Comicgesellschaft

18. ComFor-Jahrestagung 2023: „Was war, ist, wird Comicforschung – für uns…?“

Vom 11.-13. Dezember 2023 wird die 18. Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) in der Stiftung Akademie Waldschlösschen in 37130 Gleichen stattfinden. Organisiert wird die Veranstaltung von Christina Meyer, Vanessa Ossa und Lukas R.A. Wilde.

Zum zehnjährigen Bestehen der ComFor als eingetragendem Verein soll diese Phase einer kritischen Reflexion unterzogen werden: Wie hat sich die Comicforschung in den letzten zehn Jahren entwickelt, ausdifferenziert, gewandelt? Mit welchen wiederkehrenden, aber auch neuen Fragen und Forschungsperspektiven haben wir es seit 2014 zu tun? Welche disziplinären „toten Winkel“ und Desiderate gilt es in Zukunft, gemeinsam genauer auszuleuchten?  „Was war, ist, wird Comicforschung – für uns?“ adressiert ganz wörtlich unsere Institution ebenso wie die biographisch geprägten Perspektiven unserer beteiligten Mitglieder.

Einzelne Plätze zur Teilnahme an den Vorträgen und Paneldiskussionen sind noch verfügbar, Anfragen können formlos an vorstand@comicgesellschaft.de gerichtet werden.
Weiterlesen: Tagungsprogramm

Verkündung der Preisträger*innen des Martin Schüwer-Publikationspreises 2023

Wir freuen uns, die Preisträger*innen des fünften Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung 2023 verkünden zu dürfen!


In diesem Jahr wird der Beitrag Strategies of Ambiguity: Non-binary Figurations in German-language Comics von Anna Beckmann mit dem Martin Schüwer-Preis prämiert. Der Aufsatz ist Anfang 2021 im von Kristy Beers Fägersten, Anna Nordenstam, Leena Romu und Margareta Wallin Wictorin herausgegebenen Band Comic Art and Feminism in the Baltic Sea Region bei Routledge erschienen.

Stellvertretend für die ComFor und die AG Comicforschung gratuliert die diesjährige Jury Anna Beckmann sehr herzlich zu ihrem spannenden Beitrag und freut sich, diesen und sie mit dem Martin Schüwer-Publikationspreis für herausragende Comicforschung 2023 auszeichnen zu dürfen!

Neben dem Hauptpreis vergibt die Jury in diesem Jahr auch zwei lobende Erwähnungen. Diese gehen an Christian Alexius für seinen Aufsatz Comicforschung und Filmwissenschaft: Wechselwirkungen ausgelassene Pfade und mögliche Wege in eine gemeinsame Interdisziplinarität sowie an Johannes C.P. Schmid für seinen Aufsatz Cultural Genocide in Joe Sacco’s Paying the Land.

Der Beitrag von Christian Alexius ist 2022 in Ausgabe 39 (1) der Zeitschrift MEDIENwissenschaft: Rezensionen | Reviews erschienen und über media/rep frei verfügbar. Der Aufsatz von Johannes C.P. Schmid wurde in 2022 in der Zeitschrift Journal of Perpetrator Research, Ausgabe 4 (2), publiziert und dort ebenfalls abrufbar.

Die ausführlichen Laudatios zu allen prämierten Beiträgen werden wie immer im Rahmen feierlichen Preisverleihung auf der ComFor-Jahrestagung (11.-13. Dezember 2023) zu hören sein. Die Hauptpreisträgerin Anna Beckmann wird dort auch einen Festvortrag halten.

