga Shakespeare’ series paradoxically enlists that icon of European culture not hegemonically, but as a mediator gesturing East. Speech bubbles occupy a key position in this process of cultural negotiation in one of the early volumes in the series, The Tempest (2007), illustrated by a British mangaka but set in a post-industrial, environmentally damaged island beaten by Hokusai-style waves. The speech bubbles keep about forty percent of the original Shakespearean text, but adapt it to visually and culturally navigate between a theatrical script and the aesthetic alphabet of the manga. This involves for example playing on bubble contours to express emotions and speech volume in the opening tempest scene, sticking in that to the received conventions of Japanese manga. But the artist also instills less common and inventive features into the manga format, such as deleting the speech bubble altogether to blend thought and nature for monologues. Eventually tailored into strips of paper carrying identity, speech is what both the spirit Ariel and the magician Prospero dissolve into in the final pages of the volume, recalling a dilapidated folio of Shakespeare’s complete works scattered and lost to the winds, or alternatively and more optimistically Prospero’s magic book travelling east over the oceans for a fresh lease of life with a rejuvenated audience.

Neuerscheinung „NS-Geschichte im Comic“

NS-Geschichte im Comic
NS-Geschichte im Comic: Lebensgeschichten, Erinnerungsorte, Perspektivenwechsel
Angela Koch, Florian Schwanninger, Maria Keplinger, Simone Loistl (Hg.)
Bahoe Books
Januar 2025
360 Seiten
ISBN 978-3-96234-090-2

Ende November 2024 erschien ein (äußerst preisgünstiger) Sammelband zur Darstellung der NS-Zeit im Comic, in dem auch die ComFor-Mitglieder Ralf Palandt, Christine Gundermann und Kalina Kupczynska Beiträge beigesteuert haben.

Ankündigungstext:
„Anfang 1979 wurde in Deutschland und Österreich die Fernsehserie Holocaust ausgestrahlt und löste eine breite Diskussion über die NS-Vergangenheit aus. 10 Jahre später wurde die erste deutschsprachige Ausgabe von Art Spiegelmans Maus. Die Geschichte eines Überlebenden veröffentlicht. Auch wenn das Buch vorerst vom Feuilleton verurteilt und von der Öffentlichkeit mit Ressentiments und Unverständnis abgelehnt wurde, leitete es einen Wandel der Erinnerungskultur ein.

Seit mehr als 10 Jahren erscheinen zahlreiche Graphic Novels zum Nationalsozialismus und auch hierzulande wird zunehmend das Potenzial dieses Mediums für Schulen, Bildungsarbeit, Pädagogik, Universitäten und Gedenkstätten erkannt und welchen Beitrag Comics zur historischen und gesellschaftspolitischen Erinnerungsarbeit leisten können.

Anfang Mai 2023 wurde vom Co.Lab Erinnerungsarbeit • ästhetisch-politische Praktiken an der Kunstuniversität Linz und vom Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim die Tagung «NS-Geschichte im Rinnstein. Comics als Medium der Erinnerung» organisiert. Die Konferenzteilnehmer·innen haben für den vorliegenden Sammelband ihre Beiträge ausgearbeitet, die inhaltliche Breite greift ein Desiderat auf und liefert eine Grundlage für die weitere.“

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AUSLOBUNG DES MARTIN SCHÜWER-PUBLIKATIONSPREISES 2025

Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung 2025

Call for Nominations:

Förderpreis, ausgeschrieben von der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) sowie der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM)

Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) und die AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) loben für 2025 zum siebten Mal den Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung aus. Der Preis wird seit 2019 jährlich verliehen. Er fördert Wissenschaftler_innen, die, unabhängig von ihrem Lebensalter, noch keine unbefristete akademische Anstellung innehaben. Mit der Auszeichnung herausragender Veröffentlichungen aus dem Bereich der interdisziplinären Comicforschung soll der Publikationspreis zur nachhaltigen Sichtbarmachung, Förderung und Vermittlung comicbezogener Forschungsarbeit beitragen.

Der Preis ist nach dem 2013 viel zu früh verstorbenen Anglisten und Comicforscher Martin Schüwer benannt. Seine vor 17 Jahren erschienene Dissertation Wie Comics erzählen (2008) hat Neuland für die narratologische Comicforschung erschlossen und ist zu einem Standardwerk der deutschsprachigen Comicforschung geworden. Mit dieser und seinen weiteren Arbeiten zu Comics sowie zur Didaktik der englischsprachigen Literatur hat Martin Schüwer Maßstäbe für die Exzellenz, die Zugänglichkeit und die Reichweite gesetzt, die Publikationen in unseren Fächern erreichen können. Als Comicforscher wie als Mensch zeichnete er sich durch seine interessierte und offene Art im Umgang mit anderen aus. Gemeinsam, im Austausch und im Abgleich mit anderen wollte er sein Fach weiterbringen. Diesen Zielen widmen wir den Preis in seinem Namen.

