Veranstaltungen

Ausstellung “77 years of Romanian comics”

Rumänien ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union und doch weiß man in Deutschland wenig über die Comics des östlichen Nachbarlandes. Der Staat entstand 1859, war während des Kalten Krieges Teil des Warschauer Paktes, näherte sich 1989 dem Westen an, und wurde 2004 Nato-Mitglied. Eine Geschichte voller Spannungen und Brüche, die sich in der einen oder anderen Weise auch in der rumänischen Comic-Kultur niedergeschlagen haben dürfte. Eine Möglichkeit hier Einblicke nehmen zu können, bietet die Ausstellung 77 years of Romanian comics, die mit Unterstützung des rumänischen Kulturinstituts noch bis zum 20. Mai 2012 im Belgischen Comic-Zentrum in Brüssel zu sehen ist.

(Ralf Palandt)

39. Festival International de la Bande Dessinée in Angoulême

Diese Woche richten sich die Blicke der Comic-Kreativen, -Verlage, -LeserInnen und -ForscherInnen auf Europas bedeutendstes Comicfestival, das jährlich in der französischen Stadt Angoulême stattfindet. Vom 26. bis zum 29. Januar 2012 finden wieder zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen und eine internationale Comic-Messe (inkl. Antiquariat) statt. Präsident des 39. Festival International de la Bande Dessinée ist – als Preisträger des Großen Festival-Preises 2011 – der US-amerikanische Comic-Künstler Art Spiegelman. Entsprechend der Einladung und seiner Funktion wird er mit einer großen Werkschau geehrt. Weitere Schwerpunkte sind Comics aus Schweden, Spanien und Taiwan. Die offizielle Festival-Homepage mit allen Informationen ist hier zu finden.
Aufgrund der Bedeutung des Festivals widmet der TV-Kultursender ARTE diesem sein Mittwochabend-Programm und zeigt u. a. den Dokumentarfilm „Comics ziehen in den Krieg“.

(Ralf Palandt)

Tagungsbericht: Comics – Intermedial und Interdisziplinär

9. – 10. Dezember 2011, Situation Kunst / Ruhr-Universität Bochum

In Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaften, dem Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaften sowie dem Englischen Seminar an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) riefen die drei DoktorandInnen Véronique Sina, Christian A. Bachmann und Lars Banhold am 9. und 10. Dezember 2011 in der „Situation Kunst“ im Park von Haus Weitmar in Bochum ein Symposium unter dem Titel „Comics – Intermedial und Interdisziplinär“ ins Leben. Die Ziele waren dabei hoch gesteckt: Die seit vielen Jahren bestehende, enge Verknüpfung zwischen Comic und anderen Medien wie u. a. dem Film, Fernsehen und seit einiger Zeit auch den Computerspielen zeigt sich anhand der wechselseitigen formal-ästhetischen und inhaltlichen Beeinflussung, welche die unterschiedlichen medialen Formen aufeinander ausüben; anhand der zahlreichen Beiträge auf der Tagung sollte nun dieser „intermediale Kontext“ genauer unter die Lupe genommen und das „Potential des Comics im Verbund mit anderen Medien“ sowie „der intermediale Charakter des Comics selbst“ beleuchtet werden. Unter den nach Angaben der Veranstalter knapp 80 bis 90 Gästen befanden sich neben den ReferentInnen und Comic-WissenschaftlerInnen auch zahlreiche StudentInnen der RUB, die im November bereits mittels eines Blockseminars in die Comic-Forschung eingeführt wurden. Weiterlesen

Ausstellung: Winsor McCay 1869-1934: Comics, Filme, Träume

Vom 15. Januar bis 4. März 2012 im Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf. Die Eröffnung findet statt am 15. Januar um 11 Uhr.

Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung des Museum:

Das Museum Burg Wissem beschäftigt sich seit einer Reihe von Jahren in Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen mit dem Thema „Comic“ – als einer Kunstform, die mit besonderer Intensität Bild und Text miteinander verbindet. In dieser Tradition zeigen wir das Werk des Comic-Künstlers und Zeichentrickpioniers Winsor McCay (1869 – 1934), dem bisher weder in seinem Heimatland, den USA, noch im deutschsprachigen Raum je eine retrospektive Ausstellung gewidmet war.

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Tagungsbericht „Comic – Manga – Graphic Novel“

Haus Hainstein in Eisenach, 25. – 27. November 2011

Unter dem Titel „Comic – Manga – Graphic Novel. Aktuelle Tendenzen in der grafischen Literatur für Kinder und Jugendliche“ lud der Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (AKJ) vom 25. bis 27. November 2011 zu einem Seminar im Haus Hainstein in Eisenach. Die Tagung hatte sich nebst einer Einführung in die Thematik zum Ziel gesetzt, die drei Begrifflichkeiten zu definieren und voneinander abzugrenzen, die narrativen Strukturen von „grafischer Literatur für Kinder und Jugendliche“ zu ergründen und zur gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur in Bezug zu setzen, aber auch über didaktische und berufspraktische Zugänge zugunsten einer potentiellen Leseförderung zu diskutieren. Überaus positiv zu bewerten ist die Organisation einer solchen Tagung nicht nur ob des Anstiegs der Popularität von Comics (insbesondere japanischer Herkunft), aber auch den „Comic-Romanen“ für Kinder und Jugendliche – wie beispielsweise „Gregs Tagebuch“ (Jeff Kinney) – in den vergangenen Jahren, sondern auch hinsichtlich der bisherigen beinahe vollständigen Exklusion grafischer Literatur in der Kinder- und Jugendliteraturforschung. Weiterlesen

Erste Tagung des Nordic Network for Comics Research (NNCORE)

Die Auftaktkonferenz des Nordic Network for Comics Research (NNCORE) fand vom 26. bis 29. Oktober im dänischen Odense statt.

