Publikationen

Die ComFor veranstaltet seit 2006 jährliche Wissenschaftstagungen zu wechselnden Themen und publiziert entsprechende Tagungsbände und Fachliteratur. Die folgenden Publikationen wurden von der ComFor herausgegeben oder gefördert:

Der Comic und das Populäre Der Comic und das Populäre Harte Fakten, große Aufgaben: Die Arbeitsrealität Comicschaffender im deutschsprachigen Raum
Was war, ist, wird Comicforschung – für uns? (Publikation zur 18. ComFor-Jahrestagung) re/traçar história/s: quadrinhos e resistência negra/geschichte/n über/zeichnen Die Königin Vontjanze: Kleiner Atlas zum Werk von Anke Feuchtenberger
COMFOR TAGUNGSBAND „COMICS AND AGENCY“ Zweite Tagungsband zur 10. ComFor Jahrestagung 2015 in Frankfurt: Studien zur Geschichte
des Comic

Desweiteren finden Sie in dieser Kategorie comicrelevante Publikationen unserer Mitglieder.

„Comparative Aspects in Comics Studies“ – Neuer ComFor-Tagungsband erschienen!

Comparative Aspects in Comics Studies:
Translation, Localisation, Imitation, and Adaptation

Juliane Blank, Stephan Packard und Christian A. Bachmann (Hg.)
Christian A. Bachmann Verlag
März 2025
286 Seiten
36,00 EUR
ISBN 978-3-96234-087-2

Soeben ist ein weiterer neuer Tagungsband im Christian A. Bachmann-Verlag erschienen, auf den sich die Gesellschaft für Comicforschung lange gefreut hat. Er geht auf die 14. ComFor-Jahrestagung in Schwarzenbach an der Saale zurück und versammelt nicht weniger als 12 Aufsätze.

Ankündigungstext:
„This volume reflects upon comparative aspects within the study of comics. It explores phenomena that cross boundaries between cultures, languages, economies, and media formats, paying special attention to translations, localisations, imitations, and adaptations that transport some aspects of one given material into a new shape or matter. Topics range from the direct translation of a given comic for a different audience through considerations of claims to translatability and untranslatability to naturalizing or alienating effects of translation, and on to emendations in cases of censorship or broader forms of media control, editorial interventions, revisions by original or new artists, as well as parodies and piracies. The interplay of aemulatio and imitatio, of purely imitative and rival imitation, gives way to the large field of media translation.“

Beiträge:

Christian A. BACHMANN, Juliane BLANK und Stephan PACKARD
Comparative Aspects of Comics Studies: Introduction

Lynn L. WOLFF
Self-Translation in Nora Krug’s Transcultural Graphic Memoir Belonging/Heimat

Yun-Jou CHEN
Popalania, the Perfect Country: Revisiting Bo Yang’s Taiwan Translation of Popeye Comic Strips (1967–1968)

Alexandra HENTSCHEL und Gerhard SEVERIN
Localizing Duckburg: How Translator Erika Fuchs Moved Duckburg to Post-War Germany

Romain BECKER
Possibilities and Strategies of Scanlations: How Fan-made Translations of Manga Contrast with Official Ones (and Inspire Them)

Nathalie MÄLZER
Comic Adaptations as Intersemiotic Translation: Asterix – Der Seher (1975)

Olga KOPYLOVA
Transformations of Style in Manga-To-Anime Adaptations: A Formal Analysis

Elisabeth KRIEBER
Queer Autographics on Broadway

Markus OPPOLZER
Van Gogh’s Pictorial After/life: A Look at Biopic as a Transmedial Genre

Dietrich GRÜNEWALD
The Art of Adaptation: Oscar Wilde’s The Picture of Dorian Gray

Marina RAUCHENBACHER
Who (and Where) is *Alice*? Anke Feuchtenberger’s Feminist-Disruptive Identity Criticism

Keren ZDAFEE
Egyptianizing Mickey and Minnie?

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„Der Comic und das Populäre“ – Neuer ComFor-Tagungsband erschienen!

Der Comic und das Populäre
Der Comic und das Populäre
Rolf Lohse und Joachim Trinkwitz (Hg.)
Christian A. Bachmann Verlag
Januar 2025
360 Seiten
39,90 EUR
ISBN 978-3-96234-090-2

Soeben ist ein neuer Tagungsband im Christian A. Bachmann-Verlag erschienen, auf den sich die Gesellschaft für Comicforschung lange gefreut hat. Er geht auf die 12. ComFor-Jahrestagung in Bonn zurück und versammelt nicht weniger als 14 Aufsätze.