Einreichung und Nominierungen:

Zur Nominierung angenommen werden bereits publizierte Beiträge von Artikel- oder Kapitellänge. Sie können als Artikel in Sammelbänden oder Zeitschriften, als Kapitel in längeren Monografien, aber auch als Essays und andere Textformen ähnlicher Länge erschienen sein. Die eingereichten bzw. nominierten Texte können von einem_einer oder mehreren Autor_innen verfasst worden sein. Alle Verfasser_innen dürfen zum Zeitpunkt der Nominierung noch keine unbefristete akademische Anstellung innehaben.

Beiträge, die für den Martin Schüwer-Preis 2025 nominiert werden, müssen zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 31. Dezember 2024 in deutscher oder englischer Sprache publiziert worden sein. Noch im Druck befindliche oder erst zur Publikation angenommene Texte können nicht berücksichtigt werden. Wiederholte Einreichungen sind nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen sind ganze Monografien und unveröffentlichte Qualifikationsschriften. Die Herausgeber_innenschaft von Sammelbänden oder Zeitschriftenausgaben ist nicht nominierungsfähig, wohl aber einzelne Beiträge in diesen Sammlungen.

Die Nominierung umfasst den nominierten Text und eine kurze Begründung (300–500 Wörter). Selbstnominierungen sind möglich und sehr erwünscht, die Jury möchte aber auch besonders zu Fremdnominierungen beeindruckender Texte aufrufen. Deadline für alle Einreichungen ist der 30. April 2025. Bitte senden Sie Ihre Nominierungen als ein vollständiges PDF an schuewer-preis@comicgesellschaft.de.

Preis und Preisvergabe:

Die offizielle Verkündung des_der Preisträger_in erfolgt im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (16.–19. September 2025, Universität Paderborn). Die Preisverleihung mit einem eingeladenen Vortrag des_der Preisträger_in findet im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung (08.–10. Oktober 2025, Universität Hamburg) statt. Der_die Preisträger_in erhält außerdem die auf 700 € dotierte Preissumme, zahlt ein Jahr lang keinen Mitgliedsbeitrag bei der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) und wird zum Ehrenmitglied der ComFor auf Lebenszeit.

Zur Ausschreibung als Pdf

„Der Comic und das Populäre“ – Neuer ComFor-Tagungsband erschienen!

Der Comic und das Populäre
Der Comic und das Populäre
Rolf Lohse und Joachim Trinkwitz (Hg.)
Christian A. Bachmann Verlag
Januar 2025
360 Seiten
39,90 EUR
ISBN 978-3-96234-090-2

Soeben ist ein neuer Tagungsband im Christian A. Bachmann-Verlag erschienen, auf den sich die Gesellschaft für Comicforschung lange gefreut hat. Er geht auf die 12. ComFor-Jahrestagung in Bonn zurück und versammelt nicht weniger als 14 Aufsätze.

Ankündigungstext:
»Der Comic und das Populäre« klingt für viele Menschen nach dem berühmten ›weißen Schimmel‹. Doch das Verhältnis der Kunstform zu der ihr quasi angeborenen Popularität hat sich im Lauf ihrer Geschichte als spannungsvoll erwiesen. Die Kritik kultureller Institutionen und tonangebender Kreise stieß sich immer wieder auch an der immensen Popularität des Comics. Zum Teil wird das Medium noch heute als minderwärtig betrachtet und ihm eine problematische Wirkungen unterstellt. Erst vor einigen Jahren wurde er als Graphic Novel gesellschaftsfähig, allerdings unter weitgehender Ausschluss seiner populären Anteile. Inwieweit prägt das spannungsgeladene Verhältnis des Comics zwischen high und low nach wie vor seinen Platz in Kultur und Gesellschaft? 14 Aufsätze belichten unterschiedliche Aspekte dieser grundlegenden Fragestellung.“

Beiträge:

Joachim Trinkwitz und Rolf Lohse:
Der Comic und das Populäre – einführende Überlegungen

Jörn Ahrens:
Der Comic ist das Populäre
Zur populärkulturellen Gestalt eines Mediums der Massenkultur

Ole Frahm:
Proletarität statt Popularität
Eine kleine Kritik der Rede über Comics

Mario Zehe:
Das Popula(e)re und das Signifikante
Der Comic als Antwort auf die Krise liberaler Erzählungen?