NNCORE wird vom dänischen Research Council gefördert. Es verbindet bisher 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Norwegen und Schweden in Disziplinen wie den Medienwissenschaften, Theologie, Geschichte, Literatur- Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Kunstgeschichte und Soziologie.

NNCORE verfolgt das Ziel, Comicforschung über die Grenzen der bisherigen Teilnehmerländer hinaus zu einem breiter orientierten internationalen Netzwerk zu entwickeln und Comics stärker in den Fokus der internationalen und interdisziplinären Forschung zu rücken. Ein weiteres Ziel ist es, Comics vermehrt auch in den allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs einzubinden.
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3. Tagung des International Manga Research Center in Bucheon (Korea)

Die jährlichen Tagungen des International Manga Research Center (IMRC) scheinen sich zu einer festen Größe im Tagungsplan der interantionelen Comicforschung zu etablieren. Nachdem man im vergangenen Jahr in Köln tagte und die unterschiedlichen transkulturellen Einflüssen sowohl auf Comics als auch auf Manga untersuchte (vgl.den Tagungsbericht auf unseren Seiten: https://www.comicgesellschaft.de/?p=793), hielt das IMRC in diesem Jahr seine Tagung gemeinsem mit Korea Manhwa Contents Agency (KOMACON) in Bucheon (Korea) ab. Das Thema der Tagung, „Manga in Society: Beyond Economism“, wurde gewählt, um nach den Katastrophen des 11. März 2011 (Erdbeben, Tsunami, Nuklearunfall in Fuksuhima) die Rolle und den Einfluss von Manga in der japanischen Öffentlichkeit zu beleuchten.

Jedoch, so stellt Jaqueline Berndt vom IMRC in ihrer Zusammenfassung überrascht fest, gebe es diese Art von kritischer Forschung in Korea gar nicht. Viel mehr werde an koreanischen Universitäten eine Manhwa-Forschung (d. s. koreanische Comics) betrieben, die sich vornehmlich um gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen kümmere. Trotz der sehr unterschiedlichen Forschungsansätze sei die Tagung jedoch zumindest in dem Bereich ein Erfolg gewesen, als dass sie Manga- und Manhwa-Forscher zusammen gebracht hat.

Den gesamten englischsprachigen Tagungbericht kann man als pdf auf den Seiten des IMRC lesen.

Das Tagungsprogramm sowie die einzelnen Paper sind lediglich auf Japanisch einzusehen, hier, jedoch lassen sich mit Online-Übersetzungsmaschinen, etwa googles Translator, beachtliche Übersetzungserfolge, und somit eine Möglichkeit zur Lektüre auch für die nicht japanisch sprechende Bevölkerung, verzeichnen.

Zu Publikation des 2010er Tagungsbandes lesen Sie hier unseren kurzen Hinweis.

(Felix Giesa)

Comic-Projekte der DFG-Forschungsgruppe „Ästhetik und Praxis populärer Serialität“

Comics gehören zu den ältesten und kulturgeschichtlich bedeutsamsten Formen des populärkulturellen seriellen Erzählens. Umso erstaunlicher ist es, dass die Vielzahl serieller Phänomene, die die Geschichte und Gegenwart der Comics prägen, bislang noch relativ unerforscht sind. Einige Projekte innerhalb der seit Oktober 2010 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschergruppe „Ästhetik und Praxis populärer Serialität“ wollen diesem Desiderat nun Abhilfe schaffen.
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Ausstellung: Die 7 1/2 Leben des Walter Moers

Die ComFor-Redaktion meldet sich aus der Sommerpause zurück mit dem Hinweis auf die Ausstellung „Die 7 1/2 Leben des Walter Moers – Vom Kleinen Arschloch über Käpt’n Blaubär bis Zamonien“, die vom 25. September 2011 bis 8. Januar 2012 in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zu sehen ist. Zwar scheiden sich am Humor der Comics von Walter Moers die Geister, doch sind sie immer wieder Gegenstand comicologischer Betrachtungen. So greift Bernd Dolle-Weinkauff in seinem Aufsatz „Von zierlichen Zigeunerinnen und Roma-Rambos. Beobachtungen zum Zigeunerbild im zeitgenössischen Comic“ auf einen Walter Moers-Comic zurück (Awosusi, Anita (Hrsg.): Zigeunerbilder in der Kinder- und Jugendliteratur, Heidelberg: Verlag Das Wunderhorn, 2000). Und Chiara Cerri bindet in ihrem Unterrichtsentwurf „Comics gegen Rechtsextremismus und Rassismus im DaF-Unterricht. Konzeptionelle Überlegungen“ dessen Band „Adolf. Äch bin wieder da!!“ ein (Palandt, Ralf (Hrsg.): Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics, Berlin: Archiv der Jugendkulturen, 2011).
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