Trash bezeichnet Abfall, Müll und Weggeworfens. Die Reste einer kapitalistischen Ausschussgesellschaft und scheinbar unnütze (Neben)Produkte von Produktion und Konsum werden häufig übergangen oder durch Verdrängung und Verlagerung unsichtbar gemacht. Vor dem Hintergrund des Anthropzäns und Kapitalozäns wird die Bedeutung von trash auch wissenschaftlich (wieder)entdeckt. Gleichzeitig meint trash auch Plunder, Schund: Egal, ob in Form von Druckerzeugnissen, auf Ton- oder Datenträgern, Audio- oder Videostreamingplattformen, in Film, Fernsehen, Literatur oder in der Welt der Mode, des Spielens und des Spielzeugs: als trash oder trashig deklariert werden gemeinhin (kulturelle) Artefakte, denen Primitivität, Banalität oder eine gewisse inhaltliche Trivialität anhaften sollen. Durch das Sammeln, Klassifizieren, Parodieren, Aneignen, Umformen, Spielen und/oder wiederkehrende Mode- und Trenderscheinungen kann trash jedoch eine (ungeahnte) Wertigkeit zukommen, welche es von (vermeintlich) anderem „Schlechten“ qualitativ zu unterscheiden vermag. Ein analytischer Blick auf Objekteigenschaften in Verbindung mit der Produktions- und Rezeptionsgenese kann daher lohnen, um trash jenseits hoch- und populärkultureller Konzepte verstehbar und – für kulturwissenschaftliche Zugänge – greifbar zu machen.
Wir freuen uns auf (historisch-)empirische, essayistische, künstlerische wie konzeptionelle Beiträge zu trash. Um elektronische Einreichung der Beiträge bitten wir bis zum 15.05.2023 an kuckuck@uni-graz.at.
Erste Ideen oder kurze Abstracts nehmen wir gerne jederzeit per E-Mail entgegen. Weitere Infos finden sich hier.
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Mit herzlichen Grüßen
Mateja Marsel & Maurizio Scelsi
Aufgrund einiger Ausfälle ruft der kuckuck nochmals nach Beiträgen bis zum 15.Mai.2023.