Im Rahmen der Berliner Wissenswerkstatt „Die Materialität von Schriftlichkeit“ wird Christian A. Bachmann (Bochum) am 13. Juni 2017 einen Vortrag zum Thema „Jenseits der Schriftlichkeit: Zur Materialität von Comics“ halten. Die von der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Arbeitskreis Materialität der Literatur organisierte Vortragsreihe findet seit 2014 statt und setzt auf den Dialog zwischen Bibliothek und Forschung.
Abstract:
„Mit Comics verbindet mancher noch heute Heftchenliteratur für Kinder, bebilderte Wegwerfprodukte mit Sprechblasen, deren Wert nicht über das „bloß“ Unterhaltsame hinausgeht. Längst hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass Comics und „Graphic Novels“ nicht nur Spiegel ihrer Zeit sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu zentralen Diskursen leisten. Entstanden im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickeln sich die Comics erst in den 1980er Jahren zu einer „Kunstform“, die diesen Anspruch auch selbst erhebt. In Abgrenzung zu Produktionen für ein Massenpublikum treten Künstlerinnen und Künstler hervor, die auch gegenüber ihren materiellen Trägermedien nicht gleichgültig sind, sondern sie in ihre gestalterische Arbeit einbeziehen, womit sie Comics schaffen, die man in der Nähe von Künstlerbüchern verortet hat. Der Vortrag stellt einige ihrer Werke vor, zeichnet ihre Metamedialität nach und beleuchtet, welche Rolle ihre Materialität dabei spielt.“