Ankündigungstext:
»Der Comic und das Populäre« klingt für viele Menschen nach dem berühmten ›weißen Schimmel‹. Doch das Verhältnis der Kunstform zu der ihr quasi angeborenen Popularität hat sich im Lauf ihrer Geschichte als spannungsvoll erwiesen. Die Kritik kultureller Institutionen und tonangebender Kreise stieß sich immer wieder auch an der immensen Popularität des Comics. Zum Teil wird das Medium noch heute als minderwärtig betrachtet und ihm eine problematische Wirkungen unterstellt. Erst vor einigen Jahren wurde er als Graphic Novel gesellschaftsfähig, allerdings unter weitgehender Ausschluss seiner populären Anteile. Inwieweit prägt das spannungsgeladene Verhältnis des Comics zwischen high und low nach wie vor seinen Platz in Kultur und Gesellschaft? 14 Aufsätze belichten unterschiedliche Aspekte dieser grundlegenden Fragestellung.“

Beiträge:

Joachim Trinkwitz und Rolf Lohse:
Der Comic und das Populäre – einführende Überlegungen

Jörn Ahrens:
Der Comic ist das Populäre
Zur populärkulturellen Gestalt eines Mediums der Massenkultur

Ole Frahm:
Proletarität statt Popularität
Eine kleine Kritik der Rede über Comics

Mario Zehe:
Das Popula(e)re und das Signifikante
Der Comic als Antwort auf die Krise liberaler Erzählungen?

Joachim Trinkwitz:
»Auteur«-Serien im Comic
Prestigeprobleme eines populären Erzählverfahrens

Daniel Stein:
Batmans queere Popularität
Eine serienpolitische Dialektik

Véronique Sina:
»Comickeit is Jüdischkeit«
Populärkultur, Performativität und kulturelle jüdische Identität(en) in den Comics von Aline Kominsky-Crumb, Harvey Pekar und Art Spiegelman

Lukas R.A. Wilde:
Diesseits und jenseits der Diegese
Populäre, partizipatorische und transfiktionale Facetten der gezeichneten Figur

Dietrich Grünewald:
Grenzgang
Comics zitieren Kunstwerke

Rolf Lohse:
Museum und Magie
Das Populäre des Comics und die Kommunikationsstrategie des Louvre

Kirsten von Hagen:
Tintin und die Recherche
Von der Ligne Claire Hergés zu den synästhetischen Traumsequenzen bei Heuet

Markus Oppolzer:
Der Fluch der Graphic Novel
Ein kritischer Blick aus (sprach)didaktischer Sicht

Daniela Kaufmann:
»A Study in Black and White«
Die Signifikanz der Farben »Schwarz« und »Weiß« in Cartoons und Comics von George Herriman

Zita Hüsing:
Being and Nature
The Significance of the Southern Space of the Swamp in Alan Moore’s The Saga of the Swamp Thing

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*Die ComFor-Redaktion bedauert den Mangel an Diversität in dieser Publikation. Wir sind bestrebt, möglichst neutral über das Feld der Comicforschung in all seiner Breite zu informieren und redaktionelle Selektionsprozesse auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sind wir uns jedoch auch der problematischen Strukturen des Wissenschaftsbetriebs bewusst, die häufig dazu führen, dass insbesondere Comicforscherinnen sowie jene mit marginalisierten Identitäten weniger sichtbar sind. Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht oft nicht der Intention der Herausgeber_innen / Veranstalter_innen entspricht und möchten dies auch nicht unterstellen, wollen aber dennoch darauf aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen.