Joachim Trinkwitz:
»Auteur«-Serien im Comic
Prestigeprobleme eines populären Erzählverfahrens

Daniel Stein:
Batmans queere Popularität
Eine serienpolitische Dialektik

Véronique Sina:
»Comickeit is Jüdischkeit«
Populärkultur, Performativität und kulturelle jüdische Identität(en) in den Comics von Aline Kominsky-Crumb, Harvey Pekar und Art Spiegelman

Lukas R.A. Wilde:
Diesseits und jenseits der Diegese
Populäre, partizipatorische und transfiktionale Facetten der gezeichneten Figur

Dietrich Grünewald:
Grenzgang
Comics zitieren Kunstwerke

Rolf Lohse:
Museum und Magie
Das Populäre des Comics und die Kommunikationsstrategie des Louvre

Kirsten von Hagen:
Tintin und die Recherche
Von der Ligne Claire Hergés zu den synästhetischen Traumsequenzen bei Heuet

Markus Oppolzer:
Der Fluch der Graphic Novel
Ein kritischer Blick aus (sprach)didaktischer Sicht

Daniela Kaufmann:
»A Study in Black and White«
Die Signifikanz der Farben »Schwarz« und »Weiß« in Cartoons und Comics von George Herriman

Zita Hüsing:
Being and Nature
The Significance of the Southern Space of the Swamp in Alan Moore’s The Saga of the Swamp Thing

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*Die ComFor-Redaktion bedauert den Mangel an Diversität in dieser Publikation. Wir sind bestrebt, möglichst neutral über das Feld der Comicforschung in all seiner Breite zu informieren und redaktionelle Selektionsprozesse auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sind wir uns jedoch auch der problematischen Strukturen des Wissenschaftsbetriebs bewusst, die häufig dazu führen, dass insbesondere Comicforscherinnen sowie jene mit marginalisierten Identitäten weniger sichtbar sind. Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht oft nicht der Intention der Herausgeber_innen / Veranstalter_innen entspricht und möchten dies auch nicht unterstellen, wollen aber dennoch darauf aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen.

Ausstellung „Die Komische Kunst des Walter Moers“

Termin:
01.02.2025 - 15.02.2025

„Vom Käpt’n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien.
Comiczeichner, Illustrator und Schriftsteller – Walter Moers hat einen Kosmos der Komischen Kunst geschaffen, wie es ihn kaum ein zweites Mal gibt. Die Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt würdigt daher das Schaffen eines der innovativsten Ausnahmekünstler, der auch über die deutschen Grenzen hinaus regelmäßig Begeisterungsstürme auslöst, wenn ein neues Buch von ihm gedruckt wird.“

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Sammelband „SeitenArchitekturen“ als Band 4 der Comicstudien erschienen

SeitenArchitekturenSeitenArchitekturen:
Architektur und Raum im Comic

icon Düsseldorf (Hg.)
De Gruyter
Januar 2025
390 Seiten
eBook ISBN 9783111488318
gebunden 9783111358079

Soeben ist Band 4 von De Gruyters neuer Comicstudien-Reihe unter dem Titel „SeitenArchitekturen: Architektur und Raum im Comic“ veröffentlicht worden, erfreulicherweise auch direkt als Open Access. Herausgegeben vom icon Düsseldorf versammelt der Band zahlreiche Perspektiven auf die Schnittstellen von Raum, Architektur und Comic, darunter auch Beiträge der ComFor-Mitglieder Laura Glötter, Nina Eckhoff-Heindl, Susanna Schoch, Katharina Hülsmann, Rolf Lohse, Florian Trabert und Julian Auringer.

Ankündigungstext:
„Zwischen Comics und Architektur bestehen besondere Affinitäten. So folgt der Aufbau einer Comicseite architektonischen Prinzipien, welche die Rezeption maßgeblich steuern. Gleichzeitig spielt vor allem die urbane Architektur für die Geschichten vieler Comics eine entscheidende Rolle, und die Figuren bewegen sich in Räumen, die sinnstiftend und orientierend sind oder einen labyrinthischen Charakter aufweisen, der im Sinne der Dekonstruktion dezentrierend und damit desorientierend wirkt. Die in diesem Band versammelten Beiträge untersuchen die Architektur von und in Comics im Schnittpunkt diskursiver und medialer Praktiken. Die Grundlage hierfür bieten Theorien zu Raumkonzeptionen und Raumkonfigurationen, die seit dem spatial turn in verschiedensten Disziplinen Berücksichtigung finden: Räume werden nicht mehr als ausschließlich physisch-territoriale, sondern als relationale, symbolisch codierte und gesellschaftlich konstruierte Konzepte aufgefasst. Der Band zielt insgesamt darauf ab, ein bislang noch wenig beachtetes Arbeitsgebiet der Comicforschung interdisziplinär zu erschließen und die mediale und symbolische Bedeutung von Bauwerken und Räumen sowie die ihnen zugehörigen sozialen Praktiken zu untersuchen.“

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