Die diesjährige Jury des Schüwer-Preises:

Barbara M. Eggert
Sylvia Kesper-Biermann

Marie Schröer
Janina Wildfeuer
Lukas R.A. Wilde

CLOSURE #9.5 / ComFor-Konferenz 2021 »Coherence in Comics. An Interdisciplinary Approach«* erschienen

CLOSURE #9.5Soeben ist die neueste Sonderausgabe #9.5 von Closure: Kieler e-Journal für Comicforschung unter der Gastherausgeber*innenschaft von Elisabeth Krieber (Salzburg), Markus Oppolzer (Salzburg) und Hartmut Stöckl (Salzburg) erschienen: »Coherence in Comics. An Interdisciplinary Approach«. Die Ausgabe stellt gleichzeitig die Dokumentation der 16. ComFor-Jahrestagung (Oktober 2021, Salzburg), „Kohärenz im Comic: Eine interdisziplinäre Annäherung an das Verbindende“, dar. Sie enthält Beiträge der ComFor-Mitglieder Elisabeth Krieber, Markus Oppolzer, Lukas R.A. Wilde, Barbara M. Eggert und Stephan Packard:

Elisabeth Krieber, Markus Oppolzer und Hartmut Stöckl:
Coherence in Comics. An Interdisciplinary Approach: Über diese Ausgabe

Lukas R.A. Wilde:
Essayistic Comics and Non-Narrative Coherence

Barbara M. Eggert:
Comics as Coherence Machines? Case Studies on the Spectrum of Functions that Comics perform in Museums

J. Scott Jordan und Victor Dandridge, Jr.:
Invincible: Multiscale Coherence in Comics

Mark Hibbett:
Image Quotation of Past Events to Enforce Storyworld Continuity in John Byrne’s Fantastic Four

Amadeo Gandolfo:
Do The Collapse: Final Crisis and the Impossible Coherence of the Superhero Crossover

Stephan Packard:
Inferential Revision in Comics Page Interpretation: A Hermeneutic Approach to Renegotiating Panel Comprehension

Weiter zu CLOSURE #9.5: »Coherence in Comics. An Interdisciplinary Approach«

 


*Die ComFor-Redaktion bedauert den Mangel an Diversität in dieser Publikation. Wir sind bestrebt, möglichst neutral über das Feld der Comicforschung in all seiner Breite zu informieren und redaktionelle Selektionsprozesse auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sind wir uns jedoch auch der problematischen Strukturen des Wissenschaftsbetriebs bewusst, die häufig dazu führen, dass insbesondere Comicforscherinnen sowie jene mit marginalisierten Identitäten weniger sichtbar sind. Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht oft nicht der Intention der Herausgeber_innen / Veranstalter_innen entspricht und möchten dies auch nicht unterstellen, wollen aber dennoch darauf aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen.

Tagung „Comics, the Children and Childishness“

Termin:
18.09.2023 - 19.09.2023

Vom 18. bis zum 19. September 2023 wird an der Ghent University die englischsprachige internationale Tagung „Comics, the Children and Childishness“ am KASK & Conservatorium in Präsenz stattfinden. Sie ist eine der abschließenden Ergebnisse des ERC-Projekts „Children in Comics: An Intercultural History (1865-)“ unter der Leitung von Prof. Maaheen Ahmed, Ghent University. Das Projekt zielt darauf ab, eine Kulturgeschichte europäischer Comics zu rekonstruieren, mit besonderem Fokus auf Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Spanien und Italien.

Organisiert wird die Tagung von Maaheen Ahmed und ComFor-Mitglied Giorgio Busi Rizzi (Ghent University). Die Veranstalter*innen beschreiben die Zielsetzung wie folgt: „The conference aims to further deepen the interests and achievements of the ERC project, with the goal of opening a crucial forum for dialogue between European and international researchers, focusing on a distinctly international corpus, covering comics not only from the dominant areas of Western Europe and North America, but also from Central, Eastern and Southeastern Europe, Asia and Latin America. In this way, the conference aims to inspire further research in this neglected but crucial aspect of comics studies.“

Das vollständige Tagungsprogramm findet sich hier. Unter den Beitragenden befinden sich neben Rizzi auch weitere ComFor-Mitglieder (Benoît Crucifix, Jaqueline Berndt, Eva Van der Wiele). Interessierte können sich hier registrieren. Fragen können an comics@ugent.be gerichtet werden.

