Zum Thema »Formen der Selbstreflexivität im Medium Comic« präsentieren in der aktuellen Spezialausgabe CLOSURE #4.5 die Gastherausgeberinnen Nina Heindl und Véronique Sina ausgewählte Beiträge des dritten Workshops der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaften (GfM), der im März 2017 in Köln stattfand.
Die Ausgabe ist ein wichtiger Beitrag zur comictheoretischen Debatte im deutschsprachigen Raum. In seinem Aufsatz Die Gespenster der Comics führt Ohle Frahm seine These von der strukturellen Parodie der Zeichen in Comics weiter und geht auf die Diskussion ein, die seit erscheinen seines Buches Die Sprache des Comics (2010) lebhaft geführt wurde. Er antwortet auf Stephan Packards Beitrag Sagen und Sehen jenseits von Schrift und Bild im ComFor-Tagungsband Comics an der Grenze (2016). Stephan Packard wiederum geht in seinerkleinen Typologie der Selbstreferenz und Reflexivität sowie ihrer Verwechslung im Comic unter anderem auf Ole Frahms Theorie ein und ordnet grundsätzliche Fragen der Terminologie. Die weiteren Artikel zu Selbstreflexion in einzelnen Comics illustrieren die Vielseitigkeit des Phänomens in zeitgenössischen Werken. So gelingt der Publikation eine anregende Verbindung von Theorie und analytischer Praxis. Ein besonderes Schmankerl ist die Cover-Illustration von Chris Ware, deren Komplexität Nina Heindl und Véronique Sina in ihrer lehrreichen Einführung aufschlüsseln.
Gastherausgeberinnen:
Nina Heindl, Véronique Sina
Inhalt:
Nina Heindl, Véronique Sina
Formen der Selbstreflexivität im Medium Comic
Zur Einführung
Ole Frahm:
Die Gespenster der Comics
Stephan Packard:
›37-mal die Welt gerettet‹
Eine kleine Typologie der Selbstreferenz und Reflexivität sowie ihrer Verwechslung im Comic, auch anhand Chris Ware und Tom King
Astrid Acker:
The Frame is not the limit
Selbstreflexivität im Medium Comic
Sebastian Bartosch:
Die Farbe der Reflexivität im Comic
Anna Beckmann:
»Glaub mir nicht, ich bin ein Comic«
Selbstreflexivität im Comic als Markierung narrativer Unzuverlässigkeit
Sebastian R. Richter:
Richard McGuires Here als implizite Selbstreflexion von Zeit
Tim Glaser:
oh no – this comic is literally me
Webcomics im Zeitalter ihrer memetischen Rezeption
Katharina Serles:
BILDER SEHEN ERZÄHLEN
Kunstbetrachtung im Comic
Björn Hochschild:
Selbstreflexionen und Reflexionen des Selbst in Der ARABER von morgen
Lisa Kottas, Martin Schwarzenbacher:
Ist Selbstreflexivität im Comic eine Matter of Culture?
Eine Ethnographie zur afrozentrischen Selbstreflexivität in der Graphic Novel The Hole: Consumer Culture Vol. 1