„International Public History“-Ausgabe zu „Teaching History Through Comic Books“ erschienen

International Public History: Teaching History Through Comic Books

Einleitung von Amie Wright und Christine Gundermann
De Gruyter
2024
ISSN: 2567-1111

Christine Gundermann und Amie Wright  haben diese neue Sonderausgabe zum Thema „Teaching History Through Comic Books“ mitverantwortet und zahlreiche Beiträge darin verfasst und betreut, die Comicforschung und Comiceinsatz möglichst interdisziplinär und breit vorzustellen versuchen. Einige Beiträge sind bereits open access, andere sollen noch freigeschaltet werden:

 

Introduction by Amie Wright and Christine Gundermann

“The Graphic Anne: Anne Frank Comics as Transnational Lieux de Mémoire” by Christine Gundermann

“Illustrating History: April 25th and Its Legacy in Portuguese Comics” by Alexandra Lourenco Dias

“Teaching History Through Comic Books: New Opportunities for Public and Visual History” by Amie Wright

Visualizing the ‘Godmothers’ of the First World War: About the perks of writing a hybrid theses in image and text” by Aliénor Gandanger

Roundtable Conversation – ‘Making the Invisible and Private Seen and Public: On the Potentials of Graphic Medicine for Public History’, a discussion by Matthew Noe, Ian Williams, Soha Bayoum and Eugenia Garcia Amor

Graphic Collections and Resources

  • Katharina Hülsmann: Yoshihiro Yonezawa Memorial Library of Manga and Subcultures
  • Barbara Margarethe Eggert: nextcomic Festival (Austria)
  • Felipe Gómez-Gutiérrez: Latin American Comics Archive (LACA) – Carnegie Mellon
  • Felix Giesa: Comic Archive at Goethe-University Frankfurt, Institute of Children’s and Young Adult Literature Research
  • Astrid Böger: The Center for the study of Graphic Literature @ University of Hamburg
  • Graphic Medicine Collection – Harvard Medical (Boston, USA)

 

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Neuerscheinung: „Faust-Comics“ von Linda-Rabea Heyden

Faust-Comics: Adaption und Arbeit am Klassiker

Linda-Rabea Heyden
Christian A. Bachmann Verlag
2024
470 Seiten
ISBN 978-3-96234-082-7

Vor einigen Monaten bereits ist im Christian A. Bachmann Verlag eine neue Publikation von Linda-Rabea Heyden erschienen, auf die wir hier noch einmal aufmerksam machen möchten:

„Goethes Faust ist eines der zentralen Werke der deutschen Literatur. Unter den vielen Adaptionen hat es auch mehrfach seinen Weg zum Comic gefunden. Doch weder die Faust-Forschung noch die Comicwissenschaft hat das Phänomen der Faust-Comics bis jetzt in einer Weise aufgearbeitet, die dem Drama-›Klassiker‹ mit seiner langen und intensiven Rezeptionsgeschichte und den spezifischen medialen Bedingungen einer Dramenadaption im Comic gerecht wird.

Die vorliegende Studie schließt diese Lücke. Sie führt ein Analysemodell ein, das die Faust-Comics und ihre Verfahren anhand der Dimensionen Inhalt, Medialität und Rezeption genau in den Blick zu nehmen vermag. Dazu werden fünf Faust-Comics vorgestellt und an ihnen demonstriert, welche Arbeit am ›Klassiker‹ sie leisten, ein Status, den sie in der Adaption erst herstellen und im eigenen Sinnzusammenhang modellieren. Der Status als ›Klassiker‹ zeigt sich so als wichtige Bezugsgröße, zu der sich Comic­adaptionen positionieren. Dabei unterlaufen sie die vermeintliche Spaltung von ›Hochliteratur‹ und ›trivialem‹ Comic.“

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Closure #10.5 erschienen

Titelbild von Closure, Ausgabe 10.5.Kürzlich ist Ausgabe #10.5 des Kieler eJournals CLOSURE unter der Gastherausgeber*innenschaft von Irmela Marei Krüger-Fürhoff und Nina Schmidt erschienen: »KörperZeitenBilder: Verkörperte Darstellungen ›anderen‹ Zeiterlebens im Comic«.  Die Ausgabe stellt gleichzeitig die Dokumentation eines internationalen Workshops dar, den die »PathoGraphics«-Forschungsgruppe der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der »AG Comicforschung« veranstaltete.  Aus der zweisprachigen Online-Veranstaltung im ersten Corona-Sommer ist nun ein deutsch- und englischsprachiges Themenheft geworden. Sie enthält Beiträge der ComFor-Mitglieder Marina Rauchenbacher und Natalie Veith:

Über die Ausgabe:

„Comics und Literatur sind auf je spezifische Weise ›Zeitkünste‹, die Handlungen entfalten, Erzählzeit und erzählte Zeit kontrastieren und zeitliche Abläufe narrativ – im Comic zusätzlich visuell-räumlich – darstellen können. Dabei sind sie keiner einfachen Chronologie unterworfen, sondern können Analepsen und Prolepsen einsetzen und Fragmentierungen, Überlagerungen und Gleichzeitigkeiten evozieren. Vor allem bei der Darstellung ›ungewöhnlicher‹, als ›anders‹ wahrgenommener Erfahrungen wie derjenigen von Krankheit oder Behinderung spielen Zeitwahrnehmungen, die von einer ›normalen‹ chronometrischen (oder chrononormativen) Zeit abweichen, eine zentrale Rolle: Angesichts tiefgreifender körperlicher oder psychischer Veränderungen sowie existentieller Bedrohungen kann Zeit sich subjektiv dehnen oder zusammenziehen, Vergangenes gewaltsam in die Gegenwart einbrechen oder die Endlichkeit des Lebens in den Blick geraten. Eine subjektiv erlebte Krankheits-Zeit, die mit Schmerzen oder Warten verbunden ist, erfordert ebenso spezifische Darstellungsweisen wie das Zeitempfinden, das mit chronischem Leiden, degenerativen Erkrankungen und Traumatisierungen einhergeht oder als crip time (Kafer 2013, 25–27) bezeichnet werden kann, also als veränderte – aus der Perspektive der clock time einer ableistischen Gesellschaft verlängerte – Zeit für die Bewältigung von Alltagsaktivitäten unter erschwerten Bedingungen.

Die Beiträge im Themenheft »KörperZeitenBilder: Verkörperte Darstellungen ›anderen‹ Zeiterlebens im Comic« untersuchen Comics unterschiedlicher Genres (Autobiographie, Reportage, (historische) Fiktion); drei der sieben Aufsätze berücksichtigen zudem vergleichend literarische Texte verschiedener Gattungen (Lyrik, Drama, Prosa). Obgleich das Spektrum der behandelten Phänomene groß ist und so unterschiedliche Erfahrungen wie das Leben mit psychischen Krankheiten, die Sterbebegleitung vertrauter Menschen und das Erleiden medizinischer Menschenversuche oder Folter umspannt, fragen alle Beiträge nach den ästhetischen und gesellschaftspolitischen Bedeutungen individueller ›KörperZeiten‹, die als ›ZeitenBilder‹ in Form graphischer und literarischer Narrationen eine breite Öffentlichkeit adressieren.“

→ Zur Website von CLOSURE.

Beiträge:

  • Nancy Pedri: „Manipulating Time across the Body: Subjectivity in Graphic Illness Narratives“
  • Nina Schmidt: „»So I took some photos.«: Time, Photography and the Materialization of Memory in Graphic Narratives of Bereavement“
  • Sucharita Sarkar: „Repairing Time out of Joint: Narratives of Caring for Mothers with Cancer“
  • Anne Rüggemeier: „Krankheit, Tod und Sterblichkeit: Die ›arthrologische‹ Gestaltung von Nacht-Zeiten in Drama, Lyrik und Comic am Beispiel von Sarah Kane, Philip Larkin und David Small“
  • Marina Rauchenbacher: „Zeit-Körper: Zeitkonzepte in Ulli Lusts und Marcel Beyers Flughunde
  • Sebastian Köthe: „Zeitlichkeiten von Folter und Zeugenschaft in Sarah Mirks dokumentarischer Comic-Anthologie Guantánamo Voices
  • Natalie Veith: „Diseased Bodies and Notions of Time in Ian Edginton and Davide Fabri’s Comic Book Series Victorian Undead

Neue ComFor-Publikation / Gewerkschaftsstudie: „Die Arbeitsrealität Comicschaffender im deutschsprachigen Raum“

Die Arbeitsrealität Comicschaffender im deutschsprachigen RaumHarte Fakten, große Aufgaben: Die Arbeitsrealität Comicschaffender im deutschsprachigen Raum

Herausgegeben von der Comic Gewerkschaft
& der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor)

Redaktion
Romain Becker, Nino Bulling & Sheree Domingo
Wissenschaftliche Herausgabe
Christina Meyer
&  Lukas R.A. Wilde

1. Auflage, Oktober 2024
100 Seiten
Open Access
ISBN 978-3-9826707-1-3
DOI 10.5281/zenodo.14008383

Wer macht eigentlich Comics im deutschsprachigen Raum? Können Comickünstler*innen von ihrer Arbeit leben? Was für Ansätze gibt es, um Arbeitsbedingungen zu verbessern und Zugang zu Ressourcen gerecht zu gestalten? Die vorliegende Studie zur sozioökonomischen Situation von Comickünstler*innen wurde von einer Arbeitsgruppe der Comic Gewerkschaft in Kooperation mit Jana Rutar, Dr. Romain Becker und Katharina Serles konzipiert und finanziell von der documenta fifteen unterstützt.

Die Studie ist die erste ihrer Art im deutschsprachigen Raum und umfasst demografische Faktoren, um eine intersektionale Analyse zu ermöglichen. Die Umfrage lief vom 1. September bis zum 31. Dezember 2022 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. An der Umfrage nahmen 810 Personen teil — damit ist sie repräsentativ für die Zielgruppe.

Die Auswertung erfolgte durch Dr. Romain Becker in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe der Comic Gewerkschaft und Unterstützung des Hauses der Selbstständigen. Die Ergebnisse wurden von Mitgliedern der Comic Gewerkschaft visualisiert und kommentiert. Die vorliegende Auswertung bildet noch nicht das ganze Volumen der Studie ab, da einige Bereiche noch nicht fertig abgedeckt werden konnten. Die Ergebnisse werden hier mit Unterstützung des Comic-Salon Erlangen erstmals präsentiert

Vollständige Publikation herunterladen (10MB)

„Was war, ist, wird Comicforschung – für uns?“ (Publikation zur 18. ComFor-Jahrestagung)

Christina Meyer, Vanessa Ossa & Lukas R.A. Wilde (Hg.):
Was war, ist, wird Comicforschung – für uns? 10 Jahre ComFor e.V. als eingetragener Verein

Gesellschaft für Comicforschung (ComFor),
1. Auflage, Oktober 2024
240 Seiten, 109 Abbildungen
Open Access
ISBN 978-3-9826707-0-6
DOI  10.17605/OSF.IO/PDWFH

 

 

Herausgegeben von Christina Meyer, Vanessa Ossa und Lukas R.A. Wilde, mit Beiträgen von Daniel Stein, Jaqueline Berndt, Stephan Packard, Andreas Veits, Myriam Macé, Daniela Kuschel, Arnold Bärtschi, Lukas R.A. Wilde, Martin Wambsganß, Dietrich Grünewald, Barbara M. Eggert, Ralf Palandt, Christine Vogt und Iris Haist.

Zum Tagungsprogramm der 18. ComFor-Jahrestagung (2023)

Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) wurde am 11. Februar 2005 in Koblenz gegründet. Zweck war und ist die Förderung und Vernetzung von interdisziplinärer Comicforschung im deutschsprachigen Raum, zu deutschsprachigen, aus den deutschsprachigen Ländern stammenden oder ins Deutsche übersetzen Werken sowie, genereller, Forschung und Lehre zum Comicmedium an deutschen, österreichischen und schweizer Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. Am 11. April 2014 wurde die ComFor in Frankfurt am Main als eingetragener Verein neu gegründet und blickt somit im Jahr 2024 auf eine zehnjährige Geschichte als e.V. zurück. Mit derzeit etwa 167 aktiven Mitgliedern, inkl. Förder- und Ehrenmitglieder aus verschiedenen Ländern (u.a. Italien, Österreich, Schweden, Norwegen, Niederlande, Belgien, USA) und unterschiedlichen Fächern wie z.B. Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Soziologie, Japanologie und vielen anderen ist die ComFor in diesen zehn Jahren seit der Neugründung zu einer der auch international größten und sichtbarsten Institutionen der interdisziplinären Comicforschung angewachsen. In diesen zehn Jahren hat sich das Feld zugleich stark ausdifferenziert, professionalisiert und gewandelt. Comicforschung nutzt dabei häufig die Stärken eines institutionell kaum verankerten und gerade deswegen rege interdisziplinären und internationalen Felds, um nicht nur die Vielfalt an spezifischen Perspektiven, sondern auch eine Kompetenz zu deren Vermittlung zu fokussieren – und zu reflektieren.

Zum zehnjährigen Bestehen unserer Institution soll diese Phase der interdisziplinären Comicforschung im deutschsprachigen Raum hier einer kritischen Reflexion unterzogen werden. Die vorbereitende 18. ComFor-Jahrestagung, die für die Mitglieder der Gesellschaft als eine Art ‚Think Tank‘ gedacht war, fand dazu vom 11.–13. Dezember 2023 in der Stiftung Akademie Waldschlösschen (bei Gleichen) statt. Diese Reflexion muss notwendig hochgradig selektiv bleiben und möchte daher jeden Anspruch auf Vollständigkeit oder Repräsentativität bewusst vermeiden. „Was war, ist, wird Comicforschung – für uns?“ meint daher keine Exklusion im Sinne eines sprachlich, geographisch oder gar national konstruierten ‚Wir‘, sondern ganz wörtlich: Die Mitglieder unserer Gesellschaft für Comicforschung, mit ihren persönlichen, oft interdisziplinär mäandernden Forschungsbiographien, Interessen und Schwerpunkten.

Der erste Teil unserer Sammelschrift, „Reflection Papers“, bietet Schlaglichter von Kolleg*innen, die bereits seit mehreren Jahrzehnten im Feld tätig sind und die um persönliche Reflexionen ihrer ‚Forschungsbiographie‘ – mit ganz individuell gewählten Schwerpunkten – gebeten wurden. Der Hauptteil, „Aktuelle Forschungsperspektiven“, bietet Einblicke in aktuelle Fragen, Themen und Anliegen, die insbesondere jüngere Mitglieder und early career scholars unserer Gesellschaft in ihren gegenwärtigen Forschungsprojekten antreiben. Die darauf folgende Sektion „Schwerpunkt Comic-Ausstellungen“ beleuchtet die oft vernachlässigte Frage der Ausstellungskommunikation und -praxis. Abgerundet wird unsere Sammelschrift durch 80 Seiten Dokumentation der republizierten ComFor-ComicsForum.org-Kolumnen 2014–2023, insgesamt 36 Texte von 9 Autor*innen, welche die vergangenen zehn Jahre Comicforschung in den deutschsprachigen Ländern noch einmal Revue passieren lassen und festhalten.

Vollversion in Druck-Qualität herunterladen (40 MB)

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„Comics | Histories“ als erster Band der gleichnamigen neuen Reihe in open access erschienen

Comics | HistoriesComics | Histories: Texts, Methods, Resources

Jessica Bauwens-Sugimoto, Felix Giesa, Christina Meyer (Hg.)
Rombach
September 2024
259 Seiten
eBook ISBN 978-3-98858-056-6 (Open Access)
Print ISBN 978-3-98858-055-9

Soeben ist der erste Band der neuen Comicforschungsreihe „Comics | Histories“ bei Rombach erschienen, der unter dem gleichen Covertitel von Jessica Bauwens-Sugimoto, Felix Giesa und Christina Meyer herausgegeben wurde. Die Publikation mit insgesamt 10 Beiträgen unter den Sektionen „Re-Reading Punch Magazine“, „(Re-)Productions“, „War [in] Comics“ und „Periodization, Canonization, Digitization“ ist kostenlos als Open Access-Download bestellbar.

Ankündigungstext:

„This edited study is the first book in a new series of publications which aims to revise the wide spectrum of what are now regarded as comics (including caricatures, cartoons, graphic novels, etc.), broadening the view of Comics Studies, not only retrospectively but also prospectively at a time when modern media identities are dissolving. While there are already significant numbers of publications that foreground representations of history in comics, our edited study (and the new series) seeks to highlight contributions to history by comics in particular. In addition to that, the book (and the series) aims to address comics from a transnational, yet culturally situated, perspective, without privileging national histories of the medium in the narrower sense, i.e., as confined to the North American, Franco-Belgian or Japanese publication markets. The contributions to this first book in the series not only address questions relating to practices of canonisation, periodisation and digitisation, but also provide historical perspectives on a variety of humorous magazines and newspapers and deal with issues relating to adapting and revising comics in different parts of the world and in different cultures. The contributors to this book include a number of international scholars working in different areas and disciplines, such as literary and cultural studies, me-dia studies, history, children’s and youth literature research, computational studies and digital humani-ties. The book is divided into four parts, entitled ‘Re-Reading Punch Magazines’, ‘(Re-)Productions’, ‘War [in] Comics’ and ‘Periodization, Canonization, Digitization’ respectively. The editors of the book hope that the collection of (ongoing) research projects will spark readers’ curiosity and ignite their ambition to ex-plore comics|histories in multifarious ways. The newly launched series is looking for future projects that will also focus on the historiography of Comics Studies, in other words, inter- and transdisciplinary research on comics as objects of analysis in themselves. Multidisciplinary assessments of the field and its practices in terms of research and publishing and author- and editorship promise new insights into processes of knowledge formation, as well as the power relations involved.“

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Sammelband „Comics & Intersektionalität“ als Band 3 der Comicstudien (De Gruyter) erschienen

Comics und IntersektionalitätComics & Intersektionalität

Anna Beckmann, Kalina Kupczyńska, Marie Schröer und Véronique Sina (Hg.)
De Gruyter
September 2024
337 Seiten
eBook ISBN 9783110799385
gebunden ISBN 9783110799293

Soeben ist Band 3 von De Gruyters neuer Comicstudien-Reihe unter dem Titel „Comics & Intersektionalität“ veröffentlicht worden, erfreulicherweise auch direkt als Open Access. Herausgeberinnen sind Anna Beckmann, Kalina Kupczyńska, Marie Schröer und Véronique Sina. Unter den Beiträger*innen sind auch viele weitere ComFor-Mitglieder wie Daniel Stein, Sylvia Kesper-Biermann, Ole Frahm, Marina Rauchenbacher, Katharina Serles, Dorothee Marx, Annemarie Klimke und Katharina Hülsmann.

Ankündigungstext:
„Intersektionalität ist eine disziplinenübergreifende analytische Perspektive, mit deren Hilfe sowohl die Konstitution und Verschränkung identitätslogischer Kategorien als auch multiple Formen der Diskriminierung und normativen Klassifizierung betrachtet werden. Intersektionalität steht in enger Beziehung zu den Gender-, Queer- oder auch Dis/Ability und Postcolonial Studies.

Die Auseinandersetzung mit der ‚sequenziellen Kunst’ aus intersektionaler Perspektive ist ein Desiderat der Comicforschung. Wie der Band zeigen soll, eignen sich Comics aufgrund ihrer medialen Beschaffenheit besonders gut, alternative Lebenswege aufzuzeigen und das ‚sichtbar‘ zu machen, was sich außerhalb des hegemonialen Diskurses befindet.

Mit dem Band soll das Potenzial eines intersektionalen Ansatzes für die Comicforschung herausgestellt werden. Dabei steht die Verzahnung verschiedener Differenzachsen wie Gender, Sexualität, Alter, Klasse, Nationalität, Dis/Ability und ‚Rasse‘, sowie die Analyse der mit diesem Wechselspiel einhergehenden hierarchischen Machtverhältnisse im Medium Comic, aber auch im Kontext seiner Produktion und Rezeption im Mittelpunkt der Auseinandersetzung.“

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Erschienen: Erzählen nach dem Menschen: Frauke Bergers posthumaner Comic Grün

Kürzlich ist im Wehrhahn Verlag die Monografie Erzählen nach dem Menschen: Frauke Bergers posthumaner Comic Grün von ComFor-Mitglied Marie Yvonne Müller erschienen. In diesem 112 Seiten umfassenden Band widmet sich die Autorin der deutschen Comiczeichnerin Frauke Berger und deren dystopischem Comic Grün, der in den späten 2010er Jahren erschien.

Bild zeigt das Buchcover.Erzählen nach dem Menschen: Frauke Bergers posthumaner Comic Grün

Marie Yvonne Müller
Wehrhahn Verlag
2023
Verlagsseite

„Die Menschheit befindet sich auf dem absteigenden Ast. In Frauke Bergers Comic Grün wird das besonders deutlich, denn Menschen gibt es dort nicht mehr. Auf einem Planeten, den der Abbau von Bodenschätzen zerstört hat, leben Spezies wie »Wandler«, »Nomaden« oder »Hybride« – und Pflanzen. Nicht passiv und dekorativ, wie Pflanzen traditionell häufig sind, sondern aktiv und brutal erobert eine »grüne Seuche« den Planeten zurück und vernichtet dabei alles, was sich ihr in den Weg stellt. In Grün zerstören Pflanzen nicht nur, sie sprechen und handeln auch, ja sie erzählen sogar. Vor dem Hintergrund aktueller Kulturtheorien analysiert dieses Buch die bilderzählerischen Mittel von Grün und begibt sich auf die Suche nach dem, was Bergers grafischen Text zu einem posthumanen Comic macht. Grün handelt von pflanzlichem Erzählen als Widerstand gegen das Anthropozän.“