Tagung „HistorioGRAPHICS: Framing the Past in Comics“

Vom 15. bis zum 17. Juni 2023 wird in München die englischsprachige internationale Tagung „HistorioGRAPHICS: Framing the Past in Comics“ stattfinden. Über drei Tage hinweg wird hier in insgesamt 21 Panels das Wechselspiel grafischen Erzählens mit der Darstellung und Auseinandersetzung mit Geschichte untersucht. Die spezifischen Themen reichen von indigener Geschichte über Holocaust-Darstellungen bis hin zu Postkolonialismus und Rechtsgeschichte. Abgerundet wird das Programm durch eine Keynote von Hillary L. Chute (Northeastern University) zum Thema „Comics at the End of the World“ (die auch live auf YouTube gestreamt wird) und ein Podiumsgespräch zwischen Barbara Yelin (Comic Künstlerin, München) und Prof Dr. Charlotte Schallié (University of Victoria) zum Thema “Witnessing – Remembering – Drawing: A Conversation about But I Live and Drawing Holocaust Memories”.

Organisiert wird die Tagung von PD Dr. Charlotte Lerg (Amerika-Institut, Ludwig-Maximilians-Universität München) und ComFor-Mitglied Dr. Johannes Schmid (Institut für Anglistik und Amerikanistik, Europa-Universität Flensburg), gefördert durch die DFG, mit freundlicher Unterstützung der Bayerischen Amerika-Akademie, der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) und der Stadt München.

Die Tagung findet im Amerikahaus in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum statt. Die Teilnahme ist kostenfrei; die Anmeldung erfolgt online.

Weitere Informationen und Details zum Programm auf der Veranstaltungswebsite.

 

 

 

Publikationshinweis: „Transmedia Character Studies“

Seit März ist die Monografie Transmedia Character Studies, gemeinsam verfasst von Tobias Kunz und ComFor-Vorstandsmitglied Lukas R.A. Wilde, bei Routledge erhältlich. Neben einer ausdifferenzierten methodologischen Betrachtung des Themas enthält der Band auch zahlreiche konkrete Beispiele, unter Anderem zu Comics, Manga und Animation:

Transmedia Character Studies provides a range of methodological tools and foundational vocabulary for the analysis of characters across and between various forms of multimodal, interactive, and even non-narrative or non-fictional media. This highly innovative work offers new perspectives on how to interrelate production discourses, media texts, and reception discourses, and how to select a suitable research corpus for the discussion of characters whose serial appearances stretch across years, decades, or even centuries. Each chapter starts from a different notion of how fictional characters can be considered, tracing character theories and models to approach character representations from perspectives developed in various disciplines and fields. This book will enable graduate students and scholars of transmedia studies, film, television, comics studies, video game studies, popular culture studies, fandom studies, narratology, and creative industries to conduct comprehensive, media-conscious analyses of characters across a variety of media.“

Weitere Informationen auf der Verlagsseite.

Online-Ringvorlesung: Aktuelle Fragen der Comicforschung

Termin:
03.04.2023 je montags, 18:30-20:00 Uhr - 03.07.2023

Auch in diesem Semester organisiert das Netzwerk Comicforschung am Rhein wieder eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu aktuellen Fragen der Comicforschung – diesmal unter dem Motto „Zeit“. Die Veranstaltung findet immer montags von 18:30 bis 20:00 Uhr via Zoom statt; unter den Vortragenden sind u.A. zahlreiche Mitglieder der ComFor vertreten. Die Anmeldung erfolgt per Email an comicforschung-rhein@uni-koeln.de.

Hier die Themen und Termine für das Sommersemester 2023

  • 03.04.2023
    ComFor-Mitglieder Nina Eckhoff-Heindl (Köln) und Stephan Packard (Köln): „Einführung: Comics & Zeit“
  • 17.04.2023
    ComFor-Mitglied Nicolas Gaspers (Köln): „‚There is no future. There is no past.‘ Zeitexperimente in Superheldencomics“
  • 08.05.2023
    ComFor-Mitglied Kirsten von Hagen (Gießen): „Zeit und Erinnerung: Stéphane Heuets Comic-Adaptation von Prousts Recherche“
  • 15.05.2023
    Werkstattgespräch mit dem Comicschaffenden Jens Harder: „Protagonist Zeit: Umgang mit zeitlichen Abläufen im sequentiellen Medium Comic“
  • 05.06.2023
    Marina Ortrud Hertrampf (Passau): „Das Anthropozän durchwandern: Étienne Davodeaus graphische Zeitreise in Droit du sol. Journal d’un vertige (2021)“
  • 12.06.2023
    Christian Tagsold (Düsseldorf): „Postcolonial Comics – Time & the Other im Comic“
  • 26.06.2023
    ComFor Mitglied Joachim Trinkwitz (Bonn): „Zeit(en) der Serie. Erzählzeit, erzählte Zeit und Lesezeit in der Comic-Großserie Hellboy“
  • 03.07.2023
    Werkstattgespräch mit der Comicschaffenden Barbara Yelin

Weitere Informationen auf der Veranstaltungswebsite.

Ende der Pause

Mit dem heutigen Post beenden wir unsere Frühjahrspause und sind ab sofort wieder mit wöchentlichen Meldungen und Call for Papers am Start. Wir hoffen, dass Sie ein paar erholsame Wochen und schöne Feiertage hatten und nun bereit sind, in ein neues Semester voller interessanter (Comic-)Forschungsimpulse und kreativer Ideen zu starten.

Einen guten Semesterstart wünscht
die ComFor Website-Redaktion

Frühjahrspause

Mit dem heutigen Post verabschiedet sich die Redaktion in eine kurze Frühjahrspause. In der Woche nach Ostern sind wir, passend zu Beginn des Sommersemesters, wieder mit regelmäßigen Meldungen und Call for Papers zurück.

Einen schönen Frühlingsanfang wünscht
die ComFor Website-Redaktion

Publikationshinweis – Nina Eckhoff-Heindl: Comics begreifen

Das neue Buch von ComFor Mitglied Nina Eckhoff-Heindl, Comics begreifen: Ästhetische Erfahrung durch visuell-taktiles Erzählen in Chris Wares Building Stories, ist nun im Reimer Verlag verfügbar.  Es handelt sich hierbei um die Publikation ihrer jüngst mit dem Roland Faelske-Preis ausgezeichneten Dissertationsschrift. In Comics begreifen stellt Eckhoff-Heindl die Frage nach dem Einfluss unserer Wahrnehmung  auf Comic-Erzählungen und entwickelt daraus ein Modell ästhetischer Erfahrung. Sie analysiert Chris Wares Building Stories (2012) auf unterschiedliche visuell-taktile Mechanismen hin und zeigt, welche Bedeutung die physische Handhabung eines Comics hat:

„Comics zeichnen sich dadurch aus, dass eine Erzählung über mehrere Bilder hinweg entwickelt wird. Ebenso charakteristisch ist auch ihre Handhabung. Denn für die Wahrnehmung eines Comics sind das Umblättern und die Haptik von Seiten, das Auf- und Zuschlagen von Doppelseiten, und das Scrollen oder Wischen auf digitalen Geräten von großer Bedeutung. Chris Wares vielteiliger Comic Building Stories, der u. a. mehrere Heftformate, ein gefaltetes Spielbrett, Leporellos und Faltblätter umfasst, dient Nina Eckhoff-Heindl als Ausgangspunkt ihrer Studie. Welche neuen Interpretationshorizonte ergeben sich durch den Fokus auf die ästhetische Erfahrung und das Begreifen eines Comics? Die Autorin veranschaulicht das Potenzial visuell-taktilen Erzählens und zeigt, welche Rolle Visualität, Materialität und Handhabung für eine Comicerzählung spielen.“

Weitere Informationen gibt